Johann Ludwig Holtz: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Stift Neuberg an der Mürz Orgel.JPG|thumb|Die Musikempore der früheren Stiftskirche des Stiftes Neuberg, dem Johann Ludwig Holtz einige Jahre als Abt vorstand]]
[[File:Barocke Kanzel in der Stiftskirche des früheren Stiftes Neuberg an der Mürz.jpg|thumb|Die barocke Kanzel in der Stiftskirche des früheren Stiftes Neuberg an der Mürz stammt aus der Amtszeit von Abt Johann Ludwig Holtz]]
'''Johann Ludwig Holtz''' (* im 17. Jahrhundert; † im 17. Jahrhundert, um 1671)<ref group="A">Geburts- und Sterbedaten, vgl. [[w:Othmar Pickl|Othmar Pickl]]: ''Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang'', 1996, S. 363</ref>, auch '''Johann Ludwig von Preußen''' oder '''Johann Ludwig von Neuberg''', war der zweiunddreißigste Abt des [[Stift Neuberg|Zisterzienserstiftes Neuberg an der Mürz]]. Er gilt als einer der tüchtigsten Äbte, welche das Stift leiteten.
'''Johann Ludwig Holtz''' (* [[1596]], im [[w:Herzogtum Preußen|Herzogtum Preußen]]; † [[12. August]] [[1671]])<ref group="A">vgl. [http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Holtz,_Johann_Ludwig Johann Ludwig Holtz], Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 5. September 2022</ref>, auch '''Johann Ludwig von Preußen''' oder '''Johann Ludwig von Neuberg''', war der zweiunddreißigste Abt des [[Stift Neuberg|Zisterzienserstiftes Neuberg an der Mürz]] und der Verfasser der Neuberger Stiftschronik. Obgleich er bei seiner Abtwahl schon recht betagt war, gilt er als einer der tüchtigsten Äbte, welche das Stift jemals leiteten.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Über die Herkunft von Abt Johann Ludwig von Neuberg ist nichts bekannt. Er stammte vermutlich aus dem [[w:Herzogtum Preußen|Herzogtum Preußen]] oder war dort zuvor tätig gewesen.
Über die Herkunft von Abt Johann Ludwig von Neuberg ist nichts bekannt. Als gesichert gilt, dass er aus dem Herzogtum Preußen stammte<ref name ="ZisterzienserlexikonHoltz">vgl.  [http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Holtz,_Johann_Ludwig Johann Ludwig Holtz], Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 5. September 2022</ref>.


== Leben ==
== Leben ==
Johann Ludwig Holtz war zunächst Sekretär des Stiftes, ehe er [[Balthasar Huebmann]] († um 1663) als Abt nachfolgte. Er verblieb in dieser Position bis zu seinem Tod und hinterließ das Stift ohne Schuld und mit einem beachtlichen Barvermögen von ca. 6.000 Gulden, obwohl unter ihm als Abt mit der Barockisierung des Stiftes begonnen worden war. 1668 ließ er die beiden Pfeileraltäre in der Stiftskirche ("Kreuzigung" und "Kreuzabnahme") aufstellen, in deren Aufbauten die Schnitzwerke und Tafeln spätgotischer Flügelaltäre eingefügt wurden. Unter ihm erhielt die Stiftskirche eine bis heute erhaltene prachtvolle Kanzel und ihre Musikempore.<ref name ="Schatz363">vgl. [[w:Othmar Pickl|Othmar Pickl]]: ''Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang'', 1996, S. 363</ref>
Johann Ludwig Holtz legte am 23. April 1628 die Profess ab. Er wirkte dann im Stift Neuberg viele Jahre als Sekretär von [[Balthasar Huebmann|Abt Balthasar Huebmann]] († 1663), für den er aus Anlass des 300. Gründungstages des Stiftes im Jahr 1626 eine lateinische Chronik verfasste<ref name ="ZisterzienserlexikonHuebmann">vgl. [http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Huebmann,_Balthasar Balthasar Huebmann], Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 5. September 2022</ref>. 1651 war er vorübergehend Verwalter für das Stift in [[Reichenau an der Rax|Reichenau]]. Am 25. Juli 1663 wurde er nach dem Tod von Abt Balthasar Huebmann zum Abt gewählt. Zu diesem Zeitpunkt war er mit ca. 67 Jahren schon recht alt.<ref name ="ZisterzienserlexikonHoltz"/>  


