Adolf Kaipel im Zweiten Weltkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

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Während die Panzer-Divisionen die Außenränder des Kessels ''abdichteten'', mussten die Infanterie-Divisionen den Kessel im Innern verkleinern und die dort sich verzweifelt zur Wehr setzenden Sowjetverbände vernichten oder zu Kapitulation zwingen. Die dicht zusammengedrängten sowjetischen Einheiten wehrten sich mit dem Mute der Verzweiflung und fügten oft auf lokaler Ebene den deutschen Verbänden schwere Verluste zu. Wie so ein Gefecht ablief, schilderte der damalige [[w:Kompaniechef|Chef]] von Adolf Kaipels Stabskompanie / IR 131 [[w:Hauptmann|Hauptmann]] Heintzel:<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 176, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref>
Während die Panzer-Divisionen die Außenränder des Kessels ''abdichteten'', mussten die Infanterie-Divisionen den Kessel im Innern verkleinern und die dort sich verzweifelt zur Wehr setzenden Sowjetverbände vernichten oder zu Kapitulation zwingen. Die dicht zusammengedrängten sowjetischen Einheiten wehrten sich mit dem Mute der Verzweiflung und fügten oft auf lokaler Ebene den deutschen Verbänden schwere Verluste zu. Wie so ein Gefecht ablief, schilderte der damalige [[w:Kompaniechef|Chef]] von Adolf Kaipels Stabskompanie / IR 131 [[w:Hauptmann|Hauptmann]] Heintzel:<ref>Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt: ''Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938–1945.'', Seite 176, Verlag Austria Press, Wien 1969</ref>
{{Zitat|Plötzlich brach hinter uns, wo durch eine versumpfte Bachniederung von den übrigen getrennt die Trosse des III.Bataillons und der 13.Kompanie lagen, heftiger Gefechtslärm los. Schüsse peitschten in rasender Folge durch die Nacht. MGs takten, Geschrei klang auf, das heisere 'Urrä' der Russen, dazwischen das dumpfe Krachen von Handgranaten. Wir waren in der pechschwarzen Finsternis zur Untätigkeit verdammt, wenn wir nicht die übrigen Trosse gefährden wollten, und mußten schweigend abwarten. Der Sanitäts-Dienstgrad der Stabskompanie, Unteroffizier A., wurde neben mir tödlich getroffen. Nach einer uns endlos dünkenden Zeit verstummte allmählich der Gefechtslärm. Wir konnten hören, daß die Russen die Troßfahrzeuge aufbrachen und plünderten. Nun schoß es auch am Nordrand unseres 'Igels', wo der Reiterzug sicherte. Bald meldete Oberfeldwebel G., daß er einen feindlichen Vorstoß abgewiesen habe. Er habe mit einem Stoßtrupp nachgefühlt und dabei im Nordteil des Dorfes starke Marschbewegungen in West-Ost-Richtung festgestellt. Die übrigen Trosse meldeten regelmäßig 'Nichts Neues'. So verging langsam die Nacht.}}
{{Zitat|Plötzlich brach hinter uns, wo durch eine versumpfte Bachniederung von den übrigen getrennt die Trosse des III.Bataillons und der 13.Kompanie lagen, heftiger Gefechtslärm los. Schüsse peitschten in rasender Folge durch die Nacht. MGs takten, Geschrei klang auf, das heisere 'Urrä' der Russen, dazwischen das dumpfe Krachen von Handgranaten. Wir waren in der pechschwarzen Finsternis zur Untätigkeit verdammt, wenn wir nicht die übrigen Trosse gefährden wollten, und mußten schweigend abwarten. Der Sanitäts-Dienstgrad der Stabskompanie, Unteroffizier A., wurde neben mir tödlich getroffen. Nach einer uns endlos dünkenden Zeit verstummte allmählich der Gefechtslärm. Wir konnten hören, daß die Russen die Troßfahrzeuge aufbrachen und plünderten. Nun schoß es auch am Nordrand unseres 'Igels', wo der Reiterzug sicherte. Bald meldete Oberfeldwebel G., daß er einen feindlichen Vorstoß abgewiesen habe. Er habe mit einem Stoßtrupp nachgefühlt und dabei im Nordteil des Dorfes starke Marschbewegungen in West-Ost-Richtung festgestellt. Die übrigen Trosse meldeten regelmäßig 'Nichts Neues'. So verging langsam die Nacht.}}
Interessanterweise fand dieses Gefecht in der Nacht von 24. auf den 25. September statt. Adolf Kaipel schrieb, wenn das Datum auf dem Brief tatsächlich stimmt, nur wenige Stunden zuvor folgenden Brief an seine Schwester:
{{Zitat|Meine Lieben!
Habe nun endlich wieder einmal Zeit, Dir einige Zeilen zu schreiben. Wir sind jetzt mitten im Einsatz, die Gefangenenzahl steigt jeden Tag, in unserem Regimentsabschnitt über 1500.
Am Samstag erhielt ich von meinem Regimentskommandeur das Eiserne Kreuz. Er drückte mir die Hand und wünschte mir auch weiterhin viel Erfolg. Der Regimentskommandeur erhielt vom Führer das Ritterkreuz (Anmerkung: Oberst Dr. Franz Beyer erhielt am 12.9.1941 das Ritterkreuz).
Deine Briefumschläge habe ich bekommen und ich danke Dir vielmals. Sage der Mutter, sie soll mir Taschlampenglühbirnen für eine Scheinwerferlampe, ein Taschenmesser und einen kleinen Spiegel schicken, da ich alles verloren habe.
Sonst geht es mir noch zum Aushalten. Von Samuel habe ich auch eine Karte erhalten. 
Mit vielen Grüßen     
Euer Adolf}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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