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Version vom 20. Oktober 2015, 16:35 Uhr
Winfried Aubell (* 1916 in Leoben; † 2005) war ein österreichischer Bergmann, Maler und Heimatforscher.
Er war mit Ingeborg Aubell Depolo verheiratet. Sein künstlerisches Erbe wird von seinem Enkel, Clemens Aubell, verwaltet.
Leben und Beruf
Aubell studierte Bergbau an der Montanuniversität Leoben. Ab 1949 war er in verschiedenen Funktionen für die österreichischen Salinen tätig und wurde 1967 zum Direktor der Saline in Ebensee bestellt.
Maler
Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Bergmann eignete er sich im Selbststudium alle wesentlichen Techniken zum Zeichnen und Aquarellmalen an um in der Tradition der sogenannten Salinenzeichner tätig werden zu können. Diesbezügliche Weiterbildung führte ihn an die von Oskar Kokoschka gegründete Schule des Sehens an die Salzburger Sommerakademie.[1]
Die Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder Aubellls entstanden jeweils spontan vor Ort, sind Unikate, keines davon entstand im Atelier. Zu seinen Motiven zählten einerseits das Berginnere, die Salinenarbeiter bei ihrer Arbeit und Maschinen und andererseits die Natur und die Menschen des Salzkammergutes. In den Bildern finden sich Schützen, Seitelpfeifer, Flinserl, Altausseer Knappentänzer, Ebenseer Fetzen, Glöckler, Vogelfänger und Volksmusiker, jeweils bei der Pflege des Brauchtums.
Dauerausstellung BergWerkZeug Schloss Friedhofen in Sankt Peter-Freienstein
Die von Winfried Aubell zusammengetragene Sammlung historischer Werkzeuge aus dem alpinen Salzbergbau befindet sich seit 1970 in Schloss Friedhofen, das sich im Familienbesitz der Aubells befindet.
Mehr als einhundert Objekte werden in einem ehemaligen Wirtschaftsraum, der auch als Konzertsaal Verwendung findet, ausgestellt, darunter historische Werkzeuge des Hauers vor Ort, Soleleitungswerkzeuge (Bohrer zur Herstellung der Rohre aus Baumstämmen, Rohrzangen und Lettenschlägel zum Feststampfen des Lehms, ehe Wasser in die Kammer zum Auslaugen des Salzes eingepumpt wurde), alte Werkzeuge zu manuellen Holzbearbeitung im Bergwesen, Sudwerkzeuge (Pfarrkrucken zum Ausziehen des Salzes aus der Sudpfanne, Flüderl zum Stampfen des Salzes in seine Stockform).[2]
Heimatforscher und Autor
Aubell hat eine Reihe von Büchern und Artikeln zur regionalen Geschichte des Salzkammergutes verfasst, die auch veröffentlicht wurden:
- Bücher
- Unvergängliches Hallstatt, Musealverein Hallstatt, Hallstatt, 1990, 1991,173 bzw. 176 Seiten
- Bad Ischl mit Zeichenstift und Pinsel, Bad Ischl, 1987, 173 Seiten
- Mit Siegfried Pramesberger: Goiserer Skizzen, Bad Goisern, 1985, 138 Seiten
- Bergmann im Salz. Ein Bergmann beschreibt und zeichnet die Geschichte und Entwicklung des Bergbaues im Salzkammergut. Rund um die Soleleitung, Wels, 1981, 212 Seiten
- Artikel im Heimatbuch Bad Ischl
- Mit Günther Hattinger: Das Salinenwesen von Bad Ischl und seine Geschichte, in: Bad Ischl, Heimatbuch 2004, Ischler Heimatverein (Herausgeber), Wolfgang Degeneve und Dietrich Neumann (Redaktion), Bad Ischl, 2004, S 234 bis 240
- Das Salinenwesen von Bad Ischl und seine Geschichte, in: Bad Ischl, Ein Heimatbuch, Bad Ischl, 1966, S 374 bis 384
- Oberösterreichische Kulturzeitschrift
- Das Markscheidewesen im österreichischen Bergbau, Jahrgang 34 (1984), Heft 2, S 17 bis 21
- Die Soleleitung von Hallstatt nach Ebensee, Jahrgang 31 (1981), Heft 1, S 17 bis 22
Sonstiges
- Aubell gilt als Initiator der Gradieranlage in Altaussee (1956) und komponierte den Knappentanz, der in diesem Jahr erstmals aufgeführt wurde.
Auszeichnungen
- Oberösterreichischer Kulturpreis
- Roland-Mitsche-Preis
Ausstellungen
- Gedenkausstellung Mit Zeichenstift & Pinsel in der Galerie Akzente des Ebenseer Malers Rudolf Kerschbaum (2012)
- ↑ Hannes Denzel: Mit Zeichenstift & Pinsel durchs Salzkammergut - Gedenkausstellung Winfried Aubell (1916 bis 2005), in: Bezirksrundschau vom 7. September 2012 abgefragt am 20. Oktober 2015
- ↑ BergWerkZeug Schloss Friedhofen, in: Webpräsenz des Landes Steiermark abgefragt am 20. Oktober 2015