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Die '''Hochwasser in Kärnten und der Steiermark''' wurden ein Adriatief, in Deutschland als [[w:Tief Zacharias|Tief Zacharias]] benannt, ausgelöst. Beginnend mit 3. August 2023 begannen starke Niederschläge, die mit [[w:Überschwemmung|Überschwemmungen]] und [[w:Erdrutsch|Erdrutsch]] einhergingen. | |||
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Neben den österreichischen Bundesländern waren die [[w:Slowenien|slowenischen]] Regionen [[w:Primorska|Primorska]], [[w:Oberkrain|Oberkrain]], [[w:Slovenska Koroška|Slovenska Koroška]] und die [[w:Adriatisches Meer|Adriaküste]] besonders betroffen. | |||
== Wetterlage == | |||
Ein Tief nahm die [[w:Mittelmeertief#Auftreten Vb|Zugbahn Vb]] nahm, welche bei [[w:Genua|Genua]] startet und über die [[w:Adria|Adria]] und in nordöstlicher Richtung zu den [[w:Alpen|Alpen]] führt. So kam es im Zusammenhang mit dem Tief zu [[w:Starkregen|Starkregen]] von örtlich mehr als 250 mm innerhalb zweier Tage. Als Beispiel sei die Station [[w:Loiblpass|Loibl]] mit 266 mm genannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/news/grosse-regenmengen |titel=Große Regenmengen |werk=GeoSphere Austria |hrsg=ZAMG |datum=2023-08-05 |abruf=2023-07-31}}</ref> Am [[w:Loiblpass|Loiblpass]] wurden zwischen dem 3. und 5. August 275 mm Regen gemessen worden.<ref>{{Internetquelle |autor=ORF at/Agenturen red |url=https://orf.at/stories/3326584/ |titel=Hochwasser: Ein Todesopfer in Kärnten |datum=2023-08-06 |sprache=de |abruf=2023-08-06}}</ref> Die Stationen [[Ferlach]] und [[Bad Eisenkappel]] meldeten einen Rekord für eine 48-stündige Regenmenge.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/news/grosse-regenmengen |titel=Große Regenmengen — ZAMG |abruf=2023-08-09}}</ref> | |||
== Überblick == | |||
[[Datei:Glan Hochwasser 2023 Aich.jpg|mini|hochkant|Überschwemmter Glanradweg, Gemeinde Sankt Veit an der Glan]] | |||
[[Datei:Unwetter-Radkersburg 06-08-2023 T07 Unterpurkla (53098139668).jpg|mini|hochkant|Überschwemmtes Haus in der Steiermark]] | |||
Am Freitag, den 4. August führten starke Niederschläge in Kärnten bereits zu den ersten Murenabgängen und Überflutungen, sodass in den drei steirischen Bezirken Deutschlandsberg, Leibnitz und Südoststeiermark eine erste Zivilschutzwarnung erlassen wurde. Auch in den Gemeinden St. Georgen im Lavanttal und Bad Eisenkappel wurde eine Warnung erlassen, während in St. Paul im Lavanttal und Loibach schon ein Zivilschutzalarm ausgesprochen wurde.<ref>[https://www.derstandard.at/story/3000000181677/zivilschutzwarnung-fuer-teile-kaerntens Zivilschutzwarnung für Teile Kärntens und der Steiermark, drei Tote in Slowenien] im Standard vom 4. August 2023, abgerufen am 11. August 2023.</ref> Auch das Südburgenland, im speziellen der [[Bezirk Güssing]] und [[Bezirk Jennersdorf|Jennersdorf]], sind von Überflutungen betroffen. | |||
Allein am Samstag, dem 5. August, waren je 2500 Einsatzkräfte eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.sn.at/panorama/oesterreich/hochwasserschaeden-in-kaernten-und-der-steiermark-laender-und-bund-sichern-schnelle-hilfe-zu-143161318 |titel=Hochwasserschäden in Kärnten und der Steiermark: Länder und Bund sichern schnelle Hilfe zu |werk=Salzburger Nachrichten |datum=2023-08-05 |sprache=de |abruf=2023-08-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/3000000181883/weiter-hochwassergefahr-in-suedoesterreich-sorge-vor-hangrutschungen |titel=Weiter Hochwassergefahr in Südösterreich, Sorge vor Hangrutschungen |werk=Der Standard |datum=2023-08-06 |sprache=de-AT |abruf=2023-08-06}}</ref> In [[Lavamünd]] kam es zu [[w:Rutschung|Rutschungen]].<ref>{{Literatur |Titel=„Schlimmste Naturkatastrophe der letzten 30 Jahre“: Slowenien bittet die EU um Hilfe – nun auch ein Toter in Österreich |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/schlimmste-naturkatastrophe-der-letzten-30-jahre-hunderte-menschen-in-slowenien-evakuiert--nun-auch-ein-toter-in-osterreich-10268506.html |Abruf=2023-08-06}}</ref> In Kärnten verlagerte sich er Einsatzschwerpunkt auf die Stadt Klagenfurt, wo zwar viele Keller überflutet wurde, aber ein Abpumpen wegen dem sofort nachströmenden Grundwasser nicht möglich war. Da von den Treimischer Teichen wegen der Gefahr einer Überflutung Wasser abgelassen wurde, musste auch in der Kärntner Hauptstadt Zivilschutzalarm ausgelöst werden.<ref>[https://kaernten.orf.at/stories/3218817/ Einsatzschwerpunkt nach Klagenfurt verlagert] | |||
auf ORF vom 5. August 2023, abgerufen am 11. August 2023.</ref> | |||
Auch die Landeshauptstadt hat es stark erwischt. So wurde das [[w:Strandbad Klagenfurt|Strandbad]] soweit überflutet, dass es erstmals in der einhundertjährigen Geschichte geschlossen werden musste. Probleme verursachte auch das überlastete Kanalnetz. Einerseits wurden mobile WC-Anlagen für die Benutzung installiert, um die zum Teil nicht mehr abflussfähige Installation in den eigenen Wohnungen zu entlasten, andererseits wurde die Bevölkerung aufgerufen mit Abwasser sparsam umzugehen.<ref>[https://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/6313294/Hochwasser-in-Klagenfurt_Traurige-Botschaft-aus-dem-Strandbad-es Traurige Botschaft aus dem Strandbad, es bleibt geschlossen] in der Kleinen Zeitung vom 8. August 2023 abgerufen am 12. august 2023</ref> | |||
Während am Sonntag, 6. August, die Niederschläge in den Hochwassergebieten nachließen, stieg die Anzahl von Murenabgängen. Deswegen mussten zahlreiche Personen aus den gefährdeten Lagen evakuiert werden. Außerdem wurde damit begonnen, gefährdete Hänge durch Abpumpen des eingedrungenen Wassers zu stabilisieren.<ref>[https://kaernten.orf.at/stories/3218865/ Mit dem Regen kommen die Muren] auf ORF vom 5. August abgerufen am 7. August 2023</ref> Am 6. August starb in Kärnten ein vom überschwemmten Glanradweg in die [[w:Glan (Gurk)|Glan]] gestürzter Mann.<ref>[https://orf.at/stories/3326584/ ''Ein Todesopfer in Kärnten''] auf ORF vom 6. August 2023, abgerufen am gleichen Tag.</ref> | |||
Dringend wurde auf das Einhalten von Anordnungen in den Gebieten, in denen Zivilschutzwarnungen ausgegeben worden waren, hingewiesen.<ref>[https://www.puls24.at/news/chronik/empoerung-nach-unwetter-in-kaernten-helfer-immer-wieder-angepoebelt/304536 Empörung nach Unwetter: Helfer immer wieder angepöbelt] auf Puls24.at vom 7. August 2023, abgerufen am 7. August 2023.</ref> Am 6. August wurden in der Steiermark die beiden Bezirke [[Bezirk Südoststeiermark|Südoststeiermark]] und [[Bezirk Leibnitz|Leibitz]] zu [[w:Katastrophe|Katastrophengebieten]] erklärt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/6312672/Unwetter-in-der-Steiermark_Leibnitz-und-Suedoststeiermark-zu |titel=Unwetter in der Steiermark: Leibnitz und Südoststeiermark zu Katastrophengebiet erklärt |datum=2023-08-06 |sprache=de |abruf=2023-08-08}}</ref> | |||
