Harald-Kaufmann-Symposion: Unterschied zwischen den Versionen
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Das '''Harald-Kaufmann-Symposion''' war eine wissenschaftliche Tagung im Oktober 2010 zu Leben und Werk des österreichischen Musikforschers und Philosophen [[w:Harald Kaufmann|Harald Kaufmann]]. | |||
Das '''Harald-Kaufmann-Symposion''' war eine wissenschaftliche Tagung im Oktober 2010 zu Leben und Werk des österreichischen Musikforschers und Philosophen [[Harald Kaufmann]]. | |||
Das Symposion trug den Titel ''"Rationale Durchleuchtung". Harald Kaufmann (1927-1970): Musik, Kritik, "Jüdischer Geist"''<ref>Text der Einladung: Die rationale Durchleuchtung und Verzahnung der ästhetischen Bezirke, die auf allen Fronten ihre Naivität verloren haben, geht unter dem Zeichen eines qualvoll-hoffenden Seufzers auf eine neue Freiheit vor sich“, schrieb Harald Kaufmann 1958 in einem Essay über Luigi Dallapiccolas Prigionero. Vierzig Jahre nach dem frühen Tod des bedeutenden Grazer Wissenschaftlers und Kritikers mag "rationale Durchleuchtung" nicht minder nötig und die Diagnose, dass sie schmerzen kann, unvermindert aktuell sein. Das Symposion wird sich zwei großen Themen Kaufmanns widmen, zwischen denen der Begriff der Kritik vermittelt: einerseits der Musik und ihrer Analyse, andererseits dem "Jüdischen" in den intellektuellen Kulturen Europas. Dem ersten Thema gelten ja vorwiegend Kaufmanns publizierte Essays, die nie ganz in Vergessenheit gerieten. Was sie uns noch oder wieder zu sagen haben, wird Gegenstand des ersten Symposionstages sein. Der andere Schwerpunkt des Symposions ist im Zusammenhang mit Kaufmann gänzlich unbekannt geblieben, da der Autor seine großangelegte Studie '' | == Thema und Referenten == | ||
Am zweiten Symposionstag wird diese Arbeit vorgestellt und in den Zusammenhang des öffentlichen Redens und Schweigens über das Judentum im Österreich und Deutschland der 1950er und 1960er Jahre gestellt werden.</ref> und wurde veranstaltet von [[Andreas Dorschel]] (Institut für Musikästhetik an der [[Universität für Musik und darstellende Kunst Graz]]) sowie [[Petra Ernst]] und Gerald Lamprecht ([[Centrum für Jüdische Studien]] an der [[Karl-Franzens-Universität Graz]]) an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Auf dem Programm standen | |||
Das Symposion trug den Titel ''"Rationale Durchleuchtung". Harald Kaufmann (1927-1970): Musik, Kritik, "Jüdischer Geist"''<ref>Text der Einladung: Die rationale Durchleuchtung und Verzahnung der ästhetischen Bezirke, die auf allen Fronten ihre Naivität verloren haben, geht unter dem Zeichen eines qualvoll-hoffenden Seufzers auf eine neue Freiheit vor sich“, schrieb Harald Kaufmann 1958 in einem Essay über Luigi Dallapiccolas Prigionero. Vierzig Jahre nach dem frühen Tod des bedeutenden Grazer Wissenschaftlers und Kritikers mag "rationale Durchleuchtung" nicht minder nötig und die Diagnose, dass sie schmerzen kann, unvermindert aktuell sein. Das Symposion wird sich zwei großen Themen Kaufmanns