Hugo V. von Montfort: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Graf Hugo (V.) von Montfort zu Bregenz''' (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1336)<ref group="A">Daten nach [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 308 (Stammtafel)</ref> war der letzte Graf von Bregenz | '''Graf Hugo (V.) von Montfort zu Bregenz''' (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1336)<ref group="A">Daten nach [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 308 (Stammtafel)</ref> war der letzte Graf von Bregenz aus der älteren Bregenzer Linie der [[Stammtafel der Grafenfamilie von Montfort|Grafenfamilie von Montfort]]. Mit ihm starb ihr dieser kurzlebige Familienzweig bereits in der zweiten Generation in "männlicher" Linie wieder aus. Da Graf Hugo (V.) keine Kinder hatte, förderte er sein Andenken für die Nachwelt durch eine Reihe von frommen Stiftungen. | ||
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Die Besitzungen, die sein Vater Ulrich (I.) gemeinsam mit seinen Brüdern während des [[w:Interregnum|Interregnum]] an sich gebracht hatten, waren der Familie unter [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] († 1291) wieder verloren gegangen. Hugo erbte von seinem Vater von den Montforter Besitzungen mit der Herrschaft Bregenz ein Territorium, das wesentlich kleiner war als die Gebiete, welche seinen Cousins aus dem Feldkircher und dem Tettnanger Familienzweig zugefallen waren. Die Herrschaft Bregenz lag zudem zwischen den Gebieten der Feldkircher und der Tettnanger und bot im Unterschied zu diesen wenig Expansionsspielräume. 1290 gelang es ihm den Bregenzerwald als königliche Pfandschaft in seinen Besitz zu bringen, wodurch seine Stadt [[Bregenz]] wertvolles Hinterland bekam. 1330 erreichte er von [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig IV. "''dem Bayern''"]], dass ihr ein kaiserliches Marktprivileg verliehen wurde.<ref name ="Burmeister24">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 24</ref> | Die Besitzungen, die sein Vater Ulrich (I.) gemeinsam mit seinen Brüdern während des [[w:Interregnum|Interregnum]] an sich gebracht hatten, waren der Familie unter [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] († 1291) wieder verloren gegangen. Hugo erbte von seinem Vater von den Montforter Besitzungen mit der Herrschaft Bregenz ein Territorium, das wesentlich kleiner war als die Gebiete, welche seinen Cousins aus dem Feldkircher und dem Tettnanger Familienzweig zugefallen waren. Die Herrschaft Bregenz lag zudem zwischen den Gebieten der Feldkircher und der Tettnanger und bot im Unterschied zu diesen wenig Expansionsspielräume. 1290 gelang es ihm den Bregenzerwald als königliche Pfandschaft in seinen Besitz zu bringen, wodurch seine Stadt [[Bregenz]] wertvolles Hinterland bekam. 1330 erreichte er von [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig IV. "''dem Bayern''"]], dass ihr ein kaiserliches Marktprivileg verliehen wurde.<ref name ="Burmeister24">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 24</ref> | ||
Wie sein Vater verstand sich auch Graf Hugo (V.) als der eigentliche Erbe der Grafenfamilie von Bregenz. Wie dieser führte er nicht den Titel eines Grafen von Montfort, sondern bezeichnete sich selbst als Graf von Bregenz, womit er auch versuchte landesherrliche Ansprüche im heutigen Vorarlberg geltend zu machen.<ref name ="Burmeister24"/>. Die Eigenständigkeit seines Familienzweiges betonte er auch dadurch, dass er einen Löwen in sein Wappen übernahm.<ref name ="ndb">vgl. ''Neue Deutsche Biographie'', 1997, Bd. 18</ref> | Wie sein Vater verstand sich auch Graf Hugo (V.) als der eigentliche Erbe der Grafenfamilie von Bregenz. Wie dieser führte er nicht den Titel eines Grafen von Montfort, sondern bezeichnete sich selbst als Graf von Bregenz, womit er auch versuchte landesherrliche Ansprüche im heutigen Vorarlberg geltend zu machen.<ref name ="Burmeister24"/>. Die Eigenständigkeit seines Familienzweiges betonte er auch dadurch, dass er einen Löwen in sein Wappen übernahm.<ref name ="ndb">vgl. ''Neue Deutsche Biographie'', 1997, Bd. 18</ref> | ||
