Riegersburg (Burg): Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Riegersburg''' ist eine [[w:Höhenburg|Höhenburg]], die im gleichnamigen Ort [[Riegersburg (Steiermark)|Riegersburg]] im [[Bezirk Südoststeiermark]] in der [[Steiermark]] um 1100 errichtet wurde.
Die '''Riegersburg''' ist eine [[w:Höhenburg|Höhenburg]], die im gleichnamigen Ort [[Riegersburg (Steiermark)|Riegersburg]] im [[Bezirk Südoststeiermark]] in der [[Steiermark]] um [[1100]] errichtet wurde.


[[File:Burg Riegersburg (Steiermark).jpg|miniatur|Riegersburg von Südwesten]]
[[File:Burg Riegersburg (Steiermark).jpg|miniatur|Riegersburg von Südwesten]]
[[File:Riegersburg von Süden.jpg|miniatur|Riegersburg von Südosten]]
[[File:Riegersburg von Süden.jpg|miniatur|Riegersburg von Südosten]]
[[File:Riegersburg - Portal zum Hochschloss.JPG|miniatur|Vorletzte Tor (auf Höhe des ersten Burggraben)]]
[[File:2005.09.08 - 46 - Riegersburg.jpg|miniatur|Innenhof in der Hauptburg]]
[[File:Pferdeschwemme Riegersburg.jpg|miniatur|Pferdeschwemme]]
[[File:Weinberge Riegersburg.jpg|miniatur|Weinberge auf der Riegersburg]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Vor rund 6000 Jahren  wurde der Basaltkegel in der Mitte der heutingen Gemeinde [[Riegersburg (Steiermark)|Riegersburg]] erstmals besiedelt. Schon im 7. Jahrhundert bot der von drei Seiten geschützte Ort als [[w:Fliehburg|Fluchtburg]] ein guter Schutz vor Angreifern. 1138 wurde die Burg erstmals urkundlich als „Ruotkerspurch“ also Burg eines Rüdiger erwähnt.
[[File:Katharina Elisabeth von Galler.jpg|miniatur|Katharina Elisabeth von Galler ("Die Gallerin")]]
Im Jahre 1142 befand sich die Burg unter der Herrschaft von Hartnid von Traisen-Ort, der sich damals „von Riegersburg“ nannte. Er gab die Herrschaft an seinen Schwiegersohn  Richer von [[w:Hengistburg|Hengist]] (1130–1168) weiter der damit zum Ahnherrn der [[w:Herren von Wildon|Riegersburg-Wildonier]] wurde.
Vor rund 6000 Jahren  wurde der [[w:Basaltkegel|Basaltkegel]] in der Mitte der heutigen Gemeinde [[Riegersburg (Steiermark)|Riegersburg]] erstmals besiedelt. Schon im [[7. Jahrhundert|7. Jahrhundert]] bot der von drei Seiten geschützte Ort als [[w:Fliehburg|Fluchtburg]] ein guter Schutz vor Angreifern. [[1138]] wurde die Burg erstmals urkundlich als „Ruotkerspurch“ also Burg eines Rüdiger erwähnt.
Als [[w:Leutold I. (Wildon)|Leutolds von Riegersburg-Wildon]] starb übergab dieser die Burg an seine Tochter Gertrud und deren Ehemann Alberto von [[w:Kuenring]]-Dürnstein. 1295 empörte sich Leutold von Kuenring mit dem österreichischen Adel und verlor die Teile seines Besitzes und die Burg an Ulrich I. von [[w:Walsee]]-Graz.
Im Jahre [[1142]] befand sich die Burg unter der Herrschaft von Hartnid von Traisen-Ort, der sich damals „von Riegersburg“ nannte. Er gab die Herrschaft an seinen Schwiegersohn  Richer von [[w:Hengistburg|Hengist]] (1130–1168) weiter, der damit zum Ahnherrn der [[Wildonier (Adelsfamilie)|Wildonier|Familie der Riegersburg-Wildonier]] wurde. Als [[w:Leutold I. (Wildon)|Leutolds von Riegersburg-Wildon]] starb, übergab dieser die Burg an seine Tochter Gertrud und deren Ehemann Alberto von [[w:Kuenring|Kuenring]]-Dürnstein. [[1295]] empörte sich Leutold von Kuenring mit dem österreichischen Adel und verlor die Teile seines Besitzes und die Burg an Ulrich I. von [[w:Walsee|Walsee]]-Graz.
Ab 1363 ging die Burg in den Besitz der Oberösterreichen Linie Walsee-Enns über, die sich in einem Besitzstreit mit den Habsburgen befanden, diesen aber gewonnen. Ab 1400 befand sich die Burg im Pfandbesitzer Ottos von Stubenberg wurde aber nach neun Jahren rück gelöst.
 