widmen, zwischen denen der Begriff der Kritik vermittelt: einerseits der Musik und ihrer Analyse, andererseits dem "Jüdischen" in den intellektuellen Kulturen Europas. Dem ersten Thema gelten ja vorwiegend Kaufmanns publizierte Essays, die nie ganz in Vergessenheit gerieten. Was sie uns noch oder wieder zu sagen haben, wird Gegenstand des ersten Symposionstages sein. Der andere Schwerpunkt des Symposions ist im Zusammenhang mit Kaufmann gänzlich unbekannt geblieben, da der Autor seine großangelegte Studie ''Geist aus dem Ghetto'' unveröffentlicht ließ. | |||
Am zweiten Symposionstag wird diese Arbeit vorgestellt und in den Zusammenhang des öffentlichen Redens und Schweigens über das Judentum im Österreich und Deutschland der 1950er und 1960er Jahre gestellt werden.</ref> und wurde veranstaltet von [[w:Andreas Dorschel|Andreas Dorschel]] (Institut für Musikästhetik an der [[w:Universität für Musik und darstellende Kunst Graz|Universität für Musik und darstellende Kunst Graz]]) sowie [[w:Petra Ernst|Petra Ernst]] und Gerald Lamprecht ([[w:Centrum für Jüdische Studien|Centrum für Jüdische Studien]] an der [[w:Universität Graz|Karl-Franzens-Universität Graz]]) an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Auf dem Programm standen zwölf Vorträge und zwei Podiumsdiskussionen. Die Vortragenden waren: Renate Bosić, [[w:Federico Celestini|Federico Celestini]], [[w:Petra Ernst|Petra Ernst]], [[w:Christian Fleck|Christian Fleck]], [[w:Werner Grünzweig|Werner Grünzweig]], Harald Haslmayr, Eckhard John, Susanne Kogler, Gottfried Krieger, Gerald Lamprecht, [[w:Bertl Mütter|Bertl Mütter]], Heidy Zimmermann. | |||
== Nachwirkungen == | |||
Im Zentrum des Symposions stand Kaufmanns unvollendetes enzyklopädisches Projekt [[w:Geist aus dem Ghetto|Geist aus dem Ghetto]], das er im Jahr 1952 begonnen hatte und an dem er bis zu seinem frühen Tod 1970 gearbeitet hat. In der Schlussdiskussion wurde unter anderem die Frage nach einer möglichen Veröffentlichung des etwa 350 Seiten umfassenden Manuskripts<ref>Signaturen 372, 373, 380, 462. [https://archiv.adk.de/bigobjekt/9302 Harald-Kaufmann-Archiv] im Archiv der [[w:Akademie der Künste (Berlin)|Akademie der Künste, Berlin]]</ref> erörtert. Weitgehend einig waren sich die Teilnehmer darin, dass dies einen enormen personellen und finanziellen Aufwand bedeuten würde. Angeregt wurde, eine solche mögliche Publikation in einen größeren Forschungszusammenhang zu stellen, es etwa in ein Projekt zur Kulturkritik in Österreich 1950-1970 einzubinden. | |||
Auf Einladung des Forum Musikwissenschaft e.V. an der Universität Hamburg wurde Kaufmanns Buchprojekt im Oktober 2011 einer interessierten Fachöffentlichkeit vorgestellt.<ref>Vortrag von Gottfried Krieger, gehalten am 24. Oktober 2011; unveröff. Manuskript, 15 S.</ref> Im Jahr 2012 erschienen jene Kongress-Beiträge, die ''Geist aus dem Ghetto'' zum Thema hatten, unter dem Titel ''Jüdisches Wien um 1900 - ein kulturgeschichtliches Projekt von Harald Kaufmann (1927-1970)'' gebündelt in einer Ausgabe der Zeitschrift ''transversal''. Nicht zuletzt sorgte das Symposion für eine Intensivierung der Forschungs- und Publikationstätigkeiten zu Person und Werk von Harald Kaufmann. 