Die Namenlosen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Nachbesserunge)
K (diverse Korrekturen)
Zeile 6: Zeile 6:
=== Gründung und Entwicklung ===
=== Gründung und Entwicklung ===
[[Datei:Namenlose Sujet.jpg|mini|Max Lieberwein, Die Namenlosen]]
[[Datei:Namenlose Sujet.jpg|mini|Max Lieberwein, Die Namenlosen]]
Kurz nach Gewährung der Versammlungsfreiheit durch die Verfassung von 1867 wurde in Linz eine Runde von Bürgern gegründet, die sich als "Lesegesellschaft" regelmäßig für literarische Aktivitäten (Lesungen, Vorträge) trafen. Die Organisation als als Verein wurde bewusst vermieden. Mitgliedschaft manifestiert sich bis heute ausschließlich in der Aufnahme in die Verteilerliste der Einladungen. Wurde noch 1869 eine Schillerfeier ausgerichtet, so änderte sich schon wenig später die Ausrichtung auf thematisch breit gestreute Fachvorträge der Mitglieder. Die ursprünglich breite gesellschaftliche Streuung reduzierte sich nach dem Ersten Weltkrieg bald auf die bürgerlich-liberale, städtische Mittelschicht. Dank der Ausklammerung parteipolitischer Aktivitäten und der 'Nichtexistenz' als Verein blieben 1938/39 Zwangsmaßnahmen aus, doch reduzierte Aktivitäten waren bis 1944 möglich. 1947 wurden wöchentliche Vortragsabende im Winterhalbjahr wieder aufgenommen. Die Zahl der aktiven Mitglieder schwankte seither zwischen 20 und 60 Personen - bis heute traditionell nur Männer. In Zeiten schwacher Mitgliederzahlen wurde die Frequenz der Versammlungsabende, die in Nebenzimmern verschiedenen Linzer Restaurants und Gaststätten stattfinden, auf 2 Wochen gestreckt. Die über Jahrzehnte gepflegte Absicht, durch Fachvorträge auch einen Fortbildungszweck zu erfüllen, ist durch die heutigen Bildungsmöglichkeiten zwar in den Hintergrund getreten, stellt aber immer noch einen belebenden  Nebeneffekt der Abende dar. Seit 2015 werden Sonderveranstaltungen (Exkursionen, Ausflüge etc.) auch in ehelicher Begleitung durchgeführt. Die Mitgliedschaft ist nach wie vor mit keinerlei unbedingten Verpflichtungen verbunden, doch sollte jedes Mitglied mindestens einmal im Jahr einen Vortrag halten.
Kurz nach Gewährung der Versammlungsfreiheit durch die Verfassung von 1867 wurde in Linz eine Runde von Bürgern gegründet, die sich als "Lesegesellschaft" regelmäßig für literarische Aktivitäten (Lesungen, Vorträge) trafen. Die Organisation als Verein wurde bewusst vermieden. Mitgliedschaft manifestiert sich bis heute ausschließlich in der Aufnahme in die Verteilerliste der Einladungen. Wurde noch 1869 eine Schillerfeier ausgerichtet, so änderte sich schon wenig später die Ausrichtung auf thematisch breit gestreute Fachvorträge der Mitglieder. Die ursprünglich breite gesellschaftliche Streuung reduzierte sich nach dem Ersten Weltkrieg bald auf die bürgerlich-liberale, städtische Mittelschicht. Dank der Ausklammerung parteipolitischer Aktivitäten und der 'Nichtexistenz' als Verein blieben 1938/39 Zwangsmaßnahmen aus, doch reduzierte Aktivitäten waren bis 1944 möglich. 1947 wurden wöchentliche Vortragsabende im Winterhalbjahr wieder aufgenommen. Die Zahl der aktiven Mitglieder schwankte seither zwischen 20 und 60 Personen - bis heute traditionell nur Männer. In Zeiten schwacher Mitgliederzahlen wurde die Frequenz der Versammlungsabende, die in Nebenzimmern verschiedener Linzer Restaurants und Gaststätten stattfinden, auf 2 Wochen gestreckt. Die über Jahrzehnte gepflegte Absicht, durch Fachvorträge auch einen Fortbildungszweck zu erfüllen, ist heute zwar in den Hintergrund getreten, stellt aber immer noch einen belebenden  Nebeneffekt der Abende dar. Seit 2015 werden Sonderveranstaltungen (Exkursionen, Ausflüge etc.) auch in ehelicher Begleitung durchgeführt. Die Mitgliedschaft ist nach wie vor mit keinerlei unbedingten Verpflichtungen verbunden, doch sollte jedes Mitglied mindestens einmal im Jahr einen Vortrag halten.


Eduard Samhaber dichtete 1898: "So hebt denn die Gläser und lasset euch nicht / die heilige Stunde verdüstern, / wenn rings in des Lebens erheiterndem Licht / uns Geisterstimmen umflüstern. / Ich trink auf die Edlen, die mit uns gestrebt, / und trinke auf euch, die ihr wirkend belebt / die Gesellschaft der Namenlosen." BIs heute ist es Maxime, dass die Gesellschaft keinen "Zweck" i. S. des Vereinsgesetzes hat, sondern einfach den Sinn, interessante und gepflegte Gespräche und Diskussionen in vertraulicher und freundschaftlicher Atmosphäre zu führen.
Eduard Samhaber dichtete 1898: "So hebt denn die Gläser und lasset euch nicht / die heilige Stunde verdüstern, / wenn rings in des Lebens erheiterndem Licht / uns Geisterstimmen umflüstern. / Ich trink auf die Edlen, die mit uns gestrebt, / und trinke auf euch, die ihr wirkend belebt / die Gesellschaft der Namenlosen." BIs heute ist es Maxime, dass die Gesellschaft keinen "Zweck" i. S. des Vereinsgesetzes hat, sondern einfach den Sinn, interessante und gepflegte Gespräche und Diskussionen in vertraulicher und freundschaftlicher Atmosphäre zu führen.
Zeile 19: Zeile 19:
* Einzelnachweise
* Einzelnachweise