Im Zuge der Rückgabe wurde auf Südwestseite der sogenannte "Eselsteig" errichtet um die Hauptburg unabhängig vom Haupt Aufstiegsweg zu machen.
Ab [[1363]] ging die Riegersburg in den Besitz der [[w:Herren_von_Walsee#Linie_Walsee-Enns|Ennser-Linie]] der Herren von Walsee über, die sich in einem Besitzstreit mit den [[w:Habsburg|Habsburgen]] befanden, diesen aber gewannen. Ab [[1400]] befand sich die Burg im Pfandbesitzer Ottos von [[w:Stubenberg (Adelsgeschlecht)|Stubenberg]] wurde aber nach neun Jahren rückgelöst. Im Zuge der Rückgabe wurde auf Südwestseite der sogenannte "Eselsteig" errichtet, um die Hauptburg unabhängig vom Hauptaufstiegsweg zu machen.
 
[[1434]] wurde die Burg von Reinprecht III. saniert. Doch es folgte eine schlimme Zeit für die Bevölkerung. [[w:Pest|Pest]], Hungersnot, Türkeneinfälle und Ungarnkrieg reduzierten die Bevölkerung um ein Viertel bis zu einem Drittel.
Über diverse Vererbungen gelang die Burg schließlich [[1648]] an [[w:Katharina Elisabeth Freifrau von Galler|Elisabeth Katharina Wechsler]], verehelichte Freifrau von Galler (auch "Die Gallerin" genannt). Die Gallerin war ein sehr temperamentvolle Frau, sie war drei mal verheiratet und hatte mit diversen Nachbarn und auch dem Riegersburger Hauptpfarrer ständig Streit. Unter der Gallerin wurde die Riegersburg zur „stärksten Feste der Christenheit“ (laut Feldmarschall [[w:Raimondo Montecuccoli|Raimondo Montecuccoli]]), ausgebaut. Diese gewaltigen Ausbauarbeiten wurden erst nach dem Tod der Gallerin [[1672]] von den Grafen Purgstall vollendet.
Die Grafen von Purgstall vererbten die Burg [[1817]] an 17 verschiedene Personen, die diese aber schon drei Jahre später in einer öffentlichen Auktion versteigern ließen. Das höchste Gebot kam von [[w:Johann I. Josef|Johann von Liechtenstein]] dessen Familie sich heute noch im Besitz der Burg befindet.  


Die Riegersburg trug schwere Schäden aus dem [[w:2. Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] davon und stand [[1945]] kurz vor dem Verfall. Doch die Familie Liechtenstein ließ die gesamte Burg sanieren und kümmert sich Heute noch um alle Bauwerke auf der Burganlage.


== Aufstiegsmöglichkeiten ==
== Aufstiegsmöglichkeiten ==
Es gibt vier Möglichkeiten um auf die Spitze zu gelangen.
Um zur Burg zu gelangen, bieten sich vier Aufstiegsmöglichkeiten an.
 
