Max Wiplinger junior: Unterschied zwischen den Versionen
(→Leben) |
(→Leben: ortho) |
||
(11 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Max Wiplinger''' (* [[4. Oktober]] [[1924]] in [[Haslach an der Mühl]]; † [[5. November]] [[1987]] | [[Datei:Wiplinger Max jun. 1984.jpg|mini|hochkant|Max Wiplinger (1984)]] | ||
'''Max Wiplinger''' (* [[4. Oktober]] [[1924]] in [[Haslach an der Mühl]]; † [[5. November]] [[1987]] ebenda) war [[w:Musiker|Musiker]] im oberösterreichischen [[Mühlviertel]]. | |||
== Leben == | == Leben == | ||
Max Wiplinger | Max Wiplinger war das erste Kind von zehn Kindern vom [[Max Wiplinger|gleichnamigen Vater]] und dessen Frau ''Rosa'', geborene ''Jäger''. Die Eltern betrieben eine Eisenhandlung und ein Lebensmittel- und Textilwarengeschäft in Haslach. Schon im Volksschulalter wurde er Sängerknabe im [[w:Sift Schlägl|Stift Schlägl]] und wurde dort bis zum Sopransolisten ausgebildet. Seine Ausbildung erhielt er bei dem späteren Direktor des Brucknerkonservatoriums [[w:Adolf Trittinger|Adolf Trittinger]]. Er absolvierte zwar das Stiftsgymnasium Schlägl, musste aber die Prüfungen jeweils im [[w:Stift Wilhering|Stift Wilhering]] ablegen, da Schlägl kein Öffentlichkeitsrecht besaß. | ||
Nach seinem Stimmbruch übersiedelte er nach [[Salzburg]] ins [[w:Stift Sankt Peter (Salzburg)|Stift St. Peter]] und besuchte dort weiter das Gymnasium, das allerdings in der [[w:Zeit des Nationalsozialismus|NS-Zeit]] aufgehoben wurde, was wieder eine Übersiedlung nach Linz nach sich zog. Danach studierte er wieder in Salzburg am [[w:Mozarteum|Mozarteum]] und am [[w:Anton Bruckner Privatuniversität|Brucknerkonservatorium]]. Nach der Matura mitten im [[w:Zweiter Weltkrieg|Krieg]] kam er noch zum Arbeitsdienst, wo er im ''Musikzug Sudetenland'' in [[w:Teplice|Teplitz Schönau]] | Nach seinem Stimmbruch übersiedelte er nach [[Salzburg]] ins [[w:Stift Sankt Peter (Salzburg)|Stift St. Peter]] und besuchte dort weiter das Gymnasium, das allerdings in der [[w:Zeit des Nationalsozialismus|NS-Zeit]] aufgehoben wurde, was wieder eine Übersiedlung nach Linz nach sich zog. Danach studierte er wieder in Salzburg am [[w:Mozarteum|Mozarteum]] und am [[w:Anton Bruckner Privatuniversität|Brucknerkonservatorium]]. Nach der Matura mitten im [[w:Zweiter Weltkrieg|Krieg]] kam er noch zum Arbeitsdienst, wo er im ''Musikzug Sudetenland'' in [[w:Teplice|Teplitz Schönau]] noch weiter ausgebildet wurde. Routine am Klavier erhielt er als Mitglied des Salonorchesters des Theaterrestaurants. Nach Auflösung des Musikzuges kam er an die Offiziersschule nach [[w:ZnojmoZnaim]]. Bei einem Fronteinsatz in Russland 1944 geriet er verwundet in Gefangenschaft. Diese überlebte er vielleicht nur durch die Musik, weil er der Einzige war, der Bratsche spielen konnte und deshalb in das ''Symphonieorchester Kiew'' abkommandiert wurde, wo er dreimal in der Woche zu spielen hatte. Erst 1947 kam er aus der Gefangenschaft nach Hause. | ||
