Buslinie Dornbirn – Ebnit: Unterschied zwischen den Versionen

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Für den ersten periodischen Autoverkehr von Dornbirn nach Ebnit hatte J. Winsauer im Frühjahr 1931 bei der Stadt Dornbirn angesucht, was diesem jedoch wegen des unzureichenden Ausbauzustandes der Ebniterstraße nicht gestattet wurde. Anfangs Oktober 1937 fand dann eine neuerliche Befahrung der Strecke unter Beisein eines [[w:Amtssachverständiger|Amtssachverständigen]] der [[w:Vorarlberger Landesregierung|Vorarlberger Landesregierung]] statt und durch Erlass der Vorarlberger Landesregierung wurde sodann die Straße unter Einhaltung von Bedingungen (z. B. einer „Fahrordnung“) für den Straßenverkehr freigegeben.<ref>Vertrauliche Sitzung der Gemeindevertretung vom 8. Juli 1931, Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.</ref> Vor den ersten Kursfahrten wurden Probefahrten durchgeführt. Aufgrund der bestehenden Strecke waren nur Fahrzeuge bis 2,20 Meter Höhe und 2,10 Meter Gesamtbreite zugelassen. Der offizielle und regemäßige Postautoverkehr im Rahmen des Öffentlichen Personennahverkehrs wurde von der [[w:Post- und Telegraphenverwaltung|Österreichischen Post & Telegrafenverwaltung]] am 6. Dezember 1948 aufgenommen (und wegen zu hoher Schneelage bereits am 9. Dezember 1948 bis ins Frühjahr 1949 wieder eingestellt<ref>Peter Mattner: ''Buslinie für neun Tage'' in Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 6. Dezember 1948, S. 18.</ref>).  
Für den ersten periodischen Autoverkehr von Dornbirn nach Ebnit hatte J. Winsauer im Frühjahr 1931 bei der Stadt Dornbirn angesucht, was diesem jedoch wegen des unzureichenden Ausbauzustandes der Ebniterstraße nicht gestattet wurde. Anfangs Oktober 1937 fand dann eine neuerliche Befahrung der Strecke unter Beisein eines [[w:Amtssachverständiger|Amtssachverständigen]] der [[w:Vorarlberger Landesregierung|Vorarlberger Landesregierung]] statt und durch Erlass der Vorarlberger Landesregierung wurde sodann die Straße unter Einhaltung von Bedingungen (z. B. einer „Fahrordnung“) für den Straßenverkehr freigegeben.<ref>Vertrauliche Sitzung der Gemeindevertretung vom 8. Juli 1931, Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.</ref> Vor den ersten Kursfahrten wurden Probefahrten durchgeführt. Aufgrund der bestehenden Strecke waren nur Fahrzeuge bis 2,20 Meter Höhe und 2,10 Meter Gesamtbreite zugelassen. Der offizielle und regemäßige Postautoverkehr im Rahmen des Öffentlichen Personennahverkehrs wurde von der [[w:Post- und Telegraphenverwaltung|Österreichischen Post & Telegrafenverwaltung]] am 6. Dezember 1948 aufgenommen (und wegen zu hoher Schneelage bereits am 9. Dezember 1948 bis ins Frühjahr 1949 wieder eingestellt<ref>Peter Mattner: ''Buslinie für neun Tage'' in Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 6. Dezember 1948, S. 18.</ref>).  


