Johann von Neitperg: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. November 2022, 12:03 Uhr

Johann beziehungsweise Hans (II.) von Neitperg oder Neitperg (* im 14. oder 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um / nach 1453) [A 1], auch von Neipperg, von Neuberg oder von Nitperg, war ein angesehener Adliger des Herzogtums Steier und außerdem Berater und (Haus-)Hofmeister von Kaiser Friedrich III. († 1393). Gemeinsam mit seinem Verwandten Walther Zebinger († um 1456/59) und dem Kammermeister Johann Ungnad († 1461) zählte er jenen drei Räten am frühen Hof Friedrichs, die Enea Silvio Piccolomini († 1464) ironisch als das "steirische Rats-Triumvirat" bzw. die "steirische Dreieinigkeit" titulierte.[1]

Herkunft und Familie

Johann von Neitperg stammte einer steirischen Adelsfamilie.[2] Er war ein Enkel von Gottschalk (VIII.) von Neitperg († um 1360) und Neffe der Fürstbischöfe Hans von Seckau († 1399) und Jörg (I.) von Chiemsee († um 1395).[3]

Johann von Neitperg war einer der beiden Söhne von Gotthard von Neitperg († 1394/1405) aus dessen Ehe mit Elisabeth von Liechtenstein zu Nikolsburg aus der Familie der "österreichisch-mährischen" Liechtensteiner. Nach seinem Testament aus dem Jahr 1371 war sie eine Tochter oder Verwandte des bekannten herzoglichen Hofmeisters Johann von Liechtenstein († 1397).[4] Verheiratet war er mit Agnes aus der Familie der Kuenringer, der Tochter von Achaz (I.) von Kuenring († um 1429) und Enkelin von Nizzo von Kuenring zu Seefeld († um 1405). Aus dieser Ehe hatte er einen Sohn: Heinrich (III.) von Neitberg, genannt 1446-1480.[3]

Leben

Johann von Neitperg war zunächst Rat von Herzog Friedrich IV. von Österreich. 1436 begleitete er den späteren Kaiser Friedrich III. (damals noch Herzog Friedrich V. von Österreich) auf seiner Pilgerreise ins Heilige Land.[5] Nachdem dieser zum römisch-deutschen König gewählt wurde, ernannte er Johann von Neitperg zu seinem Haushofmeister.[2] Bereits auf der Krönungsreise im Jahr 1442 ist dieser auch als Beisitzer des Kammergerichts und als Urkundenreferent belegt, er begleitete Friedrich III. auch auf seiner Reise 1444 ins Reich. In der Folge wurde er mit der Beilegung von Konflikten, die das Herzogtum Bayern-Ingolstadt, die Herzöge von Bayern und Grafen von Oettingen und Anderes betrafen betraut, war mehrfach in Reichsmaterien Friedensbeauftragter, und wurde zu den Verhandlungen der Verheiratung von Friedrichs Schwester Katharina mit Markgraf Karl I. von Baden herangezogen. Zwischen 1442 und 1448 vertrat er Friedrich außerdem auf mehreren Landtagen im Österreich und auf dem Prager Tag (1448). Während des ersten Romzugs (1451/52) übte er gemeinsam mit Walther von Zebing die Statthalterschaft über die von Friedrich beherrschten Ländern und Territorien aus.[5]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1, siehe Bd. 3, Register (S. 1725) (Rezension)
  • Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), seine steirischen und österreichischen Besitzungen und seine Beziehungen zum Kloster Lilienfeld. In: Herwig Ebner (Hrsg.): Festschrift für Friedrich Hausmann. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz, 1977. ISBN 3-201-01040-5. S. 409-442

Einzelnachweise

  1. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 177
  2. 2,0 2,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 57
  3. 3,0 3,1 vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 439
  4. vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 422 und S. 439
  5. 5,0 5,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 58

Anmerkungen

  1. Hinweise, vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 439