Heinrich von Atzenbrugg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Heinrich (I.) von Atzenbrugg''' (* im 13. Jahrhundert, vor 1293; † 14. Jahrhundert, um / nach 1332) war Adliger des [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich war aus der [[w:Marcha orientalis|Markgrafschaft Österreich]], die ursprünglich zum Stammesherzogtum Baiern gehört hatte und 1156 von diesem gelöst worden war, entstanden. Damals erfolgte die Erhebung der Markgrafschaft Österreich zum eigenständigen Herzogtum Österreich. Das Herzogtum umfasste ursprünglich nur das heutige Bundesland Wien und einige Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich sowie drei Siedlungen im heutigen Bundeslandes Oberösterreich. Im Spätmittelalter vergrößerte sich das Herzogtum Österreich um weitere Teile der späteren Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. Erst 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft, die zuvor zum Herzogtum Steier gehört hatte, endgültig zum Herzogtum Östereich. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das damalige Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich, ohne das [[Innviertel]]) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich, ohne [[Pitten]] und Wiener Neustadt]])</ref>. Er war ein Gefolgsmann der Herzöge von Österreich (Habsburger).
'''Heinrich (I.) von Atzenbrugg''' (* im 13. Jahrhundert, vor 1293; † 14. Jahrhundert, um / nach 1332) war Adliger des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Er war ein Gefolgsmann der Herzöge von Österreich (Habsburger).


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
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Heinrich (I.) von Atzenbrugg war mit Mechthild (erste urkundliche Nennung: 1300) verheiratet. Sie war vermutlich eine Verwandte der im [[w:Steyrtal|Steyrtal]] anssässigen [[Otto von Grünburg|Herren von Grünburg]], von denen Verbindungen in die [[w:Wachau|Wachau]] und in die Gegend um [[Tulln an der Donau|Tulln]] belegt sind. Aus dieser Ehe sind drei Söhne und eine Tochter urkundlich belegt, darunter:<ref>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 287f.</ref>
Heinrich (I.) von Atzenbrugg war mit Mechthild (erste urkundliche Nennung: 1300) verheiratet. Sie war vermutlich eine Verwandte der im [[w:Steyrtal|Steyrtal]] anssässigen [[Otto von Grünburg|Herren von Grünburg]], von denen Verbindungen in die [[w:Wachau|Wachau]] und in die Gegend um [[Tulln an der Donau|Tulln]] belegt sind. Aus dieser Ehe sind drei Söhne und eine Tochter urkundlich belegt, darunter:<ref>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 287f.</ref>
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::∞ mit Weikhard Schenk von Dobra
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== Leben ==
== Leben ==
Heinrich (I.) von Atzenbrugg steht im Schatten seines älteren Bruders, in dessen Begleitung er erstmals 1293 urkundlich genannt ist.<ref name ="marian284>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 284</ref> 1303 erwarb er mit diesem zusammen von Leo von Tautendorf und dessen Mutter Gisela die Burg Tautendorf. Später mussten sie die Hälfte dieser Burg dem [[Stift Klosterneuburg]] abtreten, um sie zu Burgrecht zurückzuerhalten.<ref>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 290.</ref>
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Bereits 1309 befand sich Heinrich von Atzenbrugg in einer Notlage, weswegen er Gülten in Mollersdorf (heute Teil der Gemeinde [[Tulln]]), die ihm gehörten, verkaufen musste. Gegen Ende seines Lebens war er zu weiteren Verkäufen gezwungen, darunter auch Eigenbesitz in Chorherrn (heute Teil der Gemeinde [[Tulbing]]) und [[Perschling]]. Nutznießer dieser Verkäufer waren besonders die Dominikanerinnen in Tulln und der rittermäßige Adelige Wernhard von [[Nußdorf ob der Traisen|Nußdorf]].<ref>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 288f.</ref> 1318 errichtete Heinrich gemeinsam mit seiner Ehefrau und seinem ältesten Sohn Ulrich im Stift in [[Herzogenburg]] eine beträchtliche Seelgerätstifung aus ihrem freieigenen Besitz zu [[Atzenbrugg]].<ref>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 289.</ref>
Bereits 1309 befand sich Heinrich von Atzenbrugg in einer Notlage, weswegen er Gülten in Mollersdorf (heute Teil der Gemeinde [[Tulln]]), die ihm gehörten, verkaufen musste. Gegen Ende seines Lebens war er zu weiteren Verkäufen gezwungen, darunter auch Eigenbesitz in Chorherrn (heute Teil der Gemeinde [[Tulbing]]) und [[Perschling]]. Nutznießer dieser Verkäufer waren besonders die Dominikanerinnen in Tulln und der rittermäßige Adelige Wernhard von [[Nußdorf ob der Traisen|Nußdorf]].<ref>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 288f.</ref> 1318 errichtete Heinrich gemeinsam mit seiner Ehefrau und seinem ältesten Sohn Ulrich im Stift in [[Herzogenburg]] eine beträchtliche Seelgerätstifung aus ihrem freieigenen Besitz zu [[Atzenbrugg]].<ref>vgl. Günter Marian: ''Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld'', 2017, S. 289.</ref>

