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'''Reginher von Touernich''' (* im 12. Jahrhundert, vor 1140; † im | [[File:Ruine Steuerberg Abgang.jpg|thumb|Die frühere Burg Touernich (Steuerberg) ist heute eine Ruine Steuerberg.]] | ||
'''Reginher von Touernich''' oder '''Reiner von Dobernitz''' (* im 12. Jahrhundert, vor 1140; † im 12. Jahrhundert, an einem [[6. Juli]] nach 1169)<ref group="A">Angaben zum Sterbedatum vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Die steirischen Otakare, Kärnten und Friaul''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Das Werden der Steiermark''. Die Zeit der Traungauer. Festschrift zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum. (= Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives. Bd. 10). Verlag Styria, Graz / Wien / Köln, 1980. ISBN 3-222-11281-9. S. 239</ref>, auch '''Reginher von Dovernik''' beziehungsweise '''Reinher von Tovernik''', war ein Adliger des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]], der besonders das Stift von [[Admont]] förderte. | |||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
Reginher von Touernich stammte aus der Familie der [[w:Herren von Hollenburg|Hollenburger]]. | Reginher von Touernich, ältester Sohn von Swiker (I.) von Hollenburg und einer der Brüder von [[Swiker II. von Hollenburg|Swiker (II.) von Hollenburg]]<ref name ="Hausmann238">vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Die steirischen Otakare, Kärnten und Friaul''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Das Werden der Steiermark''. Die Zeit der Traungauer. Festschrift zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum. (= Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives. Bd. 10). Verlag Styria, Graz / Wien / Köln, 1980. ISBN 3-222-11281-9. S. 238</ref>, stammte aus der Familie der [[w:Herren von Hollenburg|Hollenburger]].<ref name ="Sabitzer11">vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 11</ref> Er war außerdem ein Bruder von Gebhard von Hollenburg, der später in das [[Stift Admont]] eintrat, und mit Petrissa von [[Traisen-Feistritz (Familie)|Feistritz]] verheiratet. Sie entstammte einer MinisterialenfamilieMinisteriale<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> der [[Herzogtum Steier|Markgrafschaft Steier]] und trat später in das Frauenkloster von Stift Admont ein, wie auch ihre Mutter Judith und ihre Schwestern Wendilburg und Kunigunde.<ref name ="Sabitzer12">vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 12</ref> Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinderref name ="Hausmann238"/>, von denen nur der Sohn, [[w:Liutold von Admont|Liutold von Touernich]] († 1171), namentlich bekannt ist, der seinen Vater überlebte und später ebenfalls in das Stift Admont eintrat. 1166-1171<ref group="A">Bereits am 1. Juli 1165 war Liutold von den Mönchen des Stiftes Admont zum Abt gewählt worden. Seine Weihe zum Abt erfolgte jedoch erst am 17. April 1166 durch den [[w:Konrad II. von Babenberg|Salzburger Erzbischof Konrad II.]], vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 11</ref> leitete er dieses Stift als Abt.<ref name ="Sabitzer11"/> Mit seinen Verwandten Amelrich und Heinrich von Hollenburg dürfte die Familie um 1238 ausgestorben sein und wurde von den Herren von Pettau beerbt.<ref name ="burgen">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1810 Steuerberg], Burgen-Austria.COM, abgerufen am 8. Jänner 2020</ref> | ||
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== Leben == | == Leben == | ||
Reginher von Touernich wird erstmals urkundlich 1240 genannt. Er benannte sich nach der [[w:Burgruine Steuerberg|Touernich]], welche er als [[w:Lehen|Lehen]] durch den [[ | Reginher von Touernich wird erstmals urkundlich 1240 genannt. Er benannte sich nach der [[w:Burgruine Steuerberg|Burg Touernich]], welche er als [[w:Lehen|Lehen]] durch den [[Bernhard von Spanheim|Grafen Bernhard von Spanheim-Trixen]] († 1147), einem Stifter des [[Stift Viktring|Klosters Viktring]] (Teil der Gemeinde [[Klagenfurt]]), erhalten hatte. Er begleitete Graf Bernhard von Spanheim auf den Zweiten Kreuzzug. Vor seinem Aufbruch ins Heilige Land schenkte er dem Stift Admont zwei Huben im Raum von [[Glödnitz]] und ein Gasthaus bei [[Steuerberg]].<ref name ="Sabitzer11"/> Zwischen 1140 und 1145 schenkte er Stift Admont außerdem das Gut Dalling und weitere Huben am Zammelsberg in Steuerberg und Glödnitz.<ref name ="Sabitzer12"/> | ||
Nachdem Graf Bernhard von Spanheim-Trixen auf dem Zweiten Kreuzzug gefallen war, erbte | Nachdem Graf Bernhard von Spanheim-Trixen auf dem Zweiten Kreuzzug gefallen war, erbte der steirische Markgraf [[Otakar III. (Steier)|Otakar (III.)]] († um 1166), ein Neffe des Verstorbenen, die die Burg Touernich. In der Folge setzte sich allmählich als Name der Burg Steuerberg durch, sie verblieb jedoch zunächst als Lehen im Besitz von Reginher.<ref name ="Sabitzer11"/> Seine letzten Lebensjahre verbrachten Reginher von Touernich und seine Ehefrau Petrissa, wie auch andere Mitglieder ihrer Familie im Stift Admont, wo es ihr Sohn Liutold inzwischen bis zum Abt gebracht hatte.<ref name ="Sabitzer12"/> 1169 wird er in einer Urkunde des [[w:Patriarchat Aquileja|Patriachen von Aquileja]], die dieser für das Gurker Domkapitel ausgestellt hatte, letztmals genannt.<ref>vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Die steirischen Otakare, Kärnten und Friaul''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Das Werden der Steiermark''. Die Zeit der Traungauer. Festschrift zur 800. Wiederkehr der Erhebung zum Herzogtum. (= Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives. Bd. 10). Verlag Styria, Graz / Wien / Köln, 1980. ISBN 3-222-11281-9. S. 238f.</ref> Nach seinem Tod und dem Tod seines Sohnes Luitold kamen Burg und Herrschaft Steuerberg an Otto von Hollenburg(-Steuerberg), einen Neffen von Reginher.<ref>vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 12f.</ref> | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Werner Sabitzer: ''Land der Hemma''. Das Gurktal. Geschichte und Geschichten. Styria, Wien / Graz / Klagenfurt, 2013, ISBN 978-3-70120-100-6 | * [[Werner Sabitzer]]: ''Land der Hemma''. Das Gurktal. Geschichte und Geschichten. Styria, Wien / Graz / Klagenfurt, 2013, ISBN 978-3-70120-100-6 | ||
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