Johann Anton Friedrich Reil: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Johann Anton Friedrich Reil''' (* [[2. Februar]] [[1773]] in [[Koblenz-Ehrenbreitstein|Ehrenbreitstein]]; † [[22. Juli]] [[1843]] in [[Penzing (Wien)|Penzing]] bei [[Wien]]) war ein erfolgreicher Schauspieler des [[Burgtheater|Wiener Burgtheaters]]. Außerdem schrieb er Dramen und Libretti. Daneben war er ein aufmerksamer und scharfsichtiger Beobachter des Alltags, über den er in seinen topographischen Schriften berichtet | |||
== Leben == | |||
Johann Anton Reil war Schauspieler und gehörte zunächst zu einer wandernden Schauspieltruppe, welche an verschiedenen Orten, darunter [[Innsbruck]] und [[Salzburg]] auftrat. 1800-1805 und 1809-1831 gehörte er zum Ensemble des Wiener Burgtheaters. Daneben verfasste er Gedichte, Theaterstücke und Libretti, die heute teils verschollen sind. Obwohl seine Gedichte als Gelegenheitsarbeiten gelten wurden zwei von ihnen "Ins Grüne" und "Glaube, Liebe, Hoffnung" von [[w:Franz Schubert|Franz Schubert]] vertont. 1831 wurde Johann Anton Reil pensioniert und als "Saalkammerdiener bei Hof" beschäftigt. 1833 wurde er "wirklicher" Kammerdiener. 1843 starb er völlig verarmt.<ref name ="Häusler241">vgl. [[w:Wolfgang Häusler|Wolfgang Häusler]]: ''Der Wanderer im Waldviertel'', 2017, S. 241</ref> | |||
== Der Wanderer im Waldviertel == | == Der Wanderer im Waldviertel == | ||
Im Sommer des Jahres 1815 unternahm Reil eine Fußreise durch das Waldviertel.<ref name ="wald" | Im Sommer des Jahres 1815 unternahm Reil eine Fußreise durch das [[Waldviertel]].<ref name ="wald"/> Über diese Reise publizierte Reil 1823 einen auch heute noch lesenswerten Bericht in Form eines Tagebuches: "Der Wanderer im Waldviertel", der einerseits eine realistische Beschreibung über die damalige Situation von Wald und Leuten gibt, andererseits aber Tendenzen zur Mythisierung der Landschaft zeigt.<ref>vgl. Robert Bouchal - Johannes Sachslehner: ''Waldviertel'', 2002, S. 26f.</ref> | ||
== | == Werke == | ||
* [[Wolfgang Häusler]] (Hrsg.): ''Der Wanderer Im Waldviertel: Ein Tagebuch für Freunde österreichischer Gegenden (1823) | * [[w:Wolfgang Häusler|Wolfgang Häusler]] (Hrsg.): ''Der Wanderer Im Waldviertel: Ein Tagebuch für Freunde österreichischer Gegenden (1823)''. Österreichischer Bundesverlag, ISBN 3-215-04426-9 | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Robert Bouchal - [[w:Johannes Sachslehner|Johannes Sachslehner]]: ''Waldviertel. Mystisches – Geheimnisvolles – Unbekanntes.'' Wien: Pichler Verlag 2002, ISBN 3-85431-274-1, S. 25-28 | * Robert Bouchal - [[w:Johannes Sachslehner|Johannes Sachslehner]]: ''Waldviertel. Mystisches – Geheimnisvolles – Unbekanntes.'' Wien: Pichler Verlag 2002, ISBN 3-85431-274-1, S. 25-28 | ||
* [[w:Wolfgang Häusler|Wolfgang Häusler]]: ''"Der Wanderer Im Waldviertel" - Johann Anton Friedrich Reil und das "Donauländchen" des Kaisers Franz''. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): ''Menschen und Denkmale''. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 241-243 | |||
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Aktuelle Version vom 17. Juni 2021, 13:06 Uhr
Johann Anton Friedrich Reil (* 2. Februar 1773, in Ehrenbreitstein in Rheinland-Pfalz; † 22. Juli 1843, in Penzing bei Wien) war ein erfolgreicher Schauspieler des Wiener Burgtheaters. Außerdem schrieb er Dramen und Libretti. Daneben war er ein aufmerksamer und scharfsichtiger Beobachter des Alltags, über den er in seinen topographischen Schriften berichtet.[1]
Leben
Johann Anton Reil war Schauspieler und gehörte zunächst zu einer wandernden Schauspieltruppe, welche an verschiedenen Orten, darunter Innsbruck und Salzburg auftrat. 1800-1805 und 1809-1831 gehörte er zum Ensemble des Wiener Burgtheaters. Daneben verfasste er Gedichte, Theaterstücke und Libretti, die heute teils verschollen sind. Obwohl seine Gedichte als Gelegenheitsarbeiten gelten wurden zwei von ihnen "Ins Grüne" und "Glaube, Liebe, Hoffnung" von Franz Schubert vertont. 1831 wurde Johann Anton Reil pensioniert und als "Saalkammerdiener bei Hof" beschäftigt. 1833 wurde er "wirklicher" Kammerdiener. 1843 starb er völlig verarmt.[2]
Der Wanderer im Waldviertel
Im Sommer des Jahres 1815 unternahm Reil eine Fußreise durch das Waldviertel.[1] Über diese Reise publizierte Reil 1823 einen auch heute noch lesenswerten Bericht in Form eines Tagebuches: "Der Wanderer im Waldviertel", der einerseits eine realistische Beschreibung über die damalige Situation von Wald und Leuten gibt, andererseits aber Tendenzen zur Mythisierung der Landschaft zeigt.[3]
Werke
- Wolfgang Häusler (Hrsg.): Der Wanderer Im Waldviertel: Ein Tagebuch für Freunde österreichischer Gegenden (1823). Österreichischer Bundesverlag, ISBN 3-215-04426-9
Literatur
- Robert Bouchal - Johannes Sachslehner: Waldviertel. Mystisches – Geheimnisvolles – Unbekanntes. Wien: Pichler Verlag 2002, ISBN 3-85431-274-1, S. 25-28
- Wolfgang Häusler: "Der Wanderer Im Waldviertel" - Johann Anton Friedrich Reil und das "Donauländchen" des Kaisers Franz. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 241-243
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Robert Bouchal - Johannes Sachslehner: Waldviertel, 2002, S. 25
- ↑ vgl. Wolfgang Häusler: Der Wanderer im Waldviertel, 2017, S. 241
- ↑ vgl. Robert Bouchal - Johannes Sachslehner: Waldviertel, 2002, S. 26f.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Johann Anton Friedrich Reil behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |