Pfarrkirche Sittendorf: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. März 2024, 20:10 Uhr
Die Pfarrkirche Sittendorf "Zum Heiligen Johannes dem Täufer stammte aus dem Hochmittelalter. Urkundlich erstmals im 14. Jahrhundert belegt. war sie während der Reformation eine protestantische Kirche. Im 17. Jahrhundert kam sie an das Stift Heiligenkreuz. 1651 zur Pfarrkirche erhoben, ist sie der Sitz der ältesten Pfarre der heutigen Gemeinde Wienerwald.
Lage
Die Pfarrkirche Sittendorf befindet sich bei der Straßenkreuzung der Heiligenkreuzer Straße mit der Gaadener Straße in Sittendorf, das heute eine Kastralgemeinde der Gemeinde Wienerwald) ist. Sie ist dem Heiligen Johannes dem Täufer geweiht.[1]
Bauwerk
Die heute erhaltene Pfarrkirche Sittendorf ist dem Heiligen Johannes dem Täufer geweiht.[1] Von der ursprünglich Kirche sind nur mehr der achteckige gotische Turm und die romanischen Rundbogenfenster erhalten geblieben.[2] Ein gemauertes Gewölbe unter der Sittendorfer Kirche diente der lutherischen Familie der Neudegger während der Reformation als Grablege.[3]
Beim Kircheneingang befindet sich die Grabtafel von Pfarrer Leopold Jerabek († 28. Jänner 1902), an der Außenwand des Kirchturms die Grabtafel von Regina Gatterer (* in Zwettl; † 14. März 1702), einer Beschließerin von Schloss Wildegg, die nicht verheiratet war. Am Stützpfeiler des Kirchturms wurde 1953 eine Marmortafel mit den Namen der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Sittendorf und Dornbach angebracht.[2]
Das Innere der Kirche
Über dem Hauptaltar hängt seit 1950 ein großes Altarkreuz, das einen gekreuzigten Christus trägt. Rechts davon befindet sich der Tabernakel aus dem Jahr 1950 und eine Abbildung von Jesus und den beiden Jüngern aus Emmaus sowie das Taufbecken.[4] In einem Rundbogenfenster beim Altar sind Statuen von Johannes dem Täufer und seinen Eltern Elisabeth und Zacharias aufgestellt. Links beim Altar befindet sich seit 1953 die Mariensäule "Madonna mit Kind", die zuvor auf einem Weg zwischen Sittendorf und Heiligenkreuz aufgestellt war.[5]
Links vom Kircheneingang gibt es das Ölgemälde "Segnende Madonna", das Heinrich Plank 1986 in seinem Testament der Sittendorfer Pfarrkirche spendete. Es wurde vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts gemalt. Außerdem gibt es in der Kirche 14 Kreuzwegbilder aus Gips und ein Ölgemälde mit der Heiligen Familie, das sich ursprünglich auf Schloss Wildegg befand. Über dem Eingang in die Sakristei findet sich eine Statue des Heiligen Augustinus, ein Geburtstagsgeschenk für P. Augustinus Fenz OCist., der Anfang des 21. Jahrhunderts Pfarrer von Sittendorf war.[5] Die drei Glocken sind aus dem Jahr 1948.[4]
Geschichte
Eine erste Kirche dürfte hier bereits im 11. Jahrhundert gestanden haben. Die erste urkundlichen Nennung findet sich 1381.[2] 1579-1623 gehörte die Kirche in Sittendorf der auf dem dort gelegenen Schloss Wildegg ansässigen Adelsfamilie der Neudegger, die lutherisch waren. Am 17. Dezember 1623 musste diese die Sittendorfer Kirche auf kaiserlichen Befehl dem Stift Heiligenkreuz übergeben, doch erst 1651 kam es zu einem Vergleich, der dem Stift endgültig die Rechte über die Kirche und alle Untertanen von Sittendorf zusprach. In diesem Zusammenhang wurde Sittendorf 1651 zur Pfarrgemeinde erhoben und so die älteste katholische Pfarre der heutigen Gemeinde Wienerwald.[6] 1683 wurde die Pfarrkirche Sittendorf dann von den Osmanen zerstört, aber bald danach wieder aufgebaut. 1942 wurden zwei große Glocken aus der Kirche für die Metallsammlung abmontiert und eingeschmolzen.[2]
Literatur
- Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand .... Kirchen, Kapellen, Bildstöcke und Marterln in der Biosphärenpark-Gemeinde Wienerwald. Eigenverlag Kulturverein Wienerwald, 2008. ISBN 978-3-200-01306-3. S. 59-64
Weblinks
Pfarrkirche Sittendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand ..., 2008, S. 59
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand ..., 2008, S. 61
- ↑ vgl. Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand ..., 2008, S. 60 und S. 63
- ↑ 4,0 4,1 vgl. Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand ..., 2008, S. 63
- ↑ 5,0 5,1 vgl. Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand ..., 2008, S. 62
- ↑ vgl. Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand ..., 2008, S. 60
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