Soldatenfriedhof Pöstlingberg: Unterschied zwischen den Versionen
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==== Der Soldatenfriedhof im Zweiten Weltkrieg ==== | ==== Der Soldatenfriedhof im Zweiten Weltkrieg ==== | ||
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35 Ab Jänner 1945 diente die Schule, so wie im Ersten Weltkrieg, als Lazarett, und die weit verzweigten, tiefen Keller wurden nicht nur zur Unterbringung von Verwundeten genutzt, sondern auch von den Bewohnern der Umgebung bei Luftangriffen aufgesucht. Von Anfang Juli 1945 bis zum 29. Juni 1946 beschlagnahmten die sowjetischen Besatzungstruppen das Gebäude und nutzten es für ihre Zwecke | |||
Kurz vor dem Kriegsende, im Jänner 1945, wurden die Schulgebäude wieder ihrem Zweck als Heeresspital und Lazarett zugeführt, mit dem Zusatz das dieses Mal auch die Zivilgesellschaft während Luftangriffen in den geschützten Kellern Zuflucht fand.<ref name=":0" /> | |||
Nach dem Kriegsende im Juli 1945 bis zum 19. Juni 1946 wurden die Schulgebäude von den sowjetischen Besatzern als Verwaltungsgebäude und diverse andere Zwecke genutzt.<ref name=":0" /> | |||
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Heutzutage kümmert sich wieder das "Schwarze Kreuz" Oberösterreich um den Erhalt und die Pflege des Waldfriedhofs.<ref name=":0" /> | |||
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Version vom 18. März 2019, 14:25 Uhr
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Soldatenfriedhof Pöstlingberg
Der Soldatenfriedhof Pöstlingberg (auch: Kriegerfriedhof) ist ein Friedhof bestehend aus Gräbern des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Er befindet sich an der Kreuzung des Kreuzwegs mit dem Pösmayersteig, oberhalb des bischöflichen Gymnasium Petrinum, am Pöstlingberg in der Landeshauptstadt von Oberösterreich, Linz.[1]
Auf dem Kreuzweg vom Petrinum auf den Pöstlingberg zweigt im Waldstück alsbald ein Weg nach links ab, der zum 1915 angelegten Soldatenfriedhof führt. Auf einer steilen Lichtung sind terrassenförmig einfache Gräber angelegt, die 563 Opfer des Ersten Weltkrieges und 22 Gefallene des Zweiten Weltkrieges bergen. Der Friedhof ist als Mahnmal gegen den Krieg und für den Frieden in der Welt gedacht.[2]
Seit 2009 steht der Friedhof unter Denkmalschutz.
Geschichte
Der Soldatenfriedhof im Ersten Weltkrieg
Im Falle eines Krieges wurde bereits am 25. Oktober 1910 vom bischöflichen Ordinariat beschlossen, dass das damalige Schulgebäude des bischöflichen Gymnasium Petrinum zu einem Militär-Reservespital umfunktioniert werden sollte.[3] Dieser Fall trat erstmals am 5. August 1914 ein, wobei das Gebäude des Knaben Internats innerhalb von kürzester Zeit zu dem "k.u.k. Reservespital Linz-Urfahr" umgebaut und seinem neuen Zweck zugewendet wurde.[3]
Aufgrund der vielen Toten, die in dem Komplex des Militär-Reservespitals zu beklagen waren, wurde es wegen dem Mangel an freien Gräbern, im Umkreis des Spital, nötig einen eigenen Militärfriedhof zu gründen und schnellstmöglich zu errichten.[3]
In Bezug auf den fehlenden Platz nahm sich der damals amtierende Bischof Rudolf Hittmair schnell dem Problem an und schlug am 7. September 1914 vor, den eigenen Grund der Kirche für die Absichten des Heeresspital umzuwidmen und somit den Grundstein für den Bau des Soldatenfriedhofs zu legen.[3]
Dieser Umstand wurde ehestmöglich der damaligen eigenständigen Stadtregierung in Urfahr mitgeteilt und somit konnte mit den Arbeiten innerhalb von kürzester Zeit begonnen werden.[3]
Das erste Begräbnis auf dem Soldatenfriedhof, dass des ungarischen Soldaten Matei Szabo, konnte bereits wenige Tage nach Abschluss der Arbeiten am Pöstlingberg unter der Leitung des Zelebranten Feldkurat Wilhelm Binder begangen werden.[3]
Zu diesem Zeitpunkt waren Soldaten Begräbnisse hinter der Front noch ein seltenes Unterfangen, weshalb dieses Begräbnis besonders aufwendig und mit hoher Beteiligung zelebriert wurde.[3]
Insgesamt verloren 563 Soldaten des Ersten Weltkrieges ihr Leben in dem Heeresspital Linz Urfahr und wurden auf dem Soldatenfriedhof am Pöstlingberg begraben.