Ein Problem auf der Ebniterstraße stellte vor dem Neubau der [[Rappenlochbrücke]] 1951 diese Holzbrücke dar. Einen statischen Beweis der Tragfähigkeit der alten Rappenlochbrücke konnte nicht erbracht werden, wie es noch im Ansuchen der Stad Dornbirn an die Vorarlberger Landesregierung bzgl. der Aufnahme eines Postbuslinienverkehrs ausgeführt wurde: ''Einen statischen Nachweis für die Tragfähigeit der Brücke zu erbringen ist rechnerisch fast unmöglich. Nach den schweren Holztransporten mit Lastkraftwagen und Traktoren kann jedoch auch ein Postautobus in der Grösse, wie er für diese Strecke in Frage kommen kann, ohne Bedenken die Brücke benutzen.''<ref>Schreiben der Stadt Dornbirn vom 9. November 1948).</ref> Trotz des Optimismus bei der [[w:Konzession|Konzessionserteilung]] mussten bereits kurze Zeit später aus Sicherheitsgründen die Fahrgäste vor der Brücke den Postautobus verlassen und zu Fuß über die Brücke gehen, der Postautobus alleine nachfolgen, und nach der Brücke konnten die Fahrgäste wieder zusteigen. Die Brücke hatte Holztragejöcher, war mit Holz eingedeckt, hatte hölzerne Seitenwände mit links und rechts Fenstern und auch die Fahrbahn bestand aus Holzbohlen.name=Schäfer1>Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.</ref>
Ein Problem auf der Ebniterstraße stellte - vor dem Neubau der [[Rappenlochbrücke]] 1951 - diese Holzbrücke dar. Einen statischen Beweis der Tragfähigkeit der alten Rappenlochbrücke konnte nicht erbracht werden, wie es noch im Ansuchen der Stad Dornbirn an die Vorarlberger Landesregierung bzgl. der Aufnahme eines Postbuslinienverkehrs ausgeführt wurde: ''Einen statischen Nachweis für die Tragfähigeit der Brücke zu erbringen ist rechnerisch fast unmöglich. Nach den schweren Holztransporten mit Lastkraftwagen und Traktoren kann jedoch auch ein Postautobus in der Grösse, wie er für diese Strecke in Frage kommen kann, ohne Bedenken die Brücke benutzen.''<ref>Schreiben der Stadt Dornbirn vom 9. November 1948).</ref> Trotz des Optimismus bei der [[w:Konzession|Konzessionserteilung]] mussten bereits kurze Zeit später aus Sicherheitsgründen die Fahrgäste vor der Brücke den Postautobus verlassen und zu Fuß über die Brücke gehen, der Postautobus alleine nachfolgen, und nach der Brücke konnten die Fahrgäste wieder zusteigen. Die Brücke hatte Holztragejöcher, war mit Holz eingedeckt, hatte hölzerne Seitenwände mit links und rechts Fenstern und auch die Fahrbahn bestand aus Holzbohlen.<ref name=Schäfer1>Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.</ref>
Die ursprüngliche Steigung von rund 30% vor der Rappenlochbrücke wurde im Laufe der Jahrzehnte durch Ausbau der Straße auf rund 15 % reduziert, wodurch auch die Belastung auf die Autobusse abnahm.<ref name=Schäfer1 />
Die ursprüngliche Steigung von rund 30% vor der Rappenlochbrücke wurde im Laufe der Jahrzehnte durch Ausbau der Straße auf rund 15 % reduziert, wodurch auch die Belastung auf die Autobusse abnahm.<ref name=Schäfer1 />


