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Version vom 1. März 2023, 14:19 Uhr

Adolf Ambor ursprünglich Adolf Amber (* 23. März 1861 in Zarzeka, Galizien; † 15. Mai 1912 in Wien) war ein Wiener Architekt und Stadtbaumeister.

Leben

Adolf Ambor kam in der Regierungszeit Kaiser Franz Joseph's I. in Zarzeka im ehemaligen österreichischen Kronland Galizien als Sohn des jüdischen Fleischermeisters Josef Salomon Amber (1843-1904) und dessen Ehefrau Cäcilie geb. Better (1840-1902) zur Welt und gehörte der mosaischen Glaubensgemeinschaft an. Im Jahre 1891 erlangte Ambor in Wien die Baumeisterkonzession und wurde Mitglied im Allgemeinen Bautechniker-Verein Wien, trat 1900 in den Verein der Baumeister in Niederösterreich, 1901 in die Genossenschaft der Bau- und Steinmetzmeister und 1904 in den Niederösterreichischen Gewerbeverein ein. Als Baumeister übernahm er fallweise Aufträge anderer Architekten, errichtete aber auch Bauwerke nach eigenen Entwürfen, zum Teil auch als Bauherr gemeinsam mit seiner Gattin.

„Adolf Ambor vereinigte bei seinen Entwürfen Motive des Barock bzw. Empire mit sezessionistischen Formulierungen und verstand es, mit meist reichem Dekor vornehme und repräsentative Fassaden zu gestalten. Er gehört zu jenen Baumeistern, die mit solidem handwerklichem Können auf aktuelle Strömungen im Baugeschehen reagierten und in der Synthese von modernen und traditionellen Gestaltungsmitteln ästhetisch ausgewogene Ergebnisse erzielten.“

Architektenlexikon Wien 1770-1945

Sein repräsentativstes Gebäude errichtete Adolph Ambor im Jahr 1911 in Wien 5, Margaretenstraße 82. Nach seinem frühen Tod führte seine Firma seine Ehefrau Malvine Ambor als Witwenbetrieb weiter.

Privates

Privat ehelichte Ambor 1896 seine ebenfalls jüdische Ehefrau Malvine geb. Schifferes (1872-1933), die ihm die Kinder Grete (*1897) verehelichte Luft, Nelly (*1898), Hans (*1901); und Lili (*1905) verehelichte Fuchs, schenkte. Anno 1908 änderte er seinen ursprünglichen Familiennamen "Amber" in "Ambor" und laut Meldearchiv seinen Vornamen in "Abraham Eljakim". Am 15. Mai 1912 verstarb Ambor und wurde am im jüdischen Teil des Wiener Zentralfriedhofes zur letzten Ruhe bestattet[1]. (1) Nach seinem Tod wurde sein Bruder, der Finanzkommissär Isidor Ambor Vormund seiner Kinder.

Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:

  • 1900 Wohnhaus, Wien 4, Johann Strauß-Gasse 34 / Kolschitzkygasse 21
  • 1900 Villa, Wien 19, Armbrustergasse 16
  • 1904 Miethaus, Wien 19, Arbesbachgasse 23
  • 1904 Miethaus, Wien 3, Reisnerstraße 33 (mit M. Wolf und H. Sperben)
  • 1904 Miethaus, Wien 4, Schönburgstraße 52 (mit R. Städtler)
  • 1905 Miethaus, Wien 19, Arbesbachgasse 21
  • 1903 Miethaus, Wien 3, Baumannstraße 9
  • 1905 Miethaus, Wien 3, Seidlgasse 14
  • 1906 Miethaus, Wien 3, Dapontegasse 4 (mit Jakob Gartner)
  • 1908 Villa, Wien 17, Braungasse 43 (mit Fellner & Helmer)
  • 1908 Miethaus, Wien 3, Löwengasse 45 / Paracelsusgasse 10 (mit Siegfried Kramer)
  • 1909 Wohnhaus, Wien 9, Seegasse 25-27 (Entwurf Rudolf Erdös)
  • 1910 Wohnhaus, Wien 8, Albertgasse 3 und 3A
  • 1911 Wohnhaus, Wien 5, Margaretenstraße 82

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:

  • 1896 Deutsches Casino Prag (Wettbewerb)

Literatur

Einzelnachweise