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Der Arbeitersport entwickelte sich in den 20er Jahren sehr schnell. Bereits im Dezember 1924 war in der Arbeiterzeitung Wien ein Artikel zu lesen, in dem angeregt wurde, dass die Organisatoren der Arbeitervereine doch einmal überlegen sollten, ob nicht auch Eishockey betrieben werden sollte.<ref>Arbeiterzeitung Wien vom 28. Dezember 1924, Seite 12</ref>Im Jahr 1928 wurden die ersten Eishockeyvereine der Arbeiter dann gegründet. Sie gehörten dem Arbeiterbund für Sport und Körperkultur in Österreich (ASKÖ) an,der sich 1924 gründete. Das Bürgertum nahm kaum Notiz von dieser Aktivität. Im Jänner 1928 wurden die ersten Eishockeyspiele absolviert. Nachdem sich verschiedene Mannschaften gebildet hatten, wurde vom Verband die Einrichtung einer Eishockey-Meisterschaft für die Saison 1929/30 beschlossen. Die Anzahl der Mannschften stieg stetig. Die [[2. Arbeiter-Winterolympiade Mürzzuschlag 1931 im Eishockey]] und der dort gewonnene Olympiatitel ist wohl ein Höhepunkt nach kurzer Spielzeit. Im SportTagblatt sind kurz die Ergebnisse aufgeführt. Eine | :Der Arbeitersport entwickelte sich in den 20er Jahren sehr schnell. Bereits im Dezember 1924 war in der Arbeiterzeitung Wien ein Artikel zu lesen, in dem angeregt wurde, dass die Organisatoren der Arbeitervereine doch einmal überlegen sollten, ob nicht auch Eishockey betrieben werden sollte.<ref>Arbeiterzeitung Wien vom 28. Dezember 1924, Seite 12</ref>Im Jahr 1928 wurden die ersten Eishockeyvereine der Arbeiter dann gegründet. Sie gehörten dem Arbeiterbund für Sport und Körperkultur in Österreich (ASKÖ) an,der sich 1924 gründete. Das Bürgertum nahm kaum Notiz von dieser Aktivität. | ||
:Im Jänner 1928 wurden die ersten Eishockeyspiele absolviert. Nachdem sich verschiedene Mannschaften gebildet hatten, wurde vom Verband die Einrichtung einer Eishockey-Meisterschaft für die Saison 1929/30 beschlossen. Die Anzahl der Mannschften stieg stetig. Die [[2. Arbeiter-Winterolympiade Mürzzuschlag 1931 im Eishockey]] und der dort gewonnene Olympiatitel ist wohl ein Höhepunkt nach kurzer Spielzeit. Im SportTagblatt sind kurz die Ergebnisse aufgeführt. Eine der wenigen Ausnahmen, da die täglichen Spiele der Arbeiter in diesem Blatt nicht vorkommen. Im SportTagblatt wird 1934 berichtet,<SportTagblatt vom 22. Januar 1934, Seite 4</ref> dass die österreichische Eishockey-Mannschaft der Arbeiter an dem lettischen Arbeiter-Wintersportfest am 17. und 18. Februar 1934 in Riga teilnimmt. Auf dem Engelmann-Platz findet zur Auswahl der Mannschaft am 24. Jänner 1934 ein Auswahlspiel der besten Eishockeyspieler der Arbeiter statt. Dieser Hinweis hat Seltenheitswert. Die Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes "Der Eishockeysport" berichtet auch einmal, indem man sich hier über das schnelle Wachstum des Arbeiter-Eishockeysports wundert und dieses auch im eigenen Verband gerne sehen würde. Hingegen berichtet die Arbeiterzeitung in Wien ausführlich über den Eishockeysport der Arbeiter und dafür weniger über den der Bürgerlichen. Das Kleine Blatt aus Wien berichtet über beide Bereiche. | |||
Das der Eishockeysport der Arbeiter als Konkurrenz gesehen wurde, zeigt auch ein Beschluss des österreichischen Eishockeyverbande (OeEHV) aus Februar 1929, dem eine lange Debatte vorausgegangen war. Ein Spieler, der sich in einem Verein betätigte, der nicht dem OeEHV angehörte, würde auf unbestimmte Zeit disqualifiziert, wenn er sich nicht vorher in seinem Verein abgemeldet hätte. Würde ein Spieler während des Disqualifikation nochmals bei einem anderen Verein spielen, so sei er auf Lebenszeit disqualifiziert.<ref>SportTagblatt 16. Februar 1929</ref> | :Das der Eishockeysport der Arbeiter als Konkurrenz gesehen wurde, zeigt auch ein Beschluss des österreichischen Eishockeyverbande (OeEHV) aus Februar 1929, dem eine lange Debatte vorausgegangen war. Ein Spieler, der sich in einem Verein betätigte, der nicht dem OeEHV angehörte, würde auf unbestimmte Zeit disqualifiziert, wenn er sich nicht vorher in seinem Verein abgemeldet hätte. Würde ein Spieler während des Disqualifikation nochmals bei einem anderen Verein spielen, so sei er auf Lebenszeit disqualifiziert.<ref>SportTagblatt 16. Februar 1929</ref> | ||