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* bis 1977 dann Steyr 480a (Trambus) mit 33 Sitz- und 8 bis 10 Stehplätzen (90 PS mit Differenzialsperre),
* bis 1977 dann Steyr 480a (Trambus) mit 33 Sitz- und 8 bis 10 Stehplätzen (90 PS mit Differenzialsperre),
* von 1967 bis 1981 Steyr-Saurer 4 SHO (37 Sitz- und 10 Stehplätze, 130/150 PS) und  
* von 1967 bis 1981 Steyr-Saurer 4 SHO (37 Sitz- und 10 Stehplätze, 130/150 PS) und  
* ab 20. Juli 1981 mit einer Sonderanfertigung ein MAN von Gräff & Stift (51 Sitzplätze und 17 Stehplätze), der wegen der Tunneldurchfahrten nur eine Höhe von 2, 90 Metern hatte und eine Gesamtlänge von 10,25 Meter und einen Radstand von ca. 5,60 Metern (250 PS Motorleistung).<ref>Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 22. Juli 1981, S. 11.</ref><ref>Post baut Kursverkehr ins Ebnit aus in Vorarlberger Nachrichten vom 22. Juli 1981, S. 9.</ref><ref>Der „normale MAN hatte 3,15 Meter Höhe und eine Länge von 11,70 Meter). Ein ebenfalls 1981 ausprobierter Mercedesbus entsprach nicht den Anforderungen, da er einen zu langen Radstand hatte, zu hoch war und eine zu geringe Motorleistung, kein Sperrdifferenzial hatte sowie nur 35 Steh- und Sitzplätze.</ref> Für den Winterbetrieb wurde ein [[w:Sperrdifferenzial|Sperrdifferenzial]] eingebaut.<ref name=Schäfer1>Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.</ref><ref name=Schäfer2>''Die Postautolinie Dornbirn - Gütle – Ebnit'' in ''[https://assets.dornbirn.at/fileadmin/stadtarchiv.dornbirn.at/Dornbirner_Schriften/Artikel_DS_1-30/DS-28.pdf 650 Jahre Walsersiedlung Ebnit]'' in ''DORNBIRNER SCHRIFTEN, BEITRÄGE ZUR STADTKUNDE'', Nr. 28 vom Juli 2001, S. 128 ff.</ref>
* ab 20. Juli 1981 mit einer Sonderanfertigung ein MAN von Gräf & Stift (51 Sitzplätze und 17 Stehplätze), der wegen der Tunneldurchfahrten nur eine Höhe von 2, 90 Metern hatte und eine Gesamtlänge von 10,25 Meter und einen Radstand von ca. 5,60 Metern (250 PS Motorleistung).<ref>Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 22. Juli 1981, S. 11.</ref><ref>Post baut Kursverkehr ins Ebnit aus in Vorarlberger Nachrichten vom 22. Juli 1981, S. 9.</ref><ref>Der „normale MAN hatte 3,15 Meter Höhe und eine Länge von 11,70 Meter). Ein ebenfalls 1981 ausprobierter Mercedesbus entsprach nicht den Anforderungen, da er einen zu langen Radstand hatte, zu hoch war und eine zu geringe Motorleistung, kein Sperrdifferenzial hatte sowie nur 35 Steh- und Sitzplätze.</ref> Für den Winterbetrieb wurde ein [[w:Sperrdifferenzial|Sperrdifferenzial]] eingebaut.<ref name=Schäfer1>Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.</ref><ref name=Schäfer2>''Die Postautolinie Dornbirn - Gütle – Ebnit'' in ''[https://assets.dornbirn.at/fileadmin/stadtarchiv.dornbirn.at/Dornbirner_Schriften/Artikel_DS_1-30/DS-28.pdf 650 Jahre Walsersiedlung Ebnit]'' in ''DORNBIRNER SCHRIFTEN, BEITRÄGE ZUR STADTKUNDE'', Nr. 28 vom Juli 2001, S. 128 ff.</ref>
* seit Übernahme der Linie durch den [[w:Landbus Unterland|Landbus Unterland]] 2007 werden verschiedene Fahrzeuge eingesetzt, teilweise auch nur Kleinbusse (z. B. [[w:Mercedes Sprinter|Mercedes Sprinter]]).
* seit Übernahme der Linie durch den [[w:Landbus Unterland|Landbus Unterland]] 2007 werden verschiedene Fahrzeuge eingesetzt, teilweise auch nur Kleinbusse (z. B. [[w:Mercedes Sprinter|Mercedes Sprinter]]).


