Hardegg (Niederösterreich): Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
1145 wird erstmals ein Otto de Hardeck in einer Urkunde als Zeuge einer Schenkung von Elisabeth Schleunz an das Kloster Baumgartenberg an erster Stelle namentlich genannt. 1290 wird der Ort Hardegg im Kirchenregister erstmals als Stadt genannt. Zu dieser Zeit hatte Hardegg bereits drei Vorstädte: Fugnitz (noch heute als Vorstadt bezeichnet), Gultschau (heute der Ortsteil Gutschau) und Prato. Stadtherr war eine Adelsfamilie, die sich nach der Burg Hardegg benannte. Im Hardegger Herrschaftsurbar aus dem Jahr 1363 wird die Stadt Hardegg als urbaner Ort genannt. Um 1590 wurde der Stadt Hardegg von [[Siegmund von Hardegg|Sigmund  Prueschenk Graf von Hardegg]] († 1599) ein Stadtsiegel verliehen. Aus diesem bildete sich das spätere Stadtwappen.<ref name ="stadtgemeindehardegg21">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 21</ref>
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Die Stadt Hardegg  hatte zum Zeitpunkt ihrer Erstnennung bereits drei Vorstädte: Fugnitz (noch heute als Vorstadt bezeichnet), Gultschau (heute der Ortsteil Gutschau) und Prato. Stadtherr war eine Adelsfamilie, die sich nach der Burg Hardegg benannte. Im Hardegger Herrschaftsurbar aus dem Jahr 1363 wird die Stadt Hardegg als urbaner Ort genannt. Um 1590 wurde der Stadt Hardegg von [[Siegmund von Hardegg|Sigmund  Prueschenk Graf von Hardegg]] († 1599) ein Stadtsiegel verliehen. Aus diesem bildete sich das spätere Stadtwappen.<ref name ="stadtgemeindehardegg21"/>


== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==

Version vom 19. Mai 2023, 17:03 Uhr

Hardegg ist eine Stadtgemeinde mit 1307 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2016) im Waldviertel, die an der Thaya direkt an der Grenze zu Tschechien liegt.

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48.852515.8588888889Koordinaten: 48° 51′ N, 15° 52′ O

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Ganzseitige Karten: Hardegg (Niederösterreich)48.852515.8588888889


Gemeindegliederung

Geschichte

Archäologische Untersuchungen, die 1977-1982 durchgeführt wurden, ergaben, dass der Anhöhe, auf welcher im Mittelalter die Burg Hardegg erbaut wurde, ab dem 10. Jahrhundert besiedelt war. Um 1039 wird erstmals an der Thaya eine Grenzmark, die "Böhmische Mark", genannt. In der Geschichtsforschung wird vermutet, dass aus dieser die Grafschaft Hardegg hervorgegangen ist.[1] 1145 wird erstmals ein Otto von Hardegg ("Otto de Hardeck") in einer Urkunde als Zeuge der Schenkung von Elisabeth Schleunz an das Kloster Baumgartenberg an erster Stelle namentlich genannt. 1290 wird der Ort Hardegg im Kirchenregister erstmals genannt, damals bereits als Stadt Hardegg. Über den genauen Zeitpunkt und die Hintergründe der Verleihung des Stadtrechtes sind bisher keine Belege aufgetaucht.[2]

Die Stadt Hardegg hatte zum Zeitpunkt ihrer Erstnennung bereits drei Vorstädte: Fugnitz (noch heute als Vorstadt bezeichnet), Gultschau (heute der Ortsteil Gutschau) und Prato. Stadtherr war eine Adelsfamilie, die sich nach der Burg Hardegg benannte. Im Hardegger Herrschaftsurbar aus dem Jahr 1363 wird die Stadt Hardegg als urbaner Ort genannt. Um 1590 wurde der Stadt Hardegg von Sigmund Prueschenk Graf von Hardegg († 1599) ein Stadtsiegel verliehen. Aus diesem bildete sich das spätere Stadtwappen.[2]

Sehenswürdigkeiten

Ziegelsäulen des ehemaligen Galgens zwischen Niederfladnitz und Oberretzbach

Verkehr

Gemeindebetriebe

Freizeitanlagen

Öffentliche Einrichtungen

Blaulichtorganisationen

FF Felling
FF Hardegg
FF Heufurth
FF Mallersbach
FF Merkersdorf
FF Riegersburg
FF Pleissing-Waschbach

Schulen

Wirtschaft

Vereine

Personen

  • Freddy Quinn (* 1931 in Niederfladnitz), Schlagersänger und Musiker
  • H. C. Artmann (* 1921 in Niederfladnitz, † 2000 in Wien), Dichter und Übersetzer, mit Sprache Spielender
  • Erwin Pröll (* 1946), ehemaliger Landeshauptmann von Niederösterreich, Ehrenbürger von Hardegg

Veranstaltungen

Hardegg (Veranstaltungsort Pleissing) ist eine der sechs Gemeinden, in denen jährlich wechselnd im Oktober das Kürbisfest gefeiert wird. Die anderen Gemeinden sind Pulkau, Retz, Retzbach (Veranstaltungsort Unterretzbach), Schrattenthal (Veranstaltungsort Obermarkersdorf) und Zellerndorf

