Berthold I. von Maidburg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Burggraf Bertold (I.) von Maidburg''' (* im 13. Jahrhundert; † [[5. Juni]] [[1328]])<ref group="A">Sterbedatum nach Roman Zehetmayer. Vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 50</ref> war Graf von Hardegg.
'''Burggraf Berthold (I.) von Maidburg''' (* im 13. Jahrhundert; † [[5. Juni]] [[1328]])<ref group="A">Sterbedatum nach Roman Zehetmayer. Vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 50</ref> erbte von seinem gleichnamigen Großonkel die im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegene [[Burg Hardegg|Grafschaft Hardegg]]. Gemeinsam mit seinem Bruder Burkhard (I.) begründete er eine weitere Grafenfamilie von Hardegg, die bis 1483 diese Grafschaft als Lehen der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] besaß.


== Herkunft ==
== Herkunft ==
Burggraf Berthold (I.) entstammte [[Maidburg (Familie)|Familie der Burggrafen von Magdeburg (Maidburg)]]. Er war der Großneffe von [[Berthold I. von Hardegg|Graf Berthold von Rabenswalde und Hardegg]] († 1312) und einer der Söhne des Burggrafen Burkhard von Maidburg († um 1313). Burggraf Berthold hatte mehrere Brüder, darunter Burggraf Burkhard (I.) von Maidburg, mit dem er gemeinsam über die im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegene Grafschaft Hardegg herrschte.<ref name ="Zehetmayer221">vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 221</ref> Verheiratet war er mit Agnes von [[w:Henneberg (Adelsgeschlecht)|Henneberg]]. Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder, darunter vermutlich die Söhne:
Burggraf Berthold (I.) entstammte der [[Maidburg (Familie)|Familie der Burggrafen von Magdeburg (Maidburg)]]. Er war der Großneffe von [[Berthold I. von Hardegg|Graf Berthold von Rabenswalde und Hardegg]] († 1312) und einer der Söhne des Burggrafen Burkhard von Maidburg († um 1313). Burggraf Berthold hatte mehrere Brüder, darunter Burggraf Burkhard (I.) von Maidburg, mit dem er gemeinsam über die im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegene Grafschaft Hardegg herrschte.<ref>vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 36 und S. 221</ref> Verheiratet war er mit Agnes von [[w:Henneberg (Adelsgeschlecht)|Henneberg]] (1333).<ref>vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 46 und S. 50f.</ref> Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder, darunter vermutlich die Söhne:
* Burggraf Heinrich von Maidburg, Graf von Hardegg<ref name ="Zehetmayer221"/>
* Burggraf Heinrich von Maidburg, Graf von Hardegg, wurde zum Geistlichen bestimmt und erhielt 1328 eine päpstliche Expektanz für das Domkapitel zu [[w:Prag|Prag]]<ref>vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 51 und S. 221.</ref>
* Burggraf Otto (I.) von Maidburg, Graf von Hardegg († 1357)<ref name ="Zehetmayer221"/>
* [[Otto I. von Maidburg|Burggraf Otto (I.) von Maidburg]], Graf von Hardegg († 1357).<ref name ="Zehetmayer221">vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 221</ref>
* Burggraf Berthold (II.) von Maidburg († 1374) ∞ mit Beatrix von Liegnitz<ref>vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 57, S. 59 und S. 221</ref>
* [[Berthold II. von Maidburg|Burggraf Berthold (II.) von Maidburg]] († 1374) ∞ mit Beatrix von Liegnitz<ref>vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 57, S. 59 und S. 221</ref>
* Burggraf Konrad von Maidburg († 1349) ∞ mit [[w:Katharina von Habsburg (1320–1349)|Katharina von Habsburg]] († 1349), Witwe von [[w:Enguerrand VI. de Coucy|Enguerrand (VI.) de Coucy]] († 1346)<ref name ="Zehetmayer221"/>
* [[Konrad I. von Maidburg|Burggraf Konrad von Maidburg]] († 1349) ∞ mit [[w:Katharina von Habsburg (1320–1349)|Katharina von Habsburg]] († 1349), Witwe von [[w:Enguerrand VI. de Coucy|Enguerrand (VI.) de Coucy]] († 1346)<ref name ="Zehetmayer221"/>
* Burggraf Burkhard (III.) von Maidburg († 1388)<ref>vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 62 und S. 221</ref>
* [[Burkhard III. von Maidburg|Burggraf Burkhard (III.) von Maidburg]] († 1388)<ref>vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 62 und S. 221</ref>


== Leben ==
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Aktuelle Version vom 19. Mai 2023, 17:56 Uhr

Die Gemeinde Pulkau heute. In den 1320er-Jahren hatte Graf Bertold (I.) die Vogtei des Schottenstiftes in Wien über dessen dortige Besitzungen.