2015 erschienen Kaufmanns nachgelassene ''Musikalische Reisebilder'' in eben jener Reihe [[w:Studien zur Wertungsforschung|Studien zur Wertungsforschung]], die er selbst 1968 gegründet hatte.<ref>Harald Kaufmann: ''Musikalische Reisebilder.'' Hg. v. Werner Grünzweig und Gottfried Krieger. Universal Edition, Wien-London-New York 2015, ISBN 978-3-7024-7373-0.</ref> Im Jahr 2018 wurde erstmals der [[Harald-Kaufmann-Preis]] für Publizistik vergeben.<ref>In Kooperation zwischen Karl-Franzens-Universität Graz und Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.</ref> 2019 wurde an der Musikuniversität Graz ein Projekt gestartet, das sich die Erforschung des Lebens und Wirkens des Komponisten und ersten Präsidenten der Musikuniversität (damals: Akademie für Musik und darstellenden Kunst) [[w:Erich Marckhl|Erich Marckhl]] zum Ziel gesetzt hat. Im Rahmen des Vorhabens werden auch die vielfältigen Bezüge zwischen Kaufmann und Marckhl wissenschaftlich aufgearbeitet.<ref>[https://archiv.kug.ac.at/projekte/forschung-und-veranstaltungen/erich-marckhl-musikausbildung-in-der-steiermark-nach-1945-brueche-und-kontinuitaeten/workshopbeitrag-kogler/ "Erich Marckhl und Harald Kaufmann: Bruchstücke eines Netzwerkes"], online-Vortrag von Susanne Kogler; abgerufen am 16. Januar 2022.</ref> | |||
== Liste der veröffentlichten Symposions-Beiträge == | == Liste der veröffentlichten Symposions-Beiträge == | ||
* Gerald Lamprecht: ''Schreiben und Forschen über jüdische Geschichte in Österreich nach der Shoah.'' In: | * Gerald Lamprecht: ''Schreiben und Forschen über jüdische Geschichte in Österreich nach der Shoah.'' In: [[w:Transversal (Zeitschrift)|transversal]]. Zeitschrift (des Centrums) für Jüdische Studien (an der Universität Graz). 13. Jahrgang, 1/2012, S. 59–70. (Schwerpunktheft H. K.) | ||
* Petra Ernst: ''Harald Kaufmanns Projekt | * Petra Ernst: ''Harald Kaufmanns Projekt „Geist aus dem Ghetto“ im Spiegel kulturwissenschaftlicher Forschung – eine Annäherung.'' In: ''transversal. Zeitschrift für Jüdische Studien.'' 13. Jahrgang, 1/2012, S. 42–57. | ||
* Heidy Zimmermann: ''„Man glaubt gar nicht, wie wenig Gojim es gibt“. Harald Kaufmanns kulturgeschichtlicher Versuch im Licht zeitgenössischer Diskurse.'' In: ''transversal. Zeitschrift für Jüdische Studien.'' 13. Jahrgang, 1/2012, S. 27–41. | * Heidy Zimmermann: ''„Man glaubt gar nicht, wie wenig Gojim es gibt“. Harald Kaufmanns kulturgeschichtlicher Versuch im Licht zeitgenössischer Diskurse.'' In: ''transversal. Zeitschrift für Jüdische Studien.'' 13. Jahrgang, 1/2012, S. 27–41. | ||
* Gottfried Krieger: '' | * Gottfried Krieger: ''„Geist aus dem Ghetto – Zum jüdischen intellektuellen Wien der Jahrhundertwende“. Ein unveröffentlichtes Buchprojekt des österreichischen Philosophen und Musikforschers Harald Kaufmann.'' In: ''transversal. Zeitschrift für Jüdische Studien.'' 13. Jahrgang, 1/2012, S. 7–26. | ||
