Burgruine Mahrersdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Burgruine Mahrersdorf''' ist eine im Waldviertel gelegene frühere [[w:Höhenburg|Höhenburg]]. Sie zählt zu den Ruinen des Kamptals.
[[File:Burgruine Mahrersdorf Gebäude an der Südseite.jpg|thumb|Burgruine Mahrersdorf heute - ein Gebäude der Südseite]]
Die '''Burgruine Mahrersdorf''' ist eine im Waldviertel gelegene frühere [[w:Höhenburg|Höhenburg]].  


== Lage ==
== Lage ==
Die Burgruine Mahrersdorf ist heute Teil der Gemeinde [[Altenburg]]. Sie liegt auf einem Hügel über der Kleinen Taafa.<ref name ="schöndorfer86">Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 86</ref>
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<ref name ="wehrbauten">vgl. [http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/mahrersdorf/mahrersdorf.html Burgruine Mahrersdorf], Wehrbauten.AT, abgerufen am 5. Juli 2020</ref>.


== Das Bauwerk ==
== Das Bauwerk ==
Von der Burg haben sich Reste des Grabens und der Ringmauer mit Rundtürmen und dem westlichen Vorwerk erhalten. Die Dimensionen der Burganlage verraten, dass sie eine ziemlich beachtliche Ausdehnung hatte.<ref name ="schöndorfer86"/>
Die relativ ausgedehnte Anlage der Ruine befindet sich heute im Garten eines privaten Ferienhauses, weshalb sie gewöhnlich nicht zugänglich ist. Ein Turm der Vorburg wurde aufgestockt und wieder bewohnbar gemacht.<ref name ="wehrbauten">vgl. [http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/mahrersdorf/mahrersdorf.html Burgruine Mahrersdorf], Wehrbauten.AT, abgerufen am 5. Juli 2020</ref>. Von der ursprünglichen Burg haben sich außerdem einige Reste des Grabens und der Ringmauer mit Rundtürmen und dem westlichen Vorwerk erhalten.<ref name ="schöndorfer86"/>


== Historische Eckdaten ==
== Historische Eckdaten ==
Die Burg Mahrersdorf gehörte 1276-1409 der urkundlichen genannten Familie der Marchartsdorfer, die sich nach ihr benannt hatte. Dann kam sie in den Besitz der Familie der Dachsner. Zu dieser gehörte Degenhart Dachsner, der 1474 nach einem Kampf mit den Landständen des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] besiegt wurde. 1480 wurde die Burg Mahrersdorf von Truppen des [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königreiches]] zerstört. 1496 kaufte sie das [[Stift Altenburg]].<ref name ="schöndorfer86"/>
Über die Geschichte der Burg Mahrersdorf gibt es kaum gesicherte Fakten. Es wird angenommen, dass sich bereits an der Stelle der noch heute erhaltenen Ruine eine vorgeschichtliche Wallburg befunden haben dürfte. Der Ort Mahrersdorf, der heute ebenfalls zu Altenburg gehört, wird 1169 urkundlich genannt. In dieser Urkunde übergibt ihm Graf Albert von Stain dem [[Stift Zwettl]]. Als erster Burgherr wird Ludwig von Marchartstorf 1276 urkundlich genannt.<ref name ="wehrbauten"/> Die Burg Mahrersdorf dürfte 1276-1409 im Besitz seiner Familie gewesen sein. Dann gehörte sie der Familie der Dachsner. Unter Degenhart Dachsner wurde die Burg 1474 im Auftrag der Landstände des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] belagert und schließlich eingenommen.<ref name ="wehrbauten"/>  Die Truppen der Landstände zogen allerdings nach Zahlung einer Geldsumme wieder ab.<ref name ="seebauer39"/> 1480 wurde die Burg Mahrersdorf von Truppen des [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königreiches]] unter dem Hauptmann Zeleny belagert.<ref name ="wehrbauten"/> Er konnte die Burg und das Dorf am 11. November 1480 einnehmen.<ref name ="seebauer39"/> Die Burg soll er dem Erdboden gleichgemacht haben.<ref name ="wehrbauten"/> 1496 kaufte sie das [[Stift Altenburg]].<ref name ="schöndorfer86"/> Sie wurde wieder aber nicht mehr aufgebaut.<ref name ="wehrbauten"/>
 
