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Im Oktober 1993 kehrte sie zu ihren Wurzeln zurück. Durch Initiative des [[Rotary Club|Rotary Clubs]] Saalfelden und der Gemeinde Leogang wurde eine Werkschau mit über 150 Bildern in ihrem Elternhaus „Kirchenwirt/Samerstall“ in Leogang gezeigt. Zudem folgten ihr vierter Kunstkatalog und eine Einzelausstellung in der Galerie Schillerplatz in Wien. In Zusammenwirken mit Adolfo Asnaghi und [[Ludolf Müller (Literaturwissenschaftler)|Ludolf Müller]] wurde im selben Jahr ein mit ihren Bildern illustrierter Gedichtband von [[Wladimir Sergejewitsch Solowjow]] veröffentlicht. | Im Oktober 1993 kehrte sie zu ihren Wurzeln zurück. Durch Initiative des [[Rotary Club|Rotary Clubs]] Saalfelden und der Gemeinde Leogang wurde eine Werkschau mit über 150 Bildern in ihrem Elternhaus „Kirchenwirt/Samerstall“ in Leogang gezeigt. Zudem folgten ihr vierter Kunstkatalog und eine Einzelausstellung in der Galerie Schillerplatz in Wien. In Zusammenwirken mit Adolfo Asnaghi und [[Ludolf Müller (Literaturwissenschaftler)|Ludolf Müller]] wurde im selben Jahr ein mit ihren Bildern illustrierter Gedichtband von [[Wladimir Sergejewitsch Solowjow]] veröffentlicht. | ||
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Version vom 16. Februar 2019, 08:31 Uhr
Evi Fersterer (* 31. Dezember 1948 in Leogang als Eva Gassner) ist eine österreichische Malerin, Dichterin und Hotelierin. Sie gilt als Begründerin der Kunstrichtung „Mystischer Realismus“[1] und wurde durch ihre „Klotzbilder“ international bekannt.
Kindheit und Ausbildung
Evi Fersterer wurde 1948 als Tochter von Georg und Franziska Stöckl, geb. Gassner geboren und wuchs bis zu ihrem 5. Lebensjahr bei ihren Großeltern in Gries im Pinzgau auf. Nach der Heirat der Eltern zog die Familie 1954 nach Leogang. Sie besuchte bis 1959 die ortsansässige Volksschule und wechselte danach in die Hauptschule Saalfelden. Hier wurde ihr künstlerisches Talent durch einen Lehrer gefördert. Von 1963 bis 1966 besuchte sie die Gastgewerbefachschule in Salzburg und absolvierte anschließend ein Arbeitspraktikum in England. 1968 heiratete sie den Hotelier und Erfinder Sepp Fersterer und zog nach Saalbach. Aus der Ehe stammen zwei Töchter und ein Sohn.
Ab 1979 nahm sie an der Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg sowie an der Ferienakademie in Bruneck bei Claus Pack (1921–1997) teil. Ihre erste Ausstellung fand in der Galerie im Arzthaus in Maishofen statt.
1984 wurde sie von Peter Greenham in die Meisterklasse der Royal Academy of Arts in London aufgenommen. Sir Anthony Eyton wurde ihr Freund und Mentor. Im selben Jahr erschien ihr erster Kunstkalender. Im Jahr 1987 realisierte sie ihre Idee eines „Spiegelbaumes“ am Rathausplatz in Wien. Im gleichen Jahr erwarb sie in Panzano das 1000 Jahre alte Castello di Panzano als zweites Atelier. 1991 übersiedelte die ganze Familie nach Panzano.
Werke und Ausstellungen
Im Jahr 1988 wurden Festerers Werke in der Galerie „ART 54“ in New York im Rahmen einer Einzelausstellung gezeigt. Der ORF widmete ihr zu diesem Anlass ein Porträt, welches von Emmy-Preisträger Günther Degn produziert wurde. 1990 folgte eine Einzelausstellung in der Galerie Würthle in Wien. Zudem erschien ihr zweiter Kunstkatalog mit ihren „Klotzbildern“. 1991 realisierte Fersterer zusammen mit Arik Brauer und Anthony Eyton eine Gemeinschaftsausstellung in der Galerie Saalbach. Im Rahmen der Kinderkulturtage in Leogang entstand 1992 ihr erstes Kinderbuchprojekt. Im selben Jahr gab sie mit einer Ausstellung auf der „ART HAMBURG“ ihr Deutschland-Debüt. Außerdem stelle sie in der Galerie Saalbach unter anderem gemeinsam mit Manfred Bockelmann aus.