Mit dem Verbot der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Österreich im Februar 1934 wurden auch alle angeschlossenen sozialdemokratischen Spitzenverbände des Sports usw. verboten. Damit haben auch alle Eishockeyvereine der Arbeiter aufgehört zu existieren.<ref>Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich Nr. 24 vom 13. Februar 1934, S. 159, 78. Verordnung: Verbot jeder Betätigung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Österreich</ref> Die Tageszeitschrift "Das Kleine Blatt" welches über den Arbeitersport berichtete und damit auch über das Eishockeyspiel, erscheint nach der Ausgabe des 12. Februar 1934 nicht lmehr. Am 28. Februar erscheint die Zeitung wieder. Sie schreibt in dieser Ausgabe: "..Man hat der Arbeiterschaft ihren alten Freund zurück gegeben und damit einen sichtbaren Beweis der wiederholt geäußerten Absicht geliefert, die Wunden so rasch als möglich zu heilen und über die vergangenen Tage des Unglücks den Schleier der Versöhnung zu breiten. ..." Im Sportteil der gleichen Ausgabe swird die Frage gestellt, wie es mit den aufgelösten Sportvereinen weiter gehen soll. Die rund 150 Sportplätze wurden bereits besichtigt und für fast alle die volle Betriebsfähigkeit festgestellt. Die Plätze sollen möglichst ihrer ursprünglichen Verwengung zugeführt werden. Hierüber habe aber die Bundesregierung zu entscheiden. In der Ausgabe vom 16. März 1934 wird berichtet, dass es wohl Bestrebungen gibt, den meisten Sportvereinen die Wiederzulassung zu genehmigen. Bei den Firmenmannschaften sehe man keine Probleme, bei den sonstigen Vereinen müsse darauf geachtet werden, neue geeignete Personen in die Vorstände der Vereine zu bekommen. Da sich der Bundeskanzler derzeit auf einer Romreise bedfindet, ist dessen Rückkehr abzuwarten. Am 20. März kommt es zhu einer Besprechung des Sportkollegiums mit den Vertretern der Bundesregierung und der Gemeinde Wien. | :Mit dem Verbot der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Österreich im Februar 1934 wurden auch alle angeschlossenen sozialdemokratischen Spitzenverbände des Sports usw. verboten. Damit haben auch alle Eishockeyvereine der Arbeiter aufgehört zu existieren.<ref>Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich Nr. 24 vom 13. Februar 1934, S. 159, 78. Verordnung: Verbot jeder Betätigung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Österreich</ref> Die Tageszeitschrift "Das Kleine Blatt" welches über den Arbeitersport berichtete und damit auch über das Eishockeyspiel, erscheint nach der Ausgabe des 12. Februar 1934 nicht lmehr. | ||
:Am 28. Februar erscheint die Zeitung wieder. Sie schreibt in dieser Ausgabe: "..Man hat der Arbeiterschaft ihren alten Freund zurück gegeben und damit einen sichtbaren Beweis der wiederholt geäußerten Absicht geliefert, die Wunden so rasch als möglich zu heilen und über die vergangenen Tage des Unglücks den Schleier der Versöhnung zu breiten. ..." Im Sportteil der gleichen Ausgabe swird die Frage gestellt, wie es mit den aufgelösten Sportvereinen weiter gehen soll. Die rund 150 Sportplätze wurden bereits besichtigt und für fast alle die volle Betriebsfähigkeit festgestellt. Die Plätze sollen möglichst ihrer ursprünglichen Verwengung zugeführt werden. Hierüber habe aber die Bundesregierung zu entscheiden. In der Ausgabe vom 16. März 1934 wird berichtet, dass es wohl Bestrebungen gibt, den meisten Sportvereinen die Wiederzulassung zu genehmigen. Bei den Firmenmannschaften sehe man keine Probleme, bei den sonstigen Vereinen müsse darauf geachtet werden, neue geeignete Personen in die Vorstände der Vereine zu bekommen. Da sich der Bundeskanzler derzeit auf einer Romreise bedfindet, ist dessen Rückkehr abzuwarten. Am 20. März kommt es zhu einer Besprechung des Sportkollegiums mit den Vertretern der Bundesregierung und der Gemeinde Wien. | |||
Bisher konnte keine Aufstellung gefunden werden, aus der die Namen der verbotenen Vereine hervorgehen. Auch fehlen Unterlagen, welches Vermögen beschlagnahmt wurde und welche Teile hiervon wieder herausgegeben wurden. Hier bleibt noch eine größere Arbeit für die Zukunft. | :Bisher konnte keine Aufstellung gefunden werden, aus der die Namen der verbotenen Vereine hervorgehen. Auch fehlen Unterlagen, welches Vermögen beschlagnahmt wurde und welche Teile hiervon wieder herausgegeben wurden. Hier bleibt noch eine größere Arbeit für die Zukunft. | ||
Nach dem Verbot versuchten Spieler der Arbeitervereine in andere Eishockeyvereine aufgenommen zu werden. Auch versuchte man, neue Vereine zu gründen, die sich den Bürgerlichen anschlossen. | :Nach dem Verbot versuchten Spieler der Arbeitervereine in andere Eishockeyvereine aufgenommen zu werden. Auch versuchte man, neue Vereine zu gründen, die sich den Bürgerlichen anschlossen. Am 9. November 1934 erscheint ganz klein geschrieben unter Eishockey der Hinweis, das sich die Eishockeyspieler des früheren Arbeiterverbandes und Freunde des Eishockeysports sich in den nächsten Tagen im Sekreteriat der Sportvereinigung des Gewerkschaftsbundes in der Arbeiterkammer, Wien 1, melden sollen. Im Dezember 1934 wird die Vereinigung für Sport und Körperkultur des Gewerkschaftsbundes im österreichischen Eishockeyverband aufgenommen. Das SportTagblatt berichtet am 29. Dezember 1934 über einen neuen Eishockeyverein der Hammerbrotwerke. Auch die Eishockeysektion Arsenal im Gewerkschaftsbund, die im Januar 1935 aufgenommen wurde, gehört hier zu. Nicht zu vergessen auch der Eishockeyklub Meidling, der ebenfalls dieser Verbindung zuzuordnen ist. Der Verein Sportsektion Merkur ist der neue Verein für den früheren Zentralverein der kaufm. Angestellten. | ||
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