Johann Holzinger: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Johann Holzinger, Sohn einer Bauernfamilie, zeigte schon früh sein musikalisches Talent. Sein Vater leitete eine Musikkapelle in Lindach; dort sammelte Holzinger seine ersten Erfahrungen. Ab 1903 diente er bei der Musikkapelle des [[w:k.u.k. Infanterieregiment Nr. 59|Infanterieregiments „Erzherzog Rainer“ Nr. 59]]. Ab 1908 war Holzinger als Kapellmeister in Lambach tätig. Zu dieser Zeit trat er auch als Flügelhornist mit einem eigenen Bläserquartett auf. Im [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] diente er bei der Regimentsmusik, die damals in Lambach stationiert war. 1922 war Hozinger Kapellmeister der ''Trachtenmusikkapelle Bad Wimsbach-Neydharting''; diese Stelle übernahm er auch 1951 noch einmal für kurze Zeit. Daneben leitete er auch die 1922 nach dem Ersten Weltkrieg wiedergegründete ''Musikkapelle Stadl-Paura''; diese rief er 1945 nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] neu ins Leben und leitete sie ein Jahr lang.<ref>[https://mvstadlpauradotat.wordpress.com/geschichte/ Geschichte], Webseite des Musikvereins Stadl-Paura. Abgerufen am 16. Jänner 2017</ref> 1947 war Holzinger maßgeblich an der Gründung des Bezirksblasmusikverbandes Wels beteiligt; von 1948 bis 1950 war er dessen Bezirkskapellmeister, zudem von 1948 bis 1952 Bezirksobmann-Stellvertreter und 1952 bis 1956 Bezirksobmann. Von 1948 bis 1952 war Holzinger Landeskapellmeister des [[Oberösterreichischer Blasmusikverband|Oberösterreichischen Blasmusikverbandes]]. In dieser Zeit war er auch am neu geschaffenen System der Kapellmeisterausbildung beteiligt, in der er vor allem Tonsatz und Instrumentation unterrichtete. Zu seinen Schülern zählte unter anderem der spätere Präsident des Oberösterreichischen Blasmusikverbandes, [[Josef Mayr-Kern]].
Johann Holzinger, Sohn einer Bauernfamilie, zeigte schon früh sein musikalisches Talent. Sein Vater leitete eine Musikkapelle in Lindach; dort sammelte Holzinger seine ersten Erfahrungen. Ab 1903 diente er bei der Musikkapelle des [[w:k.u.k. Infanterieregiment Nr. 59|Infanterieregiments „Erzherzog Rainer“ Nr. 59]]. Ab 1908 war Holzinger als Kapellmeister in Lambach tätig. Zu dieser Zeit trat er auch als Flügelhornist mit einem eigenen Bläserquartett auf. Im [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] diente er bei der Regimentsmusik, die damals in Lambach stationiert war. 1922 war Hozinger Kapellmeister der ''Trachtenmusikkapelle Bad Wimsbach-Neydharting''; diese Stelle übernahm er auch 1951 noch einmal für kurze Zeit. Daneben leitete er auch die 1922 nach dem Ersten Weltkrieg wiedergegründete ''Musikkapelle Stadl-Paura'', in der er auch als Trompeter aktiv war;<ref name="chronik">Alfred Sohm: ''Chronik von Stadl-Paura. Vom Erdmittelalter bis zum Jahr 2014''. S. 572 f.</ref> diese rief er 1945 nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] neu ins Leben und leitete sie ein Jahr lang.<ref>[https://mvstadlpauradotat.wordpress.com/geschichte/ Geschichte], Webseite des Musikvereins Stadl-Paura. Abgerufen am 16. Jänner 2017</ref> 1947 war Holzinger maßgeblich an der Gründung des Bezirksblasmusikverbandes Wels beteiligt; von 1948 bis 1950 war er dessen Bezirkskapellmeister, zudem von 1948 bis 1952 Bezirksobmann-Stellvertreter und 1952 bis 1956 Bezirksobmann. Von 1948 bis 1952 war Holzinger Landeskapellmeister des [[Oberösterreichischer Blasmusikverband|Oberösterreichischen Blasmusikverbandes]]. In dieser Zeit war er auch am neu geschaffenen System der Kapellmeisterausbildung beteiligt, in der er vor allem Tonsatz und Instrumentation unterrichtete. Zu seinen Schülern zählte unter anderem der spätere Präsident des Oberösterreichischen Blasmusikverbandes, [[Josef Mayr-Kern]].


