Kammmacher: Unterschied zwischen den Versionen

Keine Änderung der Größe ,  31. Dezember 2023
K
typo
K (typo)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Kammacher-1568.png|mini|Kammmacher im 16. Jahrhundert]]
[[Datei:Kammacher-1568.png|mini|Kammmacher im 16. Jahrhundert]]
'''Kammmacher''' (teilweise auch ''Kammacher'' geschrieben, auch: ''Strählmacher''<ref>[[w:Englische Sprache|engl.]]: comb maker.</ref> genannt) sind Handwerker eines in Österreich so gut wie ausgestorbenen Handwerks<ref name=petz>[https://www.petz-hornmanufaktur.at/pages/tradition Tradition], Webseite: petz-hornmanufaktur.at, zuletzt abgerufen am 30. Dezember 2023.</ref><ref>[https://www.1133.at/document/view/id/546 Der letzte traditionelle Hornkammmacher Österreichs], Webseite: 1133.at, zuletzt abgerufen am 30. Dezember 2023.</ref>, welche Haarkämme aus Horn oder Elfenbein oder anderem Material verfertigen.<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Der Kammmacher''.</ref> Sie gehören zu den Hornarbeitern, Künstler oder Handwerker, welche Horn bearbeiten.<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Der Hornarbeiter''.</ref>
'''Kammmacher''' (teilweise auch ''Kammacher''<ref>[[w:Englische Sprache|engl.]]: comb maker.</ref> geschrieben, auch: ''Strählmacher'' genannt) sind Handwerker eines in Österreich so gut wie ausgestorbenen Handwerks<ref name=petz>[https://www.petz-hornmanufaktur.at/pages/tradition Tradition], Webseite: petz-hornmanufaktur.at, zuletzt abgerufen am 30. Dezember 2023.</ref><ref>[https://www.1133.at/document/view/id/546 Der letzte traditionelle Hornkammmacher Österreichs], Webseite: 1133.at, zuletzt abgerufen am 30. Dezember 2023.</ref>, welche Haarkämme aus Horn oder Elfenbein oder anderem Material verfertigen.<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Der Kammmacher''.</ref> Sie gehören zu den Hornarbeitern, Künstler oder Handwerker, welche Horn bearbeiten.<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Der Hornarbeiter''.</ref>


== Gewerberechtliches ==
== Gewerberechtliches ==
Zeile 8: Zeile 8:
Grundmaterial für Kämme ist überwiegend [[w:Horn|Horn]]. Es wird aber auch aus [[w:Schildpatt|Schildpatt]], [[w:Elfenbein|Elfenbein]], [[w:Knochen|Knochen]], [[w:Buchsbaum|Buchsbaum]]- und [[w:Ebenholz|Ebenholz]] oder [[w:Metall|Metall]] verarbeitet.
Grundmaterial für Kämme ist überwiegend [[w:Horn|Horn]]. Es wird aber auch aus [[w:Schildpatt|Schildpatt]], [[w:Elfenbein|Elfenbein]], [[w:Knochen|Knochen]], [[w:Buchsbaum|Buchsbaum]]- und [[w:Ebenholz|Ebenholz]] oder [[w:Metall|Metall]] verarbeitet.


