Elisabeth von Babenberg-Steier: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Elisabeth of Austria, duchess of Styria.jpg|thumb|Markgräfin Elisabeth von Steier im "Babenberger-Stammbaum" des Stiftes Klosterneuburg]]
[[File:Elisabeth of Austria, duchess of Styria.jpg|thumb|Markgräfin Elisabeth von Steier im "Babenberger-Stammbaum" des Stiftes Klosterneuburg]]
'''Elisabeth von Österreich''' (* im 13. Jahrhundert, um 1206; † [[29. August]] [[1226]]), auch '''Elisabeth von Steier''' oder '''Elisabeth von Babenberg''', war eine Angehörige jener Herrscherfamilie, die heute als die [[Babenberger]] bezeichnet wird.
'''Elisabeth von Österreich''' (* im 11. Jahrhundert; † im 12. Jahrhundert, um 1107), auch '''Markgräfin Elisabeth von Steier''' oder '''Elisabeth von Babenberg''', war eine Angehörige jener Herrscherfamilie, die heute als die [[Babenberger]] bezeichnet wird.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Elisabeth war eine Tochter von [[Leopold II. (Österreich)|Markgraf Leopold (II.) von Österreich ("''Leopold des Schönen''")]] aus dessen Ehe mit [[Itha von Babenberg|Itha]]. Sie war eine ältere Schwester des [[Leopold der Heilige|Heiligen Leopold]]. Ende des 11. Jahrhunderts heiratete sie den Markgrafen [[w:Ottokar II. (Steiermark)|Otakar (II.) von Steier]].<ref name ="neukam95">Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 95</ref> Aus dieser Ehe sind mehrere Kinder belegt, darunter:
Elisabeth war eine Tochter von [[Leopold II. (Österreich)|Markgraf Leopold (II.) von Österreich ("''Leopold des Schönen''")]] aus dessen Ehe mit [[Itha von Babenberg|Itha]]. Sie war eine ältere Schwester des [[Leopold der Heilige|Heiligen Leopold]]. Im letzten Viertel des 11. Jahrhunderts heiratete sie [[Otakar II. (Steier)|Markgraf Otakar (II.)]] († 28. November 1122) aus einer Familie, die gewöhnlich als die [[Otakare|Familie der Otakare]] bezeichnet wird und als Familienzweig der [[w:Traungauer|Traungauer]] gilt. Dieser war Graf im Traungau und im Chiemgau und 1082-1122 Markgraf von Steier.<ref name ="neukam95">Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 95</ref> Aus dieser Ehe sind mehrere Kinder belegt, darunter:
:* [[w:Leopold I. (Steiermark)|Herzog Leopold (I.) von Steier]] ("''Leopold der Tapfere''" / "''Leopold der Starke''")]] († 1129)
:* [[Leopold I. (Steier)|Markgraf Leopold (I.) von Steier]] ("''Leopold der Tapfere''" / "''Leopold der Starke''") († 1129), Stifter von [[Stift Rein]]
:* Kunigunde († um 1161)
:* Markgräfin Kunigunde von Steier († um 1161) ∞ Graf Bernhard von Sponheim-Marburg († um 1147)
:::∞ Graf Bernhard von Sponheim-Marburg († um 1147)
:* Markgräfin Willibirg von Steier († um 1145) ∞ Graf Ekbert (II.) von Formbach-[[Pitten]] († um 1144)
:* Willibirg († um 1145)
:::∞ Graf Ekbert (II.) von Formbach-[[Pitten]] († um 1144)


