Anton Schwarz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Anton''' <small>Franz Dominik</small> '''Schwarz''' (* [[4. August]] [[1868]] in [[Wien]], [[Alsergrund]]; † [[16. Oktober]] [[1942]] in Wien) war ein Wiener [[w:Stadtbaumeister|Stadtbaumeister]], [[w:Architekt|Architekt]], [[w:Kommerzialrat|Kommerzialrat]] und Stiftsbaumeister.
'''Anton''' <small>Franz Dominik</small> '''Schwarz''' (* [[4. August]] [[1868]] in [[Wien]], [[Alsergrund]]; † [[16. Oktober]] [[1942]] in Wien) war ein Wiener [[w:Stadtbaumeister|Stadtbaumeister]], [[w:Architekt|Architekt]], [[w:Kommerzialrat|Kommerzialrat]] und Stiftsbaumeister.


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Anton Schwarz kam in der Regierungszeit von Kaiser [[Franz Joseph I.]] im August 1868 als Sohn des gleichnamigen Kirchendieners und dessen Ehefrau Maria Agatha Schwanzar, einer [[w:Sattler|Sattlermeisterstochter]], in Wien IX., Berggasse Nr. 21 zur Welt und wurde in der [[w:Pfarrkirche Rossau|Pfarrkirche Rossau]] nach römisch-katholischem [[w:Ritus|Ritus]] getauft<ref name=":0">[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/09-rossau/01-18/?pg=169 Wien IX., Pfarre Rossau – Taufbuch 1867-1869 (fol.166)] </ref>. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, sein Vater arbeitete als Diener im [[Schottenstift]], durfte er das Schottengymnasium besuchen, das ansonsten den Kindern der Oberschicht vorbehalten war. Danach besuchte Schwarz die dreijährige [[w:Staatsgewerbeschule|Staatsgewerbeschule]] (Werkmeisterschule), welche er 1887 mit Erfolg abschloss.
Anton Schwarz kam in der Regierungszeit von Kaiser [[Franz Joseph I.]] im August 1868 als Sohn des gleichnamigen Kirchendieners und dessen Ehefrau Maria Agatha Schwanzar, einer [[w:Sattler|Sattlermeisterstochter]], in Wien IX., Berggasse Nr. 21 zur Welt und wurde in der [[w:Pfarrkirche Rossau|Pfarrkirche Rossau]] nach römisch-katholischem [[w:Ritus|Ritus]] getauft<ref name=":0">[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/09-rossau/01-18/?pg=169 Wien IX., Pfarre Rossau – Taufbuch 1867-1869 (fol.166)] </ref>. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, sein Vater arbeitete als Diener im [[Schottenstift]], durfte er das Schottengymnasium besuchen, das ansonsten den Kindern der Oberschicht vorbehalten war. Danach besuchte Schwarz die dreijährige [[w:Staatsgewerbeschule|Staatsgewerbeschule]] (Werkmeisterschule), welche er 1887 mit Erfolg abschloss.


Es folgten einige Praktikumsjahre, bevor Schwarz 1894 die Baumeisterkonzession erwarb und sich selbständig machte. Im selben Jahr ehelichte er am 19. Mai seine Ehefrau, die Kleidermacherin Rosa geb. Pregler in der [[w:Altlerchenfelder Pfarrkirche|Altlerchenfelder Pfarrkirche]] in Wien, [[Neubau (Wien)|Neubau]], die ihm in den kommenden Jahren vier Kinder schenkte: Rosa (*1895), verehelichte Sahora; Dipl.-Ing. Anton jun. (*1896); Erna (*1900) und Dipl.-Ing. Karl (*1901).  
Es folgten einige Praktikumsjahre, bevor Schwarz 1894 die Baumeisterkonzession erwarb und sich selbständig machte. Im selben Jahr ehelichte<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/07-altlerchenfeld/02-20/?pg=249 Wien VII., Pfarre Altlerchenfeld – Trauungsbuch 1891-1894 (fol.30)] </ref> er am 19. Mai seine Ehefrau, die Kleidermacherin Rosa geb. Pregler in der [[w:Altlerchenfelder Pfarrkirche|Altlerchenfelder Pfarrkirche]] in Wien, [[Neubau (Wien)|Neubau]], die ihm in den kommenden Jahren vier Kinder schenkte: Rosa (*1895), verehelichte Sahora; Dipl.-Ing. Anton jun. (*1896); Erna (*1900) und Dipl.-Ing. Karl (*1901).  


