Otto II. von Ortenburg: Unterschied zwischen den Versionen

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''Graf Otto (II.) von Ortenburg'' (* in der ersten Hälfte des 12. Jahrhundert; † Ende des 12. Jahrhunderts, um / nach 1197) gilt als Gründer von [[Spittal an der Drau]].
'''Graf Otto (II.) von Ortenburg''' (* in der ersten Hälfte des 12. Jahrhundert; † Ende des 12. Jahrhunderts, um / nach 1197) gilt als Gründer von [[Spittal an der Drau]].


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==

Aktuelle Version vom 26. Februar 2024, 01:25 Uhr

Graf Otto (II.) von Ortenburg (* in der ersten Hälfte des 12. Jahrhundert; † Ende des 12. Jahrhunderts, um / nach 1197) gilt als Gründer von Spittal an der Drau.

Herkunft und Familie

Graf Otto (II.) von Ortenburg entstammte aus einer im heutigen Bundesland Kärnten und im heutigen Slowenien reich begüterten Grafenfamilie, die sich nach der Ortenburg (heute Teil von Spittal an der Drau benannte. Er war ein Nachfahre von Adalbert, dem Vizedom des Hochstiftes Freising und einer der Söhne des Grafen Otto (I.) von Ortenburg († nach 1145) aus dessen Ehe mit Agnes von Auersperg. Verheiratet war er mit Brigida († nach 1199), vermutlich eine Tochter des Grafen Wilhelm (II.) von Heunburg († um 1150). Aus dieser Ehe hatte er mindestens vier Söhne [1] :

  • Graf Heinrich (II.) von Ortenburg († vermutlich vor 1197)
  • Graf Hermann (II.) von Ortenburg († vor dem 18. Juni 1256)
  • Bischof Ulrich von Gurk († um 1243/53)
  • Graf Otto (III.) von Ortenburg

Leben

1191 gründete Graf Otto (II.) von Ortenburg gemeinsam mit seinem Bruder, Archidiakon Hermann (von Aquileia) († um 1200), an der Lieser in der Nähe der Stammburg ein Hospital für Pilger und Reisende. Um dieses bildete sich eine Siedlung, die spätere Stadt Spittal an der Drau.[2]

Bereits ziemlich betagt nahm er 1197 mit Herzog Friedrich (I.) von Österreich ("Friedrich dem Katholischen") († 1198), Bischof Wolfger von Passau und anderen im heutigen Österreich ansässigen Adligen am Kreuzzug von Kaiser Heinrich VI. († 1197)[A 1] teil, von dem er nicht mehr zurückkehren sollte.[3] Vermutlich starb er einige Monate später, nachdem er dieses erreicht hatte, jedenfalls verliert sich im Outremer seine Spur.[4] Mit Blick auf sein Alter wird in der Forschung nicht ausgeschlossen, dass er die Absicht gehabt hatte, sein Leben im Heiligen Land zu beenden.[3]

Literatur

  • Karlmann Tangl: Die Grafen von Ortenburg in Kärnten. Erste Abtheilung von 1058 bis 1256. In: Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen 30/1, 1863, S. 203–352 digital[A 2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl.Karlmann Tangl: Die Grafen von Ortenburg in Kärnten, 1863, S. 277
  2. vgl. Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1, S. 331
  3. 3,0 3,1 vgl. Robert-Tarek Fischer: Österreichs Kreuzzüge. Die Babenberger und der Glaubenskrieg 1096-1230. Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2021. ISBN 978-3-205-21376-5, S. 102
  4. vgl. Robert-Tarek Fischer: Österreichs Kreuzzüge. Die Babenberger und der Glaubenskrieg 1096-1230. Böhlau Verlag, Wien / Köln, 2021. ISBN 978-3-205-21376-5, S. 115

Anmerkungen

  1. In der offiziellen Zählung der Kreuzzüge wird der Kreuzzug von Kaiser Heinrich VI., der 1197-1198 stattfand, nicht als eigenständiger Kreuzzug berücksichtigt. In der britischen Forschung, welche die neuere Geschichtsforschung um das Fachgebiet Kreuzzüge wesentlich bestimmt, gilt dieser Kreuzzug nur als Ereignis von marginaler Bedeutung. Mit Blick auf seine Teilnehmerzahl und seine Zielsetzungen sowie dem, was trotz dem Tod von Kaiser Heinrich VI. tatsächlich realisiert wurde, gehört er allerdings zu den wenigen Kreuzzügen, für die sich tatsächliche Erfolge belegen lassen. Vgl. Robert-Tarek Fischer: Österreichs Kreuzzüge, 2021, S. 99f.
  2. Karlmann Tangls wissenschaftliche Arbeiten, für die Urkunden und andere Quellen vewendet wurden, sind zurzeit trotz ihres Alters noch immer die ausführlichste Darstellung zur Grafenfamilie von Ortenburg. Wenn beachtet wird, dass die Rahmenbedingungen, unter denen Tangl die Grafenfamilie agieren lässt, auf Vorstellungen des 19. Jahrhunderts aufbauen, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Teil überzeugend widerlegt wurden, sind seine Arbeiten noch immer eine ausgezeichnete Materialgrundlage für künftige Forschungsarbeiten.
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