Aktuelle Version vom 10. Juli 2022, 19:41 Uhr

Heinrich (I.) von Atzenbrugg (* im 13. Jahrhundert, vor 1293; † 14. Jahrhundert, um / nach 1332) war Adliger des Herzogtums Österreich. Er war ein Gefolgsmann der Herzöge von Österreich (Habsburger).

Herkunft und Familie

Heinrich (I.) von Atzenbrugg war der Sohn von Ulrich (II.) von Atzenbrugg und Enkel von Ulrich (I.) von Atzenbrugg. Er war der jüngere Bruder von Ortolf (III.) von Atzenbrugg.[1]

Heinrich (I.) von Atzenbrugg war mit Mechthild (erste urkundliche Nennung: 1300) verheiratet. Sie war vermutlich eine Verwandte der im Steyrtal anssässigen Herren von Grünburg, von denen Verbindungen in die Wachau und in die Gegend um Tulln belegt sind. Aus dieser Ehe sind drei Söhne und eine Tochter urkundlich belegt, darunter:[2]

  • Ulrich (III.) von Atzenbrugg († um 1332; belegt 1318-1332)[3]
  • Heinrich (II.) von Atzenbrugg (belegt 1323-1357)[3]
∞ mit Margarete, Nichte der in den Ritterstand aufgestiegenen Brüder Andreas und Kraft Hauser[4]
  • Ulrich (IV.) von Atzenbrugg († Ende Mai 1372; belegt 1348-1372)[3]
∞ um 1357 mit Elisabeth
∞ mit Weikhard Schenk von Dobra

Leben

Heinrich (I.) von Atzenbrugg steht im Schatten seines älteren Bruders, in dessen Begleitung er erstmals 1293 urkundlich genannt ist.[5] 1303 erwarb er mit diesem zusammen von Leo von Tautendorf und dessen Mutter Gisela die an der Perschling etwas oberhalb von Atzenbrugg gelegene Burg Tautendorf. Später mussten sie die Hälfte dieser Burg dem Stift Klosterneuburg abtreten, um sie zu Burgrecht zurückzuerhalten.[6]

Bereits 1309 befand sich Heinrich von Atzenbrugg in einer Notlage, weswegen er Gülten in Mollersdorf (heute Teil der Gemeinde Tulln), die ihm gehörten, verkaufen musste. Gegen Ende seines Lebens war er zu weiteren Verkäufen gezwungen, darunter auch Eigenbesitz in Chorherrn (heute Teil der Gemeinde Tulbing) und Perschling. Nutznießer dieser Verkäufer waren besonders die Dominikanerinnen in Tulln und der rittermäßige Adelige Wernhard von Nußdorf.[7] 1318 errichtete Heinrich gemeinsam mit seiner Ehefrau und seinem ältesten Sohn Ulrich im Stift in Herzogenburg eine beträchtliche Seelgerätstifung aus ihrem freieigenen Besitz zu Atzenbrugg.[8]

Literatur

  • Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. (Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich. Hrsg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band 39). St. Pölten, 2017. ISBN 978-3-901234-27-9[A 1]

Einzelnachweise

  1. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 282
  2. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 287f.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 392, Stammtafel
  4. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 299
  5. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 284
  6. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 290.
  7. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 288f.
  8. vgl. Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld, 2017, S. 289.

Anmerkungen

  1. Publikation von Günter Marian: Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld. Dissertation, Universität Wien, 2015 digital