Hofburg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Die Wiener Hofburg''' war ursprünglich Teil der Stadtbefestigung von [[Wien]] und zeitweise eine der wichtigsten Residenzen der [[Babenberger]] und [[Habsburger]]. Im 17. Jahrhundert wurde sie der Hauptsitz des [[w:Römisch-deutscher Kaiser|Herrschers]] des [[w:Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]], 1804-1918 war sie der Hauptsitz des [[Kaisertum Österreich|Kaisers von Österreich]]. Seit 1945 ist sie der [[w:Amtssitz|Amtssitz]] des [[w:Bundespräsident (Österreich)|Österreichischen Bundespräsidenten]]. Die Hofburg, die im Verlauf von mehreren Jahrhunderten erbaut wurde, besteht heute aus mehreren Teilen, Trakten und Höfen (zum Beispiel dem "Reichskanzleitrakt", dem "Leopoldinischem Trakt", der "[[Stallburg]]", der "[[Cillierhof|Amalienburg)]]" oder dem "Schweizerhof" ("Schweizertrakt") sowie der [[Hofburgkapelle]] und der [[Augustinerkirche (Wien)|Augustinerkirche]].  
'''Die Wiener Hofburg''' war vom 13. Jahrhundert bis 1918 (mit Unterbrechungen) die Residenz der [[Habsburger]] in Wien. Seit 1945 ist sie der [[w:Amtssitz|Amtssitz]] des [[w:Bundespräsident (Österreich)|Österreichischen Bundespräsidenten]]. In ihr sind heute die [[w:Österreichische Nationalbibliothek|Österreichische Nationalbibliothek]] und verschiedene Museen, darunter das [[Weltmuseum (früher: Museum für Völkerkunde]], die [[w:Albertina (Wien)|Albertina]], die [[Hofschatzkammer]] und das [[Sisimuseum]] untergebracht sowie das [[w:Bundesdenkmalamt|Bundesdenkmalamt]] untergebracht. Der im Laufe von rund sieben Jahrhunderten gewachsene, unregelmäßige Gebäudekomplex umfasst auch zwei Sakralbauten: die [[Hofburgkapelle]] und die [[Augustinerkirche (Wien)|Augustinerkirche]].
 
__Inhaltsverzeichnis__


== Die Wiener Hofburg in Legende und Sage ==
== Die Wiener Hofburg in Legende und Sage ==
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=== Der Adler über der Hofburg ===
=== Der Adler über der Hofburg ===
Es handelt sich um eine Sage, die sich um eine historische Herrschergestalt gebildet hat. Hier ist es der eher unbekannte [[w:Josef I. (HRR)|Kaiser Josef I.]], der, während er sich um die Entwicklung im Spanischen Erbfolgekrieg sorgt, den Flug eines Adlers beobachtet, der sich zuletzt direkt vor dem Fenster niederlässt, wo der Kaiser steht und mit diesem Blickkontakt aufnimmt. Josef I. deutet das Omen für einen Sieg in der Schlacht, der ihm wenig später gemeldet wird. Weil der Adler seinen Flug über den Leopoldinischen Burgtrakt genommen hatte, soll die sich dort erhebende Stiege mit dem Bilde eines Adlers geschmückt worden sein und den Namen Adlerstiege erhalten haben.<ref>vgl. [http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/1_bezirk/adlerueberhofburg.html Adler über Hofburg], Sagen.AT, eingesehen am 19. Jänner 2018</ref>  
Es handelt sich um eine Sage, die sich um eine historische Herrschergestalt und den Ausgang einer Schlacht gebildet hat. Hier ist es der eher unbekannte [[Joseph I. (HRR)|Kaiser Joseph I.]], dem der Sieg in der [[w:Schlacht bei Ramillies|Schlacht von Ramillies]] (23. Mai 1706) durch einen Adler, der um die Hofburg kreist, angekündigt wird. Weil der Adler seinen Flug über den Leopoldinischen Burgtrakt genommen hatte, soll die sich dort erhebende Stiege mit dem Bilde eines Adlers geschmückt worden sein und den Namen Adlerstiege erhalten haben.<ref>vgl. [https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/1_bezirk/adlerueberhofburg.html Adler über Hofburg], Sagen.AT, eingesehen am 19. Jänner 2018</ref>
 
