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Im [[w:Verlag|Verlag]] der ''Kunsthandlung Artaria'' erschienen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Ansichtsbilder von Baden, deren Zeichnungen von [[w:Jakob Alt|Jakob Alt]], [[w:Thomas Ender|Thomas Ender]] und [[w:Joseph Höger|Joseph Höger]] stammten. | Im [[w:Verlag|Verlag]] der ''Kunsthandlung Artaria'' erschienen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Ansichtsbilder von Baden, deren Zeichnungen von [[w:Jakob Alt|Jakob Alt]], [[w:Thomas Ender|Thomas Ender]] und [[w:Joseph Höger|Joseph Höger]] stammten. | ||
Als 1830/32 in Wien aufgrund des damals unzureichenden Wasserversorgungs- und Kanalisationssystems die [[w:Cholera|Cholera]] grassierte, stiftete das Ehepaar Boldrini als Dank, dass sie von der Seuche verschont geblieben waren, am Burgstallberg im Helenental bei [[Baden]] die [[w:Votivkapelle|Votivkapelle]] ''Zur Mariahilf'' - heute ''Cholerakapelle'' genannt – im neugotischen Stil sowie den ''Frauensteg'', einer kleinen Brücke über den [[w:Schwechat (Fluss)|Schwechat Fluss]]. Nachdem Carl Boldrini im Jänner 1850 in Wien an einer Lähmung verstarb und in der Familiengruft am Penzinger Friedhof zur letzten Ruhe bestattet wurde, erwies sich seine Witwe Elisabeth abermals als Gönnerin und Wohltäterin, indem sie noch im selben Jahr das damals neue Armenhaus, welches für nicht bürgerliche Arme bestimmt war, durch den Baumeister Anton Hantl in Baden errichten ließ und es mit einem ansehnlichen Stiftungskapital ausstattete<ref>{{ANNO|wrz|09|12|1851|6|Die Stadtgemeinde Baden|HERVORHEBUNG=Carl+Boldrini}}</ref>. Aus diesem Grund verlieh ihr die Stadtgemeinde Baden in Jahre 1851 die Ehrenbürgerschaft. Acht Jahre später verstarb am 19. Jänner 1859 auch Elisabeth Boldrini in ihrem Haus in der Wiener Bischofgasse, unweit des [[w:Stephansdom|Stephansdomes]] und folgte ihrem Gatten in dessen Familiengruft<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/03-45/?pg=109 Wien, Pfarre St. Stephan – Sterbebuch 1855-1868 (fol.106)] </ref>. In dankbarer Erinnerung ließ die Stadtgemeinde Baden später die ehemalige Lerchen- bzw. Feldgasse in "Boldrinigasse" umbenennen<ref>[[Julius Böheimer]]: ''Straßen & Gassen in Baden bei Wien'',1997, Verlag Grasl, Baden, S. 21, ISBN 3-85098-236-X</ref>. | Als 1830/32 in Wien aufgrund des damals unzureichenden Wasserversorgungs- und Kanalisationssystems die [[w:Cholera|Cholera]] grassierte, stiftete das Ehepaar Boldrini als Dank, dass sie von der Seuche verschont geblieben waren, am Burgstallberg im Helenental bei [[Baden]] die [[w:Votivkapelle|Votivkapelle]] ''Zur Mariahilf'' - heute ''Cholerakapelle'' genannt – im neugotischen Stil sowie den ''Frauensteg'', einer kleinen Brücke über den [[w:Schwechat (Fluss)|Schwechat Fluss]]. Nachdem Carl Boldrini im Jänner 1850 in Wien an einer Lähmung verstarb und in der Familiengruft am Penzinger Friedhof zur letzten Ruhe bestattet wurde<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/03-44/?pg=213 Wien, Pfarre St. Stephan – Sterbebuch 1844-1854 (fol.210)] </ref>, erwies sich seine Witwe Elisabeth abermals als Gönnerin und Wohltäterin, indem sie noch im selben Jahr das damals neue Armenhaus, welches für nicht bürgerliche Arme bestimmt war, durch den Baumeister Anton Hantl in Baden errichten ließ und es mit einem ansehnlichen Stiftungskapital ausstattete<ref>{{ANNO|wrz|09|12|1851|6|Die Stadtgemeinde Baden|HERVORHEBUNG=Carl+Boldrini}}</ref>. Aus diesem Grund verlieh ihr die Stadtgemeinde Baden in Jahre 1851 die Ehrenbürgerschaft. Acht Jahre später verstarb am 19. Jänner 1859 auch Elisabeth Boldrini in ihrem Haus in der Wiener Bischofgasse, unweit des [[w:Stephansdom|Stephansdomes]] und folgte ihrem Gatten in dessen Familiengruft<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/03-45/?pg=109 Wien, Pfarre St. Stephan – Sterbebuch 1855-1868 (fol.106)] </ref>. In dankbarer Erinnerung ließ die Stadtgemeinde Baden später die ehemalige Lerchen- bzw. Feldgasse in "Boldrinigasse" umbenennen<ref>[[Julius Böheimer]]: ''Straßen & Gassen in Baden bei Wien'',1997, Verlag Grasl, Baden, S. 21, ISBN 3-85098-236-X</ref>. | ||
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Aktuelle Version vom 2. Dezember 2023, 08:12 Uhr
Carl Boldrini (* 9. Jänner 1779 in Mailand; † 16. Jänner 1850 in Wien-Innere Stadt) war ein Kunsthändler und gemeinsam mit seiner Gattin Elisabeth Stifter der Cholerakapelle im Helenental.