Im Oktober 1993 kehrte sie zu ihren Wurzeln zurück. Durch Initiative des Rotary Clubs Saalfelden und der Gemeinde Leogang wurde eine Werkschau mit über 150 Bildern in ihrem Elternhaus „Kirchenwirt/Samerstall“ in Leogang gezeigt. Zudem folgten ihr vierter Kunstkatalog und eine Einzelausstellung in der Galerie Schillerplatz in Wien. In Zusammenwirken mit Adolfo Asnaghi und Ludolf Müller wurde im selben Jahr ein mit ihren Bildern illustrierter Gedichtband von Wladimir Sergejewitsch Solowjow veröffentlicht.
Seit 1994 werden in einer Dauerausstellung im Heimathaus Saalbach Fersterers Werke gezeigt. Von 1994 bis 1996 malte sie mit den Schülern der Volksschule Saalbach die Ölbilder „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“ und „Winter“. Im Rahmen der Oktobervernissage 1995 stellte sie im Schloss Mittersill aus und veröffentlichte im „ART PRINT VERLAG“ ihren fünften Kunstkatalog. Zur Erstellung ihrer Winterbilder realisierte sie ihr Freiluftatelier „Koffer am Berg“ 2 x 2 m. Ebenfalls 1995 gestaltete sie zusammen mit den Schülern der Volksschule Saalbach das Plakat für den „Weltcup-Corner“ der Pinzgauer Post.
Kunstaktion „Nerzmantel“
Im Winter 1995 sorgte Fersterer in Saalbach mit ihrer Aktion „Abrechnung mit meinem früheren Denken“ für Aufregung: sie durchbohrte ihren alten Nerzmantel mit Messern und stellte ihn vor der Galerie Saalbach aus. Diese „Provokation“ zog schriftliche und verbale Drohungen und Ausgrenzung nach sich. In der Galerie Saalbach wurden ein Ölbild und ein Sessel aufgeschlitzt. Die Kompromisslosigkeit ihres künstlerischen und sozialen Engagements trugen Fersterer fortan die Bezeichnung „Saalbachs geliebt-gehasste Tochter“ ein.
Bildhauerei und Kinderbuchprojekt
1996 begann Fersterer mit der Bildhauerei und schlug einen Kopf in Marmor: „Seppi“. Als zweites bildhauerisches Werk entstand eine Steinmadonna. Ihre Werke wurden im Universitäts-Kulturzentrum Klagenfurt im Rahmen der „Aktion Nerzmantel“ ausgestellt. Es folgten Ausstellungen im In- und Ausland, darunter Wien, Hamburg und Zürich.
Zwischen 1996 und 1997 malte sie mit den Kindern der Volksschule Saalbach Bilder zum Buch „Die gelbe Lokomotive“ des russischen Schriftstellers Dimitrij de Spiller. Es folgte eine gemeinsame Ausstellung mit Anthony Eyton in der Galerie Saalbach sowie eine Einzelausstellung in der Galerie Augustin in Innsbruck.
Einzelausstellung in St. Petersburg und internationaler Durchbruch
Im Rahmen der 3. Internationalen Biennale „DIALOGUES 97“ nahm Fersterer 1997 mit großem Erfolg an einer Ausstellung in der zentralen Ausstellungshalle „MANEGE“ teil.
Mit der darauffolgenden Einzelausstellung 1998 im Russischen Museum Schloss Mikhailovsky in Sankt Petersburg gelang Fersterer der internationale Durchbruch. 1999 wurde sie mit dem Diplom „Member of the Russian Museum“ ausgezeichnet.
Weitere Ausstellungen und Vorstellung „Mystischer Realismus“
1998 folgte zusammen mit Anatoly Vasilyew eine Ausstellung in der Galerie Saalbach. Fersterer stellte für die Dialysestation im Krankenhaus Zell am See Bilder zur Verfügung und hielt am Salzburger Landesinsitut für Hörgeschädigte einen Mal-Workshop.
