Betriebsfeuerwehr Jungarbeiterdorf Hochleiten Gießhübl: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Betriebsfeuerwehr Jungarbeiterdorf Hochleiten Gießhübl''' war die Betriebsfeuerwehr des [[Jungarbeiterdorf Hochleiten|Jungarbeiterdorfes Hochleiten]] in [[Gießhübl]]. Die Feuerwehr trat 1954 dem [[Bezirksfeuerwehrverband Mödling]] bei und war bis 1965 dessen Mitglied.
Die '''Betriebsfeuerwehr Jungarbeiterdorf Hochleiten Gießhübl''' war die Betriebsfeuerwehr des [[Jungarbeiterdorf Hochleiten|Jungarbeiterdorfes Hochleiten]] in [[Gießhübl]]. Die Feuerwehr trat 1954 dem [[Bezirksfeuerwehrverband Mödling]] bei und war bis 1965 dessen Mitglied.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Nachdem schon mehrere Brände im JAD ausbrachen, meldeten sich im Sommer 1953 22 Burschen, die die Betriebsfeuerwehr gründeten. Das Mindestalter der Mitglieder war 18 Jahre.
Nachdem schon mehrere Brände im JAD ausbrachen, meldeten sich im Sommer 1953 22 Burschen, die die Betriebsfeuerwehr gründeten. Das Mindestalter der Mitglieder war 18 Jahre. Im Jahr 1954 wurde die Feuerwehr gegründet.<ref>Festschrift 140 Jahre [[FF Gießhübl]] S.18</ref>


Berichten zufolge sollen sie auch nach Brandausbruch eine Explosion in einer sowjetischen Offiziersbaracke verhindert haben, da sich nebenan eine Munitionsbaracke befand.
Berichten zufolge sollen sie auch nach Brandausbruch eine Explosion in einer sowjetischen Offiziersbaracke verhindert haben, da sich nebenan eine Munitionsbaracke befand.
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{{Zitat|In  einem  Schuppen  hatten  wir Feuerwehrmänner einen Anhänger mit Schläuchen, einer Pumpe und sonstigen Gegenständen zum Löschen eines Brandes. Ungefähr 10 bis 15 Burschen wurden zu Feuerwehrmännern  
{{Zitat|In  einem  Schuppen  hatten  wir Feuerwehrmänner einen Anhänger mit Schläuchen, einer Pumpe und sonstigen Gegenständen zum Löschen eines Brandes. Ungefähr 10 bis 15 Burschen wurden zu Feuerwehrmännern  
ausgebildet und hielten wöchentlich – meist dienstags – Übungen für den Ernstfall ab. Unsere Feuerwehr war als eine Betriebsfeuerwehr für die Anlage des Jungarbeiterdorfes konzipiert.  
ausgebildet und hielten wöchentlich – meist dienstags – Übungen für den Ernstfall ab. Unsere Feuerwehr war als eine Betriebsfeuerwehr für die Anlage des Jungarbeiterdorfes konzipiert.  
Wir trugen olivfarbene Overalls und Helme, nahmen an Landeswettbewerben mit anderen Feuerwehren teil, wie [[NÖ Landesfeuerwehrleistungsbewerb 1959|Herzogenburg]], [[NÖ Landesfeuerwehrleistungsbewerb 1957|Gmünd]] etc. Unser Kommandant war Bors. Wir besaßen auch braune Ausgangsuniformen, in denen wir an Prozessionen – wie Umgang, Erntedankfest und  Begräbnissen  teilnahmen. Wir hatten zu dem Bezirkskommando in Mödling eine Verbindung. Einmal hatten wir einen Brand im Fahrradschuppen der eigenen Anlage zu löschen. Sogar in Frankreich wurden wir nach dem [[w:Barrage de Malpasset|Dammbruch in Fréjus]] eingesetzt und leisteten wertvolle Hilfe bei den Aufräumarbeiten, es war ein freiwilliger Einsatz nach der Katastrophe in Jahr 1960.|<ref>Elfriede Linsbauer: Alltag im Jungarbeiterdorf Hochleiten, 2015, S.77f., Masterarbeit der Universität Wien ([http://othes.univie.ac.at/39480/1/2015-09-29_0701864.pdf Online])</ref>
Wir trugen olivfarbene Overalls und Helme, nahmen an Landeswettbewerben mit anderen Feuerwehren teil, wie [[NÖ Landesfeuerwehrleistungsbewerb 1959|Herzogenburg]], [[NÖ Landesfeuerwehrleistungsbewerb 1957|Gmünd]] etc. Unser Kommandant war Bors. Wir besaßen auch braune Ausgangsuniformen, in denen wir an Prozessionen – wie Umgang, Erntedankfest und  Begräbnissen  teilnahmen. Wir hatten zu dem Bezirkskommando in Mödling eine Verbindung. Einmal hatten wir einen Brand im Fahrradschuppen der eigenen Anlage zu löschen. Sogar in Frankreich wurden wir nach dem [[w:Barrage de Malpasset|Dammbruch in Fréjus]] eingesetzt und leisteten wertvolle Hilfe bei den Aufräumarbeiten, es war ein freiwilliger Einsatz nach der Katastrophe in Jahr 1960.|<ref>Elfriede Linsbauer: Alltag im Jungarbeiterdorf Hochleiten, 2015, S.77f., Masterarbeit der Universität Wien ([http://othes.univie.ac.at/39480/1/2015-09-29_0701864.pdf Online])</ref>}}
 