Beruflich war Holzinger seit 1908 als Angestellter der Sparkasse Lambach tätig.
Beruflich war Holzinger seit 1908 als Angestellter der Sparkasse Lambach tätig.


== Werke (Auswahl) ==
== Werke (Auswahl) ==
Holzinger schuf ca. 160 Kompositionen für Blasorchester. Daneben verfasste er zahlreiche [[w:Ländler|Landlermelodien]], die heute im Oberösterreichischen Volksliedarchiv aufbewahrt werden.<ref>Volker Derschmidt, Walter Deutsch: ''Der Landler'' (= Oberösterreichisches Volksliedwerk [Hrsg.]: ''Corpus musicae popularis Austriacae 8: Volksmusik in Oberösterreich''). Böhlau, Wien; Köln; Weimar 1998, ISBN 3-205-98856-6, S. 217.</ref>
Holzinger schuf ca. 160 Kompositionen für Blasorchester, hauptsächlich Märsche, von denen viele unveröffentlicht blieben. Daneben verfasste er zahlreiche [[w:Ländler|Landlermelodien]], die heute im Oberösterreichischen Volksliedarchiv aufbewahrt werden.<ref>Volker Derschmidt, Walter Deutsch: ''Der Landler'' (= Oberösterreichisches Volksliedwerk [Hrsg.]: ''Corpus musicae popularis Austriacae 8: Volksmusik in Oberösterreich''). Böhlau, Wien; Köln; Weimar 1998, ISBN 3-205-98856-6, S. 217.</ref>


* ''Fahnenwache'', Marsch<!--op. 1-->
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* ''Lambacher Schützen'', Marsch
* ''Lambacher Schützen'', Marsch
* ''Macht es nach'', Konzertpolka für Flügelhorn
* ''Macht es nach'', Konzertpolka für Flügelhorn
* ''Stadl voran'', Marsch (dem ehemaligen Bürgermeister von Stadl-Paura Karl Neuhauser gewidment)<ref name="chronik" />
* ''Fensterpromenade'', Charakterstück
* ''Festjubel'', Marsch
* ''Frühlingsblumen'', Walzer
* ''Maskenscherze'', Polka
* ''Neukirchner-Marsch''
* ''Einer von de Rainer'', Marsch


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
1953: Preis des Oberösterreichischen Komponistenwettbewerbs (Stück ''Eine Huldigung'')
* 1953: Preis des Oberösterreichischen Komponistenwettbewerbs (Stück ''Eine Huldigung'')
<!-- 1954: Zwei Preise des Oberösterreichischen Komponistenwettbewerbs |so in OeML, besser in ÖBZ nachprüfen, da der Wettbewerb im Blasmusikbuch nicht erwähnt wird -->
* 1954: Preis des Oberösterreichischen Komponistenwettbewerbs (Stück ''Fensterpromenade'')


Die ''Johann-Holzinger-Straße'' in Lambach und die gleichnamige Straße in [[Stadl-Paura]] sind nach Holzinger benannt.
Die ''Johann-Holzinger-Straße'' in Lambach und die gleichnamige Straße in [[Stadl-Paura]] sind nach Holzinger benannt.
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* [[w:Eugen Brixel|Eugen Brixel]]: ''Das große oberösterreichische Blasmusikbuch''. Brandstätter, Wien; München 1984, ISBN 978-3-85447-031-1.
* [[w:Eugen Brixel|Eugen Brixel]]: ''Das große oberösterreichische Blasmusikbuch''. Brandstätter, Wien; München 1984, ISBN 978-3-85447-031-1.
* [[w:Wolfgang Suppan|Wolfgang Suppan]], Armin Suppan: ''Das Neue Lexikon des Blasmusikwesens''. 4. Auflage, Freiburg-Tiengen, Blasmusikverlag Schulz GmbH, 1994, ISBN 3-923058-07-1, S. 173.
* [[w:Wolfgang Suppan|Wolfgang Suppan]], Armin Suppan: ''Das Neue Lexikon des Blasmusikwesens''. 4. Auflage, Freiburg-Tiengen, Blasmusikverlag Schulz GmbH, 1994, ISBN 3-923058-07-1, S. 173.
* {{Literatur |Autor=William H. Rehrig |Herausgeber=Paul E. Bierley |Titel=The Heritage Encyclopedia of Band Music. Composers and Their Music |Band=Volume 1: A–N |Verlag=Integrity Press |Ort=Westerville, Ohio |Datum=1991 |ISBN=0-918048-08-7 |Seiten=350}}
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Aktuelle Version vom 19. November 2020, 14:46 Uhr

Johann Holzinger (* 27. Mai 1882 in Lindach; † 23. Juli 1959 in Lambach) war ein oberösterreichischer Komponist und Kapellmeister.

