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Aktuelle Version vom 20. Oktober 2022, 12:09 Uhr
Josef Dasatiel (*21. Jänner 1825 in Poysdorf, Niederösterreich; † 31. Jänner 1894 in Wien, Margareten) war ein österreichischer Bautischler und Mitwirkender der Wiener Weltausstellung 1873.
Leben
Josef Dasatiel kam Anfang 1825 im österreichischen Biedermeier als Sohn des Tischlers Anton Dasatiel und dessen Gattin Anna geb. Lengauer im Poysdorf, einem Winzerort im nordöstlichen Weinviertel (V.U.M.B.) zur Welt[1].
Nach dem Besuch Volksschule ging er bei seinem Vater, einem der besten Tischler von Poysdorf, in die Lehre, der ihm eine gute Grundausbildung in diesem Gewerbe angedeihen ließ. Um sein Handwerkskönnen zu vervollständigen, begab er sich danach auf Wanderschaft, der damals sogenannten „Walz“ und arbeitete bei mehreren Tischlereibetrieben in kleineren Ortschaften, bevor er im Spätherbst des Jahres 1842 in der Kaiser- und Residenzhauptstadt Wien landete, um dort bei den besten Tischlern Wiens sein Wissen in allen Zweigen zu vervollkommnen. Den Zeichenunterricht besuchte Dasatiel bei Karl Schmidt, der ihn auch ermunterte, sich selbstständig zu machen, was ihm 1852 auch gelang.
Da in den 1850er Jahren die alten Wiener Festungsmauern (Glacis) noch bestanden und eine Ausdehnung der Innenstadt mit bedeutenden Neubauten behinderten, arbeitete Dasatiel in allen Provinzen des Reiches und knüpfte so seine notwendigen Verbindungen. Bei der Pariser Weltausstellung 1867 wurde Dasatiel's Betrieb im Auftrag der kaiserlichen Regierung mit der Verlegung der Fußböden in der österreichischen Abteilung des Ausstellungsgebäudes betraut, was ihm die vollste Anerkennung in den österreichischen und französischen Journalen einbrachte.
Nachdem Kaiser Franz Joseph 1857 entschieden hatte, an Stelle der alten Festungsmauern die Wiener Ringstraße erbauen zu lassen, begann für Dasatiel durch die rege einsetzende Bautätigkeit eine Glanzperiode. Seine Bautischlerei war bei den Architekten sehr beliebt und erhielt dadurch viele Aufträge bei der Errichtung der neuen Ringstraßen-Palais und Zinshäuser. Wesentliche Verdienste hat sich Dasatiel auch bei der Wiener Weltausstellung 1873 erworben[2], in dem er sich in würdiger Weise durch eine Kollektiv-Ausstellung an dem Wettkampf der teilnehmenden Nationen beteiligte, die hernach von einer internationalen Jury mit zahlreichen Prämierungen ausgezeichnet wurde. Erzherzog Rainer von Österreich berief ihn im Anschluss zum Mitglied eben dieser Jury. Anlässlich der Vollendung des Neubaues der Wiener Universität verlieh Kaiser Franz Joseph I. im Dezember 1884 Dasatiel für seine Verdienste das „Goldene Verdienstkreuz mit der Krone“[3].
Josef Dasatiel verstarb nach einem arbeitsreichen Leben im Jänner 1894 im Alter von 69 Jahren[4] und wurde am Hietzinger Friedhof zur letzten Ruhe bestattet[5].
Familie
Josef Dasatiel eheliche[6] am 18. August 1851 in der Wiener Karlskirche auf der Wieden seine Braut Anna Sumper, eine Kleinhäuslerstochter aus Palterndorf im Weinviertel, welche ihm die vier Kinder Anna, Maria, Josef jun. und Anton schenkte.
Literatur
- Engel und Rotter: Biographisches Lexikon der Wiener Weltausstellung 1873, 4. Heft S. 5-8
Einzelnachweise
- ↑ Pfarre Poysdorf – Taufbuch 1807-1829 (fol.228)
- ↑ Oesterreichs Industrie LV. In: Wiener Weltausstellungs-Zeitung / Internationale Ausstellungs-Zeitung, 28. November 1873, S. 1 (online bei ANNO).
- ↑ Auszeichnungen für den Bau der neuen Universität. In: Das Vaterland, 25. Dezember 1884, S. 6 (online bei ANNO).
- ↑ Wien – Margareten, Pfarre Sankt Joseph zu Margareten – Sterbebuch 1893-1897 (fol.53)
- ↑ Traueranzeige. In: Neue Freie Presse, 1. Februar 1894, S. 14 (online bei ANNO).
- ↑ Wien - Wieden, Pfarre Sankt Karl Borromaeus – Trauungsbuch 1844-1852 (fol.243)
Weblinks
- Josef Dasatiel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons