Franz Anton Fürst: Unterschied zwischen den Versionen
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Franz Anton Fürst kam | Franz Anton Fürst kam vermutlich in Wien um 1740 auf die Welt. Nach einer Ausbildung zum Bader und Wundarzt, legte er am 6. Juni 1778 sein Chirurgenexamen mit gutem Erfolg ab. Noch im selben Jahr heiratete<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/02-06a/?pg=48 Baden, Pfarre Sankt Stephan - Trauungsbuch (fol.91)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula]</ref> er in der Stadtpfarrkirche St. Stephan die um 28 Jahre ältere, aber wohlhabende Witwe Theresia Golli des Badener Bürgers und Mühlenbesitzers Paul Golli und zog in deren Haus Antonsgasse Nr. 22. Von den Erben des J. F. Kistler ersteigerte Fürst am 18. Juni 1779 das Gutenbrunner Baderhaus um 1.410 [[w:Gulden|fl.]] mit der Auflage, der Schwiegermutter seines Vorgängers eine monatliche Rente von 4 [[w:Kreuzer_(Münze)|Kreuzern]] zu zahlen und betrieb dort den Folgejahren seine Arztpraxis. Anno 1794 verstarb seine Frau Theresia in Gutenbrunn Nr. 6 im Alter von 78 Jahren an einem Nervenleiden<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-07/?pg=38 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1787-1805 (fol.72)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula]</ref>. Nur ein Jahr später ging Franz Anton Fürst nach fast 20-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand und verkauft anno 1795 sein Baderhaus samt Einrichtung um 2.800 fl. an Josef Tetzer. Die [[w:Rokoko|spätbarocke]] Hausapotheke, die aus dem Nachlass des Chirurgen [[w:Anton_Rollett|Anton Rollett]] stammte und die heute im Badener [[w:Rollettmuseum|Rollettmuseum]] erhalten ist, gehörte wahrscheinlich zu der Einrichtung. | ||
In dieser Zeit dürfte Fürst auch seine zweite Ehefrau Josefa Schrattenholzer aus Groß Sierning (Pfarre Haunoldstein) geheiratet haben, denn in den darauf folgenden Jahren kamen seine fünf Kinder auf die Welt, von denen drei überlebten: | In dieser Zeit dürfte Fürst auch seine zweite Ehefrau Josefa Schrattenholzer aus Groß Sierning (Pfarre Haunoldstein) geheiratet haben, denn in den darauf folgenden Jahren kamen seine fünf Kinder auf die Welt, von denen drei überlebten: | ||
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Das ersparte und erheiratete Vermögen reichte offenbar für ein bequemes Leben als Privatier, denn | Das ersparte und erheiratete Vermögen reichte offenbar für ein bequemes Leben als Privatier, denn Franz Anton Fürst kaufte, nachdem er das Haus Antonsgasse Nr. 22 veräußert hatte, 1802 den Elisen-Hof in der Badener Frauengasse Nr. 12 in einer Spitzenlage der Stadt um immerhin 4.400 fl.. Seit dem Jahr 1800 war Fürst auch Vogtei-Kommissär der [[w:Pfarrkirche_Baden-St._Stephan|Pfarre Sankt Stephan]], was belegt, dass der emeritierte Chirurg jahrelang zu den [[w:Honoratioren|Honoratioren]] der Stadt zählte. Anton Fürst verstarb 1807 in Baden Nr. 32 und wurde auf dem Friedhof Sankt Stephan, der sich damals in der Nähe der Pfarrkirche befand, begraben<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-08/?pg=40 Baden, Pfarre Sankt Stephan – Sterbebuch 1806-1820 (fol.37)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula]</ref>. Seine Witwe Josefa Fürst verkaufte 1808 den Elisen-Hof gewinnbringend um 8.000 fl., also fast dem doppelten Betrag des Ankaufspreises und heiratet im selben Jahr in zweiter Ehe den Badener Bäckermeister Josef Rieder. | ||
==Literatur== | |||
* [[Rudolf Maurer (Publizist)|Rudolf Maurer]]: ''Baden, schröpfen, amputieren - Die Geschichte der Bader in Baden bei Wien'' - Wien 2004 - ISBN 3-901488-39-1 | |||
[[Rudolf Maurer (Publizist)|Rudolf Maurer]]: Baden, schröpfen, amputieren - Die Geschichte der Bader in Baden bei Wien - Wien 2004 - ISBN 3-901488-39-1 | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
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Aktuelle Version vom 8. Oktober 2023, 15:06 Uhr
Franz Anton Fürst (* um 1740; † am 14. März 1807 in Baden bei Wien) war ein österreichischer Bader, Wundarzt und Chirurg in Gutenbrunn, einem ehemaligen Vorort der landesfürstlichen Stadt Baden.