Hardegg in Sage und Legende

Die bis heute erhaltene wunderschöne Naturlandschaft, in welcher Hardegg liegt, das Vorhandensein von einigen malerischen Ruinen und Felsformationen und der Umstand, dass Hardegg in einem historisch wichtigen Grenzgebiet liegt, dürften wesentlich daran beteiligt gewesen sein, dass sich um die Stadtgemeinde beziehungsweise in bestimmten Teilen von dieser einige Sagen bildeten. Neben Raubrittern, Räubern, darunter den legendären Johann Georg Grasel († 1818)[3], und dem Teufel, der mit seiner Großmutter auf der Route von Hardegg nach Frain sein Unwesen getrieben haben soll[4], gibt es auch eine Sage über einen Wassermann aus der Thaya, der regelmäßig Kinder in dieser für immer verschwinden lässt[5].[6]

Der Edenkeller

  • Einen historischen Hintergrund könnte die "Sage vom Edenkeller" haben, nach welcher ein preußischer Spion, der sich Haslinger nannte, die Gegend um Hardegg um 1864 ausgekundschaftet haben soll. Glücklicherweise hatte die Bürgerschaft von Hardegg aber ihre Wertsachen 1866 in einem sogenannten "öden Keller", einer Höhle in einer Felswand am Ufer der Thaya versteckt, welche dem Spion beim Auskundschaften entgangen war.[7][8]

Die schwarze Frau von Hardegg

Am bekanntesten dürfte die Sage von der "Schwarzen Frau von Hardegg" sein, die es sogar zu einem Motiv für eine österreichische Briefmarke gebracht hat[9]. Es ist die Geschichte eines unschuldigen Mädchens aus Hardegg, die sich dem jungen Grafen von Hardegg, der sie verführen will, widersetzt und deshalb von ihm in eine Felswand im Umfeld der Burg Hardegg eingemauert wird. Als ruhelose Tote wird sie regelmäßig von Menschen gesehen, welche ihr Anblick zu Tode erschreckt, obwohl sie ihnen nie etwas antut.[10][11][12]

Der Einsiedler

Ein legendenumwobenes Silberbergwerk, das in früheren Zeiten der Hardegger Bürgerschaft Wohlstand gebracht haben soll, ist mit der Wandersage von einem Adligen, der ein Verbrechen begeht und daraufhin viele Jahre als Einsiedler den Menschen Gutes tut, verknüpft. Hier ist ein Uto von Hardtenstein, der bei seiner Heimkehr von einem mehrjährigen Kriegszug gegen die "Ungläubigen" aufgrund eines Missverständnisses seine Ehefrau und seinen Sohn tötet, wofür er viele Jahre als Einsiedler in einer Klause über der Thaya Buße tut.[13][14]

Raubritter Heinz und das Femgericht

Um die Burg Hardegg und die benachbarten Burgen Kaja und Vöttau (heute Teil der in Tschechien gelegenen gleichnamigen Gemeinde) gibt es die Sage um einen Ritter Heinz oder Heinrich aus der böhmischen Adelsfamilie von Leipa (Adelsgeschlecht), der von seiner Burg Neuhäusel (heute die Ruine Nový Hrádek im tschechischen Teil des Naturparks Thayatal) aus Raubzüge, Lösegeld-Erpressungen und andere Untaten unternimmt. Nachdem er den Grafen von Hardegg und dessen Tochter gefangen genommen hat, wird er nach Verurteilung durch das Femgericht vom Sohn eines seiner Opfer ausgeschaltet.[15][16]

Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich

Literatur

  • Sigrid Enzenhofer: Der Ritter zur Hölle. In: Sagen und Legenden aus Hardegg. Volksbildungsverein der Stadt Hardegg, Hardegg, 1968
  • Raimund Jordan: Hardegg. Verlag Enzenhofer, Wien, 1961
  • Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt. Jubiläumsfestschrift anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung Hardeggs als "Stadt". Eigenverlag, Hardegg, 1990

Weblinks

 Hardegg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 22
  2. 2,0 2,1 vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 21
  3. vgl. Räubergeschichten, Sagen.AT, abgerufen am 8. April 2023
  4. vgl. Teufelsstein, Sagen.AT, abgerufen am 8. April 2023
  5. vgl. Der Thaya-Wassermann, Sagen.AT, abgerufen am 8. April 2023
  6. vgl. Sigrid Enzenhofer: Sagen und Legenden aus Hardegg. Volksbildungsverein der Stadt Hardegg, Hardegg, 1968, besonders S. 19f., S. 21ff. und S. 26-29
  7. vgl. Sigrid Enzenhofer: Sagen und Legenden aus Hardegg, 1968, S. 30
  8. vgl. Der Edenkeller, Sagen.AT, abgerufen am 8. April 2023
  9. vgl. Die schwarze Frau von Hardegg, OTS.AT, abgerufen am 8. April 2023
  10. vgl. Sigrid Enzenhofer: Sagen und Legenden aus Hardegg, 1968, S. 7-10
  11. vgl. Die schwarze Frau von Hardegg, Sagen.AT, abgerufen am 8. April 2023
  12. vgl. Die schwarze Frau, Sagen.AT, abgerufen am 8. April 2023
  13. vgl. Sigrid Enzenhofer: Sagen und Legenden aus Hardegg, 1968, S. 3-6
  14. vgl. Der Einsiedler, Sagen.AT, abgerufen am 8. April 2023
  15. vgl. Sigrid Enzenhofer: Sagen und Legenden aus Hardegg, 1968, . S. 11-14
  16. vgl. Das Femgericht, Sagen.AT, abgerufen am 8. April 2023