* Federico Celestini: ''Struktur bei Schönberg, Figur bei Webern: Harald Kaufmanns polemische Analyse.'' In: ''Musik und Ästhetik.'' Heft 63, 2012, S. 43–54. | * Federico Celestini: ''Struktur bei Schönberg, Figur bei Webern: Harald Kaufmanns polemische Analyse.'' In: ''Musik und Ästhetik.'' Heft 63, 2012, S. 43–54. | ||
* Gottfried Krieger: ''Ein Pionier der Musikpublizistik in Österreich. Zum Leben und Wirken von Harald Kaufmann (1927–1970).'' In: | * Gottfried Krieger: ''Ein Pionier der Musikpublizistik in Österreich. Zum Leben und Wirken von Harald Kaufmann (1927–1970).'' In: [[w:Österreichische Musikzeitschrift|Österreichische Musikzeitschrift]]. 65. Jg., Nr. 7–8, 2010, S. 4–12. [http://musikaesthetik.kug.ac.at/fileadmin/media/institut-14/Dokumente/Texte_ueber_Kaufmann/Krieger_-_Volksbildner_und_Philosoph__Kritiker_und_kriti.pdf Online:] (PDF; 197 kB) Gottfried Krieger: ''Volksbildner und Philosoph, Kritiker und kritischer Geist. Zum Leben und Werk des österreichischen Musikforschers Harald Kaufmann.'' (=Überarb. Vortrag) | ||
* Harald Haslmayr: ''Neuerlicher Versuch über das Österreichische in der Musik.'' In: '' | * Harald Haslmayr: ''Neuerlicher Versuch über das Österreichische in der Musik.'' In: ''Österreichische Musikzeitschrift.'' 65. Jg., Nr. 7–8, 2010, S. 13–22. | ||
* [http://musikaesthetik.kug.ac.at/fileadmin/media/institut-14/Dokumente/Texte_ueber_Kaufmann/M%C3%BCtter_-_Harald_Kaufmann_und_Gy%C3%B6rgy_Ligeti.pdf Vortrag] (PDF; 64 kB) von Bertl Mütter: ''Harald Kaufmann und [[György Ligeti]]. Eine Fallstudie zum Verhältnis von Wissenschaft und Kunst.'' | * [http://musikaesthetik.kug.ac.at/fileadmin/media/institut-14/Dokumente/Texte_ueber_Kaufmann/M%C3%BCtter_-_Harald_Kaufmann_und_Gy%C3%B6rgy_Ligeti.pdf Vortrag] (PDF; 64 kB) von Bertl Mütter: ''Harald Kaufmann und [[w:György Ligeti|György Ligeti]]. Eine Fallstudie zum Verhältnis von Wissenschaft und Kunst.'' | ||
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* [https://musikaesthetik.kug.ac.at/aktuelles/vortraege-und-symposien/symposien-tagungen-konferenzen/kaufmann-symposion/ Website zum Kaufmann-Symposion] | * [https://musikaesthetik.kug.ac.at/aktuelles/vortraege-und-symposien/symposien-tagungen-konferenzen/kaufmann-symposion/ Website zum Kaufmann-Symposion] | ||
* [http://musikaesthetik.kug.ac.at/institut-14-musikaesthetik/harald-kaufmann.html Harald Kaufmann Website] | * [http://musikaesthetik.kug.ac.at/institut-14-musikaesthetik/harald-kaufmann.html Harald Kaufmann Website] | ||
* [https://archiv.adk.de/bigobjekt/9302 Harald-Kaufmann-Archiv] im Archiv der | * [https://archiv.adk.de/bigobjekt/9302 Harald-Kaufmann-Archiv] im Archiv der Akademie der Künste, Berlin | ||
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 07:49 Uhr
Das Harald-Kaufmann-Symposion war eine wissenschaftliche Tagung im Oktober 2010 zu Leben und Werk des österreichischen Musikforschers und Philosophen Harald Kaufmann.