== Erinnerung an Abt Johann Ludwig von Neuberg ==
Unter ihm als Abt wurden 1668 die beiden Pfeileraltäre in der Stiftskirche ("Kreuzigung" und "Kreuzabnahme") aufgestellt, in deren Aufbauten die Schnitzwerke und Tafeln spätgotischer Flügelaltäre zuvor eingefügt worden waren. In seinem Auftrag erhielt die Stiftskirche eine bis heute erhaltene prachtvolle Kanzel und ihre Musikempore.<ref name ="Schatz363">vgl. [[w:Othmar Pickl|Othmar Pickl]]: ''Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang'', 1996, S. 363</ref> Auch der Annenaltar wurde damals im Nordschiff der Stiftskirche aufgestellt.<ref name ="ZisterzienserlexikonHoltz"/>
Eine zeitgenössische Darstellung von Abt Johann Ludwig von Neuberg, die als "porträtgetreu" gilt, findet sich auf einem der 20 Abtbilder, die im Kreuzgang des früheren Klosters aufgehängt sind.<ref name ="Schatz363"/>
 
Am 22. September 1668 reichte Abt Johann Ludwig mit nun mehr 72 Jahren beim Vaterabt Klemens Scheffer von [[Stift Heiligenkreuz|Heiligenkreuz]] seinen Rücktritt ein. In diesem schlug er [[Leopold Fölsch]] († 1700) als seinen Nachfolger vor. Dennoch endete seine Zeit als Abt von Stift Neuberg erst mit seinem Tod einige Jahre später. Er hinterließ das Stift ohne Schulden und mit einem beachtlichen Barvermögen von ca. 6.000 Gulden.<ref name ="ZisterzienserlexikonHoltz"/>
 
== Erinnerungen an Abt Johann Ludwig von Neuberg ==
* Eine zeitgenössische Darstellung von Abt Johann Ludwig von Neuberg, die als "porträtgetreu" gilt, findet sich auf einem der 20 Abtbilder, die im Kreuzgang des früheren Klosters aufgehängt sind.<ref name ="Schatz363"/> In der früheren Stiftskirche hat sich außerdem sein Epitaph erhalten.<ref name ="ZisterzienserlexikonHoltz"/>
* Erhalten ist außerdem seine Chronik, die gewöhnlich als "Neuberger Chronik" oder "Chronikon Novi Montis" bezeichnet wird, von ihm selbst aber "Gesta Monasterii Novimontensis" genannt wurde. Sie umfasst den Zeitraum von der Gründung des Stiftes bis zum Tod von [[Adam Knorr|Abt Adam Knorr]] im März 1626 und basiert auf Urkunden und anderen Quellen. Obwohl sie als sehr glaubwürdig gilt, ist sie nach dem Urteil der neueren Geschichtsforschung nicht frei von einigen Fehlern und Irrtümern.<ref name ="ZisterzienserlexikonHoltz"/>


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Aktuelle Version vom 7. September 2022, 11:52 Uhr

Die barocke Kanzel in der Stiftskirche des früheren Stiftes Neuberg an der Mürz stammt aus der Amtszeit von Abt Johann Ludwig Holtz

Johann Ludwig Holtz (* 1596, im Herzogtum Preußen; † 12. August 1671)[A 1], auch Johann Ludwig von Preußen oder Johann Ludwig von Neuberg, war der zweiunddreißigste Abt des Zisterzienserstiftes Neuberg an der Mürz und der Verfasser der Neuberger Stiftschronik. Obgleich er bei seiner Abtwahl schon recht betagt war, gilt er als einer der tüchtigsten Äbte, welche das Stift jemals leiteten.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft von Abt Johann Ludwig von Neuberg ist nichts bekannt. Als gesichert gilt, dass er aus dem Herzogtum Preußen stammte[1].