=== Das Ferdinandische Kruzifix ===
[[File:Kaiser Ferdinand II. vor dem "Sprechende Kreuzifix".jpg|thumb|Kaiser Ferdinand II. vor dem "Sprechende Kreuzifix", Teil eines Glasfensters der Habsburgerkapelle der Pfarrkirche Breitensee in Wien 14]]In der Hofburgkapelle findet sich ein Kruzifix, das als das "Ferdinandische Kruzifix" bezeichnet wird. Der Sage nach soll [[Ferdinand II. (HRR)|Kaiser Ferdinand II.]] hier im Gebet Trost gefunden, als er von protestantischen Adeligen bedroht wurde, die sogar die Hofburg stürmen wollten. Wenig später wurde er durch das rechtzeitige Eintreffen eines kaisertreuen Regiments aus dieser Lage gerettet.<ref>vgl. [http://www.sagenreisen.at/pdf/Sagen%20Hofburg.pdf Kulturmagazin der Wiener Fremdenführer 2009, S. 51], Sagenreisen.AT, eingesehen am 19. Jänner 2018</ref> Eine bildnerische Gestaltung dieser Sage findet sich in einem Kirchenfenster der [[Pfarrkirche Breitensee (Wien)|Pfarrkirche Breitensee]].<ref>vgl. Stefan Malfér: ''Kaiserjubiläum und Kreuzesfrömmigkeit''. Habsburgische "Pietas Austriaca" in den Glasfenstern der Pfarrkirche zum Heiligen Laurentius in Wien-Breitensee. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2011. ISBN 978-3-205-78627-6, S. 40</ref>
 
=== Die Weiße Frau in Wien ===
Eine der [[Weiße Frau|Weißen Frauen]] von Wien soll auch in der Wiener Hofburg unterwegs sein. Nach einer Sage liegt dort in einem tiefen Keller ein Schatz versteckt, den sie solange hüten wird, bis sich jemand findet, der würdiger ist und dem sie diesen dann anvertrauen kann. Das Erscheinen dieser Weißen Frau soll den Tod oder eine Geburt im Haus Habsburg (Österreich) ankündigen, je nachdem, ob sie weiße oder schwarze Handschuhe trägt<ref>vgl. [https://derstandard.at/1431581/Die-Frau-in-der-Hofburg Standard online], 28.9.2003 (eingesehen am 19. Jänner 2018)</ref>. Die beiden letzten Male soll sie den Tod des [[w:Rudolf von Österreich-Ungarn|Kronprinzen Rudolf]] und der [[w:Elisabeth von Österreich-Ungarn|Kaiserin Elisabeth]] angekündigt haben.<ref>vgl. [https://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/sagen_legenden_gugitz/weisse_frau.html Weiße Frau], Sagen.AT, eingesehen am 19. Jänner 2018</ref>
 
== Sekundärliteratur ==
* Mario Schwarz - Artur Rosenauer: ''Die Wiener Hofburg im Mittelalter''. Von der Kastellburg bis zu den Anfängen der Kaiserresidenz (= ''Österreichische Akademie der Wissenschaften. Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse. Bd. 443). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien. 2015. ISBN-13: 9783700176565
 
=== Populärwissenschaftliche Sekundärliteratur ===
* Gabriele Praschl-Pichler: ''Die Habsburger und das Übersinnliche''. Amalthea Signum, 2003. ISBN-Nummer 3-85002-507-1
 
== Weblinks ==
Julia Strobl: ''Sagen und G'schichterln'', in: [http://www.sagenreisen.at/pdf/Sagen%20Hofburg.pdf Kulturmagazin der Wiener Fremdenführer 2009, S. 50], Sagenreisen.AT


==Einzelnachweise ==
==Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 12. Oktober 2022, 14:12 Uhr

Die Wiener Hofburg war ursprünglich Teil der Stadtbefestigung von Wien und zeitweise eine der wichtigsten Residenzen der Babenberger und Habsburger. Im 17. Jahrhundert wurde sie der Hauptsitz des Herrschers des Heiligen Römischen Reichs, 1804-1918 war sie der Hauptsitz des Kaisers von Österreich. Seit 1945 ist sie der Amtssitz des Österreichischen Bundespräsidenten. Die Hofburg, die im Verlauf von mehreren Jahrhunderten erbaut wurde, besteht heute aus mehreren Teilen, Trakten und Höfen (zum Beispiel dem "Reichskanzleitrakt", dem "Leopoldinischem Trakt", der "Stallburg", der "Amalienburg)" oder dem "Schweizerhof" ("Schweizertrakt") sowie der Hofburgkapelle und der Augustinerkirche.