Im Jahr 1965 wurde die Feuerwehr wieder aufgelöst.<ref>Festschrift 140 Jahre FF Gießhübl S.20</ref>
 
Nachdem im JAD am 30. Jänner 1989 der Beschluss gefasst wurde, die Feuerwehr neu zu gründen,<ref name="archivbfk">Archiv des BFKDO Mödling</ref> stellte auch die Gemeinde Gießhübl am 13. Juni 1989 den Antrag auf Neugründung, dem auch die NÖ Landesregierung entsprach, sodass eine Eintragung im [[w:Feuerwehrregister|Feuerwehrregister]] erfolgen konnte.<ref>Festschrift 140 Jahre FF Gießhübl S.27</ref> Die Jungarbeiterbewegung stellte dazu einen VW Bus (Baujahr 1981) zur Verfügung. Er wurde im Zuge eines [[w:Kirchweih|Kirtags]] in Hochleiten am 7. Mai 1989 gesegnet. Auch ein [[w:Tragkraftspritzenanhänger|Tragkraftspritzenanhänger]] gehörte zur Ausrüstung. Andere Feuerwehren des Bezirks überließen ebenso kostenlos Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung. Die 14 Mann leisteten in diesem Jahr 23 Sicherungsdienste.
Der Mannschaftsstand stieg weiter mit 19 Mann im Jahr 1991 und 20 Mann im Jahr 1992. In diesem Jahr konnte ein Tanklöschfahrzeug (TLF1000) in Betrieb genommen werden. Ein Gebäude wurde zu einem Feuerwehrhaus umgebaut. Am 31. Mai 1992 konnte es gesegnet werden.<ref name="archivbfk"/>
 
Mit der Auflösung des Jungarbeiterdorfes wurde auch die Feuerwehr 1997 ein zweites Mal aufgelöst.


== Kommanden ==
== Kommanden ==
* ? Bors
 
Während der ersten Periode des Bestehens war ''Alfred Bors'' ab 1955 Feuerwehrhauptmann. Sowohl sein Vorgänger, als auch die Zeit seiner Funktion ist nicht bekannt.
 
Während der zweiten Bestandsperiode war ''Jürgen-Heinz Gangoly'' ab 1989 Kommandant. Er dürfte bis zum Bestandsende diese Funktion inne gehabt haben. Seine Stellvertreter waren ''Reinhard Haag'' (1989-1991), Alexander Kössler (1991-1994) und nochmals ''Reinhard Haag'' (1994-1997). Leiter der Verwaltung war Hubert Schober (1989-1997).<ref name="archivbfk"/>
 
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Gießhübl]]
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[[Kategorie:Ehemalige Feuerwehr im Bezirk Mödling|Giesshubl]]
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[[Kategorie:Gegründet 1953]]
[[Kategorie:Gegründet 1954]]
[[Kategorie:Aufgelöst 1965]]
[[Kategorie:Aufgelöst 1965]]
[[Kategorie:Gegründet 1989]]

Aktuelle Version vom 12. April 2017, 20:40 Uhr

Betriebsfeuerwehr Jungarbeiterdorf Hochleiten Gießhübl
Gemeinde Gießhübl
Landesfeuerwehrverband Niederösterreich
Gründungsdatum: 1954
Auflösungsdatum: 1997
Adresse: Gießhübl, genaue Angabe nicht vorhanden
Koordinaten: 48° 6′ N, 16° 15′ O

Die Betriebsfeuerwehr Jungarbeiterdorf Hochleiten Gießhübl war die Betriebsfeuerwehr des Jungarbeiterdorfes Hochleiten in Gießhübl. Die Feuerwehr trat 1954 dem Bezirksfeuerwehrverband Mödling bei und war bis 1965 dessen Mitglied.