Leben
Franz Anton Fürst kam vermutlich in Wien um 1740 auf die Welt. Nach einer Ausbildung zum Bader und Wundarzt, legte er am 6. Juni 1778 sein Chirurgenexamen mit gutem Erfolg ab. Noch im selben Jahr heiratete[1] er in der Stadtpfarrkirche St. Stephan die um 28 Jahre ältere, aber wohlhabende Witwe Theresia Golli des Badener Bürgers und Mühlenbesitzers Paul Golli und zog in deren Haus Antonsgasse Nr. 22. Von den Erben des J. F. Kistler ersteigerte Fürst am 18. Juni 1779 das Gutenbrunner Baderhaus um 1.410 fl. mit der Auflage, der Schwiegermutter seines Vorgängers eine monatliche Rente von 4 Kreuzern zu zahlen und betrieb dort den Folgejahren seine Arztpraxis. Anno 1794 verstarb seine Frau Theresia in Gutenbrunn Nr. 6 im Alter von 78 Jahren an einem Nervenleiden[2]. Nur ein Jahr später ging Franz Anton Fürst nach fast 20-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand und verkauft anno 1795 sein Baderhaus samt Einrichtung um 2.800 fl. an Josef Tetzer. Die spätbarocke Hausapotheke, die aus dem Nachlass des Chirurgen Anton Rollett stammte und die heute im Badener Rollettmuseum erhalten ist, gehörte wahrscheinlich zu der Einrichtung.
In dieser Zeit dürfte Fürst auch seine zweite Ehefrau Josefa Schrattenholzer aus Groß Sierning (Pfarre Haunoldstein) geheiratet haben, denn in den darauf folgenden Jahren kamen seine fünf Kinder auf die Welt, von denen drei überlebten:
- Josefa (*1796) später verheiratet mit Leopold Paur, Müllermeister in Tattendorf
- Maria Anna (*1800) später verheiratet mit Franz Baumgartner, Fleischhauer in Baden
- Magdalena (*1805) später verheiratet mit Anton Baumann, Bäckermeister in Baden
Das ersparte und erheiratete Vermögen reichte offenbar für ein bequemes Leben als Privatier, denn Franz Anton Fürst kaufte, nachdem er das Haus Antonsgasse Nr. 22 veräußert hatte, 1802 den Elisen-Hof in der Badener Frauengasse Nr. 12 in einer Spitzenlage der Stadt um immerhin 4.400 fl.. Seit dem Jahr 1800 war Fürst auch Vogtei-Kommissär der Pfarre Sankt Stephan, was belegt, dass der emeritierte Chirurg jahrelang zu den Honoratioren der Stadt zählte. Anton Fürst verstarb 1807 in Baden Nr. 32 und wurde auf dem Friedhof Sankt Stephan, der sich damals in der Nähe der Pfarrkirche befand, begraben[3]. Seine Witwe Josefa Fürst verkaufte 1808 den Elisen-Hof gewinnbringend um 8.000 fl., also fast dem doppelten Betrag des Ankaufspreises und heiratet im selben Jahr in zweiter Ehe den Badener Bäckermeister Josef Rieder.
Literatur
- Rudolf Maurer: Baden, schröpfen, amputieren - Die Geschichte der Bader in Baden bei Wien - Wien 2004 - ISBN 3-901488-39-1
Einzelnachweise
48.00655616.234Koordinaten: 48° 0′ 24″ N, 16° 14′ 2″ O