hier fehlt noch was
 
'''Kontakt''': dienamenlosen(at)hmx.at
 
Was fehlt hier noch? Jeder Namenlose ist aufgefordert, Verbesserungen und Erweiterungen beim Schreibmann einzubringen.
Was fehlt hier noch? Jeder Namenlose ist aufgefordert, Verbesserungen und Erweiterungen beim Schreibmann einzubringen.

Version vom 20. Februar 2024, 17:23 Uhr

Diese Baustelle ist fälschlicherweise im Artikelnamensraum. Bitte verschiebe die Seite oder entferne diesen Baustein.
Dieser Artikel ist im Entstehen und noch nicht Bestandteil der freien Enzyklopädie ÖsterreichWiki.

Solltest du über eine Suchmaschine darauf gestoßen sein, bedenke, dass der Text noch unvollständig sein und Fehler oder ungeprüfte Aussagen enthalten kann. Wenn du Fragen zum Thema hast, nimm am besten Kontakt mit dem Autor auf.

Die Namenlosen

Die Namenlosen sind eine Linzer Tischgesellschaft.

Gründung und Entwicklung

Max Lieberwein, Die Namenlosen

Kurz nach Gewährung der Versammlungsfreiheit durch die Verfassung von 1867 wurde in Linz eine Runde von Bürgern gegründet, die sich als "Lesegesellschaft" regelmäßig für literarische Aktivitäten (Lesungen, Vorträge) trafen. Die Organisation als Verein wurde bewusst vermieden. Mitgliedschaft manifestiert sich bis heute ausschließlich in der Aufnahme in die Verteilerliste der Einladungen. Wurde noch 1869 eine Schillerfeier ausgerichtet, so änderte sich schon wenig später die Ausrichtung auf thematisch breit gestreute Fachvorträge der Mitglieder. Die ursprünglich breite gesellschaftliche Streuung reduzierte sich nach dem Ersten Weltkrieg bald auf die bürgerlich-liberale, städtische Mittelschicht. Dank der Ausklammerung parteipolitischer Aktivitäten und der 'Nichtexistenz' als Verein blieben 1938/39 Zwangsmaßnahmen aus, doch reduzierte Aktivitäten waren bis 1944 möglich. 1947 wurden wöchentliche Vortragsabende im Winterhalbjahr wieder aufgenommen. Die Zahl der aktiven Mitglieder schwankte seither zwischen 20 und 60 Personen - bis heute traditionell nur Männer. In Zeiten schwacher Mitgliederzahlen wurde die Frequenz der Versammlungsabende, die in Nebenzimmern verschiedener Linzer Restaurants und Gaststätten stattfinden, auf 2 Wochen gestreckt. Die über Jahrzehnte gepflegte Absicht, durch Fachvorträge auch einen Fortbildungszweck zu erfüllen, ist heute zwar in den Hintergrund getreten, stellt aber immer noch einen belebenden Nebeneffekt der Abende dar. Seit 2015 werden Sonderveranstaltungen (Exkursionen, Ausflüge etc.) auch in ehelicher Begleitung durchgeführt. Die Mitgliedschaft ist nach wie vor mit keinerlei unbedingten Verpflichtungen verbunden, doch sollte jedes Mitglied mindestens einmal im Jahr einen Vortrag halten.

Eduard Samhaber dichtete 1898: "So hebt denn die Gläser und lasset euch nicht / die heilige Stunde verdüstern, / wenn rings in des Lebens erheiterndem Licht / uns Geisterstimmen umflüstern. / Ich trink auf die Edlen, die mit uns gestrebt, / und trinke auf euch, die ihr wirkend belebt / die Gesellschaft der Namenlosen." BIs heute ist es Maxime, dass die Gesellschaft keinen "Zweck" i. S. des Vereinsgesetzes hat, sondern einfach den Sinn, interessante und gepflegte Gespräche und Diskussionen in vertraulicher und freundschaftlicher Atmosphäre zu führen.

Corporate Identity

Der Maler Lieberwein widmete den Namenlosen eine Grafik, die bis zum 100jährigen Bestandsjubiläum Festschriften und Einladungen zierte. Ab den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die hektografierten, rosafarbenen Einladungskarten zu den Vortragsabenden zum internen Markenzeichen der Runde. In jüngster Zeit werden die postalischen Einladungen allerdings durch e-Mails ersetzt, sodass keine physischen "Wahrzeichen" mehr existieren.

Literatur

  • Gustav Gans, Festschrift zum 20jährigen Jubiläum der Namenlosen (Linz 1887)
  • Gustav Gans, Festschrift zum 30jährigen Jubiläum der Namenlosen (Linz 1897)
  • Gustav Gans, Festschrift zum 100jährigen Jubiläum der Namenlosen (Linz 1967)
  • Einzelnachweise


Kontakt: dienamenlosen(at)hmx.at

Was fehlt hier noch? Jeder Namenlose ist aufgefordert, Verbesserungen und Erweiterungen beim Schreibmann einzubringen.