Soldatenfriedhof Semmering: Unterschied zwischen den Versionen
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Um die Absicht der Roten Armee, über den Semmering-Pass in die Steiermark einzufallen und die 6. Armee einzukesseln, zu vereiteln, wurden westlich und südlich von Gloggnitz Alarmeinheiten aus der Steiermark an die Front geworfen, die zunächst als ''Kampfgruppe Semmering'' oder ''Kampfgruppe Raithel'' bezeichnet und dann kurz vor Ende des Krieges in der [[w:9. Gebirgs-Division (Wehrmacht)|9. Gebirgs-Division]] zusammengefasst wurden.<ref>Roland Kaltenegger: ''Kampf der Gebirgsjäger um die Westalpen und den Semmering, Chronik der 8. und 9. Gebirgs-Division ('Kampfgruppe Semmering')'', Leopold Stocker Verlag 1987, ISBN 3-7020-0521-8, Seite 244</ref> | Um die Absicht der Roten Armee, über den Semmering-Pass in die Steiermark einzufallen und die 6. Armee einzukesseln, zu vereiteln, wurden westlich und südlich von Gloggnitz Alarmeinheiten aus der Steiermark an die Front geworfen, die zunächst als ''Kampfgruppe Semmering'' oder ''Kampfgruppe Raithel'' bezeichnet und dann kurz vor Ende des Krieges in der [[w:9. Gebirgs-Division (Wehrmacht)|9. Gebirgs-Division]] zusammengefasst wurden.<ref>Roland Kaltenegger: ''Kampf der Gebirgsjäger um die Westalpen und den Semmering, Chronik der 8. und 9. Gebirgs-Division ('Kampfgruppe Semmering')'', Leopold Stocker Verlag 1987, ISBN 3-7020-0521-8, Seite 244</ref> | ||
Obwohl der Roten Armee hoffnungslos unterlegen, konnten die Splitterverbände von Wehrmacht, [[w:Waffen-SS|Waffen-SS]] und [[w:Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] den Sowjets den Zutritt in die Steiermark über den Semmering verhindern. Wobei festgehalten werden muss, dass sich deren strategisches Interesse immer mehr in den Donauraum verschob und die Kämpfe in der gesamten Steiermark im Laufe des Aprils nachließen. Trotzdem fielen etwa 500 bis 600 Mann der 9. Gebirgs-Division bei diesen Kämpfen, von denen rund die Hälfte auf dem Soldatenfriedhof Semmering begraben sind.<ref>Friedrich Brettner: ''Die letzten Kämpfe des II. Weltkrieges im Grenzgebiet Niederösterreich - Steiermark - Burgenland'', KRAL-Verlag 2013, ISBN 978-3-99024-171-4, Seite 132</ref> | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Version vom 22. Januar 2015, 15:22 Uhr
Der in der Gemeinde Spital am Semmering gelegene Soldatenfriedhof Semmering ist die letzte Ruhestätte für fast 300 Angehörige der ehemaligen Deutschen Wehrmacht, von denen die meisten in den letzten Kriegswochen bei Kämpfen gegen die Rote Armee ums Leben kamen.
Historischer Hintergrund
Die von der Roten Armee nach dem Scheitern der Operation „Frühlingserwachen“ am 16. März 1945 gestartete Gegenoffensive hatte zur Folge, dass sich die 6. Panzerarmee nördlich des Semmerings und die 6. Armee südlich des Semmerings auf deutsches Hoheitsgebiet zurückziehen mussten.[1] Bereits drei Tage später, am 1. April, erreichte die 103. Garde-Schützen-Division des XXXVII. Garde-Schützen-Korps der 9. Gardearmee Gloggnitz und sperrte die Bahnverbindung über den Semmering, um eine Verschiebung von deutschen Truppen über die Südbahnstrecke unmöglich zu machen.[2]
Um die Absicht der Roten Armee, über den Semmering-Pass in die Steiermark einzufallen und die 6. Armee einzukesseln, zu vereiteln, wurden westlich und südlich von Gloggnitz Alarmeinheiten aus der Steiermark an die Front geworfen, die zunächst als Kampfgruppe Semmering oder Kampfgruppe Raithel bezeichnet und dann kurz vor Ende des Krieges in der 9. Gebirgs-Division zusammengefasst wurden.[3]
Obwohl der Roten Armee hoffnungslos unterlegen, konnten die Splitterverbände von Wehrmacht, Waffen-SS und Luftwaffe den Sowjets den Zutritt in die Steiermark über den Semmering verhindern. Wobei festgehalten werden muss, dass sich deren strategisches Interesse immer mehr in den Donauraum verschob und die Kämpfe in der gesamten Steiermark im Laufe des Aprils nachließen. Trotzdem fielen etwa 500 bis 600 Mann der 9. Gebirgs-Division bei diesen Kämpfen, von denen rund die Hälfte auf dem Soldatenfriedhof Semmering begraben sind.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Hugo Portisch, 'Österreich II', Band 1
- ↑ Manfried Rauchensteiner: Der Krieg in Österreich 1945, Österr. Bundesverlag, Wien 1984, ISBN 3-215-01672-9, Seite 219 bis 221
- ↑ Roland Kaltenegger: Kampf der Gebirgsjäger um die Westalpen und den Semmering, Chronik der 8. und 9. Gebirgs-Division ('Kampfgruppe Semmering'), Leopold Stocker Verlag 1987, ISBN 3-7020-0521-8, Seite 244
- ↑ Friedrich Brettner: Die letzten Kämpfe des II. Weltkrieges im Grenzgebiet Niederösterreich - Steiermark - Burgenland, KRAL-Verlag 2013, ISBN 978-3-99024-171-4, Seite 132