Fugging (Gemeinde Tarsdorf): Unterschied zwischen den Versionen
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Fucking liegt zwischen der deutschen [[Bundesstraße 20]] und der österreichischen Bezirksstraße 156. Sowohl über die Gilgenberger Bezirksstraße wie auch von Tarsdorf über die Weilhartstraße erreicht man Fucking. Mehrere örtliche Zufahrtsstraßen heißen ebenfalls Fucking. | Fucking liegt zwischen der deutschen [[Bundesstraße 20]] und der österreichischen Bezirksstraße 156.<ref>[[ADAC]] ''Autoatlas'', Jubiläumsausgabe, Deutschland-Europa 2003/2004, ADAC-Verlag, München September 2002, ISBN 3-8264-1261-3, S. 150.</ref> Sowohl über die Gilgenberger Bezirksstraße wie auch von Tarsdorf über die Weilhartstraße erreicht man Fucking. Mehrere örtliche Zufahrtsstraßen heißen ebenfalls Fucking. | ||
== Der Ortsname im öffentlichen Interesse == | == Der Ortsname im öffentlichen Interesse == |
Version vom 15. Dezember 2020, 08:11 Uhr
Fucking (Rotte) Ortschaft | ||
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Ganzseitige Karten48.06735412.863198888889 | ||
Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Braunau am Inn (BR), Oberösterreich | |
Pol. Gemeinde | Tarsdorf (KG Hofstatt) | |
Koordinaten | 48° 4′ 2″ N, 12° 51′ 48″ O48.06735412.863198888889470Koordinaten: 48° 4′ 2″ N, 12° 51′ 48″ O | |
Höhe | 470 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 114 (1. Jän. 2022) | |
Postleitzahl | 5121 Tarsdorf | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 07940 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Tarsdorf (40443 000) | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS |
Fucking [ˈfʊkɪŋ] ist ein Ortsteil in der Katastralgemeinde Hofstatt der Gemeinde Tarsdorf im Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich. Der Ort ist seitens der amtlichen Statistik als Rotte klassifiziert.[1] Der Österreichische Amtskalender 2012/2013[2] erwähnt Fucking als eine von 23 Ortschaften oder Siedlungsnamen in Tarsdorf mit der Postleitzahl 5121 für Ostermiething, mit der Telefonvorwahl 06278 und mit der Gemeindekennzahl 40443 für Tarsdorf im Gerichtsbezirk Mattighofen.
Geschichte
Der Ortsname Fucking ist seit 1070 belegt und kann vermutlich von Adalpert von Vucckingen abgeleitet werden, der im 11. Jahrhundert in der Region lebte.[3] Bereits im 6. Jahrhundert soll ein bayerischer Adeliger namens Focko die Siedlung gegründet haben. Das Suffix -ing ist im bairischen Raum eine häufige Ortsnamen-Endung.
Jahrhundertelang gehörte die Rotte Fucking zu Bayern. Erst durch den Frieden von Teschen im Jahre 1779 kam das gesamte Innviertel zu Österreich. 1850 wurde die politische Ortsgemeinde Tarsdorf gegründet. Bis 2004 gehörten Tarsdorf und damit auch Fucking zum Gerichtsbezirk Wildshut.
Auf der Urmappe des 19. Jahrhunderts ist die Ortschaft noch als Fuking verzeichnet.[4]
Einwohnerentwicklung
Im Jahre 2001 hatte Fucking 93 Einwohner mit Hauptwohnsitz. Am 1. Jänner 2020 betrug die offizielle Einwohnerzahl 106 Personen.[5] Damit ist Fucking die fünftgrößte Ortschaft in Tarsdorf.
Religion
Die Mehrzahl der Einwohner ist römisch-katholisch. Die Diözese Linz (lateinisch Dioecesis Linciensis) als Suffragandiözese in der Kirchenprovinz Wien ist zuständig für das Bundesland Oberösterreich und damit auch für Fucking. Die Pfarre Tarsdorf unterhält in Fucking keine Kirche.
Straßenverkehr
Fucking liegt zwischen der deutschen Bundesstraße 20 und der österreichischen Bezirksstraße 156.[6] Sowohl über die Gilgenberger Bezirksstraße wie auch von Tarsdorf über die Weilhartstraße erreicht man Fucking. Mehrere örtliche Zufahrtsstraßen heißen ebenfalls Fucking.
