Ursula Hieke: Unterschied zwischen den Versionen
K (link) |
K (M2k~dewiki verschob die Seite Dr. Ursula Hieke nach Ursula Hieke: gemäß Namenskonventionen) |
(kein Unterschied)
|
Version vom 31. Oktober 2024, 15:31 Uhr
Dr. Ursula Hieke (geb. in Wien am 30. November 1951) ist eine österreichische Kunsthistorikerin, Kunsthändlerin und Sammlerin. Ihr Spezialgebiet umfasst die österreichische Kunst von der Wiener Moderne bis zur Nachkriegsavantgarde nach 1945.
Biografie
Ursula Hieke studierte Kunstgeschichte und Italienisch an der Universität Wien. Ihre Dissertation behandelte das Thema „Studien zu Leopold Bauer unter besonderer Berücksichtigung der Entwürfe für eine österreichisch-ungarische Bank in Wien"[1]
Nach Abschluss des Studiums 1976 sammelte Dr. Hieke erste Kunsthandelsfahrungen bei Helmut Kleewan in der Wiener Dorotheergasse.
Von 1977-1979 war sie im privaten Auktionshaus Wendt tätig und baute die dortige Kunstabteilung auf. Die Auktionen fanden in der Kärtnerstrasse 1 statt. Der Fokus lag auf der Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts, sowie kunstgewerblichen Objekten, insbesondere aus der Zeit des Jugendstil.
1980 gründete Dr. Hieke ihre eigene Galerie, die zunächst unter dem Namen „Galerie bei der Votivkirche“ bekannt war. 1984 verlegte sie den Standort in die Grünangergasse 12 im 1. Wiener Gemeindebezirk und es folgte die Umbenennung in „Kunsthandel Hieke“. Dieser Schritt markierte den Beginn eines neuen Kapitels, in dem sie sich zunehmend auf die Aufarbeitung vergessener Positionen der österreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts konzentrierte.
Ihre Handels-, Forschungs-, und Sammlertätigkeit richtete sich fortan auf Künstlerinnen und Künstler, die in der kunsthistorischen Betrachtung bisher weniger beachtet worden waren. So unter anderem Broncia Koller-Pinell und Helene Funke.
Sie ist seit 1975 mit dem Orthopäden Dr. Peter Hieke verheiratet und Mutter dreier Kinder.
Expertise
Dr. Hieke ist Autorin und Herausgeberin mehrerer Fachpublikationen. Unter ihrer Leitung wurde 1998 die erste posthume Veröffentlichung zu dem Werk Helene Funkes unter dem Titel "Helene Funke. 1869-1957. Paris-Wien" publiziert.
Sie gilt u.a. als Expertin für das Werk Broncia Koller-Pinells, Heinrich Schröders sowie Helene Funkes und wird hierzu regelmäßig von Sammlern, Museen und Auktionshäusern[2] zu Rate gezogen.
Ausstellungstätigkeit (Auswahl)
1985: Marianne Nechansky
1987: Peter Pálffy (1899- 1987)
1989: Emilie Mediz-Pelikan
1990: "Heinrich Schröder. Berlin - Paris - Wien" und Lydia von Spallart
1991: Broncia Koller-Pinell
1993: "Broncia Koller-Pinell. Heinrich Schröder - Eine Künstlerfreundschaft"
1994: Rudolf Raimund Ballabene
1997: "André Verlon. Collage-Frottage-Gemälde. 1960-1990"
1998: "Helene Funke. 1869 - 1957. Wien-Paris"
2004: Anton Peschka
2007: Heinrich Schröder
2010: Trude Waehner
2015: Carl Krall (Wien 1891 - 1975)
2017: "André Verlon zum 100. Geburtstag"
2018/19: "Expressiv. Modern. Weiblich. Helene Funke & Broncia Koller-Pinell" [1]
2020: Peter Pálffy[3]
2024: "Broncia Koller-Pinell und Heinrich Schröder. Eine Künstlerfreundschaft"
Werke (Auswahl)
- Dr. Ursula Hieke, Dr. Gabriela Nagler: "Rudolf Raimund Ballabene. 1890 - 1968" (Kunsthandel Hieke, Wien, Januar 1994)
- Dr. Ursula Hieke, Dr. Gabriela Nagler: "Helene Funke. 1869-1957. Paris-Wien" (Kunsthandel Hieke, Wien, Oktober 1998)
- Dr. Ursula Hieke, Dr. Gabriela Nagler, Marie-Valerie Hieke: "Carl Krall. 1891 - 1975 " (Kunsthandel Hieke, Wien, März 2015)
- Dr. Ursula Hieke, Dr. Gabriela Nagler, Marie-Valerie Hieke: "André Verlon. 1917-1994" (Kunsthandel Hieke, Wien, Februar 2017)
- Dr. Ursula Hieke, Marie-Valerie Hieke, Dr. Alice Hoppe-Harnoncourt: "Broncia Koller-Pinell, Heinrich Schröder. Eine Künstlerfreundschaft", Kunsthandel Hieke, Wien 2024, ISBN 978-3-9519977-6-6 [4]
- Dr. Ursula Hieke, Marie-Valerie Hieke, Dr. Alice Hoppe-Harnoncourt: "Expressionismus und Neue Sachlichkeit (in Österreich)" ISBN 978-3-9519977-7-3[5]
Einzelnachweise
- Dr. Ursula Hieke in "Frauenbilder - Gegenbilder. Die Künstlerinnen der Wiener Moderne"[6]. Ein Film von Barbara Weissenbeck. Erscheinungsdatum 25. Juni 2018[7]
- "Im NS-Regime galt der Mensch und nicht das Werk als entartet." [2], Marta Halpert in: Wina-Magazin, Januar 2021
- "Am wenigsten Spaß macht mir die Bürokratie" [3], Michael Hausenblas in: DerStandard, 25.Februar 2024
- https://www.basis-wien.at/db/institution/14507
- ↑ Hieke Ursula: Studien zu Leopold Bauer unter besonderer Berücksichtigung der Entwürfe für eine österreichisch-ungarische Bank in Wien. Wien 1976 (Universität Wien, https://geschichte.univie.ac.at/de/biblio/studien-zu-leopold-bauer-unter-besonderer-beruecksichtigung-der-entwuerfe-fuer-eine).
- ↑ Broncia Koller-Pinell (Lot 1202), Sommerauktion Teil II | im Kinsky Auktionshaus in Wien. Abgerufen am 31. Oktober 2024.
- ↑ Gallery Diary - Kunsthandel Hieke | Peter Pálffy. 19. März 2020, abgerufen am 31. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ Yumpu.com: Broncia Koller-Pinell - Heinrich Schröder. Eine Künstlerfreundschaft. Abgerufen am 31. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ Yumpu.com: Kunsthandel Hieke_Expressionismus & Neue Sachlichkeit, Katalog 2024. Abgerufen am 31. Oktober 2024 (nederlands).
- ↑ Frauenbilder - Gegenbilder: Die Künstlerinnen der Wiener Moderne (TV Movie 2018) - IMDb. Abgerufen am 31. Oktober 2024.
- ↑ Gerald Benesch, Claudia Märzendorfer, Clara Schulze-Wegener: Frauenbilder - Gegenbilder: Die Künstlerinnen der Wiener Moderne. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (bm:bwk), Filmwerkstatt Wien, Österreichischer Rundfunk (ORF), 25. Juni 2018, abgerufen am 31. Oktober 2024.