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== Trivia ==
== Trivia ==
Der auf dieser Postautobuslinie Jahrzehnte im Einsatz befindliche [[Seppl Wohlgenannt]] war bekannt dafür, dass er den Menschen in Ebnit half. So lernte z. B. [[Hartmu Peter]] mit ihm auf einem Autobus auf der Ebniterstraße das fahren, blockierte im Winter Seppl Wohlgenannt auch die Straße mit dem Omnibus, wenn die Kinder vom Dorf auf der Straße herunterrodeln wollten.<ref name=Schäfer1 />
Der auf dieser Postautobuslinie Jahrzehnte im Einsatz befindliche [[Seppl Wohlgenannt]] war bekannt dafür, dass er den Menschen in Ebnit half. So lernte z. B. [[Hartmut Peter]] mit ihm auf einem Autobus auf der Ebniterstraße das fahren, blockierte im Winter Seppl Wohlgenannt auch die Straße mit dem Omnibus, wenn die Kinder vom Dorf auf der Straße herunterrodeln wollten.<ref name=Schäfer1 />


Postbusfahrer mussten noch bis in die 1960er-Jahre Schäden am Postbus selbst bezahlen (z. B. Blickerabdeckungen, Kotflügel etc.). Was vor allem Busfahrern auf Bergstrecken und schlecht ausgebauten Straßen, wie ins Ebnit, belastete.<ref name=Schäfer1 />
Postbusfahrer mussten noch bis in die 1960er-Jahre Schäden am Postbus selbst bezahlen (z. B. Blickerabdeckungen, Kotflügel etc.). Was vor allem Busfahrern auf Bergstrecken und schlecht ausgebauten Straßen, wie ins Ebnit, belastete.<ref name=Schäfer1 />

Aktuelle Version vom 13. September 2024, 20:51 Uhr

Omnibus im Tunnel auf der Ebniterstraße
Omnibus von der Fahrt von der Parzelle Heumöser ins Dorf
Ein Steyr 380a Allrad (Sonderanfertigung) (zw. 1965 und 1970)
Ein Gräf & Stift Bus im Schaufelschlucht-Tunnel

Die Buslinie Dornbirn – Ebnit (bis 2007 auch: Postautolinie Dornbirn – Ebnit bzw. Autobuslinie Dornbirn – Ebnit) ist eine seit dem 6. Dezember 1948 bestehende und immer weiter ausgebaute Omnibuslinie des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) von Dornbirn (Vorarlberg) über die Ebniterstraße ins Walserdorf Ebnit.

Geschichte

Auf der Strecke Dornbirn – Ebnit bestand ursprünglich ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge, welches z. B. anlässlich der feierlichen Eröffnung der neugebauten Ebniter Kirche zwischen dem 29. und 30. Juni 1930 für „kleine“ Kraftfahrzeuge aufgehoben wurde („Fahrt auf eigen Verantwortung“). Da ein Ausweichen auf der Ebniterstraße zu dieser Zeit kaum möglich war, wurde an diesen beiden Tagen eine Einbahnregelung eingeführt. Die Fahrtrichtung wurde jede Stunde geändert.

Für den ersten periodischen Autoverkehr von Dornbirn nach Ebnit hatte J. Winsauer im Frühjahr 1931 bei der Stadt Dornbirn angesucht, was diesem jedoch wegen des unzureichenden Ausbauzustandes der Ebniterstraße nicht gestattet wurde. Anfangs Oktober 1937 fand dann eine neuerliche Befahrung der Strecke unter Beisein eines Amtssachverständigen der Vorarlberger Landesregierung statt und durch Erlass der Vorarlberger Landesregierung wurde sodann die Straße unter Einhaltung von Bedingungen (z. B. einer „Fahrordnung“) für den Straßenverkehr freigegeben.[1] Vor den ersten Kursfahrten wurden Probefahrten durchgeführt. Aufgrund der bestehenden Strecke waren nur Fahrzeuge bis 2,20 Meter Höhe und 2,10 Meter Gesamtbreite zugelassen. Der offizielle und regemäßige Postautoverkehr im Rahmen des Öffentlichen Personennahverkehrs wurde von der Österreichischen Post & Telegrafenverwaltung am 6. Dezember 1948 aufgenommen (und wegen zu hoher Schneelage bereits am 9. Dezember 1948 bis ins Frühjahr 1949 wieder eingestellt[2]).

