Bettfedernfabrik Pfaffstätten: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Historischer Fabrikschornstein in Pfaffstätten (Niederösterreich).jpg|mini|Historischer Fabrikschornstein]]Die '''Bettfedernfabrik Röders''' befand sich in den Jahren 1931 bis 1994 in einem geschichtsträchtigen Industriegebäude am [[w:Wiener Neustädter Kanal|Wiener Neustädter Kanal]] bei der Schleuse Nr. 12 im niederösterreichischen [[Pfaffstätten]]. Nach dem Kanalbau zwischen 1797 und 1803 wurde das Industriegebäude vermutlich zwischen 1800 und 1822 als „''Canalhaus''“ erbaut, in dem die Schiffer, welche den Wiener Neustädter Kanal für Lastentransporte mit von Pferden gezogenen Booten bewirtschafteten, ihre Schlafstätte hatten. Danach wurde es verschiedensten Nutzungen zugeführt. Aktuell befindet sich darinnen das "''Gartenbaucenter Starkl Loft''" 
Das historische Industriegebäude befindet sich in am Wiener Neustädter Kanal bei Schleuse Nr. 12 in Pfaffstätten (Niederösterreich). Nach dem Kanalbau zwischen 1797 und 1803 wurde das Gebäude vermutlich zwischen 1800 und 1822 als „Canalhaus“ erbaut, in dem die Schiffer, welche den Wiener Neustädter Kanal für Lastentransporte mit von Pferden gezogenen Booten bewirtschafteten, ihre Schlafstätte hatten. Danach wurde es verschiedensten Nutzungen zugeführt:
==Gebäude-Chronik==
[[Datei:Historisches Industriegebäude in Pfaffstätten.jpg|mini|Gartenbaucenter Starkl Loft, Pfaffstätten]]


==1822-1848 Sägemühle & Schmiede==
====1822-1848 Sägemühle & Schmiede====


*1822 Errichtung  einer Furnier-Sägemühle unter dem Furniersägemeister Johann Stocker.
*1822 Errichtung  einer Furnier-Sägemühle unter dem Furniersägemeister Johann Stocker.
*1842 Mathias Stocker, Furnierschneide & Sägemühle
*1842 Mathias Stocker, Furnierschneide & [[w:Sägemühle|Sägemühle]]
*1847 Josef Stocker, Schmiedemühle
*1847 Josef Stocker, Schmiedemühle
*1848 am 8. August bricht in der Schmiedemühle der Josefa Stocker ein Feuer aus, welches die Mühle einäscherte.
*1848 am 8. August bricht in der Schmiedemühle der Josefa Stocker ein Feuer aus, welches die Mühle einäscherte.


==1850-1877 Mahlmühle für Getreide (Mahlmühle Nr. 128)==
====1850-1877 Mahlmühle für Getreide (Mahlmühle Nr. 128)====
Das Gebäude wird zur Mahlmühle umgebaut und erhält den Namen Kaisermühle, später auch Schlickmühle. Diese hatte ein Wasserrad mit etwa 10 PS. Zwei Mahlgänge vermahlten jährlich ca. 230.000 kg Weizen und Roggen. Die Getreidesorten wurden aus dem Marchfeld sowie aus Ungarn bezogen und in der k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien auf dem Markt gebracht.
Das Gebäude wird zur [[w:Mahlmühle|Mahlmühle]] umgebaut und erhält den Namen ''Kaisermühle'', später auch ''Schlickmühle''. Diese hatte ein Wasserrad mit etwa 10 PS. Zwei Mahlgänge vermahlten jährlich ca. 230.000 kg Weizen und Roggen. Die Getreidesorten wurden aus dem [[w:Marchfeld|Marchfeld]] sowie aus [[w:Ungarn|Ungarn]] bezogen und in der k.k. Haupt- und Residenzstadt [[Wien]] auf dem Markt gebracht.


