Anton Baumgartner: Unterschied zwischen den Versionen

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== Zum Werk ==
== Zum Werk ==
[[Datei:Kopf 1995.JPG|mini|Abb.3: Steinskulptur ''Kopf 1995'', Skulpturenfeld Fuchsmoos]]
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Kopf 1995.JPG|Abb.3: Steinskulptur ''Kopf 1995''
Ohne Titel 2001.JPG|Abb. 4: Holzrelief ''Ohne Titel 2001''
Kreuz 2004.JPG|Abb. 5: ''Kreuz 2004''
Bauernkopf mit Pfeife 1994.jpg|Abb. 6: Holzrelief ''Bauernkopf mit Pfeife 1994''
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Das Werk Anton Baumgartners hat drei wesentliche Linien:
Das Werk Anton Baumgartners hat drei wesentliche Linien:


(a) Einerseits gibt es eine skulpturale Entwicklung, die in Holz wie in Stein in zunehmender Abstraktion eine ganz charakteristische, immer stärker abstrahierende Kopf-Form seiner Skulpturen herauskristallisierte (vgl. Abb. 2 und Abb. 3). Dazu schreibt der Schriftsteller Josef Pedarnig<ref>[http://www.josefpedarnig.at/ Infos zum Schriftsteller Josef Pedarnig], agefragt 14. Dezember 2016.</ref>: ''„Hier waren die Elemente, denen er bei seiner bildhauerischen Tätigkeit in einer Weise zugetan war, die man fast vertrauensvoll wissend nennen konnte. So vielleicht erklärt sich auch, dass seine aus Stein und Holz gebildeten Köpfe in schlicht angedeuteter Form neben einer gewissen klassischen Strenge eine Oberfläche sichtbar machten, die von einer unendlich feinen Behandlung zeugte, weitab von jeder gefälligen Glätte, und die einen ansprach, als wäre es, in seiner ein wenig eigensinnigen Art, ... Toni selbst: 'Ich bin für dich da, aber rühr mich nicht an.'“''<ref>[http://www.sonnendoerfer.at/oberlienz/images/stories/dateien_hp/zeitung/OHa_Nr26.pdf online: Nachruf auf Anton Baumgartner (S. 17-18)], abgerufen am 9. Dezember 2016.</ref>.
(a) Einerseits gibt es eine skulpturale Entwicklung, die in Holz wie in Stein in zunehmender Abstraktion eine ganz charakteristische, immer stärker abstrahierende Kopf-Form seiner Skulpturen herauskristallisierte (vgl. Abb. 2 und Abb. 3). Dazu schreibt der Schriftsteller Josef Pedarnig<ref>[http://www.josefpedarnig.at/ Infos zum Schriftsteller Josef Pedarnig], agefragt 14. Dezember 2016.</ref>: ''„Hier waren die Elemente, denen er bei seiner bildhauerischen Tätigkeit in einer Weise zugetan war, die man fast vertrauensvoll wissend nennen konnte. So vielleicht erklärt sich auch, dass seine aus Stein und Holz gebildeten Köpfe in schlicht angedeuteter Form neben einer gewissen klassischen Strenge eine Oberfläche sichtbar machten, die von einer unendlich feinen Behandlung zeugte, weitab von jeder gefälligen Glätte, und die einen ansprach, als wäre es, in seiner ein wenig eigensinnigen Art, ... Toni selbst: 'Ich bin für dich da, aber rühr mich nicht an.'“''<ref>[http://www.sonnendoerfer.at/oberlienz/images/stories/dateien_hp/zeitung/OHa_Nr26.pdf online: Nachruf auf Anton Baumgartner (S. 17-18)], abgerufen am 9. Dezember 2016.</ref>.


(b) Anton Baumgartner arbeitete als Holzbildhauer auch mit Formen und Bildern in einer [[Relief]]-Gestaltung. Hier schuf er einerseits Werke in strenger geometrischer Formensprache im Sinne einer [[konkrete Kunst|konkreten Kunst]] (s. Abb. 4), oder er übertrug eine an [[Albin Egger-Lienz]] erinnernde [[Expressionismus|expressionistische]] malerische Gestaltung in das Medium der [[Bildschnitzer|Bildschnitzerei]] und [[Bildhauerei#Holz|Holzbildhauerei]] (s. Abb. 5).
(b) Anton Baumgartner arbeitete als Holzbildhauer auch mit Formen und Bildern in einer [[Relief]]-Gestaltung. Hier schuf er einerseits Werke in strenger geometrischer Formensprache im Sinne einer [[konkrete Kunst|konkreten Kunst]] (s. Abb. 4, Abb. 5), oder er übertrug eine an [[Albin Egger-Lienz]] erinnernde [[Expressionismus|expressionistische]] malerische Gestaltung in das Medium der [[Bildschnitzer|Bildschnitzerei]] und [[Bildhauerei#Holz|Holzbildhauerei]] (s. Abb. 6).


