Hugo XII. von Montfort: Unterschied zwischen den Versionen

K
 
(10 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 7: Zeile 7:
Graf Hugo (XII.) von Montfort-Tettnang-Bregenz war dreimal verheiratet. Er hatte zwei eheliche Söhne.
Graf Hugo (XII.) von Montfort-Tettnang-Bregenz war dreimal verheiratet. Er hatte zwei eheliche Söhne.
:⚭ (1. Ehe um 1373) mit Gräfin Margarethe von [[w:Pfannberg (Adelsgeschlecht)|Pfannberg]] († um 1388/89), Erbtochter des Grafen Johann von Pfannberg aus dessen Ehe mit Gräfin Margarethe von [[Heinrich VII. von Schaunberg#Herkunft und Familie|Schaunberg]]<ref group="A">Gräfin Margarethe von Schaunberg, die Mutter von Gräfin Margarethe von Pfannberg, hatte nach dem Tod des Grafen Johann Pfannberg Hugos Vater, den Grafen Wilhelm (III.) von Montfort-Tettnang-Bregenz geheiratet. Sie war somit die Stiefmutter ihres Schwiegersohns.</ref>.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 223f. und S. 311 (Stammtafel)</ref> Margarethe war eine Nachfahrin des Grafen [[w:Rudolf II. (Werdenberg-Sargans)|Rudolf (II.) von Werdenberg-Sargans]] († um 1322) und somit nicht nur die Stiefschwester ihres Ehemannes, sondern mit diesem entfernt verwandt<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 223</ref>. Nach ihrem Tod wurde sie in der zum Zeitpunkt ihres Todes neu errichteten Margarethenkapelle in [[w:Peggau|Peggau]] beigesetzt.<ref name ="Burmeister226">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 226</ref>
:⚭ (1. Ehe um 1373) mit Gräfin Margarethe von [[w:Pfannberg (Adelsgeschlecht)|Pfannberg]] († um 1388/89), Erbtochter des Grafen Johann von Pfannberg aus dessen Ehe mit Gräfin Margarethe von [[Heinrich VII. von Schaunberg#Herkunft und Familie|Schaunberg]]<ref group="A">Gräfin Margarethe von Schaunberg, die Mutter von Gräfin Margarethe von Pfannberg, hatte nach dem Tod des Grafen Johann Pfannberg Hugos Vater, den Grafen Wilhelm (III.) von Montfort-Tettnang-Bregenz geheiratet. Sie war somit die Stiefmutter ihres Schwiegersohns.</ref>.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 223f. und S. 311 (Stammtafel)</ref> Margarethe war eine Nachfahrin des Grafen [[w:Rudolf II. (Werdenberg-Sargans)|Rudolf (II.) von Werdenberg-Sargans]] († um 1322) und somit nicht nur die Stiefschwester ihres Ehemannes, sondern mit diesem entfernt verwandt<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 223</ref>. Nach ihrem Tod wurde sie in der zum Zeitpunkt ihres Todes neu errichteten Margarethenkapelle in [[w:Peggau|Peggau]] beigesetzt.<ref name ="Burmeister226">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 226</ref>
::* Graf Ulrich (VI.) von Montfort-Tettnang-Bregenz, genannt 1402-1410) ⚭ mit Guta von [[w: Stadeck|Stadeck]], Tochter von Hans von Stadeck aus dessen Ehe mit Anna von Neuhaus. Sie verwendete ein eigenes Siegel.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 226, S. 228, S. 229 und S. 311</ref>
::* Graf Ulrich (VI.) von Montfort-Tettnang-Bregenz, genannt 1402-1410 ⚭ mit Guta von [[w: Stadeck|Stadeck]], Tochter von Hans von Stadeck aus dessen Ehe mit Anna von Neuhaus. Sie verwendete ein eigenes Siegel.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 226, S. 228, S. 229 und S. 311</ref>
:⚭ (2. Ehe um 1395) mit Gräfin Clementa (Clementia) von [[w:Toggenburger|Toggenburg]] († um 1400), Tochter des Grafen Diethelm von Toggenburg aus dessen Ehe mit Katharina von Werdenberg-Heiligenberg<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 228 und S. 311 (Stammtafel)</ref>
:⚭ (2. Ehe um 1395) mit Gräfin Clementa (Clementia) von [[w:Toggenburger|Toggenburg]] († um 1400), Tochter des Grafen Diethelm von Toggenburg aus dessen Ehe mit Katharina von Werdenberg-Heiligenberg<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 228 und S. 311 (Stammtafel)</ref>
:⚭ (3. Ehe um 1402) mit Anna von [[w:Neuhaus (Adelsgeschlecht)|Neuhaus]] († um / nach 1423), der Witwe des Grafen Hans von Stadeck und Mutter von Gräfin Guta von Stadeck. Sie verwendete wie diese ein eigenes Siegel.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 228f. und S. 311 (Stammtafel)</ref>
:⚭ (3. Ehe um 1402) mit Anna von [[w:Neuhaus (Adelsgeschlecht)|Neuhaus]] († um / nach 1423), der Witwe des Grafen Hans von Stadeck und Mutter von Gräfin Guta von Stadeck. Sie verwendete wie diese ein eigenes Siegel.<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 228f. und S. 311 (Stammtafel)</ref>
::* [[Stefan I. von Montfort|Graf Stefan (I.) von Montfort-Tettnang-Bregenz]] (* 1413; † 1337)<ref name ="Burmeister311">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 311 (Stammtafel)</ref>
::* Graf Stefan (I.) von Montfort-Tettnang-Bregenz (* 1413; † 1337)<ref name ="Burmeister311">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 311 (Stammtafel)</ref>