Am Montag, dem 7. August, galten die meisten Zivilschutzwarnungen in Kärnten und drei steirischen Bezirken weiterhin, in St. Veit an der Glan und Maria Saal wurden weitere Gebäude evakuiert. Die Trinkwasserversorgung war in zwei Ortschaften bedroht.<ref>{{Internetquelle |autor=ORF at/Agenturen red |url=https://orf.at/stories/3326703/ |titel=Südösterreich: Grundwasser bereitet anhaltende Probleme |datum=2023-08-07 |sprache=de |abruf=2023-08-07}}</ref> | |||
Bei den Aufräumarbeiten und den Sicherungsarbeiten bei den verschiedenen Hangrutschungen sind in beiden Bundesländern neben den Feuerwehreinheiten auch Bundesheereinheiten eingesetzt. So sind in Kärnten Einheiten aus Villach und Klagenfurt noch eine Woche nach den Ereignissen eingesetzt. Zwischen Rottenstein in der Gemeinde [[Ebenthal]] und [[Guntschach]] bei Glainach wurde eine Fähre über die Drau errichtet, sowie bei Guntschach eine [[w:Faltstraße|Faltstraße]] eingerichtet.<ref>[https://www.bundesheer.at/aktuelles/2023/hilfe-in-kaernten Hochwasser: Das Bundesheer hilft] am Portal des Bundesheeres vom 12. August 2023 abgerufen am 12. August 2023</ref> | |||
== Österreichweite Hilfe == | |||
Unterstützung kam gleich am Freitag, den 4. August vom [[Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband|NÖ Landesfeuerwehrverband]], der zuerst mit vier und in der Folge fünf Großpumpen mit der notwendigen Mannschaft nach Kärnten unterwegs war.<ref>[https://noe.orf.at/stories/3218782/ Weitere Pumpen auf dem Weg nach Kärnten] auf [[ORF-NÖ]] vom 4. August abgerufen am 12. August 2023</ref> | |||
Noch am Sonntag, dem 6. August, rief der ORF mit den Hilfsorganisationen die Spendenaktion ''Österreich hilft Österreich'' ins Leben, wo hauptsächlich um Geldspenden gebeten wurde.<ref>[https://kaernten.orf.at/stories/3218929/ Hochwasser – Österreich hilft Österreich] auf ORF vom 6. August 2023, abgerufen am 7. August 2023.</ref> Auch der Innenminister sagte Hilfe aus dem Katastrophenfonds zu. Dringend abgeraten wurde vom sogenannten ''Katastrophentourismus'', der große Gefahren berge. | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references/> | ||
== Weblinks == | |||
{{Commonscat|August 2023 floods in Austria 2023|Hochwasser im August 2023}} | |||
* [https://kaernten.orf.at/stories/3218944/ kaernten.orf.at] (Chronik) | |||
* [https://hydrographie.ktn.gv.at/ ''Hydrographischer Dienst Land Kärnten''] | |||
* [https://www.feuerwehr-ktn.at/news/detailansicht/grossschadenslage-nach-starkregen/ Großschadenslage nach Starkregen] - Einsatzablauf der Kärntner Feuerwehren am Portal des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes | |||
* [https://www.lfv.steiermark.at/Home/Aktuelles/land-unter-in-teilen-der-steiermark.aspx "Land unter" in Teilen der Steiermark] - Einsatzablauf der steirischen Feuerwehren am Portal des Landesfeuerwehrverbandes Steiermark | |||
{{Normdaten|TYP=p|WIKIDATA=Q121366741}} | |||
[[Kategorie:Naturkatastrophe 2023]] | [[Kategorie:Naturkatastrophe 2023]] | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Hochwasserereignis]] | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Wetterereignis in Kärnten]] | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Wetterereignis in der Steiermark]] |
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