Rudolf III. von Montfort: Unterschied zwischen den Versionen

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== Anfänge ==
== Anfänge ==
Rudolf (III.), der 1283 erstmals als Domherr zu [[w:Hochstift Chur|Chur]] urkundlich genannt ist, dürfte dort die Stiftsschule besucht und dort auch die niederen Weihen empfangen haben.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 145f.</ref> Mehrere Mitglieder seiner Familie hatten bereits zuvor dort mehr oder weniger Karriere gemacht, so sein Großonkel, [[w:Heinrich (I.) von Montfort|Graf Heinrich (I.) von Montfort]] († um 1272), und sein Onkel [[w:Friedrich von Montfort|Graf Friedrich (II.) von Montfort]] († 1290), die beide bis zu ihrem Tod als Bischöfe von Chur wirkten. Ein weiterer Großonkel, [[Friedrich I. von Montfort|Graf Friedrich (I.) von Montfort]] († um 1284/85), machte eine ziemlich mittelmäßige Karriere als Domherr, während es ein zweiter Onkel, [[w:Heinrich von Montfort|Graf Heinrich (II.) von Montfort]] († um 1307) immerhin zum Dompropst brachte.<ref name ="Burmeister145">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 145</ref>  
Rudolf (III.), der 1283 erstmals als Domherr zu [[w:Hochstift Chur|Chur]] urkundlich genannt ist, dürfte dort die Stiftsschule besucht und dort auch die niederen Weihen empfangen haben.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 145f.</ref> Mehrere Mitglieder seiner Familie hatten bereits zuvor dort mehr oder weniger Karriere gemacht, so sein Großonkel, [[w:Heinrich (I.) von Montfort|Graf Heinrich (I.) von Montfort]] († um 1272), und sein Onkel [[w:Friedrich von Montfort|Graf Friedrich (II.) von Montfort]] († 1290), die beide bis zu ihrem Tod als Bischöfe von Chur wirkten. Ein weiterer Großonkel, [[Friedrich I. von Montfort|Graf Friedrich (I.) von Montfort]] († um 1284/85), machte eine ziemlich mittelmäßige Karriere als Domherr, während es ein zweiter Onkel, [[w:Heinrich von Montfort|Graf Heinrich (II.) von Montfort]] († um 1307), immerhin zum Dompropst brachte.<ref name ="Burmeister145">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 145</ref>  


1301 hielt sich Rudolf (III.) gemeinsam mit seinem Bruder Hugo (IV.) in [[w:Bischofslack|Bischofslack]] bei [[w:Laibach|Laibach]] auf, das damals zum [[w:Hochstift Freising|Hochstift Freising]] gehörte.1303-ca. 1306 erwarb er gemeinsam mit seinem anderen Bruder Ulrich (II.) an der Hochschule zu [[w:Bologna|Bologna]], wo bereits sein verstorbener Cousin, Graf Hugo (VI.) von Montfort († 1298), 1285-1288 studiert hatte, solide Kenntnisse in der Kanonistik und im römischen Recht.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 21 und S. 146</ref>  
1301 hielt sich Rudolf (III.) gemeinsam mit seinem Bruder Hugo (IV.) in [[w:Bischofslack|Bischofslack]] bei [[w:Laibach|Laibach]] auf, das damals zum [[w:Hochstift Freising|Hochstift Freising]] gehörte.1303-ca. 1306 erwarb er gemeinsam mit seinem anderen Bruder Ulrich (II.) an der Hochschule zu [[w:Bologna|Bologna]], wo bereits sein verstorbener Cousin, Graf Hugo (VI.) von Montfort († 1298), 1285-1288 studiert hatte, solide Kenntnisse in der Kanonistik und im römischen Recht.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 21 und S. 146</ref>