Der Ortsname im öffentlichen Interesse
Fucking [ˈfʌkɪŋ] ist im Englischen das Partizip Präsens beziehungsweise auch das Gerundium zum Verb to fuck für ficken. Durch die häufige besonders adjektivale Verwendung in der englischen Sprache und den starken Einfluss derselben in Kontinentaleuropa ist das Wort auch im deutschen Sprachraum sehr bekannt. Aufgrund häufiger Berichterstattung stieg der Bekanntheitsgrad des Ortes so weit, dass insbesondere englischsprachige Touristen mit Bussen nach Fucking reisen, um sich vor den Ortstafeln fotografieren zu lassen. Weil diese Ortsschilder häufig gestohlen wurden, sicherte man im August 2005 alle acht Tafeln an den vier Ortseinfahrten durch Einbetonieren, Anschweißen und Vernieten gegen Diebstahl.[7]
Medienwirkung
Für weiteres öffentliches Aufsehen sorgte die Registrierung der Marke Fucking Hell beim Europäischen Markenamt. Unter diesem Begriff wird seit 2010 ein Bier vermarktet. „Hell“ steht dabei für die in Süddeutschland und Österreich gängige Bierart Helles. Der Markenname wurde zugelassen.[8] Es wurde jedoch nicht in Fucking, sondern von 2011 bis 2013 in der deutschen Privatbrauerei Waldhaus produziert.[9]
Der Autor und Regisseur Kurt Palm schrieb 2010 eine Krimi-Groteske über das Leben in der oberösterreichischen Provinz, die als Anspielung auf den Ortsnamen den Titel Bad Fucking trägt. 2011 inszenierte er ein Bühnenstück nach seinem Buch im Linzer Theater Phönix. 2013 wurde der Roman von Harald Sicheritz verfilmt.
2017 war Fucking Etappenziel einer Rundreise von Wank (engl. für „wichsen“) über Kissing, Petting und eben Fucking mit dem Endziel Wedding in der Amazon-Serie The Grand Tour mit Jeremy Clarkson, James May und Richard Hammond.
2018 wurde die Gemeinde Fucking im Rahmen einer PR-Aktion der Seite Pornhub zu einem sogenannten „Premium Place“. Im Rahmen dieses Programms erhalten alle Bewohner einen Gratiszugang zum Premium-Abonnement.[10]
Umbenennung
Am 17. November 2020 beschloss der Gemeinderat von Tarsdorf unter Bürgermeisterin Andrea Holzner, die Ortschaft zum 1. Jänner 2021 in Fugging umzubenennen.[11][12][13] Dann wird es diesen Ortsnamen Fugging zweimal in Österreich geben, einmal in Nieder- und einmal in Oberösterreich. Mehrere innerörtliche Straßen heißen ebenfalls Fucking; diese Straßennamen werden nicht geändert. Ebenso wird die Fuckinger Straße in Tarsdorf nicht umbenannt.
Weblinks
Fugging (Gemeinde Tarsdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Ortsverzeichnis Oberösterreich 2001. Statistik Austria.
- ↑ Österreichischer Amtskalender 2012/2013, Das Lexikon der Behörden und Institutionen, Verlag Österreich, 80. Jahrgang, Wien 2012, ISBN 978-3-7046-5766-4, S. 1450, fortlaufende Nummer 387 in Oberösterreich.
- ↑ Kurier vom 11. Mai 2010.
- ↑ Urmappe des Franziszeischen Katasters in Doris Atlas 4.0. Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
- ↑ ADAC Autoatlas, Jubiläumsausgabe, Deutschland-Europa 2003/2004, ADAC-Verlag, München September 2002, ISBN 3-8264-1261-3, S. 150.
- ↑ Zweideutiger Ortsname als Bürde. ORF Oberösterreich, 21. August 2005.
- ↑ EU-Markenamt: Bier darf „Fucking Hell“ heißen. Spiegel Online, 30. März 2010.
- ↑ Fucking hell ist da! (Version vom 28. Januar 2011 im Internet Archive) bierspot.de
- ↑ Premium Places von Pornhub. Heise online, 27. März 2018.
- ↑ Kundmachung. In: Gemeinde Tarsdorf. 23. November 2020, abgerufen am 26. November 2020 (PDF; 116 KB): „Punkt 6) Bewohner Fucking – Antrag auf Änderung des Ortsnamens in "Fugging"; Der Gemeinderat hat beschlossen, die Ortschaft Fucking in den Ortschaftsnamen Fugging mit Wirkung vom 01.01.2021 umzubenennen.“
- ↑ Matthias Reif: Andrea Holzner im Porträt: Bürgermeisterin von Fucking: "Wir hatten in der Vergangenheit genug Medienrummel". In: Kleine Zeitung. 27. November 2020, abgerufen am 28. November 2020.
- ↑ Aus Fucking wird Fugging. In: salzburg24.at. 26. November 2020, abgerufen am 28. November 2020.