Hugo XII. von Montfort: Unterschied zwischen den Versionen

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Graf Hugo (XII.) von Montfort-Tettnang-Bregenz war dreimal verheiratet:
Graf Hugo (XII.) von Montfort-Tettnang-Bregenz war dreimal verheiratet:
:(1. Ehe) mit Gräfin Margarethe von Pfannberg, Erbtochter des Grafen Johann von Pfannberg aus dessen Ehe mit Gräfin Margarethe von [[Heinrich VII. von Schaunberg#Herkunft und Familie|Schaunberg]]<ref group="A">Gräfin Margarethe von Schaunberg, verwitwete von Pfannberg, hatte nach dem Tod des Grafen Johann Graf Wilhelm (III.) von Montfort-Tettnang-Bregenz geheiratet. Sie war somit die Stiefmutter ihres Schwiegersohns. Vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 309 und 311 (Stammtafel)</ref>..<ref name ="Burmeister311">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 311 (Stammtafel)</ref>
:(1. Ehe um 1373) mit Gräfin Margarethe von [[w:Pfannberg (Adelsgeschlecht)|Pfannberg]], Erbtochter des Grafen Johann von Pfannberg aus dessen Ehe mit Gräfin Margarethe von [[Heinrich VII. von Schaunberg#Herkunft und Familie|Schaunberg]]<ref group="A">Gräfin Margarethe von Schaunberg, die Mutter von Gräfin Margarethe von Pfannberg, hatte nach dem Tod des Grafen Johann Pfannberg Hugos Vater, den Grafen Wilhelm (III.) von Montfort-Tettnang-Bregenz geheiratet. Sie war somit die Stiefmutter ihres Schwiegersohns.</ref>. Margarethe war eine Nachfahrin des Grafen [[w:Rudolf II. (Werdenberg-Sargans)|Rudolf (II.) von Werdenberg-Sargans]] († um 1322) und somit nicht nur die Stiefschwester ihres Ehemannes, sondern mit diesem entfernt verwandt<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 223</ref>.<ref name ="Burmeister311">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 223f. und S. 311 (Stammtafel)</ref>
:∞ (2. Ehe) mit Gräfin Clementa von [[w:Toggenburger|Toggenburg]]<ref name ="Burmeister311"/>
:⚭ (2. Ehe) mit Gräfin Clementa von [[w:Toggenburger|Toggenburg]]<ref name ="Burmeister311">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 311 (Stammtafel)</ref>
:∞ (3. Ehe) mit Anna von Neuhaus<ref name ="Burmeister311"/>
:(3. Ehe) mit Anna von Neuhaus<ref name ="Burmeister311"/>


Er war Vater von zwei ehelichen Söhnen:
Er war Vater von zwei ehelichen Söhnen:
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* [[Stefan I. von Montfort|Graf Stefan (I.) von Montfort-Tettnang-Bregenz]] († 1337)<ref name ="Burmeister311"/>
* [[Stefan I. von Montfort|Graf Stefan (I.) von Montfort-Tettnang-Bregenz]] († 1337)<ref name ="Burmeister311"/>