Im Jahre 1897 trat Schwarz in die „''Genossenschaft der Baumeister Niederösterreichs''“ ein und wurde 1909 in dessen Vorstand gewählt. Schwarz errichtete zahlreiche Wohnbauten, sowie auch öffentliche Gebäude. Der Bau, der später dem „''Heiligen Clemens Maria Hofbauer''“ geweihten Pfarrkirche im niederösterreichischen [[Mitterbach am Erlaufsee|Mitterbach]], brachte ihm 1915 das päpstliche Ehrenkreuz „Pro ecclesia et pontifice“ und 1920 den Titel Stiftsbaumeister ein (6). Außerdem feierte er mit seiner Gattin Rosa am 18. Mai 1919 die Silberhochzeit in dieser Kirche (5).
Im Jahre 1897 trat Schwarz in die „''Genossenschaft der Baumeister Niederösterreichs''“ ein und wurde 1909 in dessen Vorstand gewählt. Schwarz errichtete zahlreiche Wohnbauten, sowie auch öffentliche Gebäude. Der Bau, der später dem „''Heiligen Clemens Maria Hofbauer''“ geweihten Pfarrkirche im niederösterreichischen Mitterbach, brachte ihm 1915 das päpstliche Ehrenkreuz [[w:Pro Ecclesia et Pontifice|Pro Ecclesia et Pontifice]] und 1920 den Titel Stiftsbaumeister ein<ref>{{ANNO|rpt|10|10|1920|6|Personalnachrichten|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref>. Außerdem feierte er in dieser Kirche mit seiner Gattin Rosa am 18. Mai 1919 die Silberhochzeit<ref>{{ANNO|rpt|17|05|1919|6|Personalnachrichten|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref>. Auch war Schwarz als "''Schätzmeister des Exekutionsgerichts für Fälle der Enteignung zum Zwecke der Eisenbahn"'' sowie auch [[w:Zensur (Informationskontrolle)|Zensor]] der [[w:Österreichische Nationalbank|Österreichischen Nationalbank]] und der [[w:Zentralsparkasse der Gemeinde Wien|Zentralsparkassa der Gemeinde Wien]]. Anno 1905 wurde er als Mitglied des ''Vereins der Hausbesitzer in Wien-Neubau'' vom ''k. k. Landesgericht'' ebenfalls zum „''Beeideten Sachverständigen und Schätzmeister für das Baufach''“ ernannt<ref>{{ANNO|hab|01|05|1905|13|Notizen|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref>. Auch engagierte sich Schwarz in dem damals aufkommenden Automobilwesen, wurde 1912  vom Präsidium des [[w:Landesgericht für Strafsachen Wien|Landesgerichtes für Strafsachen Wien]]  zum „''Ständigen Sachverständigen für das Automobilwesen und Automobilfahrten''“ bestellt<ref>{{ANNO|nwg|19|01|1912|45|Sachverständiger|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref> und organisierte in diesem Rahmen in den Jahren 1910-1913 Instruktionsfahrten für Richter und Staatsanwälte.


Auch war Schwarz als „Schätzmeister des Exekutionsgerichts für Fälle der Enteignung zum Zwecke der Eisenbahn“ sowie auch Zensor der Österreichischen Nationalbank und der Zentralsparkassa der Gemeinde Wien.  
Während  des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] war Schwarz als Landsturmoberleutnant an der Front eingeteilt und wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter 1917 mit der Militär-Verdienstmedaille „[[w:Militär-Verdienstmedaille (Österreich)|Signum Laudis]]“. Im Februar des Jahres 1918, Monate vor dem Ende der Monarchie, strukturierte Schwarz seinen Baumeisterbetrieb um und gründete gemeinsam mit Franz Quidenus, der mit ihm seine Autoleidenschaft teilte, einen weiteren Firmensitz in Mödling, Hauptstraße Nr. 44<ref>{{ANNO|wrz|02|02|1918|26|Firmaprotokollierungen|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref>, wo er sich auch im Vorstand der "''Industriellen Bezirksorganisation Mödling''" einbrachte. Bevor er sich um 1932 aus seinem Berufsleben zurückzog, schied Schwarz anno 1929 aus der protokollierten Firma „''Dr. Franz Quidenus & Anton Schwarz''“ aus und arbeitete in seiner eigenen Kanzlei in Wien VI., Stumpergasse Nr. 13 als "Landesgerichtlicher beeideter Sachverständiger und Schätzmeister“<ref>{{ANNO|alb|12|01|1929|10|Architekt Baumeister Kommerzialrat Anton Schwarz|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref>. In Anerkennung seiner Verdienste wurde Anton Schwarz 1926 mit dem Titel eines Kommerzialrates ausgezeichnet, sowie 1935 als Vorstandsmitglied des humanitären Vereins „''Die Naßwalder''“ durch Bundespräsident [[w:Wilhelm Miklas|Wilhelm Miklas]] das „[[w:Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1922)|Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich]]“ verliehen<ref>{{ANNO|sch|01|04|1935|5|Personalnachrichten|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref>.