=== Hauptweg ===
[[File:Riegersburg05.jpg|miniatur|Hauptweg]]
Die erste Möglichkeit ist seit jeher der Hauptweg, der inmitten des Ortes bei der [[w:Pfarrkirche Riegersburg|Pfarrkirche Riegersburg]]  beginnt. Der Weg schlängelt sich über [[w:Serpentine|Serpentinen]] hoch auf den Basaltkegel. Dieser Hauptweg führt durch sieben massive Tore, welche die jahrhundertelange Uneinnehmbarkeit der Burg wiederspiegeln.
 
=== Eselsteig ===
[[File:Eselssteig Riegersburg.jpg|miniatur|Abgang zum Eselsteig]]
Chronologisch gesehen gibt es als zweite Aufstiegsmöglichkeit den sogenannten "Eselsteig". Der 120 Meter lange schmale Steig wurde um [[1420]] unter der Herrschaft der Walseer in den Stein gehauen. Heute ist der Eselsteig jedoch für Besucher aus Sicherheitsgründen gesperrt.


Die erste Möglichkeit ist seit jeher der Hauptweg der in Mitten der Ortes an der Pfarrkirche St. Martin beginnt. Der Weg schlängelt sich über Serpentinen hoch auf den Basaltkegel. Dieser Hauptweg führt durch sieben massive Tore die die Jahrhundertelange Uneinnehmbarkeit der Burg wiederspiegeln.
=== Burglift ===
Als dritte Möglichkeit gibt es den Burglift, dieser ist seit [[2003]] mit Sicherheit die bequemste Möglichkeit bis an die Spitze zu gelangen. Die Talstation befindet sich am Fuße des Berges auf der Nordseite der Burg. Die Bergstation befindet sich 90 Meter höher, ca. auf Höhe des ersten Burggrabens.


Chronologisch gesehen als zweite Aufstiegsmöglichkeit hätten wir sogenannte "Eselsteig". Der 120 Meter lange schmale Steig wurde um 1420 unter der Herrschaft der Walseer in den Stein gehauen. Heute ist der Eselsteig jedoch für Besucher aus statischen Gründen gesperrt.
=== Klettersteig ===
Als vierte Möglichkeit gibt es den Leopold-Kletterteig, der auf der Höhe der Pferdetränke am Hauptweg beginnt und auf der Höhe des ersten Burggrabens endet. Man klettert entlang eines befestigten Stahlseiles auf der Südwestseite des Burgfelsens seitlich nach oben. Der Leopold-Kletterteig wurde mit dem dritten von fünf [[w:Klettersteig#Bewertung_der_Schwierigkeit|Schwierigkeitsgraden]] eingestuft.


Als dritte Möglichkeit gibt es den Burglift, dieser ist seit 2003 mit Sicherheit die bequemste Möglichkeit bis an die Spitze zu gelangen. Die Talstation befindet sich am Fuße des Berges auf der Nordseite der Burg. Die Bergstation befindet sich 90 Meter höher ca. auf Höhe des ersten Burggrabens.
== Burggräben ==
Auf der Riegersburg gibt es zwei Burggräben. Über jeden der beiden Gräben führt nur eine Brücke hinter der sich das 6. bzw. 7. Tor befinden. Im ersten Burggraben befindet sich heute kein Wasser mehr, während der zweiten Graben heute noch Wasser gefüllt ist, das im Notfall als Löschwasser genutzt werden kann.
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File:Riegersburg - Portal zum Hochschloss.JPG|1. Burggraben (ohne Wasser)
File:Burggraben-2.jpg|2. Burggraben (mit Wasser)
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Als vierte Möglichkeit gibt es den Leopold Kletterteig der auf der Höhe der Pferdetränke am Hauptweg beginnt und auf der Höhe des ersten Burggrabens endet. Der Leopold Kletterteig wurde mit der dritten von fünf Schwierigkeitsgraden eingestuft.
== Tore am Hauptweg ==
Entlang der Hauptweges bis ins innere der Burganlage befinden sich sieben Tore. Vor den letzten beiden befindet sich zusätzlich noch jeweils ein Burggraben.
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File:Cilli-Tor Riegersburg.jpg|Tor 2: Cilli- oder Burgertor
File:Annator Riegersburg.jpg|Tor 3: Annentor
File:Lichteneggertor Riegersburg.jpg|Tor 4: Lichteneckertor
File:Pyramidentor Riegersburg.jpg|Tor 5: Pyramidentor
File:Wenzeltor Riegersburg.jpg|Tor 6. Wenzeltor
File:Riegersburg 011.jpg|Tor 7: Burgtor
</gallery>


