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[[ | {{Infobox Gemeindeteil in Österreich | ||
|Name = Heufurth | |||
|Kennzeichnung = [[Ortschaft]] | |||
|Bundesland = Niederösterreich | |||
|NUTS = | |||
|Bezirk = Hollabrunn | |||
|Kfz = HL | |||
|Gerichtsbezirk = | |||
|Gemeinde = [[Hardegg (Niederösterreich)|Hardegg]] | |||
|Gemeindekennzahl = 31016 | |||
|Katastralgemeinde = Heufurth | |||
|Katastralgemeindenummer = 18105 | |||
|Ortschaft = Heufurth | |||
|Ortschaftskennziffer = 03846 | |||
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|PLZ = 2083 | |||
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|Vorwahl = 02916 | |||
|Vorwahl-Ort = | |||
|Bild1 = GuentherZ 2011-07-30 0276 Heufurth Wegkapelle.jpg | |||
|Bildbeschreibung1 = Die Wegkapelle in Heufurth | |||
|Anmerkungen = | |||
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'''Heufurth''' ist eine Ortschaft auf dem Gebiet der gleichnamigen [[Katastralgemeinde]] der niederösterreichischen Gemeinde [[Hardegg (Niederösterreich)|Hardegg]] im [[Bezirk Hollabrunn]]. | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
1398 und 1465 wird Heufurth (Hefurt, Hewfurt) erstmals urkundlich genannt. Im 16. Jahrhundert war Heufurth, zu dem eine Mühle und ein Teich gehörten, Teil der Herrschaft Fronsburg, die 1544 in den Besitz von Christoph Freiherr von Eitzing kam, der sie 1554 Ulrich von Eitzing und seiner Ehefrau Scholastika überließ. 1569 wurden Schloss und Gut Fronsburg, zu denen auch Heufurth gehörte, von [[Siegmund von Hardegg|Graf Siegmund von Hardegg]] an Christoph Lampel verkauft, der um 1584 in Heufurth 18 Untertanen besaß. Nach dem Urbar der [[Burg Hardegg|Herrschaft Hardegg]] aus dem Jahr 1571 waren 23 Halblehnen und eine Hofstatt zu dieser Zeit noch immer dem Grafen Siegmund von Hardegg zinspflichtig. Im 17. Jahrhundert war der Ort Heufurth wieder vollständig im Besitz der [[Grafen von Hardegg|Grafenfamilie von Hardegg]]. 1656 verkauften diese, wohl nicht ganz freiwillig, ihre Herrschaften und mit diesen auch Heufurth an die Freiherrenfamilie von St. Julien. <ref name ="stadtgemeindehardegg181">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 181</ref> | 1398 und 1465 wird Heufurth (Hefurt, Hewfurt) erstmals urkundlich genannt. Im 16. Jahrhundert war Heufurth, zu dem eine Mühle und ein Teich gehörten, Teil der Herrschaft Fronsburg, die 1544 in den Besitz von Christoph Freiherr von Eitzing kam, der sie 1554 Ulrich von Eitzing und seiner Ehefrau Scholastika überließ. 1569 wurden Schloss und Gut Fronsburg, zu denen auch Heufurth gehörte, von [[Siegmund von Hardegg|Graf Siegmund von Hardegg]] († um 1599) an Christoph Lampel verkauft, der um 1584 in Heufurth 18 Untertanen besaß. Nach dem Urbar der [[Burg Hardegg|Herrschaft Hardegg]] aus dem Jahr 1571 waren 23 Halblehnen und eine Hofstatt zu dieser Zeit noch immer dem Grafen Siegmund von Hardegg zinspflichtig. Im 17. Jahrhundert war der Ort Heufurth wieder vollständig im Besitz der [[Grafen von Hardegg|Grafenfamilie von Hardegg]]. 1656 verkauften diese, wohl nicht ganz freiwillig, ihre Herrschaften und mit diesen auch Heufurth an die Freiherrenfamilie von St. Julien.<ref name ="stadtgemeindehardegg181">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 181</ref> | ||