Geschichte

Nachdem schon mehrere Brände im JAD ausbrachen, meldeten sich im Sommer 1953 22 Burschen, die die Betriebsfeuerwehr gründeten. Das Mindestalter der Mitglieder war 18 Jahre. Im Jahr 1954 wurde die Feuerwehr gegründet.[1]

Berichten zufolge sollen sie auch nach Brandausbruch eine Explosion in einer sowjetischen Offiziersbaracke verhindert haben, da sich nebenan eine Munitionsbaracke befand.

Die Überlieferung eines Bewohners:

„In einem Schuppen hatten wir Feuerwehrmänner einen Anhänger mit Schläuchen, einer Pumpe und sonstigen Gegenständen zum Löschen eines Brandes. Ungefähr 10 bis 15 Burschen wurden zu Feuerwehrmännern ausgebildet und hielten wöchentlich – meist dienstags – Übungen für den Ernstfall ab. Unsere Feuerwehr war als eine Betriebsfeuerwehr für die Anlage des Jungarbeiterdorfes konzipiert. Wir trugen olivfarbene Overalls und Helme, nahmen an Landeswettbewerben mit anderen Feuerwehren teil, wie Herzogenburg, Gmünd etc. Unser Kommandant war Bors. Wir besaßen auch braune Ausgangsuniformen, in denen wir an Prozessionen – wie Umgang, Erntedankfest und Begräbnissen teilnahmen. Wir hatten zu dem Bezirkskommando in Mödling eine Verbindung. Einmal hatten wir einen Brand im Fahrradschuppen der eigenen Anlage zu löschen. Sogar in Frankreich wurden wir nach dem Dammbruch in Fréjus eingesetzt und leisteten wertvolle Hilfe bei den Aufräumarbeiten, es war ein freiwilliger Einsatz nach der Katastrophe in Jahr 1960.“

[2]

Im Jahr 1965 wurde die Feuerwehr wieder aufgelöst.[3]

Nachdem im JAD am 30. Jänner 1989 der Beschluss gefasst wurde, die Feuerwehr neu zu gründen,[4] stellte auch die Gemeinde Gießhübl am 13. Juni 1989 den Antrag auf Neugründung, dem auch die NÖ Landesregierung entsprach, sodass eine Eintragung im Feuerwehrregister erfolgen konnte.[5] Die Jungarbeiterbewegung stellte dazu einen VW Bus (Baujahr 1981) zur Verfügung. Er wurde im Zuge eines Kirtags in Hochleiten am 7. Mai 1989 gesegnet. Auch ein Tragkraftspritzenanhänger gehörte zur Ausrüstung. Andere Feuerwehren des Bezirks überließen ebenso kostenlos Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung. Die 14 Mann leisteten in diesem Jahr 23 Sicherungsdienste.

Der Mannschaftsstand stieg weiter mit 19 Mann im Jahr 1991 und 20 Mann im Jahr 1992. In diesem Jahr konnte ein Tanklöschfahrzeug (TLF1000) in Betrieb genommen werden. Ein Gebäude wurde zu einem Feuerwehrhaus umgebaut. Am 31. Mai 1992 konnte es gesegnet werden.[4]

Mit der Auflösung des Jungarbeiterdorfes wurde auch die Feuerwehr 1997 ein zweites Mal aufgelöst.

Kommanden

Während der ersten Periode des Bestehens war Alfred Bors ab 1955 Feuerwehrhauptmann. Sowohl sein Vorgänger, als auch die Zeit seiner Funktion ist nicht bekannt.

Während der zweiten Bestandsperiode war Jürgen-Heinz Gangoly ab 1989 Kommandant. Er dürfte bis zum Bestandsende diese Funktion inne gehabt haben. Seine Stellvertreter waren Reinhard Haag (1989-1991), Alexander Kössler (1991-1994) und nochmals Reinhard Haag (1994-1997). Leiter der Verwaltung war Hubert Schober (1989-1997).[4]

Einzelnachweise

  1. Festschrift 140 Jahre FF Gießhübl S.18
  2. Elfriede Linsbauer: Alltag im Jungarbeiterdorf Hochleiten, 2015, S.77f., Masterarbeit der Universität Wien (Online)
  3. Festschrift 140 Jahre FF Gießhübl S.20
  4. 4,0 4,1 4,2 Archiv des BFKDO Mödling
  5. Festschrift 140 Jahre FF Gießhübl S.27