== Weinbau ==
== Weinbau ==
Auf der Riegersburg wird auf einer zehn Hektar großen Fläche Weinbau betrieben. Die Fläche wird von ortsansässigen Weinbauern verwaltet die mit den Trauben den "Burg-Wein" herstellen.
[[File:Weinberge Riegersburg.jpg|miniatur|Weinberge auf der Riegersburg]]
Auf der Riegersburg wird seit der Gallerin auf einer zehn Hektar großen Fläche Weinbau betrieben. Die Fläche wird von ortsansässigen Weinbauern verwaltet, die mit den Trauben den "Burg-Wein" herstellen.


== Greifvogelwarte ==
== Greifvogelwarte ==
Auf ca. der halben Höhe des Hauptweges befindet sich seit 1988 die Riegersburger Greifvogelwarte. Dort befinden sich ca. 30 Greifvögel die 5 Stunden am Tag beeindruckende Flugvorführungen zeigen.
Ungefähr auf halber Höhe des Hauptweges befindet sich seit [[1988]] die [[Greifvogelwarte Riegersburg]].<ref>[http://www.greifvogelflugschau.at/riegersburg/ Greifvogelwarte Riegersburg], Webseite www.greifvogelflugschau.at, abgerufen am 18. Juli 2015</ref> Dort befinden sich ca. 30 Greifvögel, die pro Tag fünf Stunden beeindruckende Flugvorführungen darbieten.
 
== Ausstellungen ==
* 1987 Landesausstellung - Hexen und Zauberer
Valentinitsch, H. (1990). Die steirische Landesausstellung 1987 „Hexen und Zauberer“. Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, 98(JG), pp. 381-394. Retrieved 29 Dec. 2018, from doi:10.7767/miog.1990.98.jg.381


== Weblinks==
== Weblinks==
{{commons}}
* [http://www.veste-riegersburg.at/ Offizielle Website der Riegersburg] (betrieben von der ''Prinz Liechtenstein´schen Gutsverwaltung'')
* [http://www.veste-riegersburg.at/ Offizielle Website der Riegersburg] (betrieben von der ''Prinz Liechtenstein´schen Gutsverwaltung'')
* {{burgen-austria|id=273|name=Riegersburg (Steiermark)}}
* {{burgen-austria|id=273|name=Riegersburg (Steiermark)}}
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* [http://www.welt-der-wappen.de/Heraldik/Galerien2/galerie1662.htm Photos von Wappen in architektonischem Zusammenhang: Die Riegersburg] (mit ausführlicher Beschreibung)
* [http://www.welt-der-wappen.de/Heraldik/Galerien2/galerie1662.htm Photos von Wappen in architektonischem Zusammenhang: Die Riegersburg] (mit ausführlicher Beschreibung)
* [http://www.kultur.steiermark.at/cms/beitrag/10089186/7716775/ Webseite des Landes Steiermark] (Eintrag über das Burg- und Hexenmuseum auf der Riegersburg)
* [http://www.kultur.steiermark.at/cms/beitrag/10089186/7716775/ Webseite des Landes Steiermark] (Eintrag über das Burg- und Hexenmuseum auf der Riegersburg)
*https://www.degruyter.com/view/j/miog.1990.98.issue-jg/miog.1990.98.jg.381/miog.1990.98.jg.381.xml (Landesausstellung Hexen und Zauberer 1987)
==Einzelnachweise==
<references/>
<references/>
{{HTLPinkafeld-Projekt|2014/15}}


[[Kategorie:Riegersburg]]
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[[Kategorie:In Bearbeitung durch HTL Pinkafeld|A]]
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