*1850  die Kaisermühle wird vom Müllermeister Ernst Dückernagel betrieben.
*1850  die ''Kaisermühle'' wird vom Müllermeister Ernst Dückernagel betrieben.
*1853  am 24. Mai wird die Kaisermühle zum Verkauf angeboten
*1853  am 24. Mai wird die ''Kaisermühle'' zum Verkauf angeboten
*1860  Martin Schlick, Müllermeister
*1860  Martin Schlick, Müllermeister
*1864  Beim Kreisgericht Wiener Neustadt wird in das Register der Einzelfirmen der Mehlhändler und Mahlmüller Martin Schlick aus Pfaffstätten protokolliert.<ref>Anno</ref>
*1864  beim [[w:Kreisgericht Wiener Neustadt|Kreisgericht Wiener Neustadt]] wird in das Register der Einzelfirmen der Mehlhändler und Mahlmüller Martin Schlick aus Pfaffstätten protokolliert.<ref>{{ANNO|wrz|04|05|1864|15|Firma Protokollierungen}}</ref>
*1864  Witwe Maria Schlick verpachtet die Mühle an Mathias Röhrl.
*1864  Witwe Maria Schlick verpachtet die Mühle an Mathias Röhrl.
*1865  Mathias Röhrl geht in Konkurs, zwei Jahre später gelangte die Mühle zum Verkauf. (*2)
*1865  Mathias Röhrl geht in [[w:Konkurs|Konkurs]], zwei Jahre später gelangte die Mühle zum Verkauf. <ref>{{ANNO|wrz|07|07|1865|20|Mathias Röhrl zu Pfaffstätten}}</ref>
*1871  wird die Witwe von Martin Schlick, Marie Schlick als Betreiberin der Mahlmühle in Handelsregister eingetragen
*1871  wird die Witwe von Martin Schlick, Marie Schlick als Betreiberin der Mahlmühle in Handelsregister eingetragen


==1882-1886 Baumwollzwirnfabrik==
====1882-1886 Baumwollzwirnfabrik====


*1882  am 18. Juli wird die ''Baumwollzwirnfabrik Max Gerson'' vom Badener Fabrikanten Felix Max Ritter von Gerson am Kreisgerichte Wiener Neustadt eingetragen.(*3)
*1882  am 18. Juli wird die ''Baumwollzwirnfabrik Max Gerson'' vom Badener Fabrikanten Felix Max Ritter von Gerson am Kreisgericht Wiener Neustadt eingetragen.<ref>{{ANNO|wrz|30|07|1882|14|Firma Protokollierungen}}</ref>
*1884  der Prager Kaufmann Theodor Pollak beteiligt sich am 26. September am Unternehmen, dass damit unter dem Namen ''Baumwollzwirnfabrik Max Gerson & Co Theodor Pollak in Pfaffstätten'' firmiert (*4)
*1884  der Prager Kaufmann Theodor Pollak beteiligt sich am 26. September am Unternehmen, dass ab nun unter dem Namen ''Baumwollzwirnfabrik Max Gerson & Co Theodor Pollak in Pfaffstätten'' firmiert <ref>{{ANNO|wrz|30|09|1884|15|Firma Protokollierungen}}</ref>
*1886  am 25. Jänner werden durch einen Brand die Gebäude der Baumwollfabrik vollständig vernichtet. Infolgedessen wird das Unternehmen nach nur vier Jahren liquidiert. (*5)
*1886  am 25. Jänner werden durch einen Brand die Gebäude der Baumwollfabrik vollständig vernichtet. Infolgedessen wird das Unternehmen nach nur vier Jahren liquidiert.<ref>{{ANNO|bbb|15|05|1886|4|Firmalöschung}}</ref>


==1886-1895 Wattefabrik==
====1886-1895 Wattefabrik====


*1886  erwirbt Robert Scholz aus Tribuswinkel die abgebrannte Baumwollzwirnfabrik, um Watte zu produzieren.
*1886  erwirbt Robert Scholz aus [[Tribuswinkel]] die abgebrannte Baumwollzwirnfabrik, um [[w:Watte|Watte]] zu produzieren.
*1889  am 10. Dezember entfacht wieder einmal ein Brand in der Fabrik, der jedoch eingedämmt werden kann. (*6)
*1889  am 10. Dezember entfacht wieder einmal ein Brand in der Fabrik, der jedoch eingedämmt werden kann.<ref>{{ANNO|bbb|14|12|1889|4|Dank}}</ref>
*1895  erfolgt die Versteigerung der Robert Scholz’schen Wattefabrik nach nur neun Jahren. (*7)
*1895  erfolgt die Versteigerung der ''Robert Scholz’schen Wattefabrik'' nach nur neun Jahren.<ref>{{ANNO|bbb|30|10|1895|5|Feilbietungs Edict}}</ref>