Im Jahr 2000 wurden ihre Werke im Zuge des 175. Jubiläums der Galerie Wimmer in München in einer Einzelausstellung gezeigt. Galeristin Christine Rettinger stellte erstmals die von Fersterer begründete Kunstrichtung „Mystischer Realismus“ vor. Der Autor Stefan Loos beschrieb Festerers Kunstrichtung: „Mystisch in der Quelle, realistisch im Ziel – mit dem behutsamen Aufspüren tiefer innerer Regungen und deren ungestümer Verkörperung begründet Evi Fersterer die Kunstrichtung des Mystischen Realismus“. Dazu erschien ihr sechster Kunstkatalog. 2002 folgte eine weitere Einzelausstellung in der Galerie Augustin in Wien.
Nach dem Tod Ihres Mannes im Jahre 2003 sagte Fersterer alle Ausstellungen ab, darunter eine Personalretrospektive in Kyoto und zog sich in ihr Atelier in Saalbach zurück. 2005 ließ sie zur Erinnerung an ihren verstorbenen Mann über ihrem Bauernhaus in Saalbach eine Holzkapelle am Berg errichten.
2006 folgten weitere Ausstellungen – eine große Personalretrospektive im „Samerstall/Kirchenwirt“, im Bergbaumuseum, im „KubinKabinett“ in Leogang sowie im „Helga-Treichl-Hospiz“ in Salzburg. Der Schriftsteller Werner Müller stellte sie erstmals als Autorin vor.
2007 wurden Bilder der Künstlerin in der Geburtenstation des Landeskrankenhauses Salzburg ausgestellt.
Im Jahr 2009 wurde Fersterers Leben im Film „Der Atem der Klötze“ von Mucky Degn zusammengefasst. Im selben Jahr erwarb sie einen Turm in „Klotzform“ in Teneriffa als Atelier. 2010 folgte eine erneute Zusammenarbeit mit der Galerie Augustin in Wien: Ihre Werke wurden in der Ausstellung „Von Innen Sehen“ im Palais Palffy gezeigt. Kurz darauf erschien ihr zweiter Lyrikband „Wenn das Herz spricht“ zu Gunsten ihres Hilfswerks SALVE. Im Jahr 2014 wurde ihr Buch „Evi Fersterer – Gemälde“ mit Texten von Loys Egg im Ritter Verlag veröffentlicht. Im Rahmen der Festspiele 2015 wurde eine Einzelausstellung in der Galerie Gerlich in Salzburg eingerichtet.
Im Sommer 2018 eröffnete Fersterer zusammen mit ihrem Enkel ihr eigenes Atelier am Ursulinenplatz 6 in Salzburg.
Gründung des Hilfswerks „SALVE“
1998 gründete Fersterer das Hilfswerk „SALVE“, eine Aktion, welche durch persönliche Briefe Fersterers und Pressemeldungen dazu aufrief, Pakete mit Sachspenden für russische Familien zu sammeln. Es wurden bereits tausende von Paketen nach Russland gebracht, gesammelt wurden österreichweit auch Hörgeräte für taubstumme Kinder.
Veröffentlichungen
- Gemälde. Mit Texten von Loys Egg. Klagenfurt, Ritter 2014, ISBN 978-3-85415-511-9.
Literatur
- Evi Fersterer - Malerin (*1948): Die malende Wirtin von der Hinterhagalm. In: Walter Thaler: Kunst und Literatur im Pinzgau. Die Kraft der Provinz – 43 Portraits. New Academic Press, Wien 2015, ISBN 978-3-99036-008-8, S. 207–211.
- Fersterer, Evi. In: Saur Allgemeines Künstler-Lexikon. Band 39. München, Leipzig, Saur 2003, ISBN 3-598-22779-5, S. 181 (auch AKL Online)
Weblinks
- Website Evi Festerer
- Literatur von und über Evi Fersterer in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Einzelnachweise
- ↑ Walter Thaler: Die Seele als Bild. Evi Fersterer – Mystischer Realismus 1979 – 2006. ART PRINT Verlag, Saalbach 2006, ISBN 3-200-00621-8, S. 5–23.
Personendaten | |
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NAME | Fersterer, Evi |
ALTERNATIVNAMEN | Gassner, Eva (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Malerin, Dichterin und Hotelierin |
GEBURTSDATUM | 31. Dezember 1948 |
GEBURTSORT | Leogang |