Thema und Referenten
Das Symposion trug den Titel "Rationale Durchleuchtung". Harald Kaufmann (1927-1970): Musik, Kritik, "Jüdischer Geist"[1] und wurde veranstaltet von Andreas Dorschel (Institut für Musikästhetik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz) sowie Petra Ernst und Gerald Lamprecht (Centrum für Jüdische Studien an der Karl-Franzens-Universität Graz) an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Auf dem Programm standen zwölf Vorträge und zwei Podiumsdiskussionen. Die Vortragenden waren: Renate Bosić, Federico Celestini, Petra Ernst, Christian Fleck, Werner Grünzweig, Harald Haslmayr, Eckhard John, Susanne Kogler, Gottfried Krieger, Gerald Lamprecht, Bertl Mütter, Heidy Zimmermann.
Nachwirkungen
Im Zentrum des Symposions stand Kaufmanns unvollendetes enzyklopädisches Projekt Geist aus dem Ghetto, das er im Jahr 1952 begonnen hatte und an dem er bis zu seinem frühen Tod 1970 gearbeitet hat. In der Schlussdiskussion wurde unter anderem die Frage nach einer möglichen Veröffentlichung des etwa 350 Seiten umfassenden Manuskripts[2] erörtert. Weitgehend einig waren sich die Teilnehmer darin, dass dies einen enormen personellen und finanziellen Aufwand bedeuten würde. Angeregt wurde, eine solche mögliche Publikation in einen größeren Forschungszusammenhang zu stellen, es etwa in ein Projekt zur Kulturkritik in Österreich 1950-1970 einzubinden.
Auf Einladung des Forum Musikwissenschaft e.V. an der Universität Hamburg wurde Kaufmanns Buchprojekt im Oktober 2011 einer interessierten Fachöffentlichkeit vorgestellt.[3] Im Jahr 2012 erschienen jene Kongress-Beiträge, die Geist aus dem Ghetto zum Thema hatten, unter dem Titel Jüdisches Wien um 1900 - ein kulturgeschichtliches Projekt von Harald Kaufmann (1927-1970) gebündelt in einer Ausgabe der Zeitschrift transversal. Nicht zuletzt sorgte das Symposion für eine Intensivierung der Forschungs- und Publikationstätigkeiten zu Person und Werk von Harald Kaufmann. 2015 erschienen Kaufmanns nachgelassene Musikalische Reisebilder in eben jener Reihe Studien zur Wertungsforschung, die er selbst 1968 gegründet hatte.[4] Im Jahr 2018 wurde erstmals der Harald-Kaufmann-Preis für Publizistik vergeben.[5] 2019 wurde an der Musikuniversität Graz ein Projekt gestartet, das sich die Erforschung des Lebens und Wirkens des Komponisten und ersten Präsidenten der Musikuniversität (damals: Akademie für Musik und darstellenden Kunst) Erich Marckhl zum Ziel gesetzt hat. Im Rahmen des Vorhabens werden auch die vielfältigen Bezüge zwischen Kaufmann und Marckhl wissenschaftlich aufgearbeitet.[6]
Liste der veröffentlichten Symposions-Beiträge
- Gerald Lamprecht: Schreiben und Forschen über jüdische Geschichte in Österreich nach der Shoah. In: transversal. Zeitschrift (des Centrums) für Jüdische Studien (an der Universität Graz). 13. Jahrgang, 1/2012, S. 59–70. (Schwerpunktheft H. K.)
- Petra Ernst: Harald Kaufmanns Projekt „Geist aus dem Ghetto“ im Spiegel kulturwissenschaftlicher Forschung – eine Annäherung. In: transversal. Zeitschrift für Jüdische Studien. 13. Jahrgang, 1/2012, S. 42–57.
- Heidy Zimmermann: „Man glaubt gar nicht, wie wenig Gojim es gibt“. Harald Kaufmanns kulturgeschichtlicher Versuch im Licht zeitgenössischer Diskurse. In: transversal. Zeitschrift für Jüdische Studien. 13. Jahrgang, 1/2012, S. 27–41.