==1898-1900 Milchkannenfabrik==
====1898-1900 Milchkannenfabrik====


*1898  erwirbt Oscar Marth die Fabrik für die Produktion von Patent-Milchkannen aus Eichenholz. (*8)
*1898  erwirbt Oscar Marth die Fabrik für die Produktion von Patent-Milchkannen aus Eichenholz.<ref>{{ANNO|wlz|30|11|1898|8|Patent Milchkannen aus Eichenholz}}</ref>
*1900  nach nur zwei Jahren muss das Unternehmen Konkurs anmelden. (*9)
*1900  nach nur zwei Jahren muss das Unternehmen Konkurs anmelden.<ref>{{ANNO|nfp|09|04|1900|7|Falliments Nachrichten}}</ref>


==1905-1928 Gummi- und Asbestwarenfabrik==
====1905-1928 Gummi- und Asbestwarenfabrik====


*1905  erwirbt die Wiener Industriellenfamilie Moor (Moor & Co.) das Gelände und gründet die ''Josefsthaler Gummi- und Asbestwaren Fabriks-Kommandit-Gesellschaft''. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Erzeugung von Gummidichtungen und hält mehrere Patente („Moorit“).
*1905  erwirbt die Wiener Industriellenfamilie Moor (Moor & Co.) das Gelände und gründet die ''Josefsthaler Gummi- und Asbestwaren Fabriks-Kommandit-Gesellschaft''. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Erzeugung von Gummidichtungen und hält mehrere [[w:Patent|Patente]] („Moorit“).
*1910  Laura Moor und Oswald Horowitz treten in die Geschäftsführung ein, später ihr Sohn Fritz Moor. (*10)
*1910  Laura Moor und Oswald Horowitz treten in die Geschäftsführung ein, später auch ihr Sohn Fritz Moor.<ref>{{ANNO|wrz|16|01|1910|22|Firmaprotokollierungen}}</ref>
*1926  wird die Marke Moorit und das Werk in Pfaffstätten an die Firma Semperit verkauft, nur zwei Jahre danach wird der Standort, trotz großem Protest der Mitarbeiter, durch Semperit geschlossen.
*1926  wird die Marke Moorit und das Werk in Pfaffstätten an die Firma [[w:Semperit AG|Semperit]] verkauft, nur zwei Jahre danach wird der Standort, trotz großem Protest der Mitarbeiter, durch Semperit geschlossen.


==1931-1994 Bettfedernfabrik==
====1931-1994 Bettfedernfabrik====
In diesen Jahren wird das Objekt am längsten von einem Unternehmen genutzt. 


*1931   erwirbt der Fabrikant August Röder, Eigentümer von weiteren Fabriken in Prag, Berlin, Soltau-Hannover und August bei Basel die Liegenschaft zur Produktion von Bettfedern und Daunen.
*1931 erwirbt der Fabrikant August Röders, Eigentümer des Unternehmens [[w:Carl Breiding & Sohn|Carl Breiding & Sohn]] mit weiteren Fabriken in [[w:Prag|Prag]], [[w:Berlin|Berlin]], Soltau-Hannover und August bei [[w:Basel|Basel]] die Liegenschaft zur Produktion von Bettfedern und [[w:Daunen|Daunen]].
*1945   Kriegsbedingt kommt es zur Plünderung und zum zeitweiligen Stillstand der Produktion.
*1945 Kriegsbedingt kommt es zur Plünderung und zum zeitweiligen Stillstand der Produktion.
*1992   gehen Teile des Areals an die Firma Allbau (Porr) als Magazin, Büro und Arbeiterunterkünfte.
*1992 gehen Teile des Areals an die Firma Allbau ([[w:Porr|Porr]]) als [[w:Magazin|Magazin]], Büro und Arbeiterunterkünfte.
*1994   wird der Standort nach 63 Jahren geschlossen.
*1994 wird der Standort nach 63 Jahren geschlossen.


