Marxistisch-Leninistische Studenten: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Marxistisch-Leninistischen Studenten''' (bzw. '''Marxistisch-Leninistische Studentenorganisation''', MLS) waren eine kommunistische Studentenorganisation in Österreich. In Graz hieß die entsprechende Organisation Marxistische Studentenorganisation (MSO), in Salzburg Marxistischer Studenten-Bund (MSB).<ref>Hans Haas, Robert Hoffmann, Robert Kriechbaumer (Hg.): [https://books.google.at/books?id=zv7lmtxKo2MC&pg=PA302&lpg=PA302&dq=msb+salzburg&source=bl&ots=8VUM2q9kFS&sig=ACfU3U1wDf6Bd50yySK9Ihi5MiwDGtUJWg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi02oKP5bDgAhXlo4sKHZLmBgI4ChDoATAMegQIABAB#v=onepage&q=msb%20salzburg&f=false Salzburg: städtische Lebenswelt(en) seit 1945] böhlau Verlag, ISBN 3-205-99255-5, S. 302.</ref> | Die '''Marxistisch-Leninistischen Studenten''' (bzw. '''Marxistisch-Leninistische Studentenorganisation''', MLS) waren eine kommunistische Studentenorganisation in Österreich. In Graz hieß die entsprechende Organisation Marxistische Studentenorganisation (MSO), in Salzburg Marxistischer Studenten-Bund (MSB).<ref>Hans Haas, Robert Hoffmann, Robert Kriechbaumer (Hg.): [https://books.google.at/books?id=zv7lmtxKo2MC&pg=PA302&lpg=PA302&dq=msb+salzburg&source=bl&ots=8VUM2q9kFS&sig=ACfU3U1wDf6Bd50yySK9Ihi5MiwDGtUJWg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi02oKP5bDgAhXlo4sKHZLmBgI4ChDoATAMegQIABAB#v=onepage&q=msb%20salzburg&f=false Salzburg: städtische Lebenswelt(en) seit 1945] böhlau Verlag, ISBN 3-205-99255-5, S. 302.</ref> | ||
Die MLS standen zunächst der [[KPÖ]] nahe. Am 29. November 1970 wurden aus dem [[Verband Demokratischer Studenten]] (VDS) alle reformkommunistischen Mitglieder ausgeschlossen und die Organisation in MLS umbenannt. Später sah MLS sich als „''antirevisionistisch''“. Am 16. Dezember 1971 wurden alle KPÖ-nahen Aktivisten aus MLS ausgeschlossen. 1972 folgte der Ausschluss der [[Trotzkisten]] die dann die [[Gruppe Revolutionäre Marxisten]] (GRM) gründen. Danach blieb MLS [[Maoismus|maoistisch]] orientiert, seine Mitglieder und die Organisationen wurden von außen als | Die MLS standen zunächst der [[KPÖ]] nahe. Am 29. November 1970 wurden aus dem [[Verband Demokratischer Studenten]] (VDS) alle reformkommunistischen Mitglieder ausgeschlossen und die Organisation in MLS umbenannt. Später sah MLS sich als „''antirevisionistisch''“. Am 16. Dezember 1971 wurden alle KPÖ-nahen Aktivisten aus MLS ausgeschlossen. 1972 folgte der Ausschluss der [[Trotzkisten]] die dann die [[Gruppe Revolutionäre Marxisten]] (GRM) gründen. Danach blieb MLS [[Maoismus|maoistisch]] orientiert, seine Mitglieder und die Organisationen wurden von außen als „Maoisten“<!-- auch der Spitzname „Maotserln/Mautserln“ dafür kam vor --> bezeichnet. | ||
Einige seiner Mitglieder gründeten Ende 1972 den Kommunistischen Bund Wien (KB Wien). Ebenso gegründet wurden | Einige seiner Mitglieder gründeten Ende 1972 den Kommunistischen Bund Wien (KB Wien). Ebenso gegründet wurden „KB Graz, KB Linz, KB Tirol, KB Salzburg/Hallein, (…) und der KB Klagenfurt“, die sich laut Gründungserklärung am 6. August 1976 in den [[Kommunistischer Bund Österreichs|Kommunistischen Bund Österreichs]] (KBÖ) „auflösten“. Der so entstandene KB Österreich erhielt zugleich ein Statut und ein Programm, die einzelnen Bünde wurden de facto zu Ortsgruppen des KBÖ.<ref>[https://www.mao-projekt.de/INT/EU/A/KBOe_TO_Kommunist.shtml Kommunist – Theoretisches Organ des Kommunistischen Bundes Österreichs] Materialien zur Analyse von Opposition (MAO), Dietmar Kesten, Gelsenkirchen, letzte Änderung 12. Juni 2018, abgerufen am 10. Februar 2019.</ref> | ||
Zahlreiche Mitglieder, Kandidaten und Sympathisanten der MLS und des KBÖ wirkten mit in den Arbeitskreisen, die im Sinne einer | Zahlreiche Mitglieder, Kandidaten und Sympathisanten der MLS und des KBÖ wirkten mit in den Arbeitskreisen, die im Sinne einer „Aktionseinheit“ mit anderen Interessierten gegen die Inbetriebnahme des [[Atomkraftwerk Zwentendorf|Atomkraftwerks Zwentendorf]] gebildet wurden. Sie spielten eine nicht unbedeutende Rolle in der gesamten Anti-AKW-Bewegung in Österreich. Die Plattform [[Initiative Österreich gegen Atomkraftwerke]] – finanziert durch Spendengelder – gab im Wesentlichen bis zur [[Volksabstimmung in Österreich über die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf|Volksabstimmung]] am 5. November 1978 Flugblätter, die Informationszeitung „Initiativ (…)“ und das blassgelbe A5-Heft „Wie ist das mit den Atomkraftwerken wirklich?“ heraus das für 5 und später – dicker geworden – 10 [[Österreichischer Schilling|Schilling]] Spende an Infoständen abgegeben wurde. Demonstrationen wurden organisiert, auf den „Informationsveranstaltungen der Bundesregierung“ wurde, was vom Veranstalter nicht vorgesehen war, aus dem Publikum heraus Fragen gestellt und agitiert. | ||
In der MLS waren etliche Studenten aktiv, die später im politischen und kulturellen Leben Österreichs eine nicht unbedeutende Rolle spielen sollten, etwa [[Robert Schindel]], [[Leander Kaiser]], [[Konstantin Kaiser]], [[Konrad Paul Liessmann]], [[Andre Gingrich]], [[Lojze Wieser]] und, am Rande, auch [[Elfriede Jelinek]]. | In der MLS waren etliche Studenten aktiv, die später im politischen und kulturellen Leben Österreichs eine nicht unbedeutende Rolle spielen sollten, etwa [[Robert Schindel]], [[Leander Kaiser]], [[Konstantin Kaiser]], [[Konrad Paul Liessmann]], [[Andre Gingrich]], [[Lojze Wieser]] und, am Rande, auch [[Elfriede Jelinek]]. |