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Josef Dietmann wurde 1863 in Goggendorf im Bezirk Hollabrunn im westlichen [[w:Weinviertel|Weinviertel]] geboren<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/goggendorf/01%252C2%252C3-03/?pg=114 Pfarre Goggendorf - Taufbuch 1837-1873 (fol. 111)]</ref>. Als Sohn einer katholischen Hauer- und Gastwirtsfamilie wandte er sich daher dem Gastgewerbe zu und begann seine berufliche Laufbahn bereits im Alter von 13 Jahren als Lehrling in einem Wiener Hotel bis 1879. Um seine gastronomischen Kenntnisse zu erweitern, begab er sich anschließend nach Paris und später nach London, wo er auch als [[w:Butler|Butler]] tätig war. 1884 ging Dietmann nach [[w:Meran|Meran]], wo er zwei Jahre im Hotel Erzherzog Johann als [[w:Kellner|Oberkellner]] arbeitete. | Josef Dietmann wurde 1863 in Goggendorf im Bezirk Hollabrunn im westlichen [[w:Weinviertel|Weinviertel]] geboren<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/goggendorf/01%252C2%252C3-03/?pg=114 Pfarre Goggendorf - Taufbuch 1837-1873 (fol. 111)]</ref>. Als Sohn einer katholischen Hauer- und Gastwirtsfamilie wandte er sich daher dem Gastgewerbe zu und begann seine berufliche Laufbahn bereits im Alter von 13 Jahren als Lehrling in einem Wiener Hotel bis 1879. Um seine gastronomischen Kenntnisse zu erweitern, begab er sich anschließend nach Paris und später nach London, wo er auch als [[w:Butler|Butler]] tätig war. 1884 ging Dietmann nach [[w:Meran|Meran]], wo er zwei Jahre im Hotel Erzherzog Johann als [[w:Kellner|Oberkellner]] arbeitete. | ||
Der Fleiß des jungen Mannes fiel der [[w:Bratislava|Pressburger]] Firma Palugyay auf, die Dietmann 1888 damit beauftragte, [[w:Rudolf von Österreich-Ungarn|Kronprinz Rudolf]] auf seiner Inspektionsreise durch [[w:Bosnien und Herzegowina|Bosnien | Der Fleiß des jungen Mannes fiel der [[w:Bratislava|Pressburger]] Firma Palugyay auf, die Dietmann 1888 damit beauftragte, [[w:Rudolf von Österreich-Ungarn|Kronprinz Rudolf]] auf seiner Inspektionsreise durch [[w:Bosnien und Herzegowina|Bosnien-Herzegowina]], wo dieser die bosnischen [[w:Bataillon|Bataillone]] inspizierte, kulinarisch zu begleiten. Wenig später begleitete Dietmann Kronprinz Rudolf erneut zur 200-Jahr-Feier eines Ulanenregiments, wo er wiederum für das leibliche Wohl des Kronprinzen verantwortlich war. | ||
Im November 1890 heiratete | Im November 1890 heiratete<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-a-b/02-18D/?pg=227 Wien, Evangelische Kirche - Trauungsbuch 1890-1890 (RZ 433)]</ref> Josef Dietmann in der [[w:Evangelischen Kirche Wien|Evangelischen Kirche]] in Wien seine erste Frau Anna Takacs aus dem damaligen [[w:Komitat Ödenburg|Komitat Ödenburg]], mit der er 1891 das Gasthaus "Zur Stadt Brüssel" in Wien-[[w:Neubau (Wien)|Neubau]] übernahm und 1895 um eine Flaschenbiergroßhandlung erweiterte. Bereits ein Jahr später expandierte er und verlegte den [[w:Großhandel|Großhandel]] in den Wiener Bezirk [[w:Ottakring|Ottakring]]. Anlässlich eines Aufenthaltes in [[w:Meran|Meran]], wo er Ignaz Mössl, den Besitzer des dortigen ''"Hotel de L’Europe''" und des Hotels "''Alte Krainerhütte''“ im Helenental bei Baden kennenlernte, pachtete Dietmann 1899<ref>{{ANNO|bzt|20|05|1899|4|Wiedereröffnung der "alten Krainerhütte"|HERVORHEBUNG=Dietmann}}</ref> von diesem die ''"Alte Krainerhütte"''. Nur ein Jahr später, um Mössl vor dem Konkurs zu bewahren, erwarb Dietmann das Hotel Mitte Mai 1900 im Eigentum<ref>Grundbuch Raisenmarkt 1865-1959 – Innerer Kaltenberger Forst fol. 125 und 126 (Lagerort Bezirksgericht Baden)</ref><ref>{{ANNO|bzt|12|05|1900|3|Alte Krainerhütte|HERVORHEBUNG=Dietmann}}</ref>. | ||