==1995 bis 2017 Zentrallager Casinos Austria==
====1995 bis 2017 Zentrallager Casinos Austria====


*1995  errichtet die Casinos Austria ein Zentrallager für Österreichs Casino-Standorte. Es wurden Spielautomaten, Karten- & Roulettetische, Interieur und Spielmaterialien wie Pokerchips gelagert.
*1995  errichtet die [[w:Casinos Austria|Casinos Austria]] ein Zentrallager für Österreichs Casino-Standorte. Es wurden Spielautomaten, Karten- & Roulettetische, Interieur und Spielmaterialien wie Pokerchips gelagert.
*1996  wird zur Stromversorgung eine Voith Francis Schachturbine eingebaut.
*1996  wird zur Stromversorgung eine [[w:Francis-Turbine|Voith Francis Schachturbine]] eingebaut.
*2017  wird die Fabrik verkauft, da ein neuer Lagerstandort in Österreich in Betrieb genommen wird.
*2017  wird die Fabrik verkauft, da ein neuer Lagerstandort in Österreich in Betrieb genommen wird.


==Ab 2021 Gartencenter==
====Ab 2021 Gartencenter====
Ab dem Sommer 2020 errichtet unter Einbeziehung des Altbestandes das Gartenbauunternehmen Starkl an diesem geschichtsträchtigen Standort ein einzigartiges Gartencenter, welches man wohl als das schönste Gartencenter Österreichs bezeichnen kann. Starkl hat selber eine über 100 Jahre alte Geschichte und besteht seit 1912 in 4. Generation.
Ab dem Sommer 2020 errichtet unter Einbeziehung des Altbestandes das Gartenbauunternehmen Starkl an diesem Standort ein Gartencenter. Starkl hat selber eine über 100 Jahre alte Geschichte und besteht seit 1912 in vierter Generation.
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==Quellen==
 
*Gartenbaucenter [https://www.starkl.at/view/p-63363/Pfaffstaetten/ Starkl] Loft, Pfaffstätten


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references />
<references />


==Weblinks==


*[https://schlot.wordpress.com/2007/08/17/casinos-austria-bn-traiskirchen/ Ehem. Bettfedernfabrik Röders GmbH] auf Schlot.at
*[https://www.meinbezirk.at/baden/c-regionauten-community/damals-und-heute-ehem-bettfedernfabrik-roeders-gmbh-pfaffstaetten-1931-bis-2021_a4571516 Damals & Heute - ehem. Bettfedernfabrik Röders GmbH Pfaffstätten 1931 bis 2021] auf meinbezirk


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[[Kategorie:Mühle]]
(*1) Anno <nowiki>https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=18640504&query=%22Martin+Schlick%22&seite=15</nowiki>
[[Kategorie:Industriegebäude]]
 
[[Kategorie:Unternehmen im Bezirk Baden]]
(*2) Anno <nowiki>https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=18650707&query=%22Mathias+R%c3%b6hrl%22&seite=20</nowiki>
[[Kategorie:Pfaffstätten]]
 
[[Kategorie:Thermenregion]]
(*3) Anno <nowiki>https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=18820730&query=%22Max+Gerson%22&ref=anno-search&seite=14</nowiki>
[[Kategorie:Bauwerk im Bezirk Baden]]
 
[[Kategorie:Erbaut in den 1800er Jahren]]
(*4) Anno <nowiki>https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=18840930&seite=15&zoom=33&query=%22Max%2BGerson%2B</nowiki>
[[Kategorie:Industriegeschichte]]
 
[[Kategorie:Geschichte (Niederösterreich)]]
(*5) Anno <nowiki>https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bbb&datum=18860515&query=%22Max+Gerson%22&ref=anno-search&seite=4</nowiki>
 
(*6) Anno <nowiki>https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bbb&datum=18891214&query=%22Robert+Scholz%22&ref=anno-search&seite=4</nowiki>
 
(*7) Anno <nowiki>https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=bbb&datum=18951030&query=%22Robert+Scholz%22&ref=anno-search&seite=5</nowiki>
 
(*8) Anno <nowiki>https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wlz&datum=18981130&query=%22Oscar+Marth%22&ref=anno-search&seite=8</nowiki>
 
(*9) Anno <nowiki>https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=19000409&query=%22Oscar+Marth%22&ref=anno-search&seite=7</nowiki>
 