Auf der Örterbank (einer länglichen Bank) örtert der Kammmacher den Rohling (z. B.  das Horn) indem er es zusägt (Absägung<ref>Das absägen wird auch Schroten des Horns genannt und erfolgt mit der Schrotsäge/ Örtersäge (Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Schroten''. Siehe auch Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Die Schrotsäge''.</ref> der Örter, der Enden).<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Örtern''.</ref> Danach wird der Rohling, soweit erforderlich, zur Hornplatte mit Hitzeeinwirkung geplättet. Die Kammmacher hauen den Kamm zu, indem sie z. B. der Hornplatte mit dem Haumesser (Behaumesser) die Grundgestalt des Kammes geben.<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Zuhauen''.</ref> Der zugehauenen Kamm wird daraufhin mit dem Bockmesser (Schnitzer) auf dem Schabebock beschabt (geschnitzt).<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Der Bock''.</ref><ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Der Schnitzer''.</ref><ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Der Schabebock''.</ref>
Auf der Örterbank (einer länglichen Bank) örtert der Kammmacher den Rohling (z. B.  das Horn) indem er es zusägt (Absägung<ref>Das Absägen wird auch Schroten des Horns genannt und erfolgt mit der Schrotsäge/ Örtersäge (Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Schroten''. Siehe auch Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Die Schrotsäge''.</ref> der Örter, der Enden).<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Örtern''.</ref> Danach wird der Rohling, soweit erforderlich, zur Hornplatte mit Hitzeeinwirkung geplättet. Die Kammmacher hauen den Kamm zu, indem sie z. B. der Hornplatte mit dem Haumesser (Behaumesser) die Grundgestalt des Kammes geben.<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Zuhauen''.</ref> Der zugehauenen Kamm wird daraufhin mit dem Bockmesser (Schnitzer) auf dem Schabebock beschabt (geschnitzt).<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Der Bock''.</ref><ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Der Schnitzer''.</ref><ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Der Schabebock''.</ref>


Mit dem ''Rimpler'' (auch ''Rümpler''), einer breiten Säge mit zwei Blättern (auch Schneidweisen<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Das Schneideeisen''.</ref>), werden die Zähne in die Kämme horizontal eingeschnitten, während der Rohling in der Kluppe<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Die Kluppe''.</ref> vertikal eingespannt ist. Das eine Blatt der Säge rimpelt / [[rumpeln|rumpelt]]<ref> Johann Karl Gottfried Jacobsson [https://books.google.de/books?id=wCwVAAAAQAAJ Technologisches Wörterbuch: oder Alphabetische Erklärung aller nützlichen Künste, Manufakturen, Fabriken und Handwerker], Webseite: google.books, S. 468 f.</ref>, indem es den andern Zahn vorschneidet oder andeutet, da inzwischen das andere Blatt den Zahn gerade durchschneidet.<ref>[[w:Johann Christoph Adelung|Johann Christoph Adelung]] in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchwort: ''Rimpeln''.</ref> Danach werden bei Bedarf die eingeschnittenen Zähne des Kammes mit der Größerfeile ausgegrößert<ref>Größern ist ein Kunstwort der Kammmacher.</ref> (der Zwischenraum zwischen den Zähnen größer gemacht).<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Ausgrößern''.</ref>
Mit dem ''Rimpler'' (auch ''Rümpler''), einer breiten Säge mit zwei Blättern (auch Schneidweisen<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Das Schneideeisen''.</ref>), werden die Zähne in die Kämme horizontal eingeschnitten, während der Rohling in der Kluppe<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Die Kluppe''.</ref> vertikal eingespannt ist. Das eine Blatt der Säge rimpelt / [[rumpeln|rumpelt]]<ref> Johann Karl Gottfried Jacobsson [https://books.google.de/books?id=wCwVAAAAQAAJ Technologisches Wörterbuch: oder Alphabetische Erklärung aller nützlichen Künste, Manufakturen, Fabriken und Handwerker], Webseite: google.books, S. 468 f.</ref>, indem es den andern Zahn vorschneidet oder andeutet, da inzwischen das andere Blatt den Zahn gerade durchschneidet.<ref>[[w:Johann Christoph Adelung|Johann Christoph Adelung]] in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchwort: ''Rimpeln''.</ref> Danach werden bei Bedarf die eingeschnittenen Zähne des Kammes mit der Größerfeile ausgegrößert<ref>Größern ist ein Kunstwort der Kammmacher.</ref> (der Zwischenraum zwischen den Zähnen größer gemacht).<ref>Johann Christoph Adelung in Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart , Ausgabe Wien 1811, Suchworte: ''Ausgrößern''.</ref>
10.180

Bearbeitungen