== Dompropst von Chur ==
== Dompropst von Chur ==
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== Bischof von Chur und Konstanz ==
== Bischof von Chur und Konstanz ==
1322-1325 war Rudolf (III.) Bischof von Chur und 1322-1334 Bischof von [[w:Hochstift Konstanz|Konstanz]] sowie Abt von [[w:St. Gallen|St. Gallen]].<ref name ="Burmeister22"/> Als Bischof von Konstanz holte er einige seiner zuvor in Feldkirch tätigen Beamten in sein Hochstift, so Meister Johann der Huser, den er zu seinem bischöflichen Siegelbewahrer machte, und Hugo von Tosters, der sein bischöflicher Vogt in Klingnau wurde. Außerdem versuchte er das Hochstift Konstanz zu reformieren.<ref name ="Burmeister151">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 151</ref>  
1322-1325 war Rudolf (III.) Bischof von Chur und 1322-1334 Bischof von [[w:Hochstift Konstanz|Konstanz]] sowie Abt von [[w:St. Gallen|St. Gallen]].<ref name ="Burmeister22"/> Als er noch im selben Jahr seiner Einsetzung als Bischof von Chur Bischof von Konstanz wurde, erlaubte ihm der Papst bis Juni 1325 weiterhin Administrator von Chur bleiben, um seine Stellung als Bischof von Konstanz zu stärken. In diese Zeit fällt Rudolfs Fehde gegen Donat von [[w:Freiherren von Vaz|Vaz]] († um 1337), bei der er bei [[w:Davos|Davos]] und [[w:Filisur|Filisur]] geschlagen wurde. Für das Hochstift, das Rudolf (III.) viele Jahre ausgezeichnet verwaltet hatte, war die Fehde eine Katastrophe. Neben dauerhaften Schaden, von dem besonders die bäuerliche Bevölkerung betroffen war, hatte sie die langfristige Schmälerung der Einkünfte zur Folge.<ref name ="Burmeister153">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 153</ref>


== Politik ==
Erst nach seiner Wahl zum Bischof von Konstanz ließ sich Rudolf (III.), vermutlich im Frühjahr 1323, zum Diakon, Priester und Bischof weihen. Das Hochstift selbst befand sich zu dieser Zeit in einem desolaten Zustand: zahlreiche Güter waren "entfremdet", die Finanzen zerrüttet und bedeutende Zahlungen an die Kurie überfällig.<ref name ="Burmeister153"/> Rudolf (III.) legte dort den "Liber quartarum" an, um sich einen Überblick über die Einkünfte des Hochstiftes zu verschaffen. Es gelang ihm tatsächlich die Rückerwerbung von zahlreichen Gütern.<ref >vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 153f.</ref> Als Bischof von Konstanz holte er einige seiner zuvor in Feldkirch tätigen Beamten in sein Hochstift, so [[Johann Huser|Meister Johann der Huser]] († nach 1355), den er zu seinem bischöflichen Siegelbewahrer machte, und Hugo von Tosters, der sein bischöflicher Vogt in Klingnau wurde. Außerdem versuchte er das Hochstift Konstanz zu reformieren.<ref name ="Burmeister151">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 151</ref> Zwar ging es dem Bischof dabei tatsächlich um die Abschaffung von Missständen, doch erhöhten Maßnahmen, so zum Beispiel die Einführung von Strafgeldern, auch seine bischöflichen Einkünfte.<ref name ="Burmeister154">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 154</ref> Daneben versuchte er, die städtische Autonomie seiner freien Stadt Konstanz, die wesentliche Unterstützung des Kaisers erhielt, zugunsten der bischöflichen Machtposition zurückzudrängen. In diesem Zusammenhang förderte er andere benachbarte Orte gegen Konstanz.<ref name ="Burmeister155">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 155</ref>
Nach der Doppelwahl von 1314 unterstützte Rudolf (III.) [[Friedrich der Schöne|König Friedrich "''den Schönen''"]] († 1330) gegen [[Ludwig IV. (HRR)|König Ludwig (IV.) "''dem Bayern''"]] (†1347).<ref name ="Burmeister40">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 40</ref> Durch den Konflikt zwischen [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) "''dem Bayern''"]] († 1347) und [[w:Johannes XXII.|Papst Johannes XXII.]] († 1334), an dem sich auch die freie Stadt [[w:Konstanz|Konstanz]] und das dortige Domkapitel beteiligten, geriet er zwischen die politischen Fronten. Der zuletzt über ihn verhängte Kirchenbann wurde erst nach seinem Tod wieder gelöst.<ref name ="Burmeister41">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 41</ref>
 
