Siegmund von Hardegg: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 28. Januar 2023, 14:53 Uhr
Graf Siegmund zu Hardegg (* im 16. Jahrhundert, um 1534; † um 1599, vermutlich in Hardegg an der Thaya)[A 1], auch Freiherr Sigmund Prueschenk von Stettenberg, Graf von Hardegg und im Machlande, war ein protestantischer Adliger im Herzogtum Österreich unter der Enns. Er war einer der tatsächlichen Besitzer der im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegenen Grafschaft Hardegg und viele Jahre Oberhaupt der Familie der Grafen von Hardegg.
Herkunft und Familie
Graf Siegmund zu Hardegg stammte aus der Familie Prüschenk, die unter den Kaisern Friedrich III. und Maximilian I. der Aufstieg in den höheren Landesadel des Herzogtums Österreich unter der Enns geschafft hatte. Er war ein Enkel von Heinrich Prüschenk († um 1513) und ein Urenkel des Grafen Johann (II.) von Rosenberg († 1472).
Graf Siegmund zu Hardegg war einer der älteren Söhne des Grafen Julius (I.) zu Hardegg († 1561) aus dessen Ehe mit Gräfin Gertraud von Eberstein († 1551).[1] Er war zweimal verheiratet und hatte aus seiner zweiten Ehe einen Sohn: Graf Johann Wilhelm zu Hardegg († um 1636).[2]
Leben
Graf Siegmund zu Hardegg erhielt nach dem Tod seines Vaters, als dessen Erbe am 23. Jänner 1567 zwischen ihm und seinen Brüdern Heinrich (II.) († um 1577), Ulrich (II.) († vermutlich um 1596), Julius (II.) († um 1593) und Ferdinand († 1595) geteilt wurde, gemeinsam mit zu diesem Zeitpunkt noch minderjährigen Bruder Ferdinand die Grafschaft Hardegg. Außerdem wurde er an der Vormundschaft über diesen beteiligt, welche seinem ältesten Bruder Bernhard († 1584) und Veit Albrecht von Puchheim zu Horn anvertraut war. Am 16. April 1567 kaufte er mit deren Zustimmung den Anteil Ferdinands an der Grafschaft Hardegg. Als Ferdinand 1571 volljährig geworden war, versuchte er vergebens den Verkauf wieder rückgängig zu machen. Am 25. November 1573 wurde in Wien ein Vergleich geschlossen, nach welchem Siegmund die ganze Grafschaft behielt, seinen Bruder Ferdinand dafür aber noch weitere Geldsummen zu zahlen hatte.[1]
Graf Siegmund zu Hardegg machte als jüngere Sohn zunächst Karriere als Hofdiener, Truchsess und Panetier im Dienst von Kaiser Maximilian (II.) († 1576).[3] Nach dem Tod seines Bruders Bernhard wurde Siegmund um 1584 Oberhaupt der Familie.[1] Seine letzte Ruhestätte fand er in der Pfarrkirche in Hardegg.[3]
Erinnerungen an Siegmund von Hardegg
1983 waren noch zwei Testamente von Graf Siegmund zu Hardegg erhalten. Das erste verfasste Siegmund am 1. Jänner 1586 zu Hardegg, das zweite am 2. Jänner 1595.[1]
Literatur
- Friedrich Hausmann: Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab. In: Walter Höflechner - Helmut J. Mezler-Andelberg - Othmar Pickl (Hrsg,): Domus Austriae. Eine Festgabe Hermann Wiesflecker zum 70. Geburtstag. Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz, 1983. ISBN 3-201-01238-6. S. 184-209
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 7. Theil. Kaiserlich-königliche Hof-und Staatsdruckerei, Wien, 1861. S. 346-351 digital[A 2]
Weblinks
Siegmund Prüschenk von Hardegg, Website der Ludwig-Maximilians-Universität München
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Friedrich Hausmann: Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab, 1983, S. 184
- ↑ vgl. Johann Wilhelm Prüschenk von Hardegg, Website der Ludwig-Maximilians-Universität München, abgerufen am 28. Jänner 2023
- ↑ 3,0 3,1 Siegmund Prüschenk von Hardegg, Website der Ludwig-Maximilians-Universität München, abgerufen am 28. Jänner 2023
Anmerkungen
- ↑ Angaben zum Sterbedatum nach Friedrich Hausmann: Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab, 1983, S. 184, Ergänzung nach Siegmund Prüschenk von Hardegg, Website der Ludwig-Maximilians-Universität München, abgerufen am 28. Jänner 2023
- ↑ In Details ein wenig überaltet und in Ansätzen von der neueren Forschung überholt beziehungsweise ergänzt, aber zurzeit noch immer die einzige umfassende wissenschaftliche Sekundärliteratur zu Heinrich Prueschenk und seinen Nachfahren.
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