Im Jahr 1948 begann er ein Studium an der [[w:Universität für Musik und darstellende Kunst Wien|Akademie für Musik]] in Wien, wo er bei [[w:Hans Gillesberger|Hans Gillesberger]] das Dirigieren und die Chorerziehung erlernte. | Im Jahr 1948 begann er ein Studium an der [[w:Universität für Musik und darstellende Kunst Wien|Akademie für Musik]] in Wien, wo er bei [[w:Hans Gillesberger|Hans Gillesberger]] das Dirigieren und die Chorerziehung erlernte. | ||
Zeile 10: | Zeile 11: | ||
Im Jahr 1950 schlug er jedoch eine kaufmännische Laufbahn ein und begann in seiner Heimatgemeinde als Geschäftsführer der Webereigenossenschaft und wurde 1963 in Linz Abteilungsleiter im neu errichteten ''Kaufhaus Passage''. | Im Jahr 1950 schlug er jedoch eine kaufmännische Laufbahn ein und begann in seiner Heimatgemeinde als Geschäftsführer der Webereigenossenschaft und wurde 1963 in Linz Abteilungsleiter im neu errichteten ''Kaufhaus Passage''. | ||
Während seiner Tätigkeit in Haslach leitete er auch den ''Kirchenchor Haslach'', mit dem er auch beim ''Internationalen Kirchenmusikkongress'' in Wien | Während seiner Tätigkeit in Haslach leitete er auch den ''Kirchenchor Haslach'', mit dem er auch beim ''Internationalen Kirchenmusikkongress'' in Wien er Beachtung fand und weiter nach Italien eingeladen wurde. Im Jahr 1954 gründete er den ''Mühlviertler Singkreis'', dem er auch lange Jahre vorstand.<ref>[https://www.ooegeschichte.at/media/migrated/bibliografiedb/hbl1992_1_60-89.pdf Die Musikpflege im Stift Schlägl] in den OÖ Heimatblättern S.69(11)</ref> Mit dem Singkreis erzielte er auch internationale Erfolge, wie beispielsweise im britischen [[w:Llangollen]] als österreichische Vertretung im Volksliedbewerb. Nach seiner Übersiedlung nach Linz konzentrierte sich seine Chortätigkeit allein auf den Singkreis, der auch ''Schlägler Kantorei'' benannt wurde, aber unter diesem Namen kaum Bekanntheit erlangte. | ||
Max Wiplinger starb 1987 in Haslach, wo er auch begraben wurde. Bekannt sind auch seine Brüder, der Philosoph [[w:Fridolin Wiplinger|Fridolin Wiplinger]] (1932–1973), der Konzertpianist [[w:Nikolaus Wiplinger|Nikolaus Wiplinger]], sowie der Schriftsteller und künstlerische Fotograf [[w:Peter Paul Wiplinger|Peter Paul Wiplinger]] (* 1939). | |||
== Auszeichungen == | |||
* Konsulent der OÖ Landesregierung für Musikpflege | |||
== Literatur == | |||
* ''Haslach Aktiv'', Ausgabe von 1981 | |||
* Peter Paul Wiplinger: ''HASLACH (Be-)denken'', 2023, Wien, ISBN 978-3-9504898-7-3 | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references/> | |||
{{Normdaten|TYP=p|WIKIDATA=Q131389026}} | |||
{{SORTIERUNG:Wiplinger, Max junior}} | |||
[[Kategorie:Chorleiter]] | |||
[[Kategorie:Musiker]] | |||
[[Kategorie:Person (Stift Schlägl)]] | |||
[[Kategorie:Geboren 1924]] | |||
[[Kategorie:Geboren in Haslach an der Mühl]] | |||
[[Kategorie:Mann]] |
Aktuelle Version vom 7. Dezember 2024, 08:49 Uhr
Max Wiplinger (* 4. Oktober 1924 in Haslach an der Mühl; † 5. November 1987 ebenda) war Musiker im oberösterreichischen Mühlviertel.