== Leben ==
== Anfänge ==
Nach dem Tod ihres Vaters teilten Graf Hugo (XII.) von Montfort-Tettnang-Bregenz und sein Halbbruder Konrad (I.) die von diesem ererbten Besitzungen, darunter auch die Herrschaft [[Bregenz]]. Nach dem frühen Tod von Konrad (I.) konnte Hugo (XII.) diese Teilung aber für einige Jahre rückgängig machen, da er die Vormundschaft für seine zunächst noch unmündigen Neffen übernahm. Im Unterschied zu seinem Halbbruder Konrad (I.) hielt Hugo (XII.) sich häufig im Herzogtum Steier auf, wo er und seine Nachfahren im landsässigen Adel eine herausragende Rolle spielen sollten.<ref name ="Burmeister25">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 25</ref>  
Graf Hugo (XII.) von Montfort-Tettnang-Bregenz war noch minderjährig, als sein Vater starb. Im Februar 1376 nahm er gemeinsam mit seinem Onkel Heinrich (IV.) von Montfort-Tettnang († 1408), im Gefolge von [[Leopold III. (Habsburg)|Herzog Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold dem Gerechten''") († 1386) an einem Turnier auf dem Münsterplatz in [[w:Basel|Basel]] teil.<ref name ="Burmeister71">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 71</ref> Auf diesem kam es zu einem Aufruhr der Basler Bürgerschaft, der als die [[w:Böse Fasnacht|"Böse Fasnacht"]] (26. Februar 1376) in die Geschichte eingegangen ist. Gemeinsam mit seinem Onkel Heinrich gehörte Hugo (XII.) zu jenen Gefolgsleuten des Herzogs, die dabei nur gefangen gesetzt und bereits am 4. März nach dem Schwur einer Urfehde wieder freigelassen wurden. 1377 nahm Hugo (XII.) an der "Preußenfahrt" von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") († 1395) teil. 1378 wurde Hugo (XII.), der sich auch als Minnesänger und Dichter einen Namen machen sollte<ref name ="Burmeister25">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 25</ref>, in [[Bregenz]] für volljährig erklärt.<ref name ="Burmeister224">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 224</ref>


Hugo (XII.)war Oberbefehlshaber der herzoglich-österreichischen Truppen in Oberitalien.<ref name ="Burmeister222">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 222</ref> Er hielt sich häufig am Hof der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] auf, für die er diplomatische Missionen in die heutige [[w:Schweiz|Schweiz]] und nach [[w:Italien|Italien]] übernahm. Er beteiligte sich an einem Kriegszug gegen das [[w:Litauen|Großfürstentum Litauen]] und soll 1386 in der [[w:Schlacht bei Sempach|Schlacht bei Sempach]] und 1388 in der [[w:Schlacht bei Näfels|Schlacht von Näfels]] gekämpft haben. 1388 wurde er unter [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") († 1395) Vogt im [[w:Thurgau|Thurgau]], im [[w:Aargau|Aargau]] und im [[w:Schwarzwald|Schwarzwald]].<ref name ="Burmeister25"/> Seit 1397 war er Hofmeister von [[Leopold IV. (Habsburg)|Herzog Leopold (IV.) von Österreich]] ("''Leopold dem Stolzen''") († 1411).<ref name ="Burmeister222"/> In den Wirren der [[w:Appenzellerkriege|Appenzellerkriege]] konnten er und sein Neffe, [[Wilhelm VII. von Montfort|Graf Wilhelm (VII.) von Montfort]], sich mit einigem Geschick behaupten. 1409 wurde die Stadt [[Bregenz]] zwischen ihnen jedoch endgültig geteilt.<ref name ="Burmeister25"/>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 25</ref> Unter [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) von Österreich]] ("''Ernst dem Eisernen''") war er 1415 war er Hauptmann des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]].<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 25 und S. 222</ref>  
== Besitzerwerbungen ==
[[File:Ruine Pfannberg.jpg|thumb|Die Ruine der einstigen Burg Pfannberg heute. Sie war im Mittelalter Sitz einer zum Herzogtum Steier zugehörigen Grafschaft und ein strategischer wichtiger Stützpunkt im Murtal. Durch seine erste Ehe wurde Hugo (XII.) von Montfort-Tettnang-Bregenz Graf von Pfannberg.]]
1979 teilten Hugo (XII.) und sein Halbbruder Konrad (I.) die von diesem ererbten Besitzungen, darunter die Herrschaft [[Bregenz]]. Nach dem frühen Tod von Konrad (I.) konnte Hugo (XII.) diese Teilung aber für einige Jahre rückgängig machen, da er die Vormundschaft für seine zunächst noch unmündigen Neffen übernahm. Im Unterschied zu seinem Halbbruder Konrad (I.) hielt Hugo (XII.) sich häufig im [[Herzogtum Steier]] auf, wo er und seine Nachfahren im landsässigen Adel eine herausragende Rolle spielen sollten.<ref name ="Burmeister25"> Durch die Ehe seines Vaters mit Gräfin Margarethe von Schaunberg, der Witwe des Grafen Johann von Pfannberg, und durch seine eigene Ehe mit der gleichnamigen Erbtochter dieses Grafen erbte Hugo (XII.) die in den Herzogtümern Steier und [[Herzogtum Kärnten|Kärnten]] gelegenen Besitzungen der [[w:Burg Pfannberg|Grafschaft Pfannberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Frohnleiten]]).<ref name ="Burmeister25"/> Damit gelang es ihm, der zersplitterte Hausmacht der Grafenfamilie von Montfort für seine Familie eine neue Grundlage zu geben. Der Titel der Grafen von Pfannberg wurde in die Titulatur seiner Familie übernommen.<ref name ="Burmeister223">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 223</ref>


