Radioquote in Österreich: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Radioquote''' (Musikquote, Programmquote für Musik im Hörfunk) bezeichnet das Verhältnis fremdsprachiger zu österreichischen Liedern, die im nationalen Radio während der "guten" Sendezeiten gespielt werden. Die Radioquote kann  
'''Radioquote''' (Musikquote, Programmquote für Musik im Hörfunk) bezeichnet das Verhältnis fremdsprachiger zu österreichischen Liedern, die im nationalen Radio während der "guten" Sendezeiten gespielt werden.  
 
Die Radioquote kann  
* freiwillig von den nationalen Sendestationen eingeführt bzw. eingehalten werden (freiwillige Selbstverpflichtung bzw. Selbstregulierung),  
* freiwillig von den nationalen Sendestationen eingeführt bzw. eingehalten werden (freiwillige Selbstverpflichtung bzw. Selbstregulierung),  
* staatlich vorgegeben (staatliche Regulierung) oder  
* staatlich vorgegeben (staatliche Regulierung) oder  
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=== Ökonomische Funktionsziele ===
=== Ökonomische Funktionsziele ===
Der öffentlich-rechtliche ORF ist nicht auf Gewinn ausgerichtet, sondern arbeitet nach dem wirtschaftlichen Grundsatz der Kostendeckung. Er finanziert sich dabei aus Werbeerlösen und Programmentgelten. Die Programmentgelte stehen den Privaten nicht zu. Gerechtfertigt wird diese duale Finanzierung des ORF mit der Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags, welcher eben in einem so kleinen Markt wie Österreich nur derart aufrecht zu erhalten ist.  
Der öffentlich-rechtliche ORF ist nicht auf Gewinn ausgerichtet, sondern arbeitet nach dem wirtschaftlichen Grundsatz der Kostendeckung. Er finanziert sich dabei aus Werbeerlösen und Programmentgelten. Die Programmentgelte stehen den Privaten nicht zu. Gerechtfertigt wird diese duale Finanzierung des ORF mit der Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags, welcher eben in einem so kleinen Markt wie Österreich nur derart aufrecht zu erhalten ist. Der ORF ist das größte Medienunternehmen Österreichs. Der Konzern mit Töchtern erzielte 2011 einen Jahresumsatz von 952 Mio. Euro, wobei ein Gewinn (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT)) von 11,4 Mio. Euro erwirtschaftet wurde<ref>Der Standard-Übersicht: Österreichs größte Medienunternehmen 2011</ref>.


Paul Mason konnte in dessen wissenschaftlicher Studie aus dem Jahre 2003 feststellen, dass kein einziger Titel ohne Radio-Ausstrahlungen Einzug in die Charts gefunden hat. Andererseits würde niemand bereit sein, Gelder zu zahlen, wären die Radios als Marketinginstrument zur Verkaufsförderung von Tonträgern nicht verkaufsrelevant. Diesen Umkehrschluss müssen die zahlreichen [[w:Payola|Payola]]-Skandale der letzten Jahrzehnte ziehen lassen, welche mehr oder weniger verdecktes Schmiergeld der Plattenindustrie an Radio-DJs zum Inhalt haben, um die eigenen Songs im Programm platzieren zu können.  
Paul Mason konnte in dessen wissenschaftlicher Studie aus dem Jahre 2003 feststellen, dass kein einziger Titel ohne Radio-Ausstrahlungen Einzug in die Charts gefunden hat. Andererseits würde niemand bereit sein, Gelder zu zahlen, wären die Radios als Marketinginstrument zur Verkaufsförderung von Tonträgern nicht verkaufsrelevant. Diesen Umkehrschluss müssen die zahlreichen [[w:Payola|Payola]]-Skandale der letzten Jahrzehnte ziehen lassen, welche mehr oder weniger verdecktes Schmiergeld der Plattenindustrie an Radio-DJs zum Inhalt haben, um die eigenen Songs im Programm platzieren zu können.  


== Selbstregulierung ==
== Selbstregulierung ==
Die im Dezember 2009 von den öffentlich-rechtlichen ORF-Radiosendern propagierte Selbstregulierung sah vor, dass die
Die im Dezember 2009 von den öffentlich-rechtlichen ORF-Radiosendern propagierte Selbstregulierung sah vor, dass
* drei nationalen (Österreich 1 (Ö1), Ö3 und FM4) und  
* die drei nationalen (Österreich 1 (Ö1), Ö3 und FM4) und  
* neun regionalen Radiosender (Ö2 Landesstudios)  
* neun regionalen (Ö2 Landesstudios)  
bis 2011 einen 30-prozentigen Anteil an österreichischer Musik im Programm unterbringen.  
Radiosender bis 2011 einen 30-prozentigen Anteil an österreichischer Musik im Programm unterbringen.  


Die ORF-Radiosender spielten im Jahre 2011 durchschnittlich 16,12% AKM-Kompositionen (Quelle: AKM-Informationen), wobei die registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung AKM die Interessen der Musikautoren, Komponisten und Musikverleger in Österreich wahrnimmt. Dabei spielen beispielsweise die beiden österreichischen öffentlich-rechtlichen ORF-Sender  
Die ORF-Radiosender spielten im Jahre 2011 durchschnittlich 16,12% AKM-Kompositionen<ref>AKM-Informationen</ref>, wobei die registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung AKM die Interessen der Musikautoren, Komponisten und Musikverleger in Österreich wahrnimmt. Dabei spielen beispielsweise die beiden österreichischen öffentlich-rechtlichen ORF-Sender  


* Hitradio Ö3 und  
* Hitradio Ö3 und  
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Nach den Jahrzehnten des ORF-Monopols ab 1924 bzw. ab 1954 nahmen in Österreich Ende 1995 erste private Hörfunkveranstalter ihren Sendebetrieb auf. Österreich liberalisierte als letzte Land Europas den Rundfunkmarkt.
Nach den Jahrzehnten des ORF-Monopols ab 1924 bzw. ab 1954 nahmen in Österreich Ende 1995 erste private Hörfunkveranstalter ihren Sendebetrieb auf. Österreich liberalisierte als letzte Land Europas den Rundfunkmarkt.


Der öffentlich-rechtliche österreichische Radiosender Ö3 wurde im Jahre 1996 in ein sogenanntes Formatradio umgewandelt, um die hohen Marktanteile wegen der diesbezüglichen Werbeerlöse auch künftig halten zu können. Die entsprechende Mainstream-Massen-Playlist mit Fokussierung auf die internationalen Major-Labels gibt bis heute ein diesbezügliche Berater- und Consultingfirma mit Sitz in Nürnberg vor.
Der öffentlich-rechtliche österreichische Radiosender Ö3 wurde im Jahre 1996 in ein sogenanntes Formatradio umgewandelt, um die hohen Marktanteile wegen der diesbezüglichen Werbeerlöse auch künftig halten zu können. Die entsprechende Mainstream-Massen-Playlist mit Fokussierung auf die internationalen, mehrheitlich englischsprachigen Major-Labels gibt bis heute ein diesbezügliche Berater- und Consultingfirma mit Sitz in Nürnberg vor. Immerhin machten die Märkte der USA und Großbritannien im Jahre 2004 zusammen 47% des internationalen Musikmarktes aus<ref>IFPI: “Global music retail sales, including digital, flat in 2004”, http://www.ifpi.org, abgefragt am 15.07.05</ref>.
 
== Einzelnachweise ==
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