Die Wiener Hofburg in Legende und Sage

Nicht überraschend ist, dass die Hofburg auch als Schauplatz einiger Wiener Sagen und Legenden gilt.

Der Adler über der Hofburg

Es handelt sich um eine Sage, die sich um eine historische Herrschergestalt und den Ausgang einer Schlacht gebildet hat. Hier ist es der eher unbekannte Kaiser Joseph I., dem der Sieg in der Schlacht von Ramillies (23. Mai 1706) durch einen Adler, der um die Hofburg kreist, angekündigt wird. Weil der Adler seinen Flug über den Leopoldinischen Burgtrakt genommen hatte, soll die sich dort erhebende Stiege mit dem Bilde eines Adlers geschmückt worden sein und den Namen Adlerstiege erhalten haben.[1]

Das Ferdinandische Kruzifix

Kaiser Ferdinand II. vor dem "Sprechende Kreuzifix", Teil eines Glasfensters der Habsburgerkapelle der Pfarrkirche Breitensee in Wien 14

In der Hofburgkapelle findet sich ein Kruzifix, das als das "Ferdinandische Kruzifix" bezeichnet wird. Der Sage nach soll Kaiser Ferdinand II. hier im Gebet Trost gefunden, als er von protestantischen Adeligen bedroht wurde, die sogar die Hofburg stürmen wollten. Wenig später wurde er durch das rechtzeitige Eintreffen eines kaisertreuen Regiments aus dieser Lage gerettet.[2] Eine bildnerische Gestaltung dieser Sage findet sich in einem Kirchenfenster der Pfarrkirche Breitensee.[3]

Die Weiße Frau in Wien

Eine der Weißen Frauen von Wien soll auch in der Wiener Hofburg unterwegs sein. Nach einer Sage liegt dort in einem tiefen Keller ein Schatz versteckt, den sie solange hüten wird, bis sich jemand findet, der würdiger ist und dem sie diesen dann anvertrauen kann. Das Erscheinen dieser Weißen Frau soll den Tod oder eine Geburt im Haus Habsburg (Österreich) ankündigen, je nachdem, ob sie weiße oder schwarze Handschuhe trägt[4]. Die beiden letzten Male soll sie den Tod des Kronprinzen Rudolf und der Kaiserin Elisabeth angekündigt haben.[5]

Sekundärliteratur

  • Mario Schwarz - Artur Rosenauer: Die Wiener Hofburg im Mittelalter. Von der Kastellburg bis zu den Anfängen der Kaiserresidenz (= Österreichische Akademie der Wissenschaften. Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse. Bd. 443). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien. 2015. ISBN-13: 9783700176565

Populärwissenschaftliche Sekundärliteratur

  • Gabriele Praschl-Pichler: Die Habsburger und das Übersinnliche. Amalthea Signum, 2003. ISBN-Nummer 3-85002-507-1

Weblinks

Julia Strobl: Sagen und G'schichterln, in: Kulturmagazin der Wiener Fremdenführer 2009, S. 50, Sagenreisen.AT

Einzelnachweise

  1. vgl. Adler über Hofburg, Sagen.AT, eingesehen am 19. Jänner 2018
  2. vgl. Kulturmagazin der Wiener Fremdenführer 2009, S. 51, Sagenreisen.AT, eingesehen am 19. Jänner 2018
  3. vgl. Stefan Malfér: Kaiserjubiläum und Kreuzesfrömmigkeit. Habsburgische "Pietas Austriaca" in den Glasfenstern der Pfarrkirche zum Heiligen Laurentius in Wien-Breitensee. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2011. ISBN 978-3-205-78627-6, S. 40
  4. vgl. Standard online, 28.9.2003 (eingesehen am 19. Jänner 2018)
  5. vgl. Weiße Frau, Sagen.AT, eingesehen am 19. Jänner 2018
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