Da das Dorf Heufurth an einem Verkehrsweg in die [[w:Markgrafschaft Mähren|Markgrafschaft Mähren]] gab es hier bis 1750 eine Grenzwegmautstelle. Nach einem Häuserverzeichnis hatte Heufurth um 1665 26 Behausungen, eine Mühle und ein Wirtshaus. 1713 wurde Heufurth von einer Pestepidemie heimgesucht. 1730 verkaufte die Familie von St. Julien ihre Besitzungen und so auch Heufurth an Sigmund Graf von Khevenhüller. 1746 verpflichtete sich Heufurth, das zu diesem Zeitpunkt eine eigenen Gemeinde war, zum Erhalt der neu erbauten Wegkapelle, die der Muttergottes geweiht war. 1757 wurde die Pfarre Pleißing geschaffen, zu deren Pfarrsprengel auch Heufurth gehörte. Um 1900 hatte Heufurth, dessen Gemeindegebiet damals ca. 520 Joch umfasste, 228 Einwohnerinnen und Einwohner und 49 Häuser, um 1950 hatte 218 Einwohnerinnen und Einwohner und 52 Häuser. Wenig später wurde Heufurth Teil der Gemeinde [[Pleißing]], seit 1972 ist es Teil der Stadtgemeinde Hardegg.<ref name ="stadtgemeindehardegg181"/> | Da das Dorf Heufurth an einem Verkehrsweg in die [[w:Markgrafschaft Mähren|Markgrafschaft Mähren]] gab es hier bis 1750 eine Grenzwegmautstelle. Nach einem Häuserverzeichnis hatte Heufurth um 1665 26 Behausungen, eine Mühle und ein Wirtshaus. 1713 wurde Heufurth von einer Pestepidemie heimgesucht. Um 1730 verkaufte die Familie von St. Julien ihre Besitzungen und so auch Heufurth an [[w:Sigmund Friedrich von Khevenhüller|Sigmund Graf von Khevenhüller]] († 1742). 1746 verpflichtete sich Heufurth, das zu diesem Zeitpunkt eine eigenen Gemeinde war, zum Erhalt der neu erbauten Wegkapelle, die der Muttergottes geweiht war. 1757 wurde die Pfarre Pleißing geschaffen, zu deren Pfarrsprengel auch Heufurth gehörte. Um 1900 hatte Heufurth, dessen Gemeindegebiet damals ca. 520 Joch umfasste, 228 Einwohnerinnen und Einwohner und 49 Häuser, um 1950 hatte 218 Einwohnerinnen und Einwohner und 52 Häuser. Wenig später wurde Heufurth Teil der Gemeinde [[Pleißing (Gemeinde Hardegg)|Pleißing]], seit 1972 ist es Teil der Stadtgemeinde Hardegg.<ref name ="stadtgemeindehardegg181"/> | ||
== Sehenswürdigkeiten == | == Sehenswürdigkeiten == | ||
* Wegkapelle "Zur Hl. Maria", 18. Jahrhundert | |||
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== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Aktuelle Version vom 30. Mai 2023, 19:43 Uhr
Heufurth (Ortschaft) Ortschaft Katastralgemeinde Heufurth | ||
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Ganzseitige Karten48.806415.8528 | ||
Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Hollabrunn (HL), Niederösterreich | |
Pol. Gemeinde | Hardegg | |
Koordinaten | 48° 48′ 23″ N, 15° 51′ 10″ O48.806415.8528Koordinaten: 48° 48′ 23″ N, 15° 51′ 10″ O | |
Einwohner der Ortschaft | 76 (1. Jän. 2022) | |
Fläche d. KG | 299,33 ha | |
Postleitzahl | 2083 Hardegg | |
Vorwahl | +43/02916 | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 03846 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 18105 | |
Die Wegkapelle in Heufurth | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Heufurth ist eine Ortschaft auf dem Gebiet der gleichnamigen Katastralgemeinde der niederösterreichischen Gemeinde Hardegg im Bezirk Hollabrunn.