Leben

Johann Ludwig Holtz legte am 23. April 1628 die Profess ab. Er wirkte dann im Stift Neuberg viele Jahre als Sekretär von Abt Balthasar Huebmann († 1663), für den er aus Anlass des 300. Gründungstages des Stiftes im Jahr 1626 eine lateinische Chronik verfasste[2]. 1651 war er vorübergehend Verwalter für das Stift in Reichenau. Am 25. Juli 1663 wurde er nach dem Tod von Abt Balthasar Huebmann zum Abt gewählt. Zu diesem Zeitpunkt war er mit ca. 67 Jahren schon recht alt.[1]

Unter ihm als Abt wurden 1668 die beiden Pfeileraltäre in der Stiftskirche ("Kreuzigung" und "Kreuzabnahme") aufgestellt, in deren Aufbauten die Schnitzwerke und Tafeln spätgotischer Flügelaltäre zuvor eingefügt worden waren. In seinem Auftrag erhielt die Stiftskirche eine bis heute erhaltene prachtvolle Kanzel und ihre Musikempore.[3] Auch der Annenaltar wurde damals im Nordschiff der Stiftskirche aufgestellt.[1]

Am 22. September 1668 reichte Abt Johann Ludwig mit nun mehr 72 Jahren beim Vaterabt Klemens Scheffer von Heiligenkreuz seinen Rücktritt ein. In diesem schlug er Leopold Fölsch († 1700) als seinen Nachfolger vor. Dennoch endete seine Zeit als Abt von Stift Neuberg erst mit seinem Tod einige Jahre später. Er hinterließ das Stift ohne Schulden und mit einem beachtlichen Barvermögen von ca. 6.000 Gulden.[1]

Erinnerungen an Abt Johann Ludwig von Neuberg

  • Eine zeitgenössische Darstellung von Abt Johann Ludwig von Neuberg, die als "porträtgetreu" gilt, findet sich auf einem der 20 Abtbilder, die im Kreuzgang des früheren Klosters aufgehängt sind.[3] In der früheren Stiftskirche hat sich außerdem sein Epitaph erhalten.[1]
  • Erhalten ist außerdem seine Chronik, die gewöhnlich als "Neuberger Chronik" oder "Chronikon Novi Montis" bezeichnet wird, von ihm selbst aber "Gesta Monasterii Novimontensis" genannt wurde. Sie umfasst den Zeitraum von der Gründung des Stiftes bis zum Tod von Abt Adam Knorr im März 1626 und basiert auf Urkunden und anderen Quellen. Obwohl sie als sehr glaubwürdig gilt, ist sie nach dem Urteil der neueren Geschichtsforschung nicht frei von einigen Fehlern und Irrtümern.[1]

Literatur

  • Othmar Pickl: Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang. In: Otto Fraydenegg-Monzello (Hrsg.): Schatz und Schicksal. Steirische Landesausstellung 1996. Mariazell & Neuberg an der Mürz, 4. Mai bis 27. Oktober. Graz, 1996. ISBN 3-901704-02-7. S. 357-364

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Johann Ludwig Holtz, Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 5. September 2022
  2. vgl. Balthasar Huebmann, Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 5. September 2022
  3. 3,0 3,1 vgl. Othmar Pickl: Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang, 1996, S. 363

Anmerkungen

  1. vgl. Johann Ludwig Holtz, Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 5. September 2022
VorgängerAmtNachfolger
Abt Balthasar HuebmannAbt von Stift Neuberg
1663-1671
Abt Leopold