Nach dem plötzlichen Tod seiner ersten Frau, | Nach dem plötzlichen Tod seiner ersten Frau, in den Novembertagen des Jahres 1900 an Tuberkulose verstorben war<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/niederoesterreich-ev-kirche-AB/baden/03-01D/?pg=27 Baden, Evangelische Kirche - Sterbebuch 1895-1900 (fol. 1900 Reihezahl 9)] Anna Dietmann geb. Takacs †</ref>, heiratete Restaurateur Dietmann im April 1902 die Wiener Gastwirtstochter Albine Karner, Schwägerin des bekannten Wiener Hoteliers Janisch, die jedoch nach nur zweimonatiger Ehe im Juni desselben Jahres ebenfalls verstarb<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-19/?pg=193 Baden, Pfarre Sankt Stephan - Sterbebuch 1900-1903 (fol. 191)] </ref>. Nach der Trauerzeit ehelichte Josef Dietmann 1903<ref>[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/sankt-johann-am-steinfeld/02-05/?pg=55 Pfarre Sankt Johann am Steinfelde - Trauungsbuch 1900-1910 (fol. 52)] </ref> die Gastwirtstochter Ludmilla Dorfstätter aus [[w:Ternitz|Rohrbach am Steinfelde]]. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor: Josef Leopold (*1903), Ferdinand Maximilian (*1905) und Ludmilla (*1907). | ||
Anno 1904 erweiterte er seinen Betrieb und baute um einen einstöckigen Neubau mit 20 Hotelzimmern<ref>{{ANNO|bzt|08|03|1905|4|Hausball in der Alten Krainerhütte|HERVORHEBUNG=Krainerhütte}}</ref>. Damit wurde aus einer einfachen Jausenstation eine kleine, aber sehr idyllische [[w:Sommerfrische|Sommerfrische]]. Durch den unvorsichtigen Umgang eines Hotelgastes mit einem Spirituskocher brach am 12. Juli 1908 ein verheerender Brand aus und die Alte Krainerhütte wurde ein Raub der Flammen<ref>{{ANNO|krz|15|07|1908|4|Der Brand in der Krainerhütte im Helenental}}</ref>. Dem an diesem Tag vorherrschenden starken Ostwind war es zu verdanken, dass die Flammen in die entgegengesetzte Richtung züngelten, sodass zumindest der neu errichtete Hoteltrakt unversehrt blieb. Unverzüglich ließ Dietmann das abgebrannte Gebäude durch einen Neubau ersetzen und nach mehrmonatiger Bauzeit erstrahlte die ''"Alte Krainerhütte"'' in neuem Glanz. Im Jahre 1910 pachtete Dietmann von der Stadtgemeinde Baden die gegenüber am linken Schwechatufer gelegene "''Neue Krainerhütte - Gasthof zum Grünen Jäger"''<ref>{{ANNO|nwj|12|06|1910|35|(Alte Krainerhütte, Helenental bei Baden)|HERVORHEBUNG=neue+Krainerhütte}}</ref>, die er 1931 kaufte<ref>Grundbuch Heiligenkreuz 1871-1959 EZ 81 (Lagerort Bezirksgericht Baden)</ref>. Dort wurden kleine Wohnungen und auch einzelne Zimmer vermietet. | Anno 1904 erweiterte er seinen Betrieb und baute um einen einstöckigen Neubau mit 20 Hotelzimmern<ref>{{ANNO|bzt|08|03|1905|4|Hausball in der Alten Krainerhütte|HERVORHEBUNG=Krainerhütte}}</ref>. Damit wurde aus einer einfachen Jausenstation eine kleine, aber sehr idyllische [[w:Sommerfrische|Sommerfrische]]. Durch den unvorsichtigen Umgang eines Hotelgastes mit einem Spirituskocher brach am 12. Juli 1908 ein verheerender Brand aus und die Alte Krainerhütte wurde ein Raub der Flammen<ref>{{ANNO|krz|15|07|1908|4|Der Brand in der Krainerhütte im Helenental}}</ref>. Dem an diesem Tag vorherrschenden starken Ostwind war es zu verdanken, dass die Flammen in die entgegengesetzte Richtung züngelten, sodass zumindest der neu errichtete Hoteltrakt unversehrt blieb. Unverzüglich ließ Dietmann das abgebrannte Gebäude durch einen Neubau ersetzen und nach mehrmonatiger Bauzeit erstrahlte die ''"Alte Krainerhütte"'' in neuem Glanz. Im Jahre 1910 pachtete Dietmann von der Stadtgemeinde Baden die gegenüber am linken Schwechatufer gelegene "''Neue Krainerhütte - Gasthof zum Grünen Jäger"''<ref>{{ANNO|nwj|12|06|1910|35|(Alte Krainerhütte, Helenental bei Baden)|HERVORHEBUNG=neue+Krainerhütte}}</ref>, die er 1931 kaufte<ref>Grundbuch Heiligenkreuz 1871-1959 EZ 81 (Lagerort Bezirksgericht Baden)</ref>. Dort wurden kleine Wohnungen und auch einzelne Zimmer vermietet. |
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