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Version vom 10. Januar 2016, 11:06 Uhr
Leopold Leo Ertl (* 28. September 1910 in Wien;† 30. Jänner 1987 in Salzburg) war Offizier, Musiker, Kapellmeister und Arrangeur.
Leben und Wirken
Leopold Ertl, der in Wien geboren ist, verlor bald beide Elternteile. So kam er als Zögling ins Hyrtl’sches Waisenhaus nach Mödling. Er besuchte die Musikakademie in Wien und studierte bei Viktor Polatschek[1] Klarinette bei Franz Schütz Orgel[2]
Als Ertl keine Waisenrente mehr bezog, musste er das Studium unterbrechen und für seinen Unterhalt selbst sorgen. Ertl spielte bei dem Kapellmeister des Infanterieregiments Nr. 5 Anton Mader vor und wurde Militärmusiker im Salzburger Alpenjägerbataillon 3. Im Jahr 1932 konnte Ertl sein Studium am Mozarteum in Salzburg fortsetzen. Lehrer waren u.a. auch Bernhard Paumgartner und Friedrich Frischenschlager. Die Militärkapellmeisterprüfung legte er 1933 in Wien ab. Seine Studien in Salzburg schloss er 1936 ab und er erhielt eine Stellung als Leiter der Militärmusik beim Feldjägerbataillon 2 in Pinkafeld. 1937 wechselte er noch zur Kapelle des Linzer Infanterieregiments Nr. 14.
Nach dem Anschluss musste er zur Deutschen Wehrmacht als Musikmeister zum Infanterieregiment 58 nach Herford. Im Jahr 1943 wurde die Militarmusik aufgelöst und musste als Ordonanzoffizier dienen. Als dieser geriet er 1944 in sowjetische Gefangenschaft, von der er erst drei Jahre später wieder entlassen wurde.
Zurück übernahm er die Leitung von Zweigstellen des Mozarteums im Zell am See, Saalfelden und Mittersill. Beim Sender Rot-Weiß-Rot war er ebenfalls als Dirigent des Mozarteumsorchsters tätig. In den Jahren 1951 bis 1953 war beim Kulturamt der Stadt Salzburg Sachbearbeiter für Musikangelegenheiten.
Im Jahr 1954 wurde er erster Landeskapellmeister des neu gegründeten Salzburger Blasmusikverbandes, was er bis 1984 blieb. Im Jahr 1959 wurde er sogar Bundeskapellmeister des Österreichischen Blasmusikverbandes, eine Funktion die er bis 1977 innehatte.[3]
Im Jahr 1967 wurde er Direktor der Zweigstellen des Mozarteums.
Mit der Neugründung des Bundesheeres trat er im Jahr 1956 ein und übernahm die Leitung der Salzburger Militärmusik. Im Jahr 1967 würde im der Berufstitel Professor verliehen. Im Jahr 1972 übernahm er noch zusätzlich das Musikreferat im Armeekommando.
Im Jahr 1975 ging der Oberst als Armeekapellmeister in den Ruhestand.[4]
Werke
- Kirchenmusik, Märsche (General-Paumgartner-Marsch, Jung-Rainer-Marsch), Arrangements für Blasmusik, div. anlassbezogene Gebrauchsmusik.
- Alt Salzburger Fackeltanz. er wird jährlich bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele aufgeführt.
Würdigung
Als Würdigung Ertls wird vom Blasmusikverband neben anderen Auszeichnungen die Professor Leo Ertl-Gedenkmedaille in den Ausprägungen Gold, Silber und Bronze an verdiente Musiker vergeben.
Literatur
- Elisabeth Th. Hilscher-Fritz: Leo Ertl. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
Einzelnachweise
- ↑ Lynne Heller: Polatschek, Viktor. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5. abgerufen am 6. Jänner 2016
- ↑ Christian Fastl: Schütz, Franz. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5. abgerufen am 6. Jänner 2016
- ↑ Ertl Leo bei Salzburger Blasmusikkomponisten abgerufen am 7. Jänner 2016
- ↑ Militärkommando Salzburg abgerufen am 6. Jänner 2015
Weblinks
- Leopold Ertl bei Militärmusikfreunde.at
- Ertl Leo auf der Seite des Salzburger Blasmusikverbandes
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
- | Kapellmeister der Militärmusik Salzburg 1956-1975 | Josef Spirk |
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
- | Landeskapellmeister des BBV 1954-1984 | ? |