== Leben ==
== Leben ==
Elisabeth erhielt als Mitgift in [[Wilhelmsburg an der Traisen|Wilhelmsburg]], [[Herzogenburg]] und [[Gumpoldskirchen]] gelegene Eigengüter ihrer Familie.<ref>Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 96f.</ref>
Gewöhnlich wird davon ausgegangen, dass die Ehe von Elisabeth, im Unterschied zu den Ehen ihrer Schwestern, noch zu Lebzeiten ihres Vaters geschlossen wurde.<ref name ="Weller330">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'' (=  (Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 330</ref> Nicht eindeutig geklärt sind der genaue Zeitpunkt und die Hintergründe für die Eheschließung von Elisabeth. Da Elisabeths Ehemann während des [[w:Investiturstreit|Investiturstreits]] im Gegensatz zu seinem Bruder, dem steirischen Markgrafen [[Adalbero (Steier)|Adalbero]] "''den Rauen''"(† um 1080/82), auf der päpstlichen Seite stand, könnte die Ehe zwischen ihm und Elisabeth um 1081 beschlossen worden sein, als sich ihr Vater ebenfalls vom Kaiser abzuwenden begann.<ref name ="Lohrmann197">vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: "''Die Babenberger und ihre Nachbarn''". Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2020. ISBN 978-3-205-20636-1, S. 197</ref><ref name ="Weller329">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'' (=  (Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 329</ref>
 
Nach dem "Landbuch von Österreich und Steier", das im Zusammenhang mit dem Fürstenbuch des Wiener Geschichtsschreibers [[w:Jans der Enikel|Jans Enikel]] († um 1302) überliefert ist, soll Elisabeth von ihrem Vater als Mitgift verschiedene Güter im Umfeld von [[St. Pölten]], darunter Eigengüter ihrer Herkunftsfamilie in [[Wilhelmsburg]], [[Herzogenburg]] und [[Gumpoldskirchen]], erhalten haben.<ref>Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 96f.</ref> Inwieweit diese Information aus einer nicht zeitgenössischen Quelle als zulässig eingestuft werden kann, ist in der Geschichtsforschung offen. Allerdings verfügten die steirischen Markgrafen tatsächlich über Besitz in den im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegenen Tälern der Flüsse Traisen und Gölsen, der durch Elisabeth an ihre Familie gekommen sein könnte.<ref name ="Weller331">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'' (=  (Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 331</ref>
 
Gemeinsam mit ihrem Ehemann dürfte sie an der Umwandlung des von seinem Vater bei [[Steyr]] gegründeten Kollegiatstifts in [[Garsten]] in ein Benediktinerkloster beteiligt gewesen sein.<ref>vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: "''Die Babenberger und ihre Nachbarn''". Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2020. ISBN 978-3-205-20636-1 S. 197f.</ref> 1082 wurde ihr Ehemann Markgraf von Steier. Zur Zeit ihrer Ehe war die Markgrafschaft Steier noch Teil des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärntens]], von dem sie erst 1122 gelöst wurde.


== Orte mit Bezug zu Elisabeth im heutigen Österreich ==
== Orte mit Bezug zu Elisabeth im heutigen Österreich ==
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* [[Klosterneuburg]]: Elisabeth ist auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, der im Museum des [[Stift Klosterneuburg|Stiftes]] besichtigt werden kann, dargestellt.
* [[Klosterneuburg]]: Elisabeth ist auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, der im Museum des [[Stift Klosterneuburg|Stiftes]] besichtigt werden kann, dargestellt.


=== Steiermark ===
=== Oberösterreich ===
* [[Rein]]: Gemeinsam mit ihrem Ehemann stiftete Elisabeth das Stift Rein.
* [[Garsten]]: Zu Elisabeth gibt es eine Gedenkeintragung im Stiftsnekrolog des ehemaligen Stiftes Garsten aus dem 12. Jahrhundert. In dieser wird sie als Mitbegründerin des Stiftes bezeichnet.<ref name ="Lohrmann197"/>


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Aktuelle Version vom 20. August 2023, 19:52 Uhr

Markgräfin Elisabeth von Steier im "Babenberger-Stammbaum" des Stiftes Klosterneuburg

Elisabeth von Österreich (* im 11. Jahrhundert; † im 12. Jahrhundert, um 1107), auch Markgräfin Elisabeth von Steier oder Elisabeth von Babenberg, war eine Angehörige jener Herrscherfamilie, die heute als die Babenberger bezeichnet wird.

