Schwarzott, Baden: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahre 1867 kaufte das Ehepaar Anton und Elisabeth Schwarzott das Haus Wienerstraße 13 von Franz Ott. Anton Schwarzott war zu dieser Zeit als Maurerpolier beschäftigt und stammte aus Unterwaltersdorf<ref name=":0">[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/02-09/?pg=104 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Trauungsbuch 1852-1862 (fol.101)]    Anton Schwarzott (1826-1901) & Elisabeth Schwarzott geb. Schrott (1834-1910) </ref>. Er war mit seiner Ehefrau Elisabeth geb. Schrott verheiratet, welche er am 24. Februar 1857 in der [[w:Pfarrkirche Baden-St. Stephan|Badener Stadtpfarrkirche]] geehelicht hatte<ref name=":0" />. Deren Sohn Karl Schwarzott, der 1864 in Baden auf die Welt gekommen war<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01-17/?pg=14 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1864-1868 (fol.12)]    Karl Schwarzott (1864-1938)</ref>, gründete 30 Jahre später im Jahre 1897 in seinem Elternhaus eine Bau- und Portaltischlerei. Die Tischlerarbeiten wurden seinerzeit noch per Hand ausgeführt, die Auslieferung erfolgte per Handkarren.
Im Jahre 1867 kaufte das Ehepaar Anton und Elisabeth Schwarzott das Haus Wienerstraße 13 von Franz Ott. Anton Schwarzott war zu dieser Zeit als Maurerpolier beschäftigt und stammte aus Unterwaltersdorf<ref name=":0">[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/02-09/?pg=104 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Trauungsbuch 1852-1862 (fol.101)]    Anton Schwarzott (1826-1901) & Elisabeth Schwarzott geb. Schrott (1834-1910) </ref>. Er war mit seiner Ehefrau Elisabeth geb. Schrott verheiratet, welche er am 24. Februar 1857 in der [[w:Pfarrkirche Baden-St. Stephan|Badener Stadtpfarrkirche]] geehelicht hatte<ref name=":0" />. Deren Sohn Karl Schwarzott, der 1864 in Baden auf die Welt gekommen war<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01-17/?pg=14 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1864-1868 (fol.12)]    Karl Schwarzott (1864-1938)</ref>, gründete 30 Jahre später im Jahre 1897 in seinem Elternhaus eine Bau- und Portaltischlerei. Die Tischlerarbeiten wurden seinerzeit noch per Hand ausgeführt, die Auslieferung erfolgte per Handkarren.


Karl Schwarzott ehelichte im Jahre 1899 seine Gattin Theresia Simon aus [[Leobendorf (Niederösterreich)|Leobendorf]] im [[Weinviertel]], wie schon seine Eltern in der Stadtpfarrkirche Sankt Stephan<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/02-14/?pg=197 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Trauungsbuch 1894-1899 (fol.194)]  Karl (1864-1938) & Theresia Schwarzott geb. Simon (1873-1946) </ref>. Ein Jahr später kam 1900 der älteste Sohn Karl Schwarzott jun. zur Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01-23/?pg=59 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1900-1902 (fol.56)]  Karl Scharzott jun. (1900) </ref>, der später einmal [[w:Drogist|Drogist]] werden wollte und auch eine dementsprechende Lehre absolvierte. Nachdem er in dieser Branche aber keine freie Arbeitsstelle finden konnte, machte Karl jun. eine Ausbildung zum Tischlermeister im Betrieb seiner Eltern, die er nach dem [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] erfolgreich beendete. Später erweiterte Karl Schwarzott jun. den elterlichen Betrieb um eine Möbeltischlerei.  
Karl Schwarzott ehelichte im Jahre 1899 seine Gattin Theresia Simon aus [[Leobendorf (Niederösterreich)|Leobendorf]] im [[Weinviertel]], wie schon seine Eltern in der Stadtpfarrkirche Sankt Stephan<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/02-14/?pg=197 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Trauungsbuch 1894-1899 (fol.194)]  Karl (1864-1938) & Theresia Schwarzott geb. Simon (1873-1946) </ref>. Ein Jahr später kam 1900 der älteste Sohn Karl Schwarzott jun. zur Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/01-23/?pg=59 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1900-1902 (fol.56)]  Karl Scharzott jun. (1900-1988) </ref>, der später einmal [[w:Drogist|Drogist]] werden wollte und auch eine dementsprechende Lehre absolvierte. Nachdem er in dieser Branche aber keine freie Arbeitsstelle finden konnte, machte Karl jun. eine Ausbildung zum Tischlermeister im Betrieb seiner Eltern, die er nach dem [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] erfolgreich beendete. Später erweiterte Karl Schwarzott jun. den elterlichen Betrieb um eine Möbeltischlerei.  