Burggraf Berthold (I.) von Maidburg (* im 13. Jahrhundert; † 5. Juni 1328)[A 1] erbte von seinem gleichnamigen Großonkel die im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegene Grafschaft Hardegg. Gemeinsam mit seinem Bruder Burkhard (I.) begründete er eine weitere Grafenfamilie von Hardegg, die bis 1483 diese Grafschaft als Lehen der Herzöge von Österreich (Habsburger) besaß.

Herkunft

Burggraf Berthold (I.) entstammte der Familie der Burggrafen von Magdeburg (Maidburg). Er war der Großneffe von Graf Berthold von Rabenswalde und Hardegg († 1312) und einer der Söhne des Burggrafen Burkhard von Maidburg († um 1313). Burggraf Berthold hatte mehrere Brüder, darunter Burggraf Burkhard (I.) von Maidburg, mit dem er gemeinsam über die im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegene Grafschaft Hardegg herrschte.[1] Verheiratet war er mit Agnes von Henneberg (1333).[2] Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder, darunter vermutlich die Söhne:

Leben

Burggraf Bertold (I.) von Maidburg hatte einige Besitzungen im böhmischen Königreich und der Markgrafschaft Mähren, die er zu mehren versuchte.[7] Einige Jahre vor dem Tod seines gleichnamigen Großonkels wurde Burggraf Berthold (I.) von Maidburg, gemeinsam mit seiner Ehefrau Agnes, von Herzog Friedrich (I.) von Österreich ("Friedrich dem Schönen") († 1330) mit Teilen der im Herzogtum Österreich gelegenen Grafschaft Hardegg belehnt.[8] Offensichtlich beabsichtigen der Großonkel und dessen Ehefrau Willbirg († 1314) ihn zu ihren Nachfolger für die Grafschaft Hardegg zu machen. Nach dem Tod seines Großonkels führte Burggraf Berthold die Geschäfte für dessen Witwe, die weiterhin als Gräfin von Hardegg titutliert wurde. Erst nach ihrem Tod bezeichnete er sich als Graf von Hardegg.[9] Als Graf von Hardegg dürfte er die Geschäfte dieser gewöhnlich gemeinsam mit seinem Bruder Burkhard (I.) geführt haben, der in den meisten Urkunden als Mitaussteller oder Zeuge aufscheint.[8] Erst nach Bertholds Tod wurde die Grafschaft zwischen ihm und Bertholds Söhnen geteilt.[7]

Die Übergabe der Grafschaft Hardegg an ihn und seinen Bruder verlief nicht reibungslos, da die Familie der Schaunberger als Nachfahren der Gräfin Hailwig von Plain und Hardegg Anteile an der Grafschaft, darunter ein Drittel der Burg Hardegg besaßen und nun erneut Ansprüche auf die Herrschaft über die Grafschaft beziehungsweise eine Neuverteilung des Besitzes einforderten.[10] Es hat den Anschein, dass zunächst versucht wurde, den Konflikt friedlich beizulegen und dass es zumindest gelang eine Lösung zu finden, die in die 1350er-Jahre tragbar war.[11] Über Bertholds Zeit als Graf von Hardegg ist wenig überliefert. Er scheint häufig als Zeuge in Urkunden verschiedener lokaler Adliger auf. Selbst stellte er aber nicht viele Urkunden aus. 1322 verlieh er Pulkau in einer Urkunde, wo er diesen Ort als seinen Markt bezeichnet, einige Privilegien.[7] 1325 gelang es ihm einen Konflikt mit dem Wiener Schottenstift über finanzielle Rechte dort zu bereinigen, wobei er sich allerdings mit der Vogtei über die dortigen Güter des Stiftes begnügen musste.[11] Da seine Söhne zum Zeitpunkt seines Todes noch nicht volljährig waren, dürfte seine Witwe Agnes für einige Zeit für sie die Regentschaft übernommen haben.[7]

Literatur

  • Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363. Mit einer Einleitung zur Struktur der Grafschaft Hardegg im 14. Jahrhundert (= Fontes Rerum Austriacarum. Österreichische Geschichtsquellen. Dritte Abteilung Fontes Iuris. Bd. 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2001. ISBN 3-205-99394-2

Einzelnachweise

  1. vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 36 und S. 221
  2. vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 46 und S. 50f.
  3. vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 51 und S. 221.
  4. 4,0 4,1 vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 221
  5. vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 57, S. 59 und S. 221
  6. vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 62 und S. 221
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 50
  8. 8,0 8,1 vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 46
  9. vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 44
  10. vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 46-49
  11. 11,0 11,1 vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 49

Anmerkungen

  1. Sterbedatum nach Roman Zehetmayer. Vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 50