Hugo (XII.), der 1376 gemeinsam mit seinem Verwandten Heinrich (IV.) von Montfort-Tettnang († 1408), im Gefolge von [[Leopold III. (Habsburg)|Herzog Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold dem Gerechten''") († 1386) an einem Turnier auf dem Münsterplatz in [[w:Basel|Basel]] teilnahm<ref name ="Burmeister71">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 71</ref>, war außerdem ein bekannter Minnesänger. Durch seine Ehe mit Gräfin Margarethe von Pfannberg und die Ehe ihrer Mutter mit seinem Vater wurde er Graf von Pfannberg und erbte die im Herzogtum Steier gelegenen Besitzungen dieser Familie und einigen Besitz im [[Herzogtum Kärnten]].<ref name ="Burmeister25"/>
== Karriere im Dienst der Herzöge von Österreich (Habsburger) ==
Hugo (XII.) war Oberbefehlshaber der herzoglich-österreichischen Truppen in Oberitalien.<ref name ="Burmeister222">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 222</ref> Er hielt sich häufig am Hof der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] auf, für die er diplomatische Missionen in die heutige [[w:Schweiz|Schweiz]] und nach [[w:Italien|Italien]] übernahm. Er beteiligte sich an einem Kriegszug gegen das [[w:Litauen|Großfürstentum Litauen]] und soll 1386 in der [[w:Schlacht bei Sempach|Schlacht bei Sempach]] und 1388 in der [[w:Schlacht bei Näfels|Schlacht von Näfels]] gekämpft haben. 1388 wurde er unter [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") († 1395) Vogt im [[w:Thurgau|Thurgau]], im [[w:Aargau|Aargau]] und im [[w:Schwarzwald|Schwarzwald]].<ref name ="Burmeister25"/> Seit 1397 war er Hofmeister von [[Leopold IV. (Habsburg)|Herzog Leopold (IV.) von Österreich]] ("''Leopold dem Stolzen''") († 1411).<ref name ="Burmeister222"/> In den Wirren der [[w:Appenzellerkriege|Appenzellerkriege]] konnten er und sein Neffe, [[Wilhelm VII. von Montfort|Graf Wilhelm (VII.) von Montfort]], sich mit einigem Geschick behaupten. 1409 wurde die Stadt [[Bregenz]] zwischen ihnen jedoch endgültig geteilt.<ref name ="Burmeister25"/>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 25</ref> Unter [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) von Österreich]] ("''Ernst dem Eisernen''") war er 1415 war er Hauptmann des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steier]]<ref group="A">Der Hauptmann von Steier bzw. des Herzogtums Steier gilt als Vorläufer der späteren Landeshauptleute des Kronlandes und heutigen Bundeslandes Steiermark.</ref>.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 25 und S. 222</ref>  


== Letzte Lebensjahre ==
Kurz vor seinem Tod stiftete Hugo (XII.) von Montfort das Dominikanerinnenkloster auf dem Hirschberg bei [[Bregenz]]. Nach seinem Tod wurde er in der Minoritenkirche in [[Bruck an der Mur]] beigesetzt.
Kurz vor seinem Tod stiftete Hugo (XII.) von Montfort das Dominikanerinnenkloster auf dem Hirschberg bei [[Bregenz]]. Nach seinem Tod wurde er in der Minoritenkirche in [[Bruck an der Mur]] beigesetzt.