Ein Problem auf der Ebniterstraße stellte - vor dem Neubau der Rappenlochbrücke 1951 - diese Holzbrücke dar. Einen statischen Beweis der Tragfähigkeit der alten Rappenlochbrücke konnte nicht erbracht werden, wie es noch im Ansuchen der Stad Dornbirn an die Vorarlberger Landesregierung bzgl. der Aufnahme eines Postbuslinienverkehrs ausgeführt wurde: Einen statischen Nachweis für die Tragfähigeit der Brücke zu erbringen ist rechnerisch fast unmöglich. Nach den schweren Holztransporten mit Lastkraftwagen und Traktoren kann jedoch auch ein Postautobus in der Grösse, wie er für diese Strecke in Frage kommen kann, ohne Bedenken die Brücke benutzen.[3] Trotz des Optimismus bei der Konzessionserteilung mussten bereits kurze Zeit später aus Sicherheitsgründen die Fahrgäste vor der Brücke den Postautobus verlassen und zu Fuß über die Brücke gehen, der Postautobus alleine nachfolgen, und nach der Brücke konnten die Fahrgäste wieder zusteigen. Die Brücke hatte Holztragejöcher, war mit Holz eingedeckt, hatte hölzerne Seitenwände mit links und rechts Fenstern und auch die Fahrbahn bestand aus Holzbohlen.[4] Die ursprüngliche Steigung von rund 30% vor der Rappenlochbrücke wurde im Laufe der Jahrzehnte durch Ausbau der Straße auf rund 15 % reduziert, wodurch auch die Belastung auf die Autobusse abnahm.[4]

Eingesetzte Fahrzeuge

  • zuerst von 1948 bis 1956 waren nur im Sommerbetrieb sieben Austro-Fiat 5 DN (Steyr), Autobusse mit 12 bis 17 Sitzplätzen und 4 bis 5 Stehplätzen, 50 PS, Baujahr 1935/1936, im Einsatz.[5] Verbrauch: 70 bis 80 Liter Benzin auf 100 km. Diese Fahrzeuge wurden Mitte der 1950er-Jahre ausgemustert teilweise verschrottet und teilweise zu Paketwagen umgebaut.
  • ab 1963 dann Steyr 380a (25 Sitz- und 5 Stehplätze, 90 PS), acht Meter lang, 2,45 Meter breit, etwa 8 Tonnen Gesamtgewicht, davon zwei Ausführungen als Allrad-Fahrzeuge.[6] Später wurden dann auch Steyr 380q (29 Sitzplätze, 5 Stehplätze, 90 PS mit Differenzialsperre) eingesetzt,
  • bis 1977 dann Steyr 480a (Trambus) mit 33 Sitz- und 8 bis 10 Stehplätzen (90 PS mit Differenzialsperre),
  • von 1967 bis 1981 Steyr-Saurer 4 SHO (37 Sitz- und 10 Stehplätze, 130/150 PS) und
  • ab 20. Juli 1981 mit einer Sonderanfertigung ein MAN von Gräf & Stift (51 Sitzplätze und 17 Stehplätze), der wegen der Tunneldurchfahrten nur eine Höhe von 2, 90 Metern hatte und eine Gesamtlänge von 10,25 Meter und einen Radstand von ca. 5,60 Metern (250 PS Motorleistung).[7][8][9] Für den Winterbetrieb wurde ein Sperrdifferenzial eingebaut.[4][10]
  • seit Übernahme der Linie durch den Landbus Unterland 2007 werden verschiedene Fahrzeuge eingesetzt, teilweise auch nur Kleinbusse (z. B. Mercedes Sprinter).