Leben

Johann Holzinger, Sohn einer Bauernfamilie, zeigte schon früh sein musikalisches Talent. Sein Vater leitete eine Musikkapelle in Lindach; dort sammelte Holzinger seine ersten Erfahrungen. Ab 1903 diente er bei der Musikkapelle des Infanterieregiments „Erzherzog Rainer“ Nr. 59. Ab 1908 war Holzinger als Kapellmeister in Lambach tätig. Zu dieser Zeit trat er auch als Flügelhornist mit einem eigenen Bläserquartett auf. Im Ersten Weltkrieg diente er bei der Regimentsmusik, die damals in Lambach stationiert war. 1922 war Hozinger Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Bad Wimsbach-Neydharting; diese Stelle übernahm er auch 1951 noch einmal für kurze Zeit. Daneben leitete er auch die 1922 nach dem Ersten Weltkrieg wiedergegründete Musikkapelle Stadl-Paura, in der er auch als Trompeter aktiv war;[1] diese rief er 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg neu ins Leben und leitete sie ein Jahr lang.[2] 1947 war Holzinger maßgeblich an der Gründung des Bezirksblasmusikverbandes Wels beteiligt; von 1948 bis 1950 war er dessen Bezirkskapellmeister, zudem von 1948 bis 1952 Bezirksobmann-Stellvertreter und 1952 bis 1956 Bezirksobmann. Von 1948 bis 1952 war Holzinger Landeskapellmeister des Oberösterreichischen Blasmusikverbandes. In dieser Zeit war er auch am neu geschaffenen System der Kapellmeisterausbildung beteiligt, in der er vor allem Tonsatz und Instrumentation unterrichtete. Zu seinen Schülern zählte unter anderem der spätere Präsident des Oberösterreichischen Blasmusikverbandes, Josef Mayr-Kern.

Beruflich war Holzinger seit 1908 als Angestellter der Sparkasse Lambach tätig.

Werke (Auswahl)

Holzinger schuf ca. 160 Kompositionen für Blasorchester, hauptsächlich Märsche, von denen viele unveröffentlicht blieben. Daneben verfasste er zahlreiche Landlermelodien, die heute im Oberösterreichischen Volksliedarchiv aufbewahrt werden.[3]

  • Fahnenwache, Marsch
  • Der wilde Graf, Ouvertüre
  • Kopaljäger-Marsch (Traditionsmarsch des Jägerbataillons Niederösterreich Kopaljäger)[4]
  • Kampfgenossen (Waffenbrüder), Marsch
  • Auf Retablierung (Au retablissement), Marsch
  • Dem Vater der Musik, Marsch
  • Eine Huldigung, Ouvertüre
  • Abend am Mondsee, Idylle mit Echo
  • Lambacher Schützen, Marsch
  • Macht es nach, Konzertpolka für Flügelhorn
  • Stadl voran, Marsch (dem ehemaligen Bürgermeister von Stadl-Paura Karl Neuhauser gewidment)[1]
  • Fensterpromenade, Charakterstück
  • Festjubel, Marsch
  • Frühlingsblumen, Walzer
  • Maskenscherze, Polka
  • Neukirchner-Marsch
  • Einer von de Rainer, Marsch

Auszeichnungen

  • 1953: Preis des Oberösterreichischen Komponistenwettbewerbs (Stück Eine Huldigung)
  • 1954: Preis des Oberösterreichischen Komponistenwettbewerbs (Stück Fensterpromenade)

Die Johann-Holzinger-Straße in Lambach und die gleichnamige Straße in Stadl-Paura sind nach Holzinger benannt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Alfred Sohm: Chronik von Stadl-Paura. Vom Erdmittelalter bis zum Jahr 2014. S. 572 f.
  2. Geschichte, Webseite des Musikvereins Stadl-Paura. Abgerufen am 16. Jänner 2017
  3. Volker Derschmidt, Walter Deutsch: Der Landler (= Oberösterreichisches Volksliedwerk [Hrsg.]: Corpus musicae popularis Austriacae 8: Volksmusik in Oberösterreich). Böhlau, Wien; Köln; Weimar 1998, ISBN 3-205-98856-6, S. 217.
  4. Der Kopaljäger-Marsch, Webseite der Freunde des Jägerbataillon Niederösterreich - Kopaljäger. Abgerufen am 16. Jänner 2017
VorgängerAmtNachfolger
--Landeskapellmeister des OÖBV
1948-1952
Hans Duchatschek