== Anfänge ==
== Anfänge ==
Zeile 21: Zeile 21:
Hugo (XII.), der im Unterschied zu seinem Halbbruder Konrad (I.) auf eine Karriere unter den [[Habsburger|Herzögen von Österreich (Habsburgern)]] setzte, mit denen er über seine Mutter nahe verwandt war, hielt sich häufig im [[Herzogtum Steier]] auf, wo er und seine Nachfahren im landsässigen Adel eine herausragende Rolle spielen sollten.<ref name ="Burmeister25"/> Bereits 1382 war er ein wichtiger Geldgeber für Herzog Leopold (III.).<ref name ="Burmeister225"/> Durch die Ehe seines Vaters mit Gräfin Margarethe von Schaunberg, der Witwe des Grafen Johann von Pfannberg, und durch seine eigene Ehe mit der gleichnamigen Erbtochter dieses Grafen erbte Hugo (XII.) die in den Herzogtümern Steier und [[Herzogtum Kärnten|Kärnten]] gelegenen Besitzungen der [[w:Burg Pfannberg|Grafschaft Pfannberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Frohnleiten]]).<ref name ="Burmeister25"/> Damit gelang es ihm, der zersplitterte Hausmacht der Grafenfamilie von Montfort für seine Familie eine neue Grundlage zu geben. Der Titel der Grafen von Pfannberg wurde in die Titulatur seiner Familie übernommen.<ref name ="Burmeister223"/>  
Hugo (XII.), der im Unterschied zu seinem Halbbruder Konrad (I.) auf eine Karriere unter den [[Habsburger|Herzögen von Österreich (Habsburgern)]] setzte, mit denen er über seine Mutter nahe verwandt war, hielt sich häufig im [[Herzogtum Steier]] auf, wo er und seine Nachfahren im landsässigen Adel eine herausragende Rolle spielen sollten.<ref name ="Burmeister25"/> Bereits 1382 war er ein wichtiger Geldgeber für Herzog Leopold (III.).<ref name ="Burmeister225"/> Durch die Ehe seines Vaters mit Gräfin Margarethe von Schaunberg, der Witwe des Grafen Johann von Pfannberg, und durch seine eigene Ehe mit der gleichnamigen Erbtochter dieses Grafen erbte Hugo (XII.) die in den Herzogtümern Steier und [[Herzogtum Kärnten|Kärnten]] gelegenen Besitzungen der [[w:Burg Pfannberg|Grafschaft Pfannberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Frohnleiten]]).<ref name ="Burmeister25"/> Damit gelang es ihm, der zersplitterte Hausmacht der Grafenfamilie von Montfort für seine Familie eine neue Grundlage zu geben. Der Titel der Grafen von Pfannberg wurde in die Titulatur seiner Familie übernommen.<ref name ="Burmeister223"/>  


Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau um 1388/89 heiratete Hugo (XII.) 1395 Clementia von Toggenburg. Er dürfte sie während einer Auseinandersetzung um die Burg und die Stadt Werdenberg, die ihr Stiefvater, Graf Heinrich von Vaduz, im Namen ihrer Mutter Katharina von Werdenberg-Heiligenberg führte, und in dem er als Schiedsrichter tätig war, kennen gelernt haben. Nach ihrem Tod wenige Jahre später kämpfte er noch bis 1409 um ihre Mitgift.<ref name ="Burmeister228">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 228</ref>  
Obwohl seine Liebesgedichte an seine Ehefrauen vermuten lassen, dass Hugo (XII.) ihnen durchaus zugetan war, waren auch seine beiden weiteren Ehen für ihn und den Besitz seines Familienzweiges überaus vorteilhaft. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau um 1388/89 heiratete Hugo (XII.) 1395 Clementia von Toggenburg. Er dürfte sie während einer Auseinandersetzung um die Burg und die Stadt Werdenberg, die ihr Stiefvater, Graf Heinrich von Vaduz, im Namen ihrer Mutter Katharina von Werdenberg-Heiligenberg führte, und in dem er als Schiedsrichter tätig war, kennen gelernt haben. Nach ihrem Tod wenige Jahre später kämpfte er noch bis 1409 um ihre Mitgift.<ref name ="Burmeister228">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 228</ref>  


Mit seiner dritten und letzten Ehe konnte Hugo (XII.) nochmals seine Besitzungen im Herzogtum Steier vergrößern. Im Frühjahr 1402 fand eine Doppelhochzeit statt. Sein Ulrich (VI.) heiratete Gräfin Guta von Stadeck, die Erbtochter des Grafen Hans von Stadeck, und er ihre Mutter. Am 26. April 1404 konnten beide die Auseinandersetzung um das Stadecker Erbe zu ihren Gunsten entscheiden.<ref name ="Burmeister228"/>
Mit seiner dritten und letzten Ehe konnte Hugo (XII.) nochmals seine Besitzungen im Herzogtum Steier vergrößern. Im Frühjahr 1402 fand eine Doppelhochzeit statt. Sein Ulrich (VI.) heiratete Gräfin Guta von Stadeck, die Erbtochter des Grafen Hans von Stadeck, und er ihre Mutter. Am 26. April 1404 konnten beide die Auseinandersetzung um das Stadecker Erbe zu ihren Gunsten entscheiden.<ref name ="Burmeister228"/>
Zeile 31: Zeile 31:


== Letzte Lebensjahre ==
== Letzte Lebensjahre ==
Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau wird Hugo (XII.) zwischen September 1390 und November 1392 ist Hugo (XII.) in keiner Urkunde genannt, vielleicht weil er zu dieser Zeit seine Reise ins Heilige Land unternahm, die allerdings nur in einem seiner Gedichte erwähnt wird. Vielleicht hat ihn einer seiner Neffen, Graf Hugo (XIV.) von Montfort-Tettnang-Bregenz († 1444), der zu dieser Zeit dem Orden der Johanniter beigetreten und daher zu einem Noviziatjahr auf der Insel [[w:Rhodos|Rhodos]] verpflichtet war, auf einem Teil dieser Reise begleitet.<ref name ="Burmeister227">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 227</ref> Nach 1392 hatte Hugo (XII.) immer wieder Schwierigkeiten mit Graf Wilhelm (VII.) von Montfort-Tettnang-Bregenz († um 1422), dem älteren Sohn seines Halbbruders Konrad (I.), der inzwischen die Nachfolge seines Vaters Konrad (I.) in dessen Hälfte der Grafschaft Bregenz übernommen hatte.<ref name ="Burmeister227"/> In seinen letzten Lebensjahren wurde Hugo (XII.) von beiden Neffen allmählich aus seinen Bregenzer Besitzungen verdrängt. Nachdem Wilhelm (VII.) um 1422 gestorben war, schloss Hugo (XII.) mit Hugo (XIV.) einen zwanzigjährigen Burgfrieden.<ref name ="Burmeister229">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 229</ref> In seinem Testament vom April 1422 überging Hugo (XII.) beide Neffen und ihre Nachkommen. Für den Fall, dass er ohne Söhne oder Enkel sterben sollte, setzte er einen weiteren Neffen, den Grafen Johann von Lupfen, den Sohn seiner Halbschwester, Gräfin Ursula von Hohenberg, als Erben ein.<ref name ="Burmeister227"/> Kurz vor seinem Tod stiftete Hugo (XII.) von Montfort das Dominikanerinnenkloster Hirschtal auf dem Hirschberg bei Bregenz.<ref name ="Burmeister225"/> Nach seinem Tod wurde er in der Minoritenkirche in [[Bruck an der Mur]] beigesetzt.
Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau fällt auf, dass Hugo (XII.) zwischen September 1390 und November 1392 in den bisher bekannten Urkunden nicht genannt ist. Der Historiker [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]] († 2014) vermutete, dass er zu dieser Zeit eine Reise ins Heilige Land, die allerdings nur in einem seiner Gedichte genannt ist, unternommen haben könnte, vielleicht in Begleitung seines Neffen, [[Hugo XIV. von Montfort|Graf Hugo (XIV.) von Montfort-Tettnang-Bregenz]] († 1444), dem jüngeren Sohn seines Halbbruders Konrad (I.), der zu dieser Zeit dem Orden der Johanniter beigetreten war und sich daher zu einem Noviziat-Jahr auf der Insel [[w:Rhodos|Rhodos]] verpflichtet hatte.<ref name ="Burmeister227">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 227</ref> Nach 1392 hatte Hugo (XII.) immer wieder Schwierigkeiten mit Graf Wilhelm (VII.) von Montfort-Tettnang-Bregenz († um 1422), dem älteren Sohn seines Halbbruders Konrad (I.), der inzwischen die Nachfolge seines Vaters in dessen Hälfte der Grafschaft Bregenz angetreten hatte.<ref name ="Burmeister227"/> In seinen letzten Lebensjahren wurde Hugo (XII.) von ihm und seinem Bruder Hugo (XIV.)  allmählich aus seinen Bregenzer Besitzungen verdrängt. Nachdem Wilhelm (VII.) um 1422 gestorben war, schloss Hugo (XII.) mit Hugo (XIV.) allerdings noch einen zwanzigjährigen Burgfrieden.<ref name ="Burmeister229">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: "Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423), 1996, S. 229</ref>  
 