(c) Ferner hat sich Anton Baumgartner von Anfang an intensiv mit traditionellen Formen der Holzkunst im Alpenraum auseinandergesetzt und dabei die Fülle des Brauchtums aufgenommen und künstlerisch weiterentwickelt. Dies betrifft einerseits die künstlerische [[Maske#Brauchtum|Maskengestaltung]] von [[Krampus]]-Masken in der Osttiroler "Klaubauf"-Tradition (s. Abb. 6). Hier wird er inzwischen zu den "alten Meistern" der Maskengestaltung gezählt<ref>[https://www.dolomitenstadt.at/2016/11/01/larvenausstellung-in-doelsach-mit-alten-meistern Ausstellungsbericht], abgerufen am 9. Dezember 2016.</ref>. Auch die künstlerische Gestaltung traditioneller [[Weihnachtskrippe|Weihnachtskrippen]] war ihm ein Anliegen (s. Abb. 7), und er schuf in ganz Osttirol viele Krippen-Ensembles mit einer für ihn charakteristischer künstlerischer Figurengestaltung<ref>[http://www.sonnendoerfer.at/oberlienz/images/2015-Daten/OHa_49_web.pdf Bericht und Abbildung einer Krippe von Anton Baumgartner in: Oberlienzer Hoagascht Nr. 49, online], abgerufen am 9. Dezember 2016.</ref>.
(c) Ferner hat sich Anton Baumgartner von Anfang an intensiv mit traditionellen Formen der Holzkunst im Alpenraum auseinandergesetzt und dabei die Fülle des Brauchtums aufgenommen und künstlerisch weiterentwickelt. Dies betrifft einerseits die künstlerische [[Maske#Brauchtum|Maskengestaltung]] von [[Krampus]]-Masken in der Osttiroler "Klaubauf"-Tradition (s. Abb. 7, Abb. 8). Hier wird er inzwischen zu den "alten Meistern" der Maskengestaltung gezählt<ref>[https://www.dolomitenstadt.at/2016/11/01/larvenausstellung-in-doelsach-mit-alten-meistern Ausstellungsbericht], abgerufen am 9. Dezember 2016.</ref>. Auch die künstlerische Gestaltung traditioneller [[Weihnachtskrippe|Weihnachtskrippen]] war ihm ein Anliegen (s. Abb. 9), und er schuf in ganz Osttirol viele Krippen-Ensembles mit einer für ihn charakteristischer künstlerischer Figurengestaltung<ref>[http://www.sonnendoerfer.at/oberlienz/images/2015-Daten/OHa_49_web.pdf Bericht und Abbildung einer Krippe von Anton Baumgartner in: Oberlienzer Hoagascht Nr. 49, online], abgerufen am 9. Dezember 2016.</ref>.


== Ausstellungen (Auswahl) ==
== Ausstellungen (Auswahl) ==
[[Datei:Ohne Titel 2001.JPG|mini|Abb. 4: Holzrelief ''Ohne Titel 2001'']]
[[Datei:Bauernkopf mit Pfeife 1994.jpg|mini|Abb. 5: Holzrelief ''Bauernkopf mit Pfeife 1994'']]
* 1979 ''„Hochschule für Künstlerische und Industrielle Gestaltung in Linz“'', Präsentation der Hochschule und Ausstellung ausgewählter Arbeiten (inklusive Bildhauerei), anlässlich der »Ersten gesamtösterreichischen Informationswoche der Universitäten und Hochschulen«, Universität Wien (Gruppenausstellung);
* 1979 ''„Hochschule für Künstlerische und Industrielle Gestaltung in Linz“'', Präsentation der Hochschule und Ausstellung ausgewählter Arbeiten (inklusive Bildhauerei), anlässlich der »Ersten gesamtösterreichischen Informationswoche der Universitäten und Hochschulen«, Universität Wien (Gruppenausstellung);
* 1981 ''„Anton Baumgartner, Bildhauerei in Holz und Stein; Maria Baumgartner, Keramik“'', Galerie der Stadt [[Lienz]]/ Osttirol (Personale);
* 1981 ''„Anton Baumgartner, Bildhauerei in Holz und Stein; Maria Baumgartner, Keramik“'', Galerie der Stadt [[Lienz]]/ Osttirol (Personale);
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== Anton-Baumgartner-Gedenkwerkstatt und -Stipendium ==
== Anton-Baumgartner-Gedenkwerkstatt und -Stipendium ==
[[Datei:Krampus-Maske 2005.JPG|mini|Abb. 6: ''Maske 2005'']]
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[[Datei:Krippe_1996.jpg|mini|Abb. 7: ''Krippe 1996'']]
Krampus-Maske 2005.JPG|Abb. 7: ''Maske 2005''
Entwurf einer Maske 2000.jpg|Abb. 8: ''Entwurf einer Maske 2000''
Krippe_1996.jpg|Abb. 9: ''Krippe 1996''
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Seit 2015 gibt es im Unterpetererhof in [[Oberlienz]] (Fam. Baumgartner, Oberdrum 101) eine dauerhafte ''Gedenkstätte'' für Anton Baumgartner (am Ort der einstigen Werkstatt 1970-1977). Dort sind etliche Werke des Künstlers ausgestellt, und es ist ein komplettes Holzbildhauer-Atelier eingerichtet. Dort können begabte junge Holzbildhauer arbeiten, die sich darum bei einer Jury bewerben können (Adresse für Anträge und Jury-Vorsitz: Hans-Jörg Baumgartner<ref>[https://www.herold.at/telefonbuch/oberlienz_101/2Bz2W/hans-j%C3%B6rg_baumgartner/ Telefon & Adresse Hans-Jörg Baumgartner als Jury-Vorsitzender]</ref>).
Seit 2015 gibt es im Unterpetererhof in [[Oberlienz]] (Fam. Baumgartner, Oberdrum 101) eine dauerhafte ''Gedenkstätte'' für Anton Baumgartner (am Ort der einstigen Werkstatt 1970-1977). Dort sind etliche Werke des Künstlers ausgestellt, und es ist ein komplettes Holzbildhauer-Atelier eingerichtet. Dort können begabte junge Holzbildhauer arbeiten, die sich darum bei einer Jury bewerben können (Adresse für Anträge und Jury-Vorsitz: Hans-Jörg Baumgartner<ref>[https://www.herold.at/telefonbuch/oberlienz_101/2Bz2W/hans-j%C3%B6rg_baumgartner/ Telefon & Adresse Hans-Jörg Baumgartner als Jury-Vorsitzender]</ref>).


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