Bei der Gewerbeausstellung 1930, die im ehemaligen Badener [[w:Schloss Weilburg (Baden)|Schloss Weilburg]] stattfand, war unter anderem auch ein gediegen gearbeitetes Schlafzimmer aus amerikanischer Wurzelnuss der Tischlerei Schwarzott ausgestellt und Karl Schwarzott jun. erhielt für seine Arbeiten ein Staatsdiplom und die goldene Ausstellungsmedaille, was zur Folge hatte, dass sich die Auftragslage der Tischlerei stetig erhöhte.  
Bei der Gewerbeausstellung 1930, die im ehemaligen Badener [[w:Schloss Weilburg (Baden)|Schloss Weilburg]] stattfand, war unter anderem auch ein gediegen gearbeitetes Schlafzimmer aus amerikanischer Wurzelnuss der Tischlerei Schwarzott ausgestellt und Karl Schwarzott jun. erhielt für seine Arbeiten ein Staatsdiplom und die goldene Ausstellungsmedaille, was zur Folge hatte, dass sich die Auftragslage der Tischlerei stetig erhöhte.  
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Auch in den Wirren des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde trotz Schwierigkeiten expandiert und 1943 weiter ausgebaut. Nach Kriegsende fand der Wiederaufbau statt und die Firma Schwarzott konnte Großaufträge an Land ziehen. So wurde z. B. die Einrichtung für die Sparkasse, die Volksbank und die Bezirksbauernkammer in Baden produziert und als 1955 die Filmaufnahmen zum Kinofilm „[[w:Der letzte Akt (1955)|Der letzte Akt]]“ im Badener Strandbad stattfanden, stellte die Firma Schwarzott den Nachbau einer S-Bahnstation aus Holz her. Zu Beginn der 1950er-Jahre wurde das Haus Wienerstraße 15 aufgestockt und eine damals moderne, helle Werkstätte und eine Maschinenhalle errichtet. Auch wurde im Laufe der Jahre der Betrieb bis auf die Wienerstraße 21 erweitert.
Auch in den Wirren des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde trotz Schwierigkeiten expandiert und 1943 weiter ausgebaut. Nach Kriegsende fand der Wiederaufbau statt und die Firma Schwarzott konnte Großaufträge an Land ziehen. So wurde z. B. die Einrichtung für die Sparkasse, die Volksbank und die Bezirksbauernkammer in Baden produziert und als 1955 die Filmaufnahmen zum Kinofilm „[[w:Der letzte Akt (1955)|Der letzte Akt]]“ im Badener Strandbad stattfanden, stellte die Firma Schwarzott den Nachbau einer S-Bahnstation aus Holz her. Zu Beginn der 1950er-Jahre wurde das Haus Wienerstraße 15 aufgestockt und eine damals moderne, helle Werkstätte und eine Maschinenhalle errichtet. Auch wurde im Laufe der Jahre der Betrieb bis auf die Wienerstraße 21 erweitert.


Anno 1971 übernahm Karl Schwarzott III., der an der Akademie für Angewandte Kunst studiert und diese mit dem Titel Magister abgeschlossen hatte, den Betrieb von seinem Vater und modernisierte, den Anforderungen der Zeit entsprechend, den Betrieb weiter. Auch wurde eine neue Produktionsstätte am Badener Grundauerweg geschaffen, in der rund 30 Mitarbeiter beschäftigt werden. Am ursprünglichen Betriebsstandort in der Wienerstraße wurde ein exklusives Einrichtungshaus eingerichtet.  
Anno 1971 übernahm Karl Schwarzott III., der an der Akademie für Angewandte Kunst studiert und diese mit dem Titel Magister abgeschlossen hatte, den Betrieb von seinem Vater und modernisierte, den Anforderungen der Zeit entsprechend, den Betrieb weiter. 1980 wurden die Verkaufsräume in der Wienerstraße erweitert und ein exklusives Einrichtungshaus mit 1200 m² Ausstellungsfläche eingerichtet. Die Umwandlung in eine GmbH. erfolgte 1993 und ein Jahr später gesellte sich 1994 eine neue Produktionsstätte am Badener Grundauerweg hinzu, in der rund 30 Mitarbeiter beschäftigt werden. Die neue Tischlerei wurde für Aufträge im Objektbereich (Einrichtungen für Banken, Kurheime, Schulen, Casinos) ausgerichtet und ist bis heute darin sehr erfolgreich tätig.  


Seit Anfang der 2000er Jahre arbeitet nun auch die vierte Generation im Betrieb mit. Johann Schwarzott, der Sohn von Karl Schwarzott III. ist in der Geschäftsleitung tätig, sein Bruder Peter Schwarzott ist für die Projektleitung und das Marketing verantwortlich und die Schwester Elisabeth Schwarzott betätigt sich als Innenarchitektin im Familienunternehmen. Viele private Kunden, renommierte Hotels, Büros, Ordinationen, öffentliche Objekte wie Museen konnten vom Familienunternehmen bedient werden. So sind z. B. die Casinos Austria seit 1994 Stammkunde, für diese werden unter anderem die Spieltische hergestellt sowie auch bei Bedarf renoviert.
Seit Anfang der 2000er Jahre arbeitet nun auch die vierte Generation im Betrieb mit. Johann Schwarzott, der Sohn von Karl Schwarzott III. ist in der Geschäftsleitung tätig, sein Bruder Peter Schwarzott ist für die Projektleitung und das Marketing verantwortlich und die Schwester Elisabeth Schwarzott betätigt sich als Innenarchitektin im Familienunternehmen und leitet das Einrichtungshaus in der Wienerstraße. Viele private Kunden, renommierte Hotels, Büros, Ordinationen, öffentliche Objekte wie Museen konnten vom Familienunternehmen bedient werden. So sind z. B. die Casinos Austria seit 1994 Stammkunde, für diese werden unter anderem die Spieltische hergestellt sowie auch bei Bedarf renoviert.


Im September 2022 feierte das Unternehmen sein 125-jähriges Bestehen in vierter Generation<ref>[https://www.meinbezirk.at/baden/c-leute/krisenfest-durch-125-jahre_a5621767 Mein Bezirk - Firmenjubiläum bei Schwarzott: Krisenfest durch 125 Jahre]</ref>.
Im September 2022 feierte das Unternehmen sein 125-jähriges Bestehen in vierter Generation<ref>[https://www.meinbezirk.at/baden/c-leute/krisenfest-durch-125-jahre_a5621767 Mein Bezirk - Firmenjubiläum bei Schwarzott: Krisenfest durch 125 Jahre]</ref>.
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