Barbara Hufeysen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Barbara Hufeysen''' (* im 15. Jahrhundert; † vermutlich im 15. Jahrhundert, nach 1485) war eine Angeklagte des [[Innsbrucker Hexenprozess (1485)|Innsbrucker Hexenprozesses]] im Jahr 1485.
'''Barbara Hufeysen''' (* im 15. Jahrhundert; † vermutlich im 15. Jahrhundert, nach 1485), auch '''Barbara Hüfeysen''', war eine Angeklagte des [[Innsbrucker Hexenprozess]]es im Jahr 1485. Nachdem dieser abgebrochen worden war, wurde sie freigelassen.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
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== Leben ==
== Leben ==
Barbara Hufeysen wurde zusammen mit sechs weiteren Frauen Anfang Oktober 1485 in Haft genommen.<ref name ="amman31">vgl. [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485'', S. 31</ref> Bei den Verhören wurde sie verschiedener Zaubereien beschuldigt, mit denen sie Schaden verursacht hatte. Außerdem wurde sie beschuldigt, dass sie Zauber praktiziert hätte, um ihren Ehemann aus dem Gefängnis freizubekommen. Belastet wurde sie vor allem von Margaretha Grünepachin, die eine Zeitlang in ihrem Haus gewohnt hatte, und der Ludwigin Wagenstallin, die einige Zeit für sie gearbeitet hatte.<ref>vgl. [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485'', S. 44ff.</ref>  
Barbara Hufeysen wurde zusammen mit sechs weiteren Frauen Anfang Oktober 1485 in Haft genommen.<ref name ="amman31">vgl. [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485'', S. 31</ref> Bei den Verhören wurde sie verschiedener Zaubereien beschuldigt, mit denen sie Schaden verursacht hatte. Außerdem wurde sie beschuldigt, dass sie Zauber praktiziert hätte, um ihren Ehemann aus dem Gefängnis freizubekommen. Belastet wurde sie vor allem von Margaretha Grünepachin, die eine Zeitlang in ihrem Haus gewohnt hatte, und der Ludwigin Wagenstallin, die einige Zeit für sie gearbeitet hatte.<ref>vgl. [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485'', S. 44ff.</ref> Nach Hinweisen in den Verhörprotokollen pflegte Barbara Hufeysen mit [[Barbara Pflieglin]] und [[Helena Scheuberin]], die beide ebenfalls angeklagt waren,  eine nähere Bekanntschaft.<ref>vgl. [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485'', S. 41 und S. 45</ref>


Nach Hinweisen in den Verhörprotokollen hatte Barbara Hufeysen zu [[Barbara Pflieglin]] und [[Helena Scheuberin]], die beide ebenfalls angeklagt waren,  persönliche Kontakte.<ref>vgl. [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485'', S. 41 und S. 45</ref>
Nach der Eröffnung der Hauptverhandlung am 29. Oktober 1485 wurde der Prozess jedoch aufgrund von Verfahrensfehlern am 31. Oktober 1485 für null- und nichtig erklärt. Barbara Hufeysen wurde daraufhin freigelassen, dies allerdings unter der Auflage, dass sie sich für eine weitere Untersuchung oder zur Leistung einer "kanonischen" Reinigung dem Gericht erneut zu stellen hatte.<ref name ="amma71">vgl. [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485'', S. 71</ref> Die Bürgschaft für die Einhaltung übernahm für sie der Schuster und Bürger Ludovicus Amman.<ref name ="amma73">vgl. [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485'', S. 73</ref> Die Kosten für ihre Einkerkerung und Bewachung wurden vom [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Tiroler Landesfürsten]] beglichen.<ref name ="amma72">vgl. [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485'', S. 72</ref> Über ihr weiteres Schicksal ist bisher nichts bekannt.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485''. In: ''Ferdinandeum Zeitschrift 1890, Folge 3, Heft 34. S. 31ff. [https://www.zobodat.at/pdf/VeroeffFerd_3_34_0001-0087.pdf digital]
* [[w:Hartmann Ammann|Hartmann Ammann]]: ''Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485''. In: ''Ferdinandeum Zeitschrift 1890, Folge 3, Heft 34. S. 31ff. [https://www.zobodat.at/pdf/VeroeffFerd_3_34_0001-0087.pdf digital]
* [[w:Manfred Tschaikner|Manfred Tschaikner]]: ''Hexen in Innsbruck?'' Erzherzog Sigmund, Bischof Georg Golser und der Inquisitor Heinrich Kramer (1484-1486). In: ''Der Schlern'' 88, Juli / August 2014, Heft 7/8, S. 84-102 [https://www.academia.edu/8204150/Hexen_in_Innsbruck_Erzherzog_Sigmund_Bischof_Georg_Golser_und_der_Inquisitor_Heinrich_Kramer_1484_1486_ digital]