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Hugo (XII.) von Montfort war mit Blick auf seine Machtfülle etwas weniger begünstigt als einige seiner Vorfahren, so zum Beispiel [[w:Wilhelm von Montfort|Wilhelm (I.) von Montfort]] († um 1301), der Abt von [[w:Fürstabtei St. Gallen|St. Gallen]] war, oder [[Rudolf III. von Montfort|Rudolf (III.) von Montfort]] († 1334), dem Bischof von [[w:Hochstift Chur|Chur]] und [[w:Hochstift Konstanz|Konstanz]]. Allerdings lebte er zu einer Zeit, als die Grafenfamilie von Montfort, obgleich Reichsfürsten, längst nicht mehr in der Lage war, im [[Heiliges Römisches Reich|Reich]] ihre unabhängige, eigene Politik zu verfolgen. Im Dienst der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] gelang ihm aber eine Karriere, mit der er alles erreichte, was zu seiner Zeit möglich war. Er schaffte es außerdem, seine geerbten Besitzungen enorm zu vergrößern und machte zudem Karriere als Minnesänger und Künstler.<ref name ="Burmeister222"/> Die Forschungslage zu Hugo (XII.) von Montfort kann als recht gut bezeichnet werden.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 221f.</ref>
Hugo (XII.) von Montfort war mit Blick auf seine Machtfülle etwas weniger begünstigt als einige seiner Vorfahren, so zum Beispiel [[w:Wilhelm von Montfort|Wilhelm (I.) von Montfort]] († um 1301), der Abt von [[w:Fürstabtei St. Gallen|St. Gallen]] war, oder [[Rudolf III. von Montfort|Rudolf (III.) von Montfort]] († 1334), dem Bischof von [[w:Hochstift Chur|Chur]] und [[w:Hochstift Konstanz|Konstanz]]. Allerdings lebte er zu einer Zeit, als die Grafenfamilie von Montfort, obgleich Reichsfürsten, längst nicht mehr in der Lage war, im [[Heiliges Römisches Reich|Reich]] ihre unabhängige, eigene Politik zu verfolgen. Im Dienst der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] gelang ihm aber eine Karriere, mit der er alles erreichte, was zu seiner Zeit möglich war. Er schaffte es außerdem, seine geerbten Besitzungen enorm zu vergrößern und machte zudem Karriere als Minnesänger und Künstler.<ref name ="Burmeister222"/> Die Forschungslage zu Hugo (XII.) von Montfort kann als recht gut bezeichnet werden.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 221f.</ref>


== Erinnerungen an Hugo XII. von Montfort im heutigen Österreich ==
== Erinnerungen an Hugo (XII.) von Montfort im heutigen Österreich ==
[[File:Hugo von Montfort Brunnen (Bregenz).jpg|thumb|Der Hugo von Montfort-Brunnen in der Bregenzer Oberstadt]]
[[File:Hugo von Montfort Brunnen (Bregenz).jpg|thumb|Der Hugo von Montfort-Brunnen in der Bregenzer Oberstadt]]
=== Steiermark ===
=== Steiermark ===
* [[Frohnleiten]]: Am Tabor in Frohnleiten ist Hugo von Montfort als Minnesänger auf einem Fresko dargestellt. Auf der Ruine Pfannberg ist er ebenfalls in einem Fresko zu bewundern.
* [[Frohnleiten]]: Am Tabor in Frohnleiten ist Graf Hugo (XII.) von Montfort-Tettnang-Bregenz, Graf von Pfannberg, als Minnesänger auf einem Fresko dargestellt. Auf der im heutigen Frohnleiten gelegenen Ruine Pfannberg ist er ebenfalls in einem Fresko zu bewundern.  


=== Voralberg ===
=== Vorarlberg ===
 
* [[Bregenz]]: Das Schloss auf dem in Bregenz gelegenen Gebhardsberg wurde zur Zeit von Graf Hugo (XII.) zeitweise nach dessen steirischen Sitz Pfannberg genannt.<ref name ="Burmeister223"/> In der Oberstadt von Bregenz erinnert an Hugo von Montfort ein Brunnen mit einer Statue, welche ihn als Minnesänger darstellt.
* [[Bregenz]]: In der Oberstadt von Bregenz erinnert an Hugo von Montfort ein Brunnen mit einer Statue, welche ihn als Minnesänger darstellt.


== Literatur ==
== Literatur ==
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