== Politik im Reich ==
Nach der Doppelwahl von 1314 unterstützte Rudolf (III.) [[Friedrich der Schöne|König Friedrich "''den Schönen''"]] († 1330) gegen [[w:Ludwig IV. (HRR)|König Ludwig (IV.) "''dem Bayern''"]] (†1347).<ref name ="Burmeister40">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 40</ref> Auch nach der [[w:Schlacht bei Mühldorf|Schlacht bei Mühldorf]] (28. September 1322) blieb Bischof Rudolf im Unterschied zu anderen Mitgliedern der Grafenfamilie von Montfort auf Seiten der [[Habsburger]]. Durch den Konflikt zwischen [[w:Ludwig IV. (HRR)|Kaiser Ludwig (IV.) "''dem Bayern''"]] († 1347) und [[w:Johannes XXII.|Papst Johannes XXII.]] († 1334), an dem sich auch die freie Stadt [[w:Konstanz|Konstanz]], die von Kaiser Ludwig (IV.) wesentlich gefördert wurde<ref name ="Burmeister155"/>, und das dortige Domkapitel beteiligten, geriet Bischof Rudolf allerdings allmählich zwischen die politischen Fronten.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 41, S. 157 und S. 158</ref> Die Lage verschärfte sich für ihn, nachdem Kaiser Ludwig mit den Habsburgern 1325 eine Einigung erreicht hatte und der Papst während und nach Ludwigs Italienzug seine Linie gegen den Kaiser verschärfte. Die antipäpstliche Stimmung in einer Reihe von Städten, darunter Konstanz, welche sich den päpstlichen Maßnahmen gegen den Kaiser widersetzte, hatte zur Folge, dass diese mit dem Interdikt belegt wurden.<ref name ="Burmeister155"/> Während sein Bruder Ulrich (II.), der inzwischen die Herrschaft über die Grafschaft Feldkirch ausübte, weiterhin Gegner des Kaisers blieb, unterwarf sich Bischof Rudolf am 1. September 1333 dem Kaiser. Es scheint, dass sowohl der Papst als auch der Bischof als Folge einen endgültigen Bruch zunächst vermieden. Bischof Rudolf verfiel zwar dem Kirchenbann, doch wurde kein persönlicher Bann von Seiten des Papstes über ihn verhängt und er blieb Bischof von Konstanz. Allerdings entzog der Papst ihm im Oktober 1333 die Administration über St. Gallen, allerdings ohne Angabe von Gründen, und Rudolf leistete auch keinen Widerstand gegen diese Entscheidung.<ref name ="Burmeister158">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 158</ref> Da der Bischof wenig später starb, bleibt offen, wie sich dieser Konflikt weiterentwickelt hätte. Dass er im Kirchenbann starb, hatte jedenfalls zur Folge, dass er zunächst ungeweihter Erde bestattet wurde und ihm das Konstanzer Münster eine Jahrzeit verweigerte. Erst 20 Jahre nach seinem Tod wurde er mit päpstlicher Erlaubnis in der Galluskapelle an seinem Sterbeort Arbon beigesetzt.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 41 und S. 159</ref>