Anno 1905 wurde er als Mitglied des Vereins der Hausbesitzer in Wien-Neubau vom k. k. Landesgericht ebenfalls zum „beeideten Sachverständigen und Schätzmeister für das Baufach“ ernannt (2).
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Nach langer Krankheit verstarb Anton Schwarz im 75. Lebensjahr ohne nennenswertes Vermögen in Wien<ref name=":0" /> und wurde in aller Stille am Friedhof in der [[Hinterbrühl]] bei [[Mödling]] zur letzten Ruhe bestattet<ref>{{ANNO|vob|22|10|1942|6|Todesanzeige|HERVORHEBUNG=Anton_Schwarz}}</ref>.


Auch engagierte sich Schwarz in dem damals aufkommenden Automobilwesen, wurde 1912  vom Präsidium des Landesgerichtes für Strafsachen in Wien zum „ständigen Sachverständigen für das Automobilwesen und Automobilfahrten“ bestellt (3) und organisierte in diesem Rahmen Instruktionsfahrten für Richter und Staatsanwälte.
== Werke ==
<u>Wohn- und Geschäftsbauten:</u>
* 1897  Miethäuser, Wien 3, Ungargasse 12 u. 12a
* 1898  Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 3, Fasangasse 16 / Gerlgasse 6 (zerstört)
* 1902  Wohnhaus, Wien 14, Hüttelbergstraße 51
* 1903  Villa Ulreich, Preßbaum, NÖ, Linke Bahnstraße 1
* 1905  Villa Deutsch, Wien 19, Kahlenberger Straße 97
* 1909  Umbau, Hotel „Kaiserin Elisabeth“, Wien 1, Weihburggasse 3
* 1912  Miethäuser, Wien 4, Taubstummengasse 13-17 / Taubstummeninstitut, Favoritenstraße 13 (mit Theater-Café)
<u>Öffentliche Bauten:</u>
* 1906-1907  Gerichtsgebäude Wien 1, Riemergasse 7 (Entwurf Alfred Keller)
* 1914-1915  Pfarrkirche in Mitterbach, NÖ (Entwurf Hubert Gangl)
* o.J.  Amtsgebäude d. Steueradministration für d. 4.,5. u.10. Bezirk (Adresse unbekannt)


Während  des Ersten Weltkrieges war Schwarz als Landsturmoberleutnant an der Front eingeteilt und wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter 1917 mit der Militär-Verdienstmedaille „Signum Laudis“.
== Literatur ==


Im Februar des Jahres 1918 strukturierte Schwarz seinen Baumeisterbetrieb um und gründete gemeinsam mit Franz Quidenus, der mit ihm seine Autoleidenschaft teilte, einen weiteren Firmensitz in Mödling, Hauptstraße Nr. 44 (4), wo er sich auch im Vorstand der industriellen Bezirksorganisation Mödling einbrachte.
* {{Azw|583|Anton Schwarz}}
 
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Bevor er sich um 1932 aus seinem Berufsleben zurückzog, schied Schwarz anno 1929 aus der protokollierten Firma „Dr. Franz Quidemus & Anton Schwarz“ aus und arbeitete in seiner eigenen Kanzlei in Wien VI., Stumpergasse Nr. 13 als landesgerichtlicher beeideter Sachverständiger und Schätzmeister (7).
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In Anerkennung seiner Verdienste wurde Kommerzialrat Anton Schwarz 1935 als Vorstandsmitglied des humanitären Vereins „Die Naßwalder“ durch den Bundespräsidenten Wilhelm Miklas das „goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich“ verliehen (8).
 
Nach langer Krankheit verstarb Anton Schwarz im 75. Lebensjahr ohne nennenswertes Vermögen in Wien<ref name=":0" /> und wurde in aller Stille am Friedhof in der Hinterbrühl bei Mödling zur letzten Ruhe bestattet (1).
 