In seinem Testament vom April 1422 überging Hugo (XII.) jedenfalls seine beiden Neffen und ihre Nachkommen. Für den Fall, dass er ohne Söhne oder Enkel sterben sollte, setzte er einen weiteren Neffen, den Grafen [[Johann von Lupfen]] als Erben ein. Dieser war der Sohn seiner Halbschwester, Gräfin Ursula von Hohenberg, die nach dem Tod seines älteren Halbbruders Wilhelm (IV.) in diese Familie eingeheiratet hatte.<ref name ="Burmeister227"/> Kurz vor seinem Tod stiftete Hugo (XII.) von Montfort das Dominikanerinnenkloster Hirschtal auf dem Hirschberg bei Bregenz.<ref name ="Burmeister225"/> Nach seinem Tod wurde Hugo (XII.) in der Minoritenkirche in [[Bruck an der Mur]] beigesetzt.<ref name ="Burmeister229"/>


== Forschungslage und Würdigung ==
== Forschungslage und Würdigung ==
Zeile 50: Zeile 52:


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423)". In: ders.: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3
* [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3
* [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Montfort, Grafen von''. In: ''Neue Deutsche Biographie''. Duncker & Humblot, Berlin, 1997. ISBN 3-428-00199-0. Bd. 18, S. 51-54 [https://www.deutsche-biographie.de/sfz65143.html digital]
* [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Montfort, Grafen von''. In: ''Neue Deutsche Biographie''. Duncker & Humblot, Berlin, 1997. ISBN 3-428-00199-0. Bd. 18, S. 51-54 [https://www.deutsche-biographie.de/sfz65143.html digital]
=== Kurzbiographien ===
* [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Der Minnesänger Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357-1423)''. In: ders.: ''Die Grafen von Montfort''. Geschichte, Recht, Kultur. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hrsg. von [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]] (= Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs. Hrsg. vom Vorarlberger Landesarchiv. N. F., Bd. 2). UVK Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz, 1996. ISBN 3-87940-560-3, S. 221-230
* Walter Salmer: ''Hugo VIII. Graf von Montfort''. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Duncker & Humblot, Berlin, 1974. ISBN 3-428-00191-5. Band 10,  S. 18 [https://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016327/images/index.html?seite=34 digital]
* Walter Salmer: ''Hugo VIII. Graf von Montfort''. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Duncker & Humblot, Berlin, 1974. ISBN 3-428-00191-5. Band 10,  S. 18 [https://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016327/images/index.html?seite=34 digital]


Zeile 65: Zeile 70:
<references group="A" />
<references group="A" />


{{WP-Links|Q682038}}
{{Normdaten|TYP=p|WIKIDATA=Q682038}}
{{Normdaten|TYP=p|WIKIDATA=Q682038}}
{{WP-Links|Q682038}}


{{SORTIERUNG:Montfort, Hugo XII. von}}
{{SORTIERUNG:Montfort, Hugo XII. von}}
49.760

Bearbeitungen