== Verweser der Grafschaft Feldkirch ==
== Verweser der Grafschaft Feldkirch ==
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Als Verwalter der Grafschaft Feldkirch förderte er die Ansiedlung der Bevölkerungsgruppe der [[w:Walser|Walser]] im heutigen Bundesland Vorarlberg, die er zu Kriegsdiensten verpflichtete, aber auch mit besonderen Privilegien ausstattete.<ref name ="Burmeister150">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 150</ref> Da er Geldgeber benötigte, holte er gemeinsam mit Ulrich (II.) († 1350) Juden nach Feldkirch, die zuvor vermutlich in Konstanz ansässig gewesen waren.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 21 und S. 150</ref> Er anerkannte die Bürgerschaft der Stadt [[Feldkirch]] als juristische Person und verschaffte der Stadt um 1313 ein Privileg von [[w:Heinrich VII. (HRR)|Kaiser Heinrich VII.]] († 1313), durch welches sie ein Stadtrecht erhielt und ihr die Freiheit von fremden Landgerichten zugestanden wurde.<ref name ="Burmeister21"/> Dieses "Feldkircher Recht" orientierte sich teilweise am Stadtrecht der Stadt [[w:Lindau|Lindau]].<ref name ="Burmeister54">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 54</ref> Gemeinsam mit seinem Bruder Ulrich veranlasste Rudolf (III.) wenig später, dass das "Feldkircher Recht" erstmals kodifiziert wurde.<ref name ="Burmeister21"/>
Als Verwalter der Grafschaft Feldkirch förderte er die Ansiedlung der Bevölkerungsgruppe der [[w:Walser|Walser]] im heutigen Bundesland Vorarlberg, die er zu Kriegsdiensten verpflichtete, aber auch mit besonderen Privilegien ausstattete.<ref name ="Burmeister150">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 150</ref> Da er Geldgeber benötigte, holte er gemeinsam mit Ulrich (II.) († 1350) Juden nach Feldkirch, die zuvor vermutlich in Konstanz ansässig gewesen waren.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 21 und S. 150</ref> Er anerkannte die Bürgerschaft der Stadt [[Feldkirch]] als juristische Person und verschaffte der Stadt um 1313 ein Privileg von [[w:Heinrich VII. (HRR)|Kaiser Heinrich VII.]] († 1313), durch welches sie ein Stadtrecht erhielt und ihr die Freiheit von fremden Landgerichten zugestanden wurde.<ref name ="Burmeister21"/> Dieses "Feldkircher Recht" orientierte sich teilweise am Stadtrecht der Stadt [[w:Lindau|Lindau]].<ref name ="Burmeister54">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 54</ref> Gemeinsam mit seinem Bruder Ulrich veranlasste Rudolf (III.) wenig später, dass das "Feldkircher Recht" erstmals kodifiziert wurde.<ref name ="Burmeister21"/>


Rudolf (III.), der sich als Seelsorger um eine echte Reformation der Kirche, bemühte, förderte auch die Pfarre in Feldkirch, die er mit Scholaren aus Bologna ([[Heinrich Malär]], dann [[Heinrich von Wetzikorn]]) besetzte. 1328 stiftete er in der Pfarrkirche, die dem Heiligen Nikolaus geweiht war, zur Hebung der Seelsorge den Heilig-Kreuz-Altar.<ref name ="Burmeister150"/>
Rudolf (III.), der sich als Seelsorger um eine echte Reformation der Kirche, bemühte, förderte auch die Pfarre in Feldkirch, die er mit Scholaren aus Bologna ([[Heinrich Malär]], dann [[Heinrich von Wetzikon]]) († nach 1335) besetzte. 1328 stiftete er in der Pfarrkirche, die dem Heiligen Nikolaus geweiht war, zur Hebung der Seelsorge den Heilig-Kreuz-Altar.<ref name ="Burmeister150"/> Nach seinem Tod wurde er dort durch Feier seiner Jahrzeit geehrt.<ref name ="Burmeister159">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 159</ref>