== Werke ==
Wohn- und Geschäftsbauten
1897  Miethäuser, Wien 3, Ungargasse 12 u. 12a
1898  Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 3, Fasangasse 16 / Gerlgasse 6 (zerstört)
1902  Wohnhaus, Wien 14, Hüttelbergstraße 51
1903  Villa Ulreich, Preßbaum, NÖ, Linke Bahnstraße 1
1905  Villa Deutsch, Wien 19, Kahlenberger Straße 97
1909  Umbau, Hotel „Kaiserin Elisabeth“, Wien 1, Weihburggasse 3
1912  Miethäuser, Wien 4, Taubstummengasse 13-17 / Taubstummeninstitut, Favoritenstraße 13 (mit Theater-Café)
 
Öffentliche Bauten:
1906-1907  Gerichtsgebäude Wien 1, Riemergasse 7 (Entwurf Alfred Keller)
1914-1915  Pfarrkirche in Mitterbach, NÖ (Entwurf Hubert Gangl)
o.J.  Amtsgebäude d. Steueradministration für d. 4.,5. u.10. Bezirk (Adresse unbekannt)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


Wien VII., Pfarre Altlerchenfeld – Trauungsbuch 1891-1894 (fol.30)
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Aktuelle Version vom 28. Dezember 2022, 10:12 Uhr

Anton Franz Dominik Schwarz (* 4. August 1868 in Wien, Alsergrund; † 16. Oktober 1942 in Wien) war ein Wiener Stadtbaumeister, Architekt, Kommerzialrat und Stiftsbaumeister.

Leben

Anton Schwarz kam in der Regierungszeit von Kaiser Franz Joseph I. im August 1868 als Sohn des gleichnamigen Kirchendieners und dessen Ehefrau Maria Agatha Schwanzar, einer Sattlermeisterstochter, in Wien IX., Berggasse Nr. 21 zur Welt und wurde in der Pfarrkirche Rossau nach römisch-katholischem Ritus getauft[1]. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, sein Vater arbeitete als Diener im Schottenstift, durfte er das Schottengymnasium besuchen, das ansonsten den Kindern der Oberschicht vorbehalten war. Danach besuchte Schwarz die dreijährige Staatsgewerbeschule (Werkmeisterschule), welche er 1887 mit Erfolg abschloss.

Es folgten einige Praktikumsjahre, bevor Schwarz 1894 die Baumeisterkonzession erwarb und sich selbständig machte. Im selben Jahr ehelichte[2] er am 19. Mai seine Ehefrau, die Kleidermacherin Rosa geb. Pregler in der Altlerchenfelder Pfarrkirche in Wien, Neubau, die ihm in den kommenden Jahren vier Kinder schenkte: Rosa (*1895), verehelichte Sahora; Dipl.-Ing. Anton jun. (*1896); Erna (*1900) und Dipl.-Ing. Karl (*1901).

Im Jahre 1897 trat Schwarz in die „Genossenschaft der Baumeister Niederösterreichs“ ein und wurde 1909 in dessen Vorstand gewählt. Schwarz errichtete zahlreiche Wohnbauten, sowie auch öffentliche Gebäude. Der Bau, der später dem „Heiligen Clemens Maria Hofbauer“ geweihten Pfarrkirche im niederösterreichischen Mitterbach, brachte ihm 1915 das päpstliche Ehrenkreuz Pro Ecclesia et Pontifice und 1920 den Titel Stiftsbaumeister ein[3]. Außerdem feierte er in dieser Kirche mit seiner Gattin Rosa am 18. Mai 1919 die Silberhochzeit[4]. Auch war Schwarz als "Schätzmeister des Exekutionsgerichts für Fälle der Enteignung zum Zwecke der Eisenbahn" sowie auch Zensor der Österreichischen Nationalbank und der Zentralsparkassa der Gemeinde Wien. Anno 1905 wurde er als Mitglied des Vereins der Hausbesitzer in Wien-Neubau vom k. k. Landesgericht ebenfalls zum „Beeideten Sachverständigen und Schätzmeister für das Baufach“ ernannt[5]. Auch engagierte sich Schwarz in dem damals aufkommenden Automobilwesen, wurde 1912 vom Präsidium des Landesgerichtes für Strafsachen Wien zum „Ständigen Sachverständigen für das Automobilwesen und Automobilfahrten“ bestellt[6] und organisierte in diesem Rahmen in den Jahren 1910-1913 Instruktionsfahrten für Richter und Staatsanwälte.

