Maximilian Trumler: Unterschied zwischen den Versionen
Maximilian Trumler (Quelltext anzeigen)
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'''Maximilian Trumler''' (* [[6. Oktober]] [[1705]] in [[Kaisersteinbruch]], [[Komitat Győr-Moson-Sopron|Westungarn]], heute [[Burgenland]]; † vor dem [[1. Dezember]] [[1749]] in [[Wien]]) war ein [[ | '''Maximilian Trumler''' (* [[6. Oktober]] [[1705]] in [[Kaisersteinbruch]], [[Komitat Győr-Moson-Sopron|Westungarn]], heute [[Burgenland]]; † vor dem [[1. Dezember]] [[1749]] in [[Wien]]) war ein [[italien]]ischer [[Steinmetz]]meister und [[Bildhauer]] des [[Barock]]. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
[[Datei:MartinTrumler.jpg| | [[Datei:MartinTrumler.jpg|mini|Martin Trumler, sein Vater, [[Epitaph]]-Detail, [[Kartusche (Kunst)|Kartusche]] mit [[Freimaurer]]-Zeichen, 1705]] | ||
Maximilian, kam erst nach des Vaters Tod zur Welt. Seine Eltern waren Steinmetzmeister [[Martin Trumler]] († 20. März 1705) und [[Maria Elisabetha Hügelin|Maria Elisabetha]], Tochter des Hof-Steinmetzmeisters [[Ambrosius Ferrethi]], jetzt [[Witwe]], Taufpate Meister [[Johann Wieser]]. Die [[Handwerksordnung]] berechtigte die Witwe ein Jahr lang als Frau Meisterin das Gewerbe weiterzuführen. Danach hatte sie sich einem Steinmetzen, Geselle oder Meister, zu verheiraten. | Maximilian, kam erst nach des Vaters Tod zur Welt. Seine Eltern waren Steinmetzmeister [[Martin Trumler]] († 20. März 1705) und [[Maria Elisabetha Hügelin|Maria Elisabetha]], Tochter des Hof-Steinmetzmeisters [[Ambrosius Ferrethi]], jetzt [[Witwe]], Taufpate Meister [[Johann Wieser]]. Die [[Handwerksordnung]] berechtigte die Witwe ein Jahr lang als Frau Meisterin das Gewerbe weiterzuführen. Danach hatte sie sich einem Steinmetzen, Geselle oder Meister, zu verheiraten. | ||
Durch die Heirat seiner Mutter, einer „Italienerin“, mit dem Gesellen [[Elias Hügel]] aus [[Gemünden am Main]] im [[Franken (Region)|Frankenland]] am 14. November 1706 in der [[Kaisersteinbrucher Kirche]], erhielten Maximilian und seine älteren Geschwister einen sehr jungen Stiefvater. Sein ältester Bruder [[Franz Trumler|Franz]] war 20 Jahre alt, der neue Stiefvater gerade 25. Da waren italienisch - deutsche Probleme vorprogrammiert. | Durch die Heirat seiner Mutter, einer „Italienerin“, mit dem Gesellen [[Elias Hügel]] aus [[Gemünden am Main]] im [[Franken (Region)|Frankenland]] am 14. November 1706 in der [[Kaisersteinbrucher Kirche]], erhielten Maximilian und seine älteren Geschwister einen sehr jungen Stiefvater. Sein ältester Bruder [[Franz Trumler|Franz]] war 20 Jahre alt, der neue Stiefvater gerade 25. Da waren italienisch-deutsche Probleme vorprogrammiert. | ||
=== Lehrzeit === | === Lehrzeit === | ||
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== Probleme zwischen italienischen und deutschen Steinmetzen == | == Probleme zwischen italienischen und deutschen Steinmetzen == | ||
1738 entbrannte ein heftiger [[Konflikt]] mit nachfolgendem [[Gerichtsverfahren]] zwischen den [[ | 1738 entbrannte ein heftiger [[Konflikt]] mit nachfolgendem [[Gerichtsverfahren]] zwischen den [[welsche]]n und ''teutschen'' Steinmetzen. (Die im Steinbruch sesshaften [[Magistri Comacini|Italiener]] waren meist in dritter [[Generation]] hier anwesend.) Im Gerichtsverfahren am 4. Juli 1740 berichtete der [[Gastwirt]] Balthasar Tetzl wahrheitsgemäß, dass die Brüder Franz und Maximilian Trumler den 19. August 1738 gegen den Abend aus des [[Johann Paul Schilck|Schilcken]] Garten zu dem Kirchenkeller gekommen. In einem Wortgefecht sagte Schilck, ''ich bin ein [[deutsche|teutscher]] Steinmetz'', beide Trumlers antworteten ihm, ''das was die Teutschen haben, sie es ebenso gut und besser wüssten''. | ||
Im Keller begehrten sie eine halbe Wein, da sagt der Maximilian Trumler, ''die [[Deutscher|''teutschen'']] Steinmetzen wären mit [[Respekt|Respekht]], [[Hundsfott (Schimpfwort)|Huntsfiter]], [[Spitzbube|Spitzburben]] und Scheiskehrln, und es ist ein [[Halunke|Hallunkh]] wie der andere, keiner ausgenommen''. Da sagte der Franz Trumler zu ihm, ''du hast recht, [[Verwandtschaftsbeziehung #Geschwister|Pruetter]]'' und diese [[Schmähkritik|Schmähung]] hat eine ganze Glockhen-Stunde gedauert. | Im Keller begehrten sie eine halbe Wein, da sagt der Maximilian Trumler, ''die [[Deutscher|''teutschen'']] Steinmetzen wären mit [[Respekt|Respekht]], [[Hundsfott (Schimpfwort)|Huntsfiter]], [[Spitzbube|Spitzburben]] und Scheiskehrln, und es ist ein [[Halunke|Hallunkh]] wie der andere, keiner ausgenommen''. Da sagte der Franz Trumler zu ihm, ''du hast recht, [[Verwandtschaftsbeziehung #Geschwister|Pruetter]]'' und diese [[Schmähkritik|Schmähung]] hat eine ganze Glockhen-Stunde gedauert. | ||
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=== Enger Lebensraum zwischen den Steinbrüchen === | === Enger Lebensraum zwischen den Steinbrüchen === | ||
Dadurch dass die Häuser ganz nahe bei den Steinbrüchen standen, vor allem aber die vom Stift Heiligenkreuz als Herrschaft vorgegebene sehr enge Verbauung ergaben ein andauerndes Platzproblem. Das erklärt die Tätigkeit des ''Schüttscheibers'', der den anfallenden Abraum an andere Stellen transportierte. Daraus ergaben sich zahlreiche Nachbarschaftskonflikte. [[Datei: | Dadurch dass die Häuser ganz nahe bei den Steinbrüchen standen, vor allem aber die vom Stift Heiligenkreuz als Herrschaft vorgegebene sehr enge Verbauung ergaben ein andauerndes Platzproblem. Das erklärt die Tätigkeit des ''Schüttscheibers'', der den anfallenden Abraum an andere Stellen transportierte. Daraus ergaben sich zahlreiche Nachbarschaftskonflikte. [[Datei:Wappen Kaisersteinbruch.jpg|mini|Kaisersteinbruch Wappenstein, schwarzer-kaiserlicher Adler]] | ||
== Salva Guardia-Privilegium für Kaisersteinbruch == | == Salva Guardia-Privilegium für Kaisersteinbruch == |