(10*) Anno <nowiki>https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=19100116&seite=22&zoom=33&query=%22Moor%2B&ref=</nowiki>
<br />

Aktuelle Version vom 23. Januar 2023, 10:28 Uhr

Historischer Fabrikschornstein

Die Bettfedernfabrik Röders befand sich in den Jahren 1931 bis 1994 in einem geschichtsträchtigen Industriegebäude am Wiener Neustädter Kanal bei der Schleuse Nr. 12 im niederösterreichischen Pfaffstätten. Nach dem Kanalbau zwischen 1797 und 1803 wurde das Industriegebäude vermutlich zwischen 1800 und 1822 als „Canalhaus“ erbaut, in dem die Schiffer, welche den Wiener Neustädter Kanal für Lastentransporte mit von Pferden gezogenen Booten bewirtschafteten, ihre Schlafstätte hatten. Danach wurde es verschiedensten Nutzungen zugeführt. Aktuell befindet sich darinnen das "Gartenbaucenter Starkl Loft"

Gebäude-Chronik

Gartenbaucenter Starkl Loft, Pfaffstätten

1822-1848 Sägemühle & Schmiede

  • 1822 Errichtung einer Furnier-Sägemühle unter dem Furniersägemeister Johann Stocker.
  • 1842 Mathias Stocker, Furnierschneide & Sägemühle
  • 1847 Josef Stocker, Schmiedemühle
  • 1848 am 8. August bricht in der Schmiedemühle der Josefa Stocker ein Feuer aus, welches die Mühle einäscherte.

1850-1877 Mahlmühle für Getreide (Mahlmühle Nr. 128)

Das Gebäude wird zur Mahlmühle umgebaut und erhält den Namen Kaisermühle, später auch Schlickmühle. Diese hatte ein Wasserrad mit etwa 10 PS. Zwei Mahlgänge vermahlten jährlich ca. 230.000 kg Weizen und Roggen. Die Getreidesorten wurden aus dem Marchfeld sowie aus Ungarn bezogen und in der k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien auf dem Markt gebracht.

  • 1850 die Kaisermühle wird vom Müllermeister Ernst Dückernagel betrieben.
  • 1853 am 24. Mai wird die Kaisermühle zum Verkauf angeboten
  • 1860 Martin Schlick, Müllermeister
  • 1864 beim Kreisgericht Wiener Neustadt wird in das Register der Einzelfirmen der Mehlhändler und Mahlmüller Martin Schlick aus Pfaffstätten protokolliert.[1]
  • 1864 Witwe Maria Schlick verpachtet die Mühle an Mathias Röhrl.
  • 1865 Mathias Röhrl geht in Konkurs, zwei Jahre später gelangte die Mühle zum Verkauf. [2]
  • 1871 wird die Witwe von Martin Schlick, Marie Schlick als Betreiberin der Mahlmühle in Handelsregister eingetragen

1882-1886 Baumwollzwirnfabrik

  • 1882 am 18. Juli wird die Baumwollzwirnfabrik Max Gerson vom Badener Fabrikanten Felix Max Ritter von Gerson am Kreisgericht Wiener Neustadt eingetragen.[3]
  • 1884 der Prager Kaufmann Theodor Pollak beteiligt sich am 26. September am Unternehmen, dass ab nun unter dem Namen Baumwollzwirnfabrik Max Gerson & Co Theodor Pollak in Pfaffstätten firmiert [4]
  • 1886 am 25. Jänner werden durch einen Brand die Gebäude der Baumwollfabrik vollständig vernichtet. Infolgedessen wird das Unternehmen nach nur vier Jahren liquidiert.[5]

1886-1895 Wattefabrik

  • 1886 erwirbt Robert Scholz aus Tribuswinkel die abgebrannte Baumwollzwirnfabrik, um Watte zu produzieren.
  • 1889 am 10. Dezember entfacht wieder einmal ein Brand in der Fabrik, der jedoch eingedämmt werden kann.[6]
  • 1895 erfolgt die Versteigerung der Robert Scholz’schen Wattefabrik nach nur neun Jahren.[7]

1898-1900 Milchkannenfabrik

  • 1898 erwirbt Oscar Marth die Fabrik für die Produktion von Patent-Milchkannen aus Eichenholz.[8]
  • 1900 nach nur zwei Jahren muss das Unternehmen Konkurs anmelden.[9]