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 17. Juni 2023, 16:56 Uhr

Barbara Hufeysen (* im 15. Jahrhundert; † vermutlich im 15. Jahrhundert, nach 1485), auch Barbara Hüfeysen, war eine Angeklagte des Innsbrucker Hexenprozesses im Jahr 1485. Nachdem dieser abgebrochen worden war, wurde sie freigelassen.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft und die Familienverhältnisse von Barbara Hufeysen ist nur bekannt, dass sie verheiratet und ihr Ehemann vorübergehend inhaftiert gewesen war.[1]

Leben

Barbara Hufeysen wurde zusammen mit sechs weiteren Frauen Anfang Oktober 1485 in Haft genommen.[2] Bei den Verhören wurde sie verschiedener Zaubereien beschuldigt, mit denen sie Schaden verursacht hatte. Außerdem wurde sie beschuldigt, dass sie Zauber praktiziert hätte, um ihren Ehemann aus dem Gefängnis freizubekommen. Belastet wurde sie vor allem von Margaretha Grünepachin, die eine Zeitlang in ihrem Haus gewohnt hatte, und der Ludwigin Wagenstallin, die einige Zeit für sie gearbeitet hatte.[3] Nach Hinweisen in den Verhörprotokollen pflegte Barbara Hufeysen mit Barbara Pflieglin und Helena Scheuberin, die beide ebenfalls angeklagt waren, eine nähere Bekanntschaft.[4]

Nach der Eröffnung der Hauptverhandlung am 29. Oktober 1485 wurde der Prozess jedoch aufgrund von Verfahrensfehlern am 31. Oktober 1485 für null- und nichtig erklärt. Barbara Hufeysen wurde daraufhin freigelassen, dies allerdings unter der Auflage, dass sie sich für eine weitere Untersuchung oder zur Leistung einer "kanonischen" Reinigung dem Gericht erneut zu stellen hatte.[5] Die Bürgschaft für die Einhaltung übernahm für sie der Schuster und Bürger Ludovicus Amman.[6] Die Kosten für ihre Einkerkerung und Bewachung wurden vom Tiroler Landesfürsten beglichen.[7] Über ihr weiteres Schicksal ist bisher nichts bekannt.

Literatur

  • Hartmann Ammann: Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485. In: Ferdinandeum Zeitschrift 1890, Folge 3, Heft 34. S. 31ff. digital

Einzelnachweise

  1. vgl. Hartmann Ammann: Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485, S. 47
  2. vgl. Hartmann Ammann: Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485, S. 31
  3. vgl. Hartmann Ammann: Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485, S. 44ff.
  4. vgl. Hartmann Ammann: Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485, S. 41 und S. 45
  5. vgl. Hartmann Ammann: Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485, S. 71
  6. vgl. Hartmann Ammann: Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485, S. 73
  7. vgl. Hartmann Ammann: Der Innsbrucker Hexenprozess von 1485, S. 72