== Die Burgruine Mahrersdorf in Sage und Legende ==
* Einer Sage nach soll sich in den Ruinen der einstigen Burg von Mahrersdorf eine goldene Wiege befinden.<ref name ="seebauer79">vgl. Renate Seebauer: ''Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich''. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 79</ref>
* Als die Feste Mahrersdorf von Raubrittern überfallen wird, kann die verwitwete Burgherrin mit ihren reichen Schätzen nicht mehr rechtzeitig fliehen und wird gefangen genommen. Als sie den Hauptmann bittet, sie ziehen zu lassen und ihr so viel mitzugeben, wie sie auf ihrem kleinen Finger tragen kann, lässt sich dieser erweichen, und gewährt ihr diesen Wunsch. Die Burgherrin lässt die Schütze auf ihren Esel laden und führt diesen an ihrem kleinen Finger aus der Burg.<ref>vgl. Renate Seebauer: ''Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich''. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 38f.</ref>


== Literatur ==
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==Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 21. April 2024, 23:04 Uhr

Burgruine Mahrersdorf heute - eine Aufnahme der nördlichen Außenwand
Burgruine Mahrersdorf heute - ein Gebäude der Südseite

Die Burgruine Mahrersdorf ist eine im Waldviertel gelegene frühere Höhenburg.

Lage

Die Burgruine Mahrersdorf befindet sich heute auf dem Areal der Gemeinde Altenburg.[1] Sie befindet sich nördlich des Ortes auf einer Anhöhe am rechten Ufer der Kleinen Taffa.[2]

Das Bauwerk

Die relativ ausgedehnte Anlage der Ruine befindet sich heute im Garten eines privaten Ferienhauses, weshalb sie gewöhnlich nicht zugänglich ist. Ein Turm der Vorburg wurde aufgestockt und wieder bewohnbar gemacht.[3]. Von der ursprünglichen Burg haben sich außerdem einige Reste des Grabens und der Ringmauer mit Rundtürmen und dem westlichen Vorwerk erhalten.[1]

Historische Eckdaten

Über die Geschichte der Burg Mahrersdorf gibt es kaum gesicherte Fakten. Es wird angenommen, dass sich bereits an der Stelle der noch heute erhaltenen Ruine eine vorgeschichtliche Wallburg befunden haben dürfte. Der Ort Mahrersdorf, der heute ebenfalls zu Altenburg gehört, wird 1169 urkundlich genannt. In dieser Urkunde übergibt ihm Graf Albert von Stain dem Stift Zwettl. Als erster Burgherr wird Ludwig von Marchartstorf 1276 urkundlich genannt.[3] Die Burg Mahrersdorf dürfte 1276-1409 im Besitz seiner Familie gewesen sein. Dann gehörte sie der Familie der Dachsner. Unter Degenhart Dachsner wurde die Burg 1474 im Auftrag der Landstände des Herzogtums Österreich belagert und schließlich eingenommen.[3] Die Truppen der Landstände zogen allerdings nach Zahlung einer Geldsumme wieder ab.[2] 1480 wurde die Burg Mahrersdorf von Truppen des ungarischen Königreiches unter dem Hauptmann Zeleny belagert.[3] Er konnte die Burg und das Dorf am 11. November 1480 einnehmen.[2] Die Burg soll er dem Erdboden gleichgemacht haben.[3] 1496 kaufte sie das Stift Altenburg.[1] Sie wurde wieder aber nicht mehr aufgebaut.[3]

Die Burgruine Mahrersdorf in Sage und Legende

  • Einer Sage nach soll sich in den Ruinen der einstigen Burg von Mahrersdorf eine goldene Wiege befinden.[4]
  • Als die Feste Mahrersdorf von Raubrittern überfallen wird, kann die verwitwete Burgherrin mit ihren reichen Schätzen nicht mehr rechtzeitig fliehen und wird gefangen genommen. Als sie den Hauptmann bittet, sie ziehen zu lassen und ihr so viel mitzugeben, wie sie auf ihrem kleinen Finger tragen kann, lässt sich dieser erweichen, und gewährt ihr diesen Wunsch. Die Burgherrin lässt die Schütze auf ihren Esel laden und führt diesen an ihrem kleinen Finger aus der Burg.[5]

Literatur

  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0

Weblinks

 Burgruine Mahrersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 86
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 39
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 vgl. Burgruine Mahrersdorf, Wehrbauten.AT, abgerufen am 5. Juli 2020
  4. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 79
  5. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 38f.

48.6620415.56367Koordinaten: 48° 39′ 43″ N, 15° 33′ 49″ O