In der Zwischenkriegszeit wurden vom Schwarzen Kreuz jährlich "Kriegergedächtnisfeiern" und Allerheiligensammlungen auf dem Waldfriedhof am Pöstlingberg abgehalten um für den Erhalt und die Pflege die nötigen Mittel aufbringen zu können.[3]
Der Soldatenfriedhof im Zweiten Weltkrieg
Vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde der Schulbetrieb des bischöflichen Gymnasium 1938 eingestellt und die deutsche Kriegsgräberfürsorge wurde als neuer Verantwortlicher für den Waldfriedhof bestimmt.[3]
In den Schulgebäuden wurden diverse Verwaltungsstellen der damaligen "Gauhauptstadt" Linz installiert.[3]
35 Ab Jänner 1945 diente die Schule, so wie im Ersten Weltkrieg, als Lazarett, und die weit verzweigten, tiefen Keller wurden nicht nur zur Unterbringung von Verwundeten genutzt, sondern auch von den Bewohnern der Umgebung bei Luftangriffen aufgesucht. Von Anfang Juli 1945 bis zum 29. Juni 1946 beschlagnahmten die sowjetischen Besatzungstruppen das Gebäude und nutzten es für ihre Zwecke
Kurz vor dem Kriegsende, im Jänner 1945, wurden die Schulgebäude wieder ihrem Zweck als Heeresspital und Lazarett zugeführt, mit dem Zusatz das dieses Mal auch die Zivilgesellschaft während Luftangriffen in den geschützten Kellern Zuflucht fand.[3]
Nach dem Kriegsende im Juli 1945 bis zum 19. Juni 1946 wurden die Schulgebäude von den sowjetischen Besatzern als Verwaltungsgebäude und diverse andere Zwecke genutzt.[3]
Der Soldatenfriedhof heute
Heutzutage kümmert sich wieder das "Schwarze Kreuz" Oberösterreich um den Erhalt und die Pflege des Waldfriedhofs.[3]
Literatur
- Mit freundlicher Unterstützung des Archivs der Stadt Linz
Dohle Oskar - Der Waldfriedhof Urfahr - letzte Ruhestätte für Opfer beider Weltkriege |
Schuster Friedrich - Waldfriedhof Urfahr. Auf dem Waldfriedhof Urfahr in der Nähe des Petrinum fanden 563 Kriegstote des Ersten Weltkrieges und 24 des Zweiten Weltkrieges ihre letzte Ruhestätte. In: Österreichisches Schwarzes Kreuz. Kriegsgräberfürsorge |
Sixl Peter (Hrsg.) - [Russische Soldatengräber auf Linzer Friedhöfen.] Sowjetische Tote des Zweiten Weltkrieges in Österreich. Namens- und Grablagenverzeichnis. Ein Gedenkbuch. |
Einzelnachweise
- ↑ Stadt Linz: Denkmaldatenbank. Abgerufen am 18. März 2019 (deutsch).
- ↑ Stadt Linz: Denkmaldatenbank. Abgerufen am 14. Februar 2019 (deutsch).
- ↑ 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 3,12 Oskar Dohle: Der Waldfriedhof Urfahr - letzte Ruhestätte für Opfer beider Weltkriege. In: Oberösterreichischer Musealverein - Gesellschaft für Landeskunde. Oberösterreichischer Musealverein - Gesellschaft für Landeskunde, abgerufen am 18.03.