1905-1928 Gummi- und Asbestwarenfabrik

  • 1905 erwirbt die Wiener Industriellenfamilie Moor (Moor & Co.) das Gelände und gründet die Josefsthaler Gummi- und Asbestwaren Fabriks-Kommandit-Gesellschaft. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Erzeugung von Gummidichtungen und hält mehrere Patente („Moorit“).
  • 1910 Laura Moor und Oswald Horowitz treten in die Geschäftsführung ein, später auch ihr Sohn Fritz Moor.[10]
  • 1926 wird die Marke Moorit und das Werk in Pfaffstätten an die Firma Semperit verkauft, nur zwei Jahre danach wird der Standort, trotz großem Protest der Mitarbeiter, durch Semperit geschlossen.

1931-1994 Bettfedernfabrik

In diesen Jahren wird das Objekt am längsten von einem Unternehmen genutzt.

  • 1931 erwirbt der Fabrikant August Röders, Eigentümer des Unternehmens Carl Breiding & Sohn mit weiteren Fabriken in Prag, Berlin, Soltau-Hannover und August bei Basel die Liegenschaft zur Produktion von Bettfedern und Daunen.
  • 1945 Kriegsbedingt kommt es zur Plünderung und zum zeitweiligen Stillstand der Produktion.
  • 1992 gehen Teile des Areals an die Firma Allbau (Porr) als Magazin, Büro und Arbeiterunterkünfte.
  • 1994 wird der Standort nach 63 Jahren geschlossen.

1995 bis 2017 Zentrallager Casinos Austria

  • 1995 errichtet die Casinos Austria ein Zentrallager für Österreichs Casino-Standorte. Es wurden Spielautomaten, Karten- & Roulettetische, Interieur und Spielmaterialien wie Pokerchips gelagert.
  • 1996 wird zur Stromversorgung eine Voith Francis Schachturbine eingebaut.
  • 2017 wird die Fabrik verkauft, da ein neuer Lagerstandort in Österreich in Betrieb genommen wird.

Ab 2021 Gartencenter

Ab dem Sommer 2020 errichtet unter Einbeziehung des Altbestandes das Gartenbauunternehmen Starkl an diesem Standort ein Gartencenter. Starkl hat selber eine über 100 Jahre alte Geschichte und besteht seit 1912 in vierter Generation.

Quellen

  • Gartenbaucenter Starkl Loft, Pfaffstätten

Einzelnachweise

  1. Firma Protokollierungen. In: Wiener Zeitung, 4. Mai 1864, S. 15 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  2. Mathias Röhrl zu Pfaffstätten. In: Wiener Zeitung, 7. Juli 1865, S. 20 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  3. Firma Protokollierungen. In: Wiener Zeitung, 30. Juli 1882, S. 14 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  4. Firma Protokollierungen. In: Wiener Zeitung, 30. September 1884, S. 15 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  5. Firmalöschung. In: Badener Bezirks-Blatt, 15. Mai 1886, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  6. Dank. In: Badener Bezirks-Blatt, 14. Dezember 1889, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  7. Feilbietungs Edict. In: Badener Bezirks-Blatt, 30. Oktober 1895, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  8. Patent Milchkannen aus Eichenholz. In: Wiener Landwirthschaftliche Zeitung. Illustrirte Zeitschrift für die gesammte Landwirthschaft / Wiener Landwirthschaftliche Zeitung. Allgemeine illustrirte Zeitschrift für die gesammte Landwirthschaft / Wiener Landwirthschaftliche Zeitung. Illustrirte Zeitung für die gesammte Landwirthschaft / Wiener Landwirtschaftliche Zeitung. Allgemeine illustrierte Zeitschrift für die gesamte Landwirtschaft / Wiener Landwirtschaftliche Zeitung. Illustrierte Zeitung für die gesamte Landwirtschaft, 30. November 1898, S. 8 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wlz
  9. Falliments Nachrichten. In: Neue Freie Presse, 9. April 1900, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  10. Firmaprotokollierungen. In: Wiener Zeitung, 16. Jänner 1910, S. 22 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz

Weblinks

48.01525207030916.27216842723Koordinaten: 48° 0′ 55″ N, 16° 16′ 20″ O