- Gottfried Krieger: „Geist aus dem Ghetto – Zum jüdischen intellektuellen Wien der Jahrhundertwende“. Ein unveröffentlichtes Buchprojekt des österreichischen Philosophen und Musikforschers Harald Kaufmann. In: transversal. Zeitschrift für Jüdische Studien. 13. Jahrgang, 1/2012, S. 7–26.
- Federico Celestini: Struktur bei Schönberg, Figur bei Webern: Harald Kaufmanns polemische Analyse. In: Musik und Ästhetik. Heft 63, 2012, S. 43–54.
- Gottfried Krieger: Ein Pionier der Musikpublizistik in Österreich. Zum Leben und Wirken von Harald Kaufmann (1927–1970). In: Österreichische Musikzeitschrift. 65. Jg., Nr. 7–8, 2010, S. 4–12. Online: (PDF; 197 kB) Gottfried Krieger: Volksbildner und Philosoph, Kritiker und kritischer Geist. Zum Leben und Werk des österreichischen Musikforschers Harald Kaufmann. (=Überarb. Vortrag)
- Harald Haslmayr: Neuerlicher Versuch über das Österreichische in der Musik. In: Österreichische Musikzeitschrift. 65. Jg., Nr. 7–8, 2010, S. 13–22.
- Vortrag (PDF; 64 kB) von Bertl Mütter: Harald Kaufmann und György Ligeti. Eine Fallstudie zum Verhältnis von Wissenschaft und Kunst.
Einzelnachweise
- ↑ Text der Einladung: Die rationale Durchleuchtung und Verzahnung der ästhetischen Bezirke, die auf allen Fronten ihre Naivität verloren haben, geht unter dem Zeichen eines qualvoll-hoffenden Seufzers auf eine neue Freiheit vor sich“, schrieb Harald Kaufmann 1958 in einem Essay über Luigi Dallapiccolas Prigionero. Vierzig Jahre nach dem frühen Tod des bedeutenden Grazer Wissenschaftlers und Kritikers mag "rationale Durchleuchtung" nicht minder nötig und die Diagnose, dass sie schmerzen kann, unvermindert aktuell sein. Das Symposion wird sich zwei großen Themen Kaufmanns widmen, zwischen denen der Begriff der Kritik vermittelt: einerseits der Musik und ihrer Analyse, andererseits dem "Jüdischen" in den intellektuellen Kulturen Europas. Dem ersten Thema gelten ja vorwiegend Kaufmanns publizierte Essays, die nie ganz in Vergessenheit gerieten. Was sie uns noch oder wieder zu sagen haben, wird Gegenstand des ersten Symposionstages sein. Der andere Schwerpunkt des Symposions ist im Zusammenhang mit Kaufmann gänzlich unbekannt geblieben, da der Autor seine großangelegte Studie Geist aus dem Ghetto unveröffentlicht ließ. Am zweiten Symposionstag wird diese Arbeit vorgestellt und in den Zusammenhang des öffentlichen Redens und Schweigens über das Judentum im Österreich und Deutschland der 1950er und 1960er Jahre gestellt werden.
- ↑ Signaturen 372, 373, 380, 462. Harald-Kaufmann-Archiv im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
- ↑ Vortrag von Gottfried Krieger, gehalten am 24. Oktober 2011; unveröff. Manuskript, 15 S.
- ↑ Harald Kaufmann: Musikalische Reisebilder. Hg. v. Werner Grünzweig und Gottfried Krieger. Universal Edition, Wien-London-New York 2015, ISBN 978-3-7024-7373-0.
- ↑ In Kooperation zwischen Karl-Franzens-Universität Graz und Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.
- ↑ "Erich Marckhl und Harald Kaufmann: Bruchstücke eines Netzwerkes", online-Vortrag von Susanne Kogler; abgerufen am 16. Januar 2022.
Weblinks
- Website zum Kaufmann-Symposion
- Harald Kaufmann Website
- Harald-Kaufmann-Archiv im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
- Harald-Kaufmann-Preis