Jüdische Gemeinde Gattendorf: Unterschied zwischen den Versionen

K
keine Bearbeitungszusammenfassung
K (→‎Synagoge Gattendorf: Textergänzungen)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
'''In Arbeit'''
Die '''Jüdische Gemeinde Gattendorf''' gehörte als ''Gräflich'' Esterházysche Gemeinde zwar nicht zu den ''Fürstlich''
Die '''Jüdische Gemeinde Gattendorf''' gehörte als ''Gräflich'' Esterházysche Gemeinde zwar nicht zu den ''Fürstlich''
Esterházyschen Gemeinden, den berühmten [[w:Siebengemeinden (Burgenland)|Siebengemeinden]] auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes, sie wurde aber [[1885]] durch den Anschluss an die größere [[Jüdische Gemeinde Kittsee|jüdische Gemeinde Kittsee]] ein Teil von ihnen.<ref name="vhsgattendorf">[http://www.vhs-burgenland.at/home/Geschichte_und_Zeitgeschichte_files/03gattendorf.pdf VHS Burgenland - Gattendorf], Webseite regiowiki.at, abgerufen am 23. September 2015</ref>  
Esterházyschen Gemeinden, den berühmten [[w:Siebengemeinden (Burgenland)|Siebengemeinden]] auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes, sie wurde aber [[1885]] durch den Anschluss an die größere [[Jüdische Gemeinde Kittsee|jüdische Gemeinde Kittsee]] ein Teil von ihnen.<ref name="vhsgattendorf">[http://www.vhs-burgenland.at/home/Geschichte_und_Zeitgeschichte_files/03gattendorf.pdf VHS Burgenland - Gattendorf], Webseite regiowiki.at, abgerufen am 23. September 2015</ref>  
Zeile 138: Zeile 136:
=== Synagoge Gattendorf ===
=== Synagoge Gattendorf ===
[[Datei:Mannheimer Litho.jpg|mini|Der bekannte Wiener Rabbiner Isaak Mannheimer weihte die Gattendorfer Synagoge ein.]]
[[Datei:Mannheimer Litho.jpg|mini|Der bekannte Wiener Rabbiner Isaak Mannheimer weihte die Gattendorfer Synagoge ein.]]
Die Synagoge wurde 1862 errichtet und vom bekannten Wiener Rabbiner [[w:Isaak Mannheimer|Isaak Mannheimer]] eingeweiht. Sie hatte 46 Männer- und 34 Frauensitze, zeitgenössische Fotos von ihrem Innern sind nicht erhalten. Die Synagoge blieb [[1938]] vom [[w:Novemberpogrome 1938|Novemberpogrom]] verschont und wurde nach der Vertreibung der Juden aus Gattendorf zu einem Lager für Getreide und Erdäpfel und zu einem Gefängnis für russische Kriegsgefangene. Die Rechtsnachfolgerin der jüdischen Gemeinde Gattendorf, die [[w:Israelitische Kultusgemeinde Wien|Israelitische Kultusgemeinde Wien]], erhielt die Synagoge [[1952]] [[w:Restitution (Österreich)|restituiert]]. [[1971]] verkaufte die IKG Wien das Gebäude an einen Unternehmer, der es als Gewerbebetrieb nutzen wollte. Da diese Pläne scheiterten, verkaufte dieser die ehemalige Synagoge an ein Ehepaar weiter. Sie wurde nun bis [[1995]] als Einstellplatz für landwirtschaftliche Geräte genutzt. Die neuen Besitzer beschlossen Mitte der [[1990er]]-Jahre das Gebäude abzureißen und erhielten ohne Probleme den entsprechenden Bescheid dafür. Die Abrissarbeiten begannen am 27. April [[1996]], einige Tage später war die Synagoge abgetragen. Heute befindet sich an ihrer Stelle eine Grasfläche.
Die Synagoge wurde 1862 errichtet und vom bekannten Wiener Rabbiner [[w:Isaak Mannheimer|Isaak Mannheimer]] eingeweiht. Sie hatte 46 Männer- und 34 Frauensitze, zeitgenössische Fotos von ihrem Innern sind nicht erhalten. Die Synagoge blieb [[1938]] vom [[w:Novemberpogrome 1938|Novemberpogrom]] verschont und wurde nach der Vertreibung der Juden aus Gattendorf zu einem Lager für Getreide und Erdäpfel und zu einem Gefängnis für russische Kriegsgefangene. Die Rechtsnachfolgerin der jüdischen Gemeinde Gattendorf, die [[w:Israelitische Kultusgemeinde Wien|Israelitische Kultusgemeinde Wien]], erhielt die Synagoge [[1952]] [[w:Restitution (Österreich)|restituiert]]. [[1971]] verkaufte die IKG Wien das Gebäude an einen Unternehmer, der es als Gewerbebetrieb nutzen wollte. Da diese Pläne scheiterten, verkaufte dieser die ehemalige Synagoge an ein Ehepaar weiter. Sie wurde nun bis [[1995]] als Einstellplatz für landwirtschaftliche Geräte genutzt. Die neuen Besitzer beschlossen Mitte der [[1990er]]-Jahre das Gebäude abzureißen und erhielten ohne Probleme den entsprechenden Bescheid dafür. Die Abrissarbeiten begannen am 27. April [[1996]], einige Tage später war die Synagoge abgetragen. Heute befindet sich an ihrer Stelle eine Grasfläche.<ref name="davidkultur"></ref>


=== Jüdischer Friedhof Gattendorf ===
=== Jüdischer Friedhof Gattendorf ===
Der [[w:Jüdischer Friedhof (Gattendorf)|Jüdische Friedhof Gattendorf]] liegt außerhalb der Ortschaft südöstlich der Kläranlage und steht unter [[w:Denkmalschutz|Denkmalschutz]]. Er besitzt eine Fläche von 2733 m², worauf sich 120 Grabsteine befinden.
Der jüdische Autor [[Leopold Moses]] schrieb 1927 in einem Reisebericht über den Friedhof:<ref>[http://www.ojm.at/gemeinden/kittsee/ Österreichisch Jüdisches Museum - Kittsee/Gattendorf], Webseite www.ojm.at, abgerufen am 24. Februar 2015</ref>
{{Zitat|Der Friedhof liegt eine Viertelstunde von Gattendorf entfernt, von dichten Hecken umgeben. Er ist mindestens hundertfünfzig Jahre alt ... die zum Teil von fast undurchdringlichem Gestrüpp umgebenen Grabsteine weisen Namen von Familien auf, die man heute in Gattendorf vergebens suchen würde. Sie sind längst nach Wien oder Pressburg, wenn nicht gar nach Budapest abgewandert. Eine von diesen Familien führt den Namen Materna, der wohl von dem ... Frauennamen Matrona hebräisch abgeleitet sein dürfte ... und so kann man auch hier eine Fülle anregender Dinge finden, die unsere Kenntnis um unser eigenes Sein vermehren ...}}
<Gallery>
<Gallery>
File:Gattendorf Jüdischer Friedhof.jpg
File:Gattendorf Jüdischer Friedhof.jpg
9.493

Bearbeitungen