Geschichte
1398 und 1465 wird Heufurth (Hefurt, Hewfurt) erstmals urkundlich genannt. Im 16. Jahrhundert war Heufurth, zu dem eine Mühle und ein Teich gehörten, Teil der Herrschaft Fronsburg, die 1544 in den Besitz von Christoph Freiherr von Eitzing kam, der sie 1554 Ulrich von Eitzing und seiner Ehefrau Scholastika überließ. 1569 wurden Schloss und Gut Fronsburg, zu denen auch Heufurth gehörte, von Graf Siegmund von Hardegg († um 1599) an Christoph Lampel verkauft, der um 1584 in Heufurth 18 Untertanen besaß. Nach dem Urbar der Herrschaft Hardegg aus dem Jahr 1571 waren 23 Halblehnen und eine Hofstatt zu dieser Zeit noch immer dem Grafen Siegmund von Hardegg zinspflichtig. Im 17. Jahrhundert war der Ort Heufurth wieder vollständig im Besitz der Grafenfamilie von Hardegg. 1656 verkauften diese, wohl nicht ganz freiwillig, ihre Herrschaften und mit diesen auch Heufurth an die Freiherrenfamilie von St. Julien.[1]
Da das Dorf Heufurth an einem Verkehrsweg in die Markgrafschaft Mähren gab es hier bis 1750 eine Grenzwegmautstelle. Nach einem Häuserverzeichnis hatte Heufurth um 1665 26 Behausungen, eine Mühle und ein Wirtshaus. 1713 wurde Heufurth von einer Pestepidemie heimgesucht. Um 1730 verkaufte die Familie von St. Julien ihre Besitzungen und so auch Heufurth an Sigmund Graf von Khevenhüller († 1742). 1746 verpflichtete sich Heufurth, das zu diesem Zeitpunkt eine eigenen Gemeinde war, zum Erhalt der neu erbauten Wegkapelle, die der Muttergottes geweiht war. 1757 wurde die Pfarre Pleißing geschaffen, zu deren Pfarrsprengel auch Heufurth gehörte. Um 1900 hatte Heufurth, dessen Gemeindegebiet damals ca. 520 Joch umfasste, 228 Einwohnerinnen und Einwohner und 49 Häuser, um 1950 hatte 218 Einwohnerinnen und Einwohner und 52 Häuser. Wenig später wurde Heufurth Teil der Gemeinde Pleißing, seit 1972 ist es Teil der Stadtgemeinde Hardegg.[1]
Sehenswürdigkeiten
- Wegkapelle "Zur Hl. Maria", 18. Jahrhundert
Literatur
- Konrad Jekl: Heufurth. In: Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt. Jubiläumsfestschrift anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung Hardeggs als "Stadt". Eigenverlag, Hardegg, 1990. S. 181
Weblinks
Heufurth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Heufurth in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
Katastralgemeinden: Felling | Hardegg | Heufurth | Mallersbach | Merkersdorf | Niederfladnitz | Pleissing | Riegersburg | Umlauf | Waschbach
Ortschaften: Felling | Hardegg | Heufurth | Mallersbach | Merkersdorf | Niederfladnitz | Pleißing | Riegersburg | Waschbach
Stadt: Hardegg Dörfer: Felling | Heufurth | Mallersbach | Merkersdorf | Pleißing | Riegersburg | Waschbach Häusergruppe: Karlslust Sonstige Ortslagen: Ruine Kaja | Schloss Niederfladnitz | Schloss Riegersburg
Zählsprengel: Riegersburg | Felling | Mallersbach | Heufurth | Pleißing | Waschbach | Hardegg | Merkersdorf | Niederfladnitz