Leben
Max Wiplinger war das erste Kind von zehn Kindern vom gleichnamigen Vater und dessen Frau Rosa, geborene Jäger. Die Eltern betrieben eine Eisenhandlung und ein Lebensmittel- und Textilwarengeschäft in Haslach. Schon im Volksschulalter wurde er Sängerknabe im Stift Schlägl und wurde dort bis zum Sopransolisten ausgebildet. Seine Ausbildung erhielt er bei dem späteren Direktor des Brucknerkonservatoriums Adolf Trittinger. Er absolvierte zwar das Stiftsgymnasium Schlägl, musste aber die Prüfungen jeweils im Stift Wilhering ablegen, da Schlägl kein Öffentlichkeitsrecht besaß.
Nach seinem Stimmbruch übersiedelte er nach Salzburg ins Stift St. Peter und besuchte dort weiter das Gymnasium, das allerdings in der NS-Zeit aufgehoben wurde, was wieder eine Übersiedlung nach Linz nach sich zog. Danach studierte er wieder in Salzburg am Mozarteum und am Brucknerkonservatorium. Nach der Matura mitten im Krieg kam er noch zum Arbeitsdienst, wo er im Musikzug Sudetenland in Teplitz Schönau noch weiter ausgebildet wurde. Routine am Klavier erhielt er als Mitglied des Salonorchesters des Theaterrestaurants. Nach Auflösung des Musikzuges kam er an die Offiziersschule nach w:ZnojmoZnaim. Bei einem Fronteinsatz in Russland 1944 geriet er verwundet in Gefangenschaft. Diese überlebte er vielleicht nur durch die Musik, weil er der Einzige war, der Bratsche spielen konnte und deshalb in das Symphonieorchester Kiew abkommandiert wurde, wo er dreimal in der Woche zu spielen hatte. Erst 1947 kam er aus der Gefangenschaft nach Hause.
Im Jahr 1948 begann er ein Studium an der Akademie für Musik in Wien, wo er bei Hans Gillesberger das Dirigieren und die Chorerziehung erlernte.
Im Jahr 1950 schlug er jedoch eine kaufmännische Laufbahn ein und begann in seiner Heimatgemeinde als Geschäftsführer der Webereigenossenschaft und wurde 1963 in Linz Abteilungsleiter im neu errichteten Kaufhaus Passage.
Während seiner Tätigkeit in Haslach leitete er auch den Kirchenchor Haslach, mit dem er auch beim Internationalen Kirchenmusikkongress in Wien er Beachtung fand und weiter nach Italien eingeladen wurde. Im Jahr 1954 gründete er den Mühlviertler Singkreis, dem er auch lange Jahre vorstand.[1] Mit dem Singkreis erzielte er auch internationale Erfolge, wie beispielsweise im britischen w:Llangollen als österreichische Vertretung im Volksliedbewerb. Nach seiner Übersiedlung nach Linz konzentrierte sich seine Chortätigkeit allein auf den Singkreis, der auch Schlägler Kantorei benannt wurde, aber unter diesem Namen kaum Bekanntheit erlangte.
Max Wiplinger starb 1987 in Haslach, wo er auch begraben wurde. Bekannt sind auch seine Brüder, der Philosoph Fridolin Wiplinger (1932–1973), der Konzertpianist Nikolaus Wiplinger, sowie der Schriftsteller und künstlerische Fotograf Peter Paul Wiplinger (* 1939).
Auszeichungen
- Konsulent der OÖ Landesregierung für Musikpflege
Literatur
- Haslach Aktiv, Ausgabe von 1981
- Peter Paul Wiplinger: HASLACH (Be-)denken, 2023, Wien, ISBN 978-3-9504898-7-3
Einzelnachweise
- ↑ Die Musikpflege im Stift Schlägl in den OÖ Heimatblättern S.69(11)