Strecke

Die Strecke vom Dornbirner Bahnhof bis zur Abzweigung Plattenbrücke beim Gütle ist wenig spektakulär und entspricht üblichen Buslinien in Vorarlberg. Ab der Haltestelle Ebniterstraße, bei welcher de Plattenbrücke überquert wird, beginnt eine anspruchsvolle Bergstraße (Ebniterstraße) über rund neun Kilometer mit wenigen Ausweichen und mehreren Tunnel und Galerien ins Bergdorf Ebnit bis zur Endhaltestelle Heumöser.

Felsstürze und andere Naturereignisse sind auf der Ebniterstraße nicht ungewöhnlich, vor allem während und nach einer Schneeschmelze bzw. Starkregen.[11][12]

Kursfahrten

Ab 1948 waren täglich nur zwei Fahrten vorgesehen, 8:45 Uhr ab Dornbirn und 16:30 ab Ebnit (Alpenrose) nach Dornbirn zurück. 1967 waren es drei, am Morgen, Mittag und Abend. Ab dem Winterfahrplan vom 2. Februar 1969 waren es dann am Vormittag drei im zweistündigen Takt (teilweise aber nur an Samstagen, Sonn- und Feiertagen).

2007 wurde die Linienführung durch die ÖBB (Postbus AG) aufgekündigt und die Linie Dornbirn – Ebnit in das Angebot der Landbus Unterland integriert, wobei zuerst Mercedes-Sprinter mit 17 Sitz und 11 Stehplätzen zum Einsatz kamen.[13]

Die Kurse waren, wie bis heute, in den Sommermonaten weitaus besser ausgelastet (vier- bis fünfmal stärker) als in den Wintermonaten. Bei guter Witterung waren es z. B. 1987 täglich etwa 100 bis 150 oder mehr Fahrgäste in den Sommermonaten (zudem, das die Parkplätze mit bis zu 200 Fahrzeugen belegt waren). [4][10]

Bis 10. Dezember 2022 fuhr die Linie 47 (Dornbirn – Rappenlochbrücke – Ebnit) bzw. Linie 46 (Dornbirn – Staufensee – Rappenlochbrücke – Ebnit). Ab 11. Dezember 2022 wurde die Liniennummerierung in Vorarlberg durchgängig auf dreistellig umgestellt[14] und aus der bisheigen Linie 46 wurde die Linie 176 bzw. aus der bisherigen Linie 47 die Linie 177.

Nach dem Felssturz bei der Rappenlochbrücke 2011, welche diese in die Tiefe riss, und dem Abbau der Behelfsbrücke, wurde ab 2019 die Linie Dornbirn – Ebnit auf der Staufenseeumfahrung geführt (als Linie 46 bzw. 176 bezeichnet). Nachdem die Rappenlochbrücke offiziell am 2. Juni 2023 für den Verkehr freigegeben wurde[15][16], wurde der reguläre Omnibuslinienbetrieb ins Ebnit (nunmehr Linie 177) über die fertig gestellte Rappenlochbrücke am 8. Juni 2023 aufgenommen und die Haltestelle „Staufensee“ aufgelassen. Eine inoffizielle Eröffnung der neuen Brücke fand im Beisein von Stadtrat Markus Fässler bereits am 1. Juni 2023 statt. Wegen eines auf der Staufenseeumfahrung an diesem Tag hängen gebliebenen Sattelschleppers, der über mehrere Stunden geborgen werden musste, wurde die Brücke um etwa 13:15 Uhr für einige Stunden geöffnet.[17] Der Kurs des Omnibusses um 13:00 Uhr von Dornbirn-Gütle kommend (noch Linie 176) fuhr kurz danach zum ersten Mal über die neue Brücke.