Wie auch sein Nachfahre und Verwandter [[Rudolf V. von Montfort|Rudolf (V.) von Montfort-Feldkirch]] († 1390) als letzter Graf von [[Feldkirch]] versuchte er sein Andenken mit einer Reihe von Stiftungen zu sichern, von denen vorallem die Abtei Mehrerau (heute Teil der Stadt Bregenz) profitierte. Nach seinem Tod wurde Graf Hugo (V.) hier beigesetzt. Er | Wie auch sein Nachfahre und Verwandter [[Rudolf V. von Montfort|Rudolf (V.) von Montfort-Feldkirch]] († 1390) als letzter Graf von [[Feldkirch]] versuchte er sein Andenken mit einer Reihe von Stiftungen zu sichern, von denen vorallem die Abtei Mehrerau (heute Teil der Stadt Bregenz) profitierte. Nach seinem Tod wurde Graf Hugo (V.) hier beigesetzt. Er wurde von seinen Verwandten aus dem Familienzweig der [[Stammtafel der Grafenfamilie von Montfort#Linie Montfort-Tettnang|Montfort-Tettnang]].<ref name ="Burmeister24"/> | ||
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Aktuelle Version vom 2. September 2023, 11:09 Uhr
Graf Hugo (V.) von Montfort zu Bregenz (* im 13. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1336)[A 1] war der letzte Graf von Bregenz aus der älteren Bregenzer Linie der Grafenfamilie von Montfort. Mit ihm starb ihr dieser kurzlebige Familienzweig bereits in der zweiten Generation in "männlicher" Linie wieder aus. Da Graf Hugo (V.) keine Kinder hatte, förderte er sein Andenken für die Nachwelt durch eine Reihe von frommen Stiftungen.
Herkunft und Familie
Graf Hugo (V.) von Montfort zu Bregenz war der Sohn des Grafen Ulrich (I.) von Montfort zu Bregenz († um 1287) und einer der Enkel des Grafen Hugo (II.) von Montfort († 1260). Er hinterließ keine ehelichen Kinder. Durch die Ehe seiner Schwester Katharina von Montfort zu Bregenz war er ein Schwager von Otto (III.) von Liechtenstein zu Murau, einem der Enkel des Politikers und Minnesängers Ulrich von Liechtenstein († um 1275/76)[1]
Leben
Die Besitzungen, die sein Vater Ulrich (I.) gemeinsam mit seinen Brüdern während des Interregnum an sich gebracht hatten, waren der Familie unter König Rudolf I. († 1291) wieder verloren gegangen. Hugo erbte von seinem Vater von den Montforter Besitzungen mit der Herrschaft Bregenz ein Territorium, das wesentlich kleiner war als die Gebiete, welche seinen Cousins aus dem Feldkircher und dem Tettnanger Familienzweig zugefallen waren. Die Herrschaft Bregenz lag zudem zwischen den Gebieten der Feldkircher und der Tettnanger und bot im Unterschied zu diesen wenig Expansionsspielräume. 1290 gelang es ihm den Bregenzerwald als königliche Pfandschaft in seinen Besitz zu bringen, wodurch seine Stadt Bregenz wertvolles Hinterland bekam. 1330 erreichte er von Kaiser Ludwig IV. "dem Bayern", dass ihr ein kaiserliches Marktprivileg verliehen wurde.[2]
Wie sein Vater verstand sich auch Graf Hugo (V.) als der eigentliche Erbe der Grafenfamilie von Bregenz. Wie dieser führte er nicht den Titel eines Grafen von Montfort, sondern bezeichnete sich selbst als Graf von Bregenz, womit er auch versuchte landesherrliche Ansprüche im heutigen Vorarlberg geltend zu machen.[2]. Die Eigenständigkeit seines Familienzweiges betonte er auch dadurch, dass er einen Löwen in sein Wappen übernahm.[3]
Wie auch sein Nachfahre und Verwandter Rudolf (V.) von Montfort-Feldkirch († 1390) als letzter Graf von Feldkirch versuchte er sein Andenken mit einer Reihe von Stiftungen zu sichern, von denen vorallem die Abtei Mehrerau (heute Teil der Stadt Bregenz) profitierte. Nach seinem Tod wurde Graf Hugo (V.) hier beigesetzt. Er wurde von seinen Verwandten aus dem Familienzweig der Montfort-Tettnang.[2]
Literatur
- Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Alois Niederstätter (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3
- Karl Heinz Burmeister: Montfort, Grafen von. In: Neue Deutsche Biographie. Duncker & Humblot, Berlin, 1997. ISBN 3-428-00199-0. Bd. 18, S. 51-54 digital
Weblinks
Hugo (V.) von Montfort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 308 (Stammtafel)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 24
- ↑ vgl. Neue Deutsche Biographie, 1997, Bd. 18
Anmerkungen
- ↑ Daten nach Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Montfort, 1996, S. 308 (Stammtafel)