Herkunft und Familie

Elisabeth war eine Tochter von Markgraf Leopold (II.) von Österreich ("Leopold des Schönen") aus dessen Ehe mit Itha. Sie war eine ältere Schwester des Heiligen Leopold. Im letzten Viertel des 11. Jahrhunderts heiratete sie Markgraf Otakar (II.) († 28. November 1122) aus einer Familie, die gewöhnlich als die Familie der Otakare bezeichnet wird und als Familienzweig der Traungauer gilt. Dieser war Graf im Traungau und im Chiemgau und 1082-1122 Markgraf von Steier.[1] Aus dieser Ehe sind mehrere Kinder belegt, darunter:

  • Markgraf Leopold (I.) von Steier ("Leopold der Tapfere" / "Leopold der Starke") († 1129), Stifter von Stift Rein
  • Markgräfin Kunigunde von Steier († um 1161) ∞ Graf Bernhard von Sponheim-Marburg († um 1147)
  • Markgräfin Willibirg von Steier († um 1145) ∞ Graf Ekbert (II.) von Formbach-Pitten († um 1144)

Leben

Gewöhnlich wird davon ausgegangen, dass die Ehe von Elisabeth, im Unterschied zu den Ehen ihrer Schwestern, noch zu Lebzeiten ihres Vaters geschlossen wurde.[2] Nicht eindeutig geklärt sind der genaue Zeitpunkt und die Hintergründe für die Eheschließung von Elisabeth. Da Elisabeths Ehemann während des Investiturstreits im Gegensatz zu seinem Bruder, dem steirischen Markgrafen Adalbero "den Rauen"(† um 1080/82), auf der päpstlichen Seite stand, könnte die Ehe zwischen ihm und Elisabeth um 1081 beschlossen worden sein, als sich ihr Vater ebenfalls vom Kaiser abzuwenden begann.[3][4]

Nach dem "Landbuch von Österreich und Steier", das im Zusammenhang mit dem Fürstenbuch des Wiener Geschichtsschreibers Jans Enikel († um 1302) überliefert ist, soll Elisabeth von ihrem Vater als Mitgift verschiedene Güter im Umfeld von St. Pölten, darunter Eigengüter ihrer Herkunftsfamilie in Wilhelmsburg, Herzogenburg und Gumpoldskirchen, erhalten haben.[5] Inwieweit diese Information aus einer nicht zeitgenössischen Quelle als zulässig eingestuft werden kann, ist in der Geschichtsforschung offen. Allerdings verfügten die steirischen Markgrafen tatsächlich über Besitz in den im heutigen Bundesland Niederösterreich gelegenen Tälern der Flüsse Traisen und Gölsen, der durch Elisabeth an ihre Familie gekommen sein könnte.[6]

Gemeinsam mit ihrem Ehemann dürfte sie an der Umwandlung des von seinem Vater bei Steyr gegründeten Kollegiatstifts in Garsten in ein Benediktinerkloster beteiligt gewesen sein.[7] 1082 wurde ihr Ehemann Markgraf von Steier. Zur Zeit ihrer Ehe war die Markgrafschaft Steier noch Teil des Herzogtums Kärntens, von dem sie erst 1122 gelöst wurde.

Orte mit Bezug zu Elisabeth im heutigen Österreich

Niederösterreich

  • Klosterneuburg: Elisabeth ist auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, der im Museum des Stiftes besichtigt werden kann, dargestellt.

Oberösterreich

  • Garsten: Zu Elisabeth gibt es eine Gedenkeintragung im Stiftsnekrolog des ehemaligen Stiftes Garsten aus dem 12. Jahrhundert. In dieser wird sie als Mitbegründerin des Stiftes bezeichnet.[3]

Weblinks

 Elisabeth of Babenberg, Margravine of Styria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 95
  2. vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert (= (Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 330
  3. 3,0 3,1 vgl. Klaus Lohrmann: "Die Babenberger und ihre Nachbarn". Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2020. ISBN 978-3-205-20636-1, S. 197
  4. vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert (= (Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 329
  5. Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 96f.
  6. vgl. Tobias Weller (Historiker): Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert (= (Rheinisches Archiv. Veröffentlichungen des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Köln. Bd. 149). Böhlau, Köln / Weimar / Wien, 2004. ISBN 3-412-11104-X, S. 331
  7. vgl. Klaus Lohrmann: "Die Babenberger und ihre Nachbarn". Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2020. ISBN 978-3-205-20636-1 S. 197f.
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