== Forschungslage ==
== Forschungslage ==
Während das zu Rudolf (III.) überlieferte Bildmaterial auf seine historisch-politische Bedeutung im Thronstreit verweist, der sich letztlich zu einer grundsätzlichen Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Papst entwickelte, bezeugen die zahlreichen Weihe- und Ablassurkunden eine tiefe Frömmigkeit, die in einem eigenartigen Widerspruch zu den kriegerischen Idealen steht, denen sich Rudolf III. Zeit seines Lebens verpflichtet fühlte.<ref name ="Burmeister144">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 144</ref>
Während das zu Rudolf (III.) überlieferte Bildmaterial auf seine historisch-politische Bedeutung im Thronstreit verweist, der sich letztlich zu einer grundsätzlichen Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Papst entwickelte, bezeugen die zahlreichen Weihe- und Ablassurkunden eine tiefe Frömmigkeit, die in einem eigenartigen Widerspruch zu den kriegerischen Idealen steht, denen sich Rudolf III. Zeit seines Lebens verpflichtet fühlte.<ref name ="Burmeister144">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 144</ref> Während die zeitgenössischen Chronisten, die dem Klerus angehörten, kaum etwas Positives über Bischof Rudolf berichten, erfuhr er später unter den Humanisten eine durchaus positive Wertung. Die Geschichtsforschung hat sich lange Zeit auf Details beschränkt.<ref name ="Burmeister159">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 159</ref> Eine erste umfassendere Darstellung gibt es erst mit der Hausarbeit von [[w:Meinhard Pichler|Meinhard Pichler]] aus dem Jahr 1972.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 159 und S. 161</ref> Der Historiker [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]] (1936-2014) sieht ihn als Praktiker, dessen Wirken im Rahmen des Machbaren auf Sicherheit ausgerichtet war und der alle ihm anvertrauten Ämter bestmöglich verwaltete, aber offensichtlich keinen Sinn für ein höheres geistliches Streben besaß, weswegen er weder in der Bau- und Kunstgeschichte noch in Schul-, Bildungs- und Literaturgeschichte seiner Bistümer Spuren hinterlassen hat.<ref name ="Burmeister160">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 160</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
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* Karl Heinz Burmeister: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, besonders folgende Aufsätze:
* Karl Heinz Burmeister: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, besonders folgende Aufsätze:
:- Karl Heinz Burmeister: ''Rudolf III. von Montfort (1260-1334)''. Bischof von Chur und Konstanz, S. 143-160
:- Karl Heinz Burmeister: ''Rudolf III. von Montfort (1260-1334)''. Bischof von Chur und Konstanz, S. 143-160
:- Karl Heinz Burmeister: ''Graf Rudolf III. von Montfort und die Anfänge der Vorarlberger Freiheitsrechte S. 143-160
:- Karl Heinz Burmeister: ''Graf Rudolf III. von Montfort und die Anfänge der Vorarlberger Freiheitsrechte. S. 161-175
* [[w:Alexander Cartellieri|Alexander Cartellieri]]: ''Rudolf, Graf von Montfort''. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Duncker & Humblot, Leipzig, 1907. Bd. 53, S. 582–584 [https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Rudolf_III._von_Montfort digital]
* [[w:Alexander Cartellieri|Alexander Cartellieri]]: ''Rudolf, Graf von Montfort''. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Duncker & Humblot, Leipzig, 1907. Bd. 53, S. 582–584 [https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Rudolf_III._von_Montfort digital]
* [[w:Brigitte Degler-Spengler|Brigitte Degler-Spengler]]: ''Rudolf von Montfort''. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Duncker & Humblot, Berlin, 2005. ISBN 3-428-11203-2. Band 22, S. 175f. [https://www.deutsche-biographie.de/gnd137432119.html#ndbcontent digital]
* [[w:Brigitte Degler-Spengler|Brigitte Degler-Spengler]]: ''Rudolf von Montfort''. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Duncker & Humblot, Berlin, 2005. ISBN 3-428-11203-2. Band 22, S. 175f. [https://www.deutsche-biographie.de/gnd137432119.html#ndbcontent digital]
* [[w:Meinhard Pichler|Meinhard Pichler]]: ''Graf Rudolf II. von Montfort-Feldkirch''. Bischof von Chur und Konstanz (um 1275-1334). Hausarbeit für Geschichte, Wien, 1972 (nicht publiziert)


== Weblinks ==
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