Während des Ersten Weltkrieges war Schwarz als Landsturmoberleutnant an der Front eingeteilt und wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter 1917 mit der Militär-Verdienstmedaille „Signum Laudis“. Im Februar des Jahres 1918, Monate vor dem Ende der Monarchie, strukturierte Schwarz seinen Baumeisterbetrieb um und gründete gemeinsam mit Franz Quidenus, der mit ihm seine Autoleidenschaft teilte, einen weiteren Firmensitz in Mödling, Hauptstraße Nr. 44[7], wo er sich auch im Vorstand der "Industriellen Bezirksorganisation Mödling" einbrachte. Bevor er sich um 1932 aus seinem Berufsleben zurückzog, schied Schwarz anno 1929 aus der protokollierten Firma „Dr. Franz Quidenus & Anton Schwarz“ aus und arbeitete in seiner eigenen Kanzlei in Wien VI., Stumpergasse Nr. 13 als "Landesgerichtlicher beeideter Sachverständiger und Schätzmeister“[8]. In Anerkennung seiner Verdienste wurde Anton Schwarz 1926 mit dem Titel eines Kommerzialrates ausgezeichnet, sowie 1935 als Vorstandsmitglied des humanitären Vereins „Die Naßwalder“ durch Bundespräsident Wilhelm Miklas das „Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich“ verliehen[9].

BW

Nach langer Krankheit verstarb Anton Schwarz im 75. Lebensjahr ohne nennenswertes Vermögen in Wien[1] und wurde in aller Stille am Friedhof in der Hinterbrühl bei Mödling zur letzten Ruhe bestattet[10].

Werke

Wohn- und Geschäftsbauten:

  • 1897 Miethäuser, Wien 3, Ungargasse 12 u. 12a
  • 1898 Wohn- u. Geschäftshaus, Wien 3, Fasangasse 16 / Gerlgasse 6 (zerstört)
  • 1902 Wohnhaus, Wien 14, Hüttelbergstraße 51
  • 1903 Villa Ulreich, Preßbaum, NÖ, Linke Bahnstraße 1
  • 1905 Villa Deutsch, Wien 19, Kahlenberger Straße 97
  • 1909 Umbau, Hotel „Kaiserin Elisabeth“, Wien 1, Weihburggasse 3
  • 1912 Miethäuser, Wien 4, Taubstummengasse 13-17 / Taubstummeninstitut, Favoritenstraße 13 (mit Theater-Café)

Öffentliche Bauten:

  • 1906-1907 Gerichtsgebäude Wien 1, Riemergasse 7 (Entwurf Alfred Keller)
  • 1914-1915 Pfarrkirche in Mitterbach, NÖ (Entwurf Hubert Gangl)
  • o.J. Amtsgebäude d. Steueradministration für d. 4.,5. u.10. Bezirk (Adresse unbekannt)

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Wien IX., Pfarre Rossau – Taufbuch 1867-1869 (fol.166)
  2. Wien VII., Pfarre Altlerchenfeld – Trauungsbuch 1891-1894 (fol.30)
  3. Personalnachrichten. In: Reichspost, 10. Oktober 1920, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rpt
  4. Personalnachrichten. In: Reichspost, 17. Mai 1919, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rpt
  5. Notizen. In: Der Hausbesitzer / Hausherren-Zeitung / Hausbesitzer-Zeitung, 1. Mai 1905, S. 13 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/hab
  6. Sachverständiger. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 19. Jänner 1912, S. 45 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  7. Firmaprotokollierungen. In: Wiener Zeitung, 2. Februar 1918, S. 26 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  8. Architekt Baumeister Kommerzialrat Anton Schwarz. In: Allgemeine Bauzeitung. Fachzeitschrift für die Interessen der Bau-Branche / Allgemeine Bau-Zeitung. Offizielles Organ der Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister, (…) / Allgemeine Bau-Zeitung. Offizielles Organ des Verbandes der Baumeister Oesterreichs, des Vereines der Baumeister in Wien u(nd) Niederösterreich, (…) / Allgemeine Bau-Zeitung. Organ des Verbandes der Baumeister Oesterreichs und sämtlicher Unterverbände. – Verlautbarungen der Innung der Baumeister, uralte Haupthütte, Wien / Allgemeine Bau-Zeitung. Zentralblatt/Fachblatt für die österreichischen Baumeister, Architekten, Maurermeister und Baugesellschaften (…), 12. Jänner 1929, S. 10 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/alb
  9. Personalnachrichten. In: Salzburger Chronik für Stadt und Land / Salzburger Chronik / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Die Woche im Bild“ / Die Woche im Bild. Illustrierte Unterhaltungs-Beilage der „Salzburger Chronik“ / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Oesterreichische/Österreichische Woche“ / Österreichische Woche / Salzburger Zeitung. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Österreichische Woche“ / Salzburger Zeitung, 1. April 1935, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/sch
  10. Todesanzeige. In: Völkischer Beobachter. Kampfblatt der national(-)sozialistischen Bewegung Großdeutschlands. Wiener Ausgabe / Wiener Beobachter. Tägliches Beiblatt zum „Völkischen Beobachter“, 22. Oktober 1942, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vob