Fahrpreise

Die Fahrpreise betrugen:

  • bei der Eröffnungsfahrt am 6. Dezember 1948: 3 Schilling
  • 1955: 8,50 Schilling
  • 1965: 9,50 Schilling
  • 1970: 13 Schilling,
  • 1980: 19 Schilling
  • 1985: 28 Schilling.[4]

Trivia

Der auf dieser Postautobuslinie Jahrzehnte im Einsatz befindliche Seppl Wohlgenannt war bekannt dafür, dass er den Menschen in Ebnit half. So lernte z. B. Hartmut Peter mit ihm auf einem Autobus auf der Ebniterstraße das fahren, blockierte im Winter Seppl Wohlgenannt auch die Straße mit dem Omnibus, wenn die Kinder vom Dorf auf der Straße herunterrodeln wollten.[4]

Postbusfahrer mussten noch bis in die 1960er-Jahre Schäden am Postbus selbst bezahlen (z. B. Blickerabdeckungen, Kotflügel etc.). Was vor allem Busfahrern auf Bergstrecken und schlecht ausgebauten Straßen, wie ins Ebnit, belastete.[4]

Weblinks

 Buslinie Dornbirn – Ebnit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Vertrauliche Sitzung der Gemeindevertretung vom 8. Juli 1931, Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.
  2. Peter Mattner: Buslinie für neun Tage in Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 6. Dezember 1948, S. 18.
  3. Schreiben der Stadt Dornbirn vom 9. November 1948).
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.
  5. Die Fahrzeuge waren von 1938 bis 1945 vermutlich für die Deutsche Reichspost in Verwendung, von 1945 bis 1948 für die Österreichische Post. In beiden Fällen sind die Verwendungsorte unbekannt.
  6. Diese beiden Postbusse mit den Kennzeichen W200.470 und W200.468, waren Eigenbauten (Baujahr 1958 oder 1960). Die Hinterachse war original, die Vorderachse aus einem kanadischen Militär-Dodge-LKW. Die Fahrzeuge wurden bei der Postbusbetriebsleitung in Innsbruck umgebaut und nur bei sehr schlechten Straßenverhältnissen ins Ebnit bzw. auf der Strecke Dornbirn nach Kehlegg eingesetzt. Der Vorderradantrieb war zuschaltbar.
  7. Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 22. Juli 1981, S. 11.
  8. Post baut Kursverkehr ins Ebnit aus in Vorarlberger Nachrichten vom 22. Juli 1981, S. 9.
  9. Der „normale MAN hatte 3,15 Meter Höhe und eine Länge von 11,70 Meter). Ein ebenfalls 1981 ausprobierter Mercedesbus entsprach nicht den Anforderungen, da er einen zu langen Radstand hatte, zu hoch war und eine zu geringe Motorleistung, kein Sperrdifferenzial hatte sowie nur 35 Steh- und Sitzplätze.
  10. 10,0 10,1 Die Postautolinie Dornbirn - Gütle – Ebnit in 650 Jahre Walsersiedlung Ebnit in DORNBIRNER SCHRIFTEN, BEITRÄGE ZUR STADTKUNDE, Nr. 28 vom Juli 2001, S. 128 ff.
  11. Josef Hagen: Kurvenreiche Ebniterstraße kostet enorm viel Geld, Vorarlberger Nachrichten vom 19. Dezember 2014.
  12. Ralf Hämmerle: Die neue Rapüpenlochbrücke in Stubat Nr. 115 vom Juni 2023, S. 20.
  13. Dornbirner Gemeindeblatt vom 9. November 2007, S. 12 f.
  14. Alle Busnummern in Vorarlberg werden dreistellig, Webseite: vorarlberg.orf.at vom 1. Dezember 2022.
  15. Neubau der Rappenlochbrücke beschlossen, Webseite: vorarlberg.orf.at 23. Juni 2021.
  16. Neue Rappenlochbrücke eröffnet, Webseite: vorarlberg.orf.at vom 16. Juni 2023.
  17. ORF Vorarlberg, lokale Nachrichten um 15:30 Uhr.