Leben
Carl Boldrini erblickte 1779, noch unter Maria Theresias Zeiten, im lombardischen Mailand als Sohn des bürgerlichen Handelsmannes Josef Boldrini und dessen Gattin Cäcilia geb. Cappi das Licht der Welt und wurde in Como nach römisch katholischem Ritus getauft[1]. Um 1810 war er Gesellschafter der k.k. privilegierten Kunsthandlung Artaria am Kohlmarkt nächst der Hofburg in Wien und heiratete in der Wiener Pfarrkirche Zu unserer lieben Frau zu den Schotten seine Gattin Elisabeth von Martini[1]. Als Trauzeugen fungierten sein Geschäftspartner Dominik Artaria und der k. k. Hofkammer Offizier Johann Rudolf Graf Czernin von und zu Chudenitz.
Im Verlag der Kunsthandlung Artaria erschienen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Ansichtsbilder von Baden, deren Zeichnungen von Jakob Alt, Thomas Ender und Joseph Höger stammten.
Als 1830/32 in Wien aufgrund des damals unzureichenden Wasserversorgungs- und Kanalisationssystems die Cholera grassierte, stiftete das Ehepaar Boldrini als Dank, dass sie von der Seuche verschont geblieben waren, am Burgstallberg im Helenental bei Baden die Votivkapelle Zur Mariahilf - heute Cholerakapelle genannt – im neugotischen Stil sowie den Frauensteg, einer kleinen Brücke über den Schwechat Fluss. Nachdem Carl Boldrini im Jänner 1850 in Wien an einer Lähmung verstarb und in der Familiengruft am Penzinger Friedhof zur letzten Ruhe bestattet wurde[2], erwies sich seine Witwe Elisabeth abermals als Gönnerin und Wohltäterin, indem sie noch im selben Jahr das damals neue Armenhaus, welches für nicht bürgerliche Arme bestimmt war, durch den Baumeister Anton Hantl in Baden errichten ließ und es mit einem ansehnlichen Stiftungskapital ausstattete[3]. Aus diesem Grund verlieh ihr die Stadtgemeinde Baden in Jahre 1851 die Ehrenbürgerschaft. Acht Jahre später verstarb am 19. Jänner 1859 auch Elisabeth Boldrini in ihrem Haus in der Wiener Bischofgasse, unweit des Stephansdomes und folgte ihrem Gatten in dessen Familiengruft[4]. In dankbarer Erinnerung ließ die Stadtgemeinde Baden später die ehemalige Lerchen- bzw. Feldgasse in "Boldrinigasse" umbenennen[5].
Literatur
- Julius Böheimer: Straßen & Gassen in Baden bei Wien,1997, Verlag Grasl, Baden, S. 21, ISBN 3-85098-236-X
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Wien, Pfarre „Zu unserer lieben Frau zu den Schotten“ – Trauungsbuch 1808-1814 (fol.69)
- ↑ Wien, Pfarre St. Stephan – Sterbebuch 1844-1854 (fol.210)
- ↑ Die Stadtgemeinde Baden. In: Wiener Zeitung, 9. Dezember 1851, S. 6 (online bei ANNO).
- ↑ Wien, Pfarre St. Stephan – Sterbebuch 1855-1868 (fol.106)
- ↑ Julius Böheimer: Straßen & Gassen in Baden bei Wien,1997, Verlag Grasl, Baden, S. 21, ISBN 3-85098-236-X
Weblinks
Carl Boldrini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Fotos zum Schlagwort Cholerakapelle in der Topothek